November, Nebel, es wird stiller, kühler, dunkler – Totensonntag / Ewigkeitssonntag. Zeit des Abschieds von den Farben des Herbstes, vom Wachsen und Werden, Zeit des Gedenkens an die, die von uns gegangen sind. Und auch eine Zeit des Gedenkens an unsere eigene Vergänglichkeit, aber wer macht das schon gerne. Vielleicht gefällt mir deshalb der Begriff Ewigkeitssonntag auch besser als Totensonntag. Nicht einfach Tot, Ende und Aus, sondern das Ende für einen besonderen Anfang, die Ewigkeit. Und doch bedeutet er erst einmal das Ende – der Tod – Verlust und Trauer.
Im letzten Jahr ist mein Vater verstorben, dieses Jahr meine Schwiegermutter. Für Beide, so wie es war, gut und ja der Verstand erkennt das und der Glaube weiß auch, dass sie nun gut aufgehoben sind – in der Ewigkeit. Aber es bleibt eine Lücke, die sich mit Erinnerungen füllt, aber eben doch eine Lücke ist. Und Loslassen ist selten einfach. Ob es die Kinder sind, die das Nest verlassen, ob es die eigene Jugend ist, die vergeht oder eben auch der Abschied von einem geliebten Menschen. Ich bin froh mich in Gottes Hand zu wissen. Ich bringe ihm meine Sorgen und Ängste, ich schreie ihm meine Wut, Trauer, Zweifel entgegen und bin sicher, dass er das aushält und mich hält. Ich bin sein geliebtes Kind. Das macht die Dinge nicht einfacher, aber es trägt.
Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten und so hat auch der November seinen Platz mit seinem besonderen Licht und auch mit seinen nachdenklichen Seiten, ich will ihn nicht missen.
Wir beteten:
Mein Gott dich suche ich
im Grau mancher Stunden
in der Stille einsamer Zeit
im Nebel unklarer Gefühle
im Sturm verwirrter Gedanken
und ich sehe
einen Schimmer deiner Liebe
ein Aufblitzen deines Daseines,
ein Leuchten deiner Gegenwart in den Novemberzeiten meines Lebens
und ich weiß
manchmal
trotz und in allem
bin ich gehalten
immer.
Amen
(Regina Hagemann)
Wochenspruch: Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lukas 12,35)
Wochenpsalm: Psalm 126 – EG 750
Wochenlied: EG 147 – Wachet auf, ruft uns die Stimme
Download: ANgeDACHT 2022-47
Ihre
Anette Schmidt
Referat Personalentwicklung