Johannes 12,24

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt…“ So beginnt der Bibelspruch, der uns durch diese Woche begleitet. Die Bibel spricht oft und gern in Bildern. Ein Weizenkorn, dass nicht ausgesät wird, kann keine Frucht bringen. Es verliert seine Kraft, bleibt allein. Nur im dunklen und feuchten Ackerboden beginnt das Korn zu keimen und es wächst aus ihm neues Leben. Dabei kann ein Korn bis zu drei Ähren hervorbringen mit insgesamt etwa einhundertzwanzig Weizenkörnern. Aus eins wird einhundertzwanzig. Ein schönes Bild, das uns hier die Bibel malt. Aber was will dieses Bild uns sagen? Für welche Wirklichkeit steht es?
Gern vermitteln uns die Medien Bilder von „Siegern“ und „Machern“, oft geprägt von Selbstfindung und Selbstdarstellung. Der große Markt der Ratgeberliteratur erklärt uns dann, wie das geht, was uns stark macht und zum Erfolg führt. Sicher ist daran auch vieles richtig, aber ist es immer das Richtige?

Auch Jesus hätte aufstrebend leben können. Er hatte viele Anhänger im Volk und ständig wurden es mehr. Gute Voraussetzungen für Erfolg, Status, Reich-tum und Macht. Doch Jesus hatte eine andere Sicht, ging einen anderen Weg: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“. Jesus hat sein Leben nicht für sich selbst gelebt. Auch er hatte Ziele, aber dabei strebte er nicht nach Ehre, Größe und Selbstbestätigung. Er hat sein Tun und sein Leben den Menschen gewidmet und hingegeben. Und wie beim Weizenkorn bedeutet Jesu Sterben nicht das Ende. Mit der Auferstehung beginnt neues Leben. Er ist überall gegenwärtig und möchte uns mit auf seinen Weg nehmen. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die nicht nur ihr eigenes Wohlergehen, ihr eigenes Interesse, ihre Lebensqualität im Blick haben. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die alle Facetten des Lebens wahrnehmen und danach handeln. Wer auf diesen Weg Jesu nachfolgt, erfährt ein erfülltes Leben und bringt wie das Weizenkorn viel Frucht für alle.

Segen
Mögen Zeichen an der Straße Deines Lebens sein, die Dir sagen, wohin Du auf dem Wege bist. Mögest Du die Kraft haben, die Richtung zu ändern, wenn Du die alte Straße nicht mehr gehen kannst.

 

Wochenspruch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Joh 12,24

Wochenpsalm: Psalm 84 – EG 734
Wochenlied: EG 98 – Korn das in die Erde

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter