Kinder malen auf jedem Bild, meist rechts oben in der Ecke eine Sonne. Oft ist es eine ganz große Sonne mit lachendem Gesicht. Für Kinder ist die Welt so in Ordnung. Sie drücken damit aus: Mir geht es gut! Bei Fliedners haben wir im Gottesdienst am Ostermontag in unserer Kapelle ein Osterbild mit gelben Sonnenstrahlen und viel Licht gestaltet. Uns ging es richtig gut dabei!
Machen wir uns eigentlich mitten im Frühling klar, wie wichtig die Sonne für uns ist. Wenn wir Bilder malen sollten, dann käme auch nicht jeden Tag eine Sonne aufs Bild. Wenn uns der Tag so düster scheint, das Leben so trübe ist, dann meinen wir oft, für uns scheint keine Sonne, uns hat man wieder vergessen. Die Sonne wird einfach für das Leben gebraucht. Licht und Wärme dieses Himmelskörpers machen unser Dasein aus. Ohne die Sonne gingen wir ein wie die sprichwörtliche Primel ohne Licht. Es ist daher nahe liegend, dass die Bibel oft Gott mit der Sonne vergleicht.
In einem Lied heißt es: Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da. Und genau wie bei der Sonne sind wir so daran gewöhnt, dass wir manchmal vergessen, dass es ihn gibt.
Warum an die Sonne denken, es wird doch automatisch hell? Warum an Gott denken, es geht mir doch gut. Bei vielen Dingen merken wir erst, wie sehr wir sie brauchen, wenn sie einmal nicht da sind. Was wäre, wenn die Sonne plötzlich einen Tag lang nicht scheint? Das Chaos würde ausbrechen. Das geht uns ja schon fast so, wenn der elektrische Strom oder das Gas ausbleibt. Das mit dem Chaos ist sehr treffend: in der Bibel am Anfang bei der Schöpfungsgeschichte heißt es: und es herrschte Chaos. Und Gott schafft gegen das Chaos Ordnung und macht als erstes Licht: Sonne, Mond und Sterne. Über dieser Welt scheint die Sonne wie auf einem Kinderbild oben rechts.
Diese Welt ist in Ordnung. Ist sie das? Ja, die Unordnung machen wir, wenn wir Macht über andere ausüben und unseren Willen ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen. Dabei sollen wir auch wie die Sonne sein. Wir wissen von Gottes Wärme und seinem Licht. Und weil wir davon wissen und seine Wärme und sein Licht aufnehmen, sollen wir mindestens wie der Mond sein. Der Mond leuchtet selbst nicht, aber er gibt nachts das Licht der Sonne weiter. Der Mond erinnert uns, dass es die Sonne gibt, auch wenn es bei uns Nacht ist. Deshalb können wir uns selbst in der größten Dunkelheit unseres Lebens an Gott erinnern lassen. Er verlässt uns nicht, wie die Sonne.
Wir beten: Gott, es ist gut, dass es die Sonne gibt, sie erinnert uns an dich. Du gibst mit deinem Licht und deiner Wärme unserem Leben einen Sinn.
Wir können unser Leben entfalten wie die Blumen in der Sonne. Das gibt uns Mut für die Schattenseiten des Lebens. Besonders dann, wenn wir uns verlassen fühlen, wenn wir meinen, dass für uns keine Sonne scheint, wollen wir uns an dich erinnern.
Gott, du möchtest, dass man uns diesen Glauben ansieht, dass wir von deinem Licht weitergeben, wie der Mond das Sonnenlicht. Das ist schwer, aber mit deiner Hilfe gelingt es.
Wochenspruch: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Scharfe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. Johannes 10,11a.27-28a
Wochenpsalm: Psalm 23 – EG 711
Wochenlied: EG 274 – Der Herr ist mein getreuer Hirt
Download: ANgeDACHT 2022-18
Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie