Mit dieser Frage sind Menschen an Jesus herangetreten. Jesus hat uns Worte geschenkt. Wir kennen sie alle: das Vaterunser. Nacheinander lasst uns diese Worte und Bitten zu Beginn der Woche bedenken.
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme.“
Ich bitte darum, dass Gott sich in meinem Leben und in der Welt durchsetzt und dass bei mir wirklich wird, was mit Jesus begonnen hat. Beten hält mich. Es zeigt mir, wo oben und unten ist. Wir sollen Menschen sein und nicht Gott, sagt Martin Luther. Betend spüre ich meine Menschlichkeit.
„Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“
Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Im kleinen Katechismus hat Martin Luther gesagt: Gottes Wille geschieht auch ohne unser Gebet. Und trotzdem ist unser Gebet nicht unnütz, denn wir beten darum, dass sein Wille auch bei uns geschieht. Indem wir beten, setzen wir uns der Liebe Gottes aus. Wir lassen die Liebe durch unser Gebet in unser Leben hinein. Ich halte mich daran fest: Gott weiß, was ich brauche. Er lässt mich nicht allein, niemanden von uns – auch wenn du ihn manchmal nicht spürst.
„Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Jesus sagt: Euer himmlischer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. Unser tägliches Brot umfasst Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Menschen, die mich lieben. Es ist gar nicht so viel, wie du denkst. Du musst nicht für die nächsten drei Wochen Vorräte haben. Martin Luther hat geschrieben: Gott will, dass du deine Not klagst … und deinen Mantel weit ausbreitest, um viel zu empfangen. Den Mantel weit ausbreiten, um viel zu empfangen, das tun wir, wenn wir beten.
„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“
Diese Bitte legt unsere Wunden und Narben in Gottes Hand. Wenn ich vergebe, gewinne ich Freiheit zurück. Ich lasse mich verwandeln, lasse mich in die Liebe hineinziehen, die Gott für uns hat.
In allen Bitten wächst mein Vertrauen, dass Gott es gut mit mir meint und meine Bitten erhört – und mir gibt, was ich brauche. Darum steht am Ende: Amen, so sei es.
Wir beten:
Gott, unser Vater, du weißt, was wir brauchen.
Schon bevor wir beten, hast du Gutes für uns bereit.
Hilf uns, unseren Mantel weit auszubreiten,
dass wir empfangen, was du uns schenkst.
Stärke unser Vertrauen, dass du uns das Notwendige zum Leben gibst.
Wochenspruch: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1
Wochenpsalm: Psalm 139 – EG 754
Wochenlied: EG 200 – Ich bin getauft auf deinem Namen
Download: ANgeDACHT 2022-30
Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie