Jeden Tag, wenn ich die Zeitung aufschlage, denke ich, das wäre
doch zu schön, um wahr zu sein, was der Prophet Jesaja da vor gut zweieinhalbtausend Jahren schon verheißen hat. Immer wieder in unserer menschlichen Geschichte haben doch die Tyrannen die Oberhand gewonnen und sich mit Gewalt an die Macht gebracht. Durch den Ukrainekrieg ist uns bewusst geworden, wie sehr das in Russland der Fall ist und gerade ist es auch in Niger geschehen. Also was machen wir mit der Verheißung des Propheten, die uns in dieser Woche ganz neu im Predigttext dieser Woche begegnet.
Ja, es stimmt: Immer wieder sind sie da die Tyrannen und Spötter und Menschen, die Unheil anrichten. Der Prophet weiß das und benennt das. In dem er es in eine Gottesrede packt, verurteilt er es aber auch. Er macht deutlich: Nein, das ist ganz und gar nicht Gottes Wille und es ist auch nicht festgeschrieben, dass es so sein und bleiben muss.
Das Hoffnungsbild einer blühenden Landschaft und von den Elenden die wieder Freude haben, wird dagegengestellt. Das ist es, wofür Gott steht. Das Hoffnungsbild will Mut machen, allen die sich gegen das Unheil und die Tyrannen wehren und sich gegen das Unrecht stellen. Nur mit solchen Bildern wird es irgendwann anders werden, in Russland, Niger und anderswo. Also sollten wir lieber nicht denken „zu schön, um wahr zu sein“, sondern „eine so schöne Verheißung muss wahr werden, in dem wir allen Mut machen, dafür zu kämpfen“. Jede und jeder an seinem Ort.
Wochenspruch: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3
Wochenpsalm: Psalm 147,1–6.11
Wochenlied: EG 289 – Nun l0ob mein Seel den Herren
Download: ANgeDACHT 2023-35
Zu Beginn der Woche grüße Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie