Beim Lesen wirft das doch sofort die Frage auf: Ist mir alles erlaubt?
Ich denke nicht. Gerade jetzt spüren wir wie es sich anfühlt, wenn wieder etwas erlaubt ist, was uns vorher eingeschränkt hat. Doch der Satz geht weiter – aber nicht alles dient zum Guten – ist nützlich oder förderlich.
Das galt damals der Gemeinde in Korinth an die Paulus dieses schreibt und das gilt auch für uns heute noch.
Klar, wir haben viele Freiheiten, zum Beispiel die wiedergewonnene Freiheit des Reisens. Aber ist das immer gut, mit dem Flieger oder mit dem Schiff auf Kreuzfahrt zu gehen oder möglichst weit weg mit dem Auto zu fahren? Oder wie sieht es mit uns selbst aus? Was ist gut für uns und wissen wir das immer? Wie gehen wir selbst mit uns um? Achten wir auf unsere Gesundheit? Ruhen wir uns genug aus? Pflegen wir unsere Seele? Nehmen wir uns Zeit für „Gott und die Welt“ und fragen wir danach, was zum Guten dient?
Ganz klar, was zum Guten dient und was wir machen sollen, findet man auch in der Bibel im Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker (Matthäusevangelium 25,31-46). Sie kennen das vielleicht unter der Überschrift „Die sieben Werke der Barmherzigkeit“: denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben …
Bischof Joachim Wanke hat gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Caritas folgende Sätze zusammengetragen: Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich. Das Alles dient dem Guten mit Blick auf den Nächsten.
Und im zweiten Satz heißt es „aber nichts soll Macht haben über mich“.
Wir sind frei mit unserer Zeit, mit unserem Geld und allen Zwängen, die uns scheinbar bestimmen. Was kann daraus Gutes entstehen? Wir können unseren Glauben damit in die Tat umsetzen und Gott darum bitten, dass es uns gelingt.
Wochenspruch: Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Eph 5,8b.9
Wochenpsalm: Psalm 48,2–3a.9-15
Wochenlied: EG 262/263 – Sonne der Gerechtigkeit
Download: ANgeDACHT 2021-30
Es grüßt Sie zum Wochenbeginn
Christiane Soyeaux
Leiterin der Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie