Philipper 4,4.5b

Mit einem Aufruf zur Freude, werden wir heute Morgen zum Wochen­beginn begrüßt. Die Freude hat einen Grund: Gott ist nahe!

Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung? Manche haben sich schon die Weihnachtsstimmung ins Wohnzimmer geholt und Weihnachtsbäume aufgestellt. Andere sind froh, dass es noch ein paar Tage hin sind zum Heiligen Abend. Es ist noch so viel zu tun. Aber Weihnachten kommt.
Und das ist gut so. Weihnachten kommt und trifft auf die Welt, wie sie ist. Gott legt uns sein Kind zu Weihnachten in die Arme. Freuet euch!
Hätten wir nicht allen Grund zum Klagen statt zur Freude? Es sind nicht nur die Pessimisten, die sowieso alles schwarzsehen, sondern es sind die Ereignisse in der Welt, die uns Sorgen machen und uns die Freude nehmen. Klingt da der Aufruf zur Freude nicht geradezu sarkastisch? Vielleicht ja, wenn es im Sinne der „Kopf hoch“-, „Vergiss die Probleme“-, „Nimm das Leben nicht so schwer“-Parolen gemeint ist. Aber Paulus schreibt diesen Aufruf zur Freude nicht von einer Insel mit schönem Strand und türkisblauem Wasser, sondern aus dem Gefängnis. Er bangt um sein Leben, zwischen Freispruch und Todesurteil. Er hätte allen Grund zu verzweifeln. Und dann dennoch dieser Aufruf zur Freude!? Der Grund seiner Freude ist: Der Herr ist nahe! Der äußerlich Gefangene ist innerlich befreit.
Ich höre den Ruf zur Freude nicht als einen naiven Wunsch, sondern als einen Weckruf im Advent: Vergiss nie die Freude, übersieh nie die Nähe Gottes und halte immer an dem Frieden fest, den unsere Vernunft nicht hinbekommt! Allewege und abermals! Denn diese Freude, dieser Friede hat einen anderen Grund als die Freude und der Friede, den die Welt gibt. Der Herr ist nahe! Advent, Ankunft! Gott ist dir nah. Auch dein Sorgen, Bitten und Flehen sind nicht vergessen, nicht übersehen oder verdrängt. Sie haben ihren Platz bei Gott. Die Freude über die Nähe Gottes wird zu einem Hoffnungsschimmer in dieser Welt.  Es wird nicht Weihnachten, weil wir es vorbereiten und dazu bereit sind, sondern weil „der Herr nahe“ ist. Aus der adventlichen Erwartung „Der Herr kommt“ wird eine adventliche Erfahrung „Der Herr ist nahe! Allewege und abermals!“

 

Wir beten:   

Gott, bald feiern wir die Geburt Deines Sohnes, Deine Menschwerdung. Lass uns Deiner Nähe bewusstwerden, sie wahrnehmen und die Vorfreude auf Weihnachten groß werden, dass wir uns öffnen für Dein Kommen, Christus, und unsere Glaubensfreude mit anderen teilen.
Gott, Du bist der Gott, der uns nahekommt und den wir bitten dürfen in diesen letzten Tagen des Advents.
Wir bitten Dich für alle, die sich auf Weihnachten freuen: dass sie andere anstecken können mit ihrer Lebensfreude und ihrer Zufriedenheit.
Wir bitten für alle, die pessimistisch in die Zukunft sehen und der Zukunft keine Chance geben: dass sie einen weitsichtigen Blick bekommen und die Herausforderungen in der Welt zum Guten gestalten.
Wir bitten Gott für alle, die in diesen Tagen allein und einsam sind, die nicht die Kraft haben, sich bei anderen zu melden, sie zu besuchen oder sie einzuladen: Lass uns offene Herzen und Türen für sie haben.

 

Wochenspruch:         Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!   Philipper 4,4.5b

Wochenpsalm:          Psalm 102  –  EG 741

Wochenlied:               EG 9 – Nun jauchzet, all ihr Frommen

Download:                   ANgeDACHT 2022-51

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie