Stellen sie sich vor, sie stünden nach einer überstandenen Erkältung oder Krankheit munter vom Krankenbett auf und wüssten nicht mehr, was es heißt, krank zu sein. Herrlich wäre das, sich wie neu geboren zu fühlen. Wir sagen es höchsten einmal nach einem erquickenden Nachtschlaf – oder nach einem frischen Bad. Dann fühlt man sich wie ein neuer Mensch; gereinigt und erfrischt an Leib und Seele. Aber leider ist es ja nicht so einfach, wie es hier klingt. Manche Menschen in unseren Häusern und Diensten geht es nicht immer gut. Vielleicht hilft es ihnen und unserer Seele ein wenig, was die Bibel für diese Woche erzählt.
Die Bibel hat einen sehr langen Satz für die zweite Woche nach dem Osterfest, der Auferweckung Jesu. Ich lese ihn einmal vor: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Ein Ungetüm von einem Satz.
Worum es dem Apostel Petrus geht, steht hier in zwei Worten: „lebendige Hoffnung“. Wir sollen im Leben eine lebendige Hoffnung haben! Dafür ist Jesus auferstanden: damit unsere Hoffnung nicht spröde ist oder vertrocknet, sondern frisch und lebhaft. Auch wenn unser Körper vielleicht nicht mehr der frischeste ist; unser Geist und unsere Seele sollen sich an dieser lebendigen Hoffnung erfreuen und erfrischen können. Aber wie soll das denn bitte gehen?
Es geht so, wie es hier steht: Gott garantiert uns eine „lebendige Hoffnung“. Entweder weil er direkt an uns handelt und wir uns kaum richtig erklären können, was unseren Geist etwas beschwingter und heiterer sein lässt. Oder weil Gott uns Menschen schickt, die uns nicht alleine lassen. Schwestern, Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, Menschen aus unseren Familien oder der Nachbarschaft; natürlich auch alle unsere Freunde. Sie sind ein Teil der Garantie Gottes: wir sind nicht alleine; wir werden geachtet und geliebt; wir sind es anderen wert, dass sie uns begleiten, behüten und stützen. Davon wird man vielleicht nicht gesund. Aber man behält eine „lebendige Hoffnung“, dass wir mit Gottes und anderer Menschen Hilfe auch schwierige Tage oder Wochen werden bestehen können. Denn Hoffnung macht heiter.
Wir beten: Gott, du verwandelst jedes Ende
in einen neuen Anfang.
Du hast Jesus vom Tod auferweckt,
damit wir leben können
ohne Verbitterung über das, was war,
mit Gelassenheit gegenüber dem, was ist,
und voller Zuversicht für das, was kommt.
Wir bitten dich um offene Augen, ein offenes Herz,
dass wir spüren, wo schon Ostern ist,
dass wir sehen, wo wir uns gegen den Tod stellen,
gemeinsam das Leben suchen und hüten.
Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petrus 1,3
Wochenpsalm: Psalm 116 – EG 746
Wochenlied: EG 108 – Mir Freuden zart zu dieser Fahrt
Download: ANgeDACHT 2023-16
Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie