Könnte ich doch hören, betet der Psalmist in diesem Vers. Wir erweitern das, könnten wir doch hören, könnten die Menschen doch hören. Die im Heiligen Lande, die mit ihrem grausamen Terrorangriff den Krieg zwischen Palästinensern und Israel neu entfacht haben. Sie glauben an den gleichen Gott, aber können sie hören? Könnten sie doch hören, dass er Frieden zusagte. Vielleicht ist es gerade dieses besondere Hören. Dass verfeindete Menschen nicht aufeinander hören können, ist in Konflikten so. Der Psalm weiß das und so spricht er vom Hören auf Gott. Wer auf Gott hören kann, der hört Worte des Friedens. Worte von Gott bewirken, was sie sagen. Sie machen Frieden. Von daher ist es ein flehender Ruf, könnten die Menschen doch endlich, endlich hören, dass Gott vom Frieden redet, dann wird es auch sofort wirken und die Torheit des Krieges würde egal wo endlich aufhören.
Denn es ist fraglos: Krieg ist immer eine Torheit. Sie bleibt es auch dann, wenn die einen ungerechtfertigt und grausam angegriffen werden und die anderen sich vermeintlich nur verteidigen. Dabei ist noch nie in der Geschichte der Menschheit Frieden gewachsen, sondern nur unendliches Leid, wie sehr auch immer jede Partei sich im Recht fühlte oder auch objektiv im Recht war. Der Preis bleibt der Tod von tausenden von Menschen, Flucht und Vertreibung.
Unser Gebet um Frieden ist das Gebet um offene Ohren für die Botschaft Gottes, Shalom, Friede das ist sogar Gottes Name. Beten wir, dass es endlich alle hören in Palästina, aber auch in Israel, in der Ukraine aber auch in Russland, aber auch in Mali und im Sudan, in Äthiopien und in Syrien. Lass hören Deine Friedensstimme, Gott, in über 100 bewaffneten Konflikten, die es heute auf der Welt gibt. Damit die Torheit ein Ende findet und Shalom, Dein Friede, Gott erkennbar wird. Amen.
Wochenspruch: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8
Wochenpsalm: Psalm 119 – EG 748
Wochenlied: Wohl denen, die da wandeln (EG 295)
Download: ANgeDACHT 2023-43
Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch
(Vorstand Personal und Diakonie)