„Ich bin dann mal weg!“ Wer kennt es nicht? Auf dem Sprung in den Feierabend noch schnell ins Büro nebenan gerufen und spätestens seit der Kabarettist Hape Kerkeling uns mit auf den Jakobsweg nahm.
In den letzten Jahren erleben Wandern und Pilgern einen wahren Aufschwung. Vorbei das angestaubte Image von Kniebundhosen und Stocknägeln. Jung und Alt, Klein und Groß schnüren die Wanderschuhe und stapfen in die Natur. Was ist denn nun den Unterschied zwischen Wandern und Pilgern? Wer pilgert ist meist auf dem Weg zu einem bestimmten Wallfahrtsort, z.B. der Kathedrale in Santiago de Compostela. Aber es geht auch eine Nummer kleiner. Vor der Haustür. Wer pilgert, begibt sich gleich auf mehrere Wege – auf den äußeren und die inneren. Unterwegs zu Gott und zu sich selbst ist man dann. Aber eben auch unterwegs mit Gott und mit sich selbst. Hat man den inneren Schweinehund erst einmal ausgetrickst, spürt man oft schnell diesen Zauber, der jedem Anfang innewohnt, wie Hermann Hesse es in seinem Gedicht Stufen so wunderbar beschreibt.
Die biblischen Texte dieser Woche nehmen uns ebenfalls mit auf eine Wanderung. 40 lange Jahre wanderten die Israeliten durch die Wüste. Eine Pilgerreise war das nun wahrlich nicht. Moses führte sie aus der Knechtschaft in Ägypten. Nun sind sie fast da. Im verheißenen Land. Dem Land, das Gott ihnen versprochen hat. Und sie erinnern sich noch einmal all der Wunder, die Gott auf dem beschwerlichen und entbehrungsreichen Weg tat. Ein großes Geschenk hat Gott ihnen da auf dem Berg Sinai gemacht: „nämlich die Zehn Worte.“ Gott gibt dem Volk Israel damit das Versprechen, sie nie zu verlassen und immer mit ihnen zu „wandern.“ Gott schließt seinen untrennbaren Bund mit den Menschen. Wie ein unsichtbarer Faden zwischen Himmel und Erde, der sich doch als ein starkes Tau erweist.
Gute Wege in dieser Woche und allzeit festes Schuhwerk auf den Wanderwegen Ihres Lebens wünscht aus den Zentralen Diensten
Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur
Wir beten: Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, Du rufst uns Menschen aus unserem Alltag heraus in Deinen Dienst. Du schließt mit uns Menschen Deinen Bund und führst uns auf Deinen Wegen. Du schenkst uns Menschen Deine Ordnungen der Liebe und des Friedens und der Gerechtigkeit. Stärke uns in unserem Tun, Dir nachzufolgen und Dein Wort in dieser Welt zu verbreiten – wie Du es bei Abraham und Isaak, Jakob und Mose, Sara und Rebecca, Lea und Rahel und als Wort selbst in Jesus Christus getan hast. Dir sei Lob in Ewigkeit. Halleluja. Amen.
Wochenspruch: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! Psalm 33, 12
Wochenpsalm: Psalm 122
Wochenlied: EG 290 – Nun danket Gott, erhebt und preiset oder EG 429 – Lobt und preist die herrlichen Taten
Download: ANgeDACHT 2023-33