So steht es in einem Verhörprotokoll vom 24. Februar 1943: „Der Volksgerichtshof verurteilte am 22. Februar 1943 im Schwurgerichtssaal des Justizpalastes in München den 24 Jahre alten Hans Scholl, die 21 Jahre alte Sophia Scholl, beide aus München, und den 23 Jahre alten Christoph Probst aus Aldrans bei Innsbruck wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen Feindbegünstigung zum Tode. Das Urteil wurde am gleichen Tag vollzogen.“
Vor 80 Jahren (am 22.2.1943) starben die drei – sie starben der Liebe wegen. So darf man es wohl nennen. Sie liebten unser Land, sie liebten die Menschen in unserem Land und sie verachteten den Krieg und den Tod, den viele im Krieg und in der Heimat fanden – nicht zuletzt in Stalingrad am Beginn des Jahres 1943.
Besonders Sophie Scholls Briefe und Tagebuchaufzeichnungen spiegeln das Bild einer jungen Frau wider, die empfindsam war für die Schönheiten der Natur und zugleich von tiefem christlichen Glauben geprägt. Der Glaube half ihr, die letzten Minuten ihres Lebens und den Abschied von ihrer Mutter zu bestehen. Und Hans Scholl schrieb in einem letzten Brief an seine Eltern, nach einer Feier des Heiligen Abendmahls:
„P.S. Jetzt ist alles gut; ich habe noch die Worte des 1. Korintherbriefes [13] gehört: Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz und eine klingende Schelle …“
Das Hohelied der Liebe des Apostels Paulus ist so etwas wie ein Geschenk des Himmels. Diese Worte werden einem gegeben. Unzähligen Menschen waren sie in der Zeit der christlichen Kirchen Stütze und ein Halt – in schwierigen Zeiten ebenso wie in schönen Zeiten. Und auch wenn die Worte über die Liebe oft schwer zu leben sind, sind sie doch ein Ideal, um an ihnen zu reifen. Paulus selbst schreibt ja, dass unser Wissen „Stückwerk“ ist und wir also Fehler machen werden. Aber einst werden wir erkennen – und dann auch wissen, wie sehr uns die Liebe getragen hat. Sie ist das Größte von allem.
Wir beten: Gott, unser Fels, an Dir halten wir uns fest, wenn wir straucheln.
Gott, unser Fels. Mache unsere Schritte fest.
Stärke die Hoffnung in uns und unser Vertrauen auf Dich.
Gott, unser starker Fels: Wir bitten Dich für alle, die sich vergeblich nach Liebe sehnen, weil sie einsam sind, getrennt, verwitwet oder schon immer allein.
Lass andere Menschen, auch uns, den Weg zu ihnen finden, damit sie gesehen und beachtet werden in dem, was sie brauchen.
Lass Deine Liebe wachsen zwischen uns durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist uns Menschen nahe kommt.
Wochenspruch: Seht, wir gehen nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lukas 18,31
Wochenpsalm: Psalm 31 – EG 716
Wochenlied: EG 401 – Liebe, die du mich zum Bilde oder EG 209 – Ich möcht‘, dass einer mit mir geht
Download: ANgeDACHT 2023-08
Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie