Der Heilige Geist hilft uns, einander zu heilen. Es muss nicht alles „wie immer“ geschehen, sagt auch der Prophet Sacharja (4,6) im Wochenspruch zur Pfingstwoche: Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth. Gottes Geist ist zumindest der Versuch, etwas „in Liebe“ geschehen zu lassen! Leider geschieht aber vieles durch „Heer oder Kraft“.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist Krieg in der Ukraine. Russland setzt auf seine Macht und will sich Teile der Ukraine einverleiben. Eine Weile hat Putin so getan und einen nach dem anderen empfangen. Zugleich aber hat er den Aufmarsch seiner Soldaten fortgesetzt.
Alle Macht den Gewehren; keine Macht dem Geist.
Wie mag dieses Verbrechen zu Ende gehen?  Was mit Gewalt erobert wird, hat keinen Bestand und bringt keinen Frieden. Dafür aber weitere Unterdrückung und eine Fortsetzung der Gewalt. Obwohl diese Erkenntnis nicht neu ist und von der Geschichte vielfach belegt wird, versucht man es immer wieder mit Gewalt.
Vertrauen in den Geist Jesu ist das oberste Gebot im Zusammenleben. Nicht, weil es so einfach wäre, sondern weil es der Weg ist, der am ehesten Frieden und Gerechtigkeit verspricht – in den Partnerschaften, den Familien, den Nachbarschaften, Vereinen und am Arbeitsplatz.
Vertrauen in den Geist Jesu, der geraten hat: Sucht möglichst einen intelligenten Weg zur Versöhnung; einen Weg, der auf Gewalt oder Drohungen von Gewalt verzichtet. Jesus hat es versucht. Er hat versucht, der Gewalt und den Drohungen zu entgehen – durch Geist. Einmal schlägt er vor (Matth 5,40): Wenn dir jemand etwas nehmen will, gib ihm einfach noch mehr. Das nimmt ihm, bildlich gesprochen, den Wind aus den Segeln. Wehre dich ruhig – aber wehre dich mit Witz, mit Geist, mit der Bitte um Gottes Hilfe. Sei möglichst intelligenter als die, die mit ihren Drohungen herumfuchteln. Besiege sie mit dem festen Willen zur Versöhnung. Der Heilige Geist, ist so etwas wie der feste Wille, sich möglichst auf nichts Böses einzulassen. Besiegt das Böse, wo immer es geht, durch Geist und Witz. Lasst euch möglichst nicht auf Drohungen ein. Bittet Gott, dass ihr reich werdet an Geist. Er ist das Herz der Welt.

Wir beten:
Komm Heiliger Geist,
Komm und begeistere die Herzen der Menschen.
Komm und erneuere die Welt durch deine Gaben.
Komm Heiliger Geist,
komm und tröste. Dein Trost erneuere alle,
die sich in diesen sommerlichen Tagen nicht freuen, richte auf, die den Sinn ihres Lebens nicht mehr erkennen können. Wir bitten dich:
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
Komm Heiliger Geist, komm und erleuchte.
Dein Licht strahle im Leben der Menschen,
die dich suchen. Dein Licht strahle im Zusammenleben der Menschen. Dein Licht strahle in unserem Leben und im Leben aller, die wir lieben und die uns anvertraut sind.
Wir bitten dich:
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
komm und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Komm und erfülle deine Kirche und Diakonie.
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
Amen.

 

Wochenspruch:         Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.    Sacharja 4,6b

 

Wochenpsalm:          Psalm 118, 1-14

 

Wochenlied:               EG 126 „Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“

 

Download:                   ANgeDACHT 2023-22

 

          

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie