Lukas 24,13 – 32

Die Erzählung von den Emmaus-Jüngern (Lukas 24,13-32) gehört zu den beliebtesten Stellen der Bibel. Sie spricht Erfahrungen an, die viele Menschen zu allen Zeiten sehr gut teilen konnten und können. Es fällt nicht schwer, uns in die Rolle der Jünger hineinzuversetzen und mit ihnen unterwegs zu sein.

Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus – tieftraurig, erschöpft, sprachlos. Sie fliehen von dem Ort, an dem sie alle ihre Hoffnungen verloren. Jesus wurde ein Opfer von Hass und Intrigen. Der, zu dem sie aufgeschaut hatten, wurde hingerichtet und begraben. Sie hatten ihn Messias genannt. Angesichts des Leidens und Sterbens Jesu scheint ihnen das Bild, dass sie von ihm hatten, zerbrochen. So schnell können Träume zerplatzen. Auch wir kennen das Gefühl. Da geschieht etwas Unvorstellbares, was uns den Boden unter den Füßen weg­zieht und auch die Jünger werden sich gefragt haben, was nun werden soll.

Doch Jesus ist auferstanden und lässt sie in ihrer Not nicht allein. Er schließt sich ihnen unerkannt an und geht mit ihnen gemeinsam die Straße nach Emmaus. Er begleitet sie und er fragt, was sie beschäftigt, hört ihnen geduldig zu. Wir erleben Seelsorge: mitgehen, reden lassen, zuhören, Zeit schenken und Zeit lassen. Erst als die Jünger sich alles von der Seele geredet haben, antwortet Jesus. Er spendet Trost und macht ihnen deutlich, dass alles, was in den letzten Tagen in Jerusalem passierte, vorbestimmt war. Er erklärt ihnen die unbegreiflichen Ereignisse und sie beginnen zu verstehen. Die Jünger haben gespürt, hier ist einer, der nicht nur zuhört, sondern der auch eine Ahnung von dem hat, was sie beschäftigt, der Antworten auf ihre Fragen hat. Als der Fremde gehen will, bitten sie ihn: Bleibe bei uns, denn es wird Abend, der Tag hat sich geneigt. Jesus folgt der Einladung, Als er mit ihnen das Brot bricht, da endlich erkennen sie Jesus. Hoffnungslosigkeit wandelt sich in Freude und es gibt für sie kein Halten. Sie müssen zurück nach Jerusalem und erzählen, was sie erlebt haben.

Und auch wir können unsere Emmaus-Erfahrungen machen:

Emmaus ist, wo wir uns aufmachen.
Emmaus ist, wo wir miteinander reden.
Emmaus ist, wo wir Fremde zulassen.
Emmaus ist, wo wir das Brot brechen.
Emmaus ist, wo Glaube weitergegeben wird.

Irischer Segen:
Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben,
aber viele, die Du anderen schenkst.

 

Wochenspruch: Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.   Offb. 1,18

Wochenpsalm: Psalm 118  –  EG 747

Wochenlied: EG 100 – Wir wollen alle fröhlich sein

 

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter