Träumen Sie manchmal auch diesen Traum: Sie müssten sich noch einmal auf Ihre Abiturprüfung vorbereiten oder eine andere Schulprüfung, die Sie längst abgelegt haben? Irgendwie ist das ein Alptraum, denn wir denken ja, dass wir die Schule hinter uns gelassen haben und glücklicherweise solche Prüfungen nicht mehr machen müssen wie als Schüler.
Zwar müssen wir keine Prüfung mehr ablegen, aber das Lernen geht dennoch lebenslang weiter. Davon ist längst überall die Rede: in einer sich schnell verändernden und unsicheren Welt müssen wir lebenslang lernen. Das ist gar nicht so einfach, denn wir sind doch sehr froh, wenn wir uns im Bekannten einrichten können.
Aber lernen öffnet auch neue Perspektiven, macht Neues möglich und kann mitunter außerordentlich spannend und gewinnbringend sein. Dabei können wir Altes neu entdecken, wie es das Weisheitsbuch Sirach sagt, dass wir von der Unterweisung der Alten lernen verständig zu reden, weil wir von deren Weisheit profitieren. Aber es kann auch ein Aufbruch zu ganz neuen Ufern sein, wenn wir uns trauen auf die Entdeckungsreise des Lernens zu gehen.
Unser Leitbild geht darüber hinaus, es redet davon, dass wir auch miteinander lernen wollen. „Wir sind eine lernende Organisation“. Also wir entwickeln uns weiter, lassen zu, dass sich in unserer Organisation etwas verändert, dass sie in stetiger Veränderung lebendig bleibt. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass Lernen uns besser macht.
Das ist auch ein Aspekt. Wir lernen und verändern uns, um besser zu werden. Nicht, um bessere Noten bei einer Prüfung zu bekommen, sondern um verständiger zu reden und unseren Aufgaben besser gerecht zu werden. Für unseren diakonischen Auftrag bedeutet das vor allen Dingen, dass wir lernen, uns an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren und ihnen passgenaue Unterstützungsangebote zu machen. Als Organisation lernen heißt auch, dass wir uns in unserem ganzen Tun auf diese Aufgabe ausrichten, dass wir lernen unsere Energie so zu fokussieren, dass dieses Ziel im Mittelpunkt steht bei all unserem Tun. Dafür ist stetiges Lernen und Verbesserung notwendig.
Ich freue mich auf lernende Entdeckungsreisen im kommenden Jahr mit Ihnen allen in der Lafim-Diakonie.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr und einen guten Start ins Jahr 2022.
Wochenspruch: Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14b)
Psalm: Psalm 57 – EG 728
Wochenlied: EG 34 Freut Euch Ihr Christen alle
oder EG 36 Fröhlich soll mein Herze springen
Download: ANgeDACHT 2022-01
Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie