Jesaja 43,1

Ich lese den Wochenspruch, schlage die Bibel auf und lese, wie es weitergeht: Jesaja 43,2: „Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei Dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.“
Eine stärkende und mutmachende Zusage: „ich will bei Dir sein“, die so viel Kraft gibt und die für mich auch eine Aufforderung ist: Trau Dich, auch mal „gegen den Strom zu schwimmen“ oder „durchs Feuer zu gehen“, versuch es, wenn Du es von ganzem Herzen willst, schaffst Du es. „Fürchte Dich nicht, …; ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen.“, heißt es im Wochenspruch.
Gestern saß ich in einem Gremium, hörte viel zu, schwieg und spürte, wie mein Herz schneller schlug, weil ich dem Gesagten so gar nicht zustimmen konnte und eine ganz andere Sicht hatte. Eigentlich hatte ich kein Rederecht, war nur Gast. Doch dann hebe ich den Arm, bekomme das Wort und sage, was ich dazu denke. Wie sehr mich das Gesagte ärgert, wohin das aus meiner Sicht führt und was ich mir wünsche. Es waren nur ca. 2 Minuten, mein Herz schlug schnell, die Blicke sind auf mich gerichtet, ich spüre Unverständnis und Zustimmung im Raum. Keiner sagt etwas. Mir ist heiß. Es folgt ein Moment der Ruhe. Der Moderator dankt mir, einige nicken mir freundlich lächelnd zu und es geht weiter im Programm. Tja, was denken Sie, hat es was genutzt? Ich weiß die Antwort nicht, doch ich kann Ihnen versichern, es hat sich gut angefühlt. Ein bisschen wie durchs Feuer gehen und nicht zu versengen.
Austausch und Auseinandersetzung mit Respekt und Achtsamkeit sind mir im privaten und beruflichen Kontext wichtig. Dadurch hinterfrage ich mich immer wieder neu und verändere mein Denken und Handeln. Manchmal fühlt es sich an, wie das Schwimmen gegen den Strom oder das Gehen durch Feuer, doch im Vertrauen darauf, dass immer „einer mit mir geht, der‘s Leben kennt und mich versteht“ (ein schönes Lied im EG 209). Gelingt es mir mal mehr, mal weniger und es macht mir Freude, so durchs Leben zu gehen.

Ihnen allen wünsche ich von Herzen viel Freude auf Ihrem Weg. Mögen Sie die Herausforderungen der neuen Woche in Ihrer ganz eigenen Art angehen und haben Sie den Mut, das zu sagen und zu tun, was Ihnen am Herzen liegt.
Ihr Herz und Ihre Mitmenschen freuen sich darauf.


Wochenspruch:
  So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!  Jesaja43,1

Wochenpsalm:    Psalm 26

Wochenlied:         EG 200  –  Ich bin getauft auf deinen Namen

Download:            ANgeDACHT 2021-28

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Susann Plew
Sozialer Fachdienst Wohnen, Fliedners Lafim-Diakonie