Die Monatslosung für Dezember 2021, liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen, sie entstammt dem Prophetenbuch des Sacharja. Sie gehört zu den berühmten sieben VISIONEN dieses „kleinen Propheten“, die weitblickend vorausschauen auf eine endlich wieder gute und heile Zeit:
- in der die Menschen und Völker Frieden finden,
- sich unbeschwert miteinander freuen dürfen
- und Gottes Anwesenheit für eine ausgelassene Stimmung in den Wohnungen der Menschen sorgen wird.
Diese Vision von Gottes heiler Welt – wie passt sie in unseren Dezember 2021? Wird es doch täglich immer noch dunkler und trüber, einsamer und schon gar nicht friedlicher in diesem Advent!
Visionen der Bibel sind lebendige Eindrücke aus der „Himmelsperspektive“, aus dem Blickwinkel Gottes. Denn ER sieht manches sehr anders als wir. Sieht weiter und klarer. Und das malen die Visionen des Sacharja aus: die Geburt eines Heilandes, eines demütigen Friedenskönigs, der statt hoch zu Ross auf einem Eselchen reitet. Geboren im Stall unter dem Sternenlicht der kalten Nacht im Nahen Osten…
Sacharja schult uns auch in diesem kleinen Monatsspruch darin, Gottes Blick auf unsere Gegenwart wahrzunehmen und selbst daran teilzuhaben:
- Er schenkt uns Bilder vom Himmel. Bilder von Gottes Friedensplan für uns alle, voller Engel und Sterne, Licht und Ruhe.
- Er schenkt uns Lieder der Liebe: Melodien von seiner Kommunikation, die uns singen und tanzen lassen, selbst wenn es draußen dunkel ist und kalt bleibt.
- Und er umhüllt uns mit den Düften der Verheißung auf die Genüsse des Himmels – in jede Stube findet dieser Duft hinein, in der mit Liebe und Hingabe vorbereitet und gewirtschaftet wird.
Lasst uns deshalb – gegen allen Anschein dieser dunklen Tage – teilhaben an der Schar der „Töchter Zions“ – und mit ihnen den Advent durchwandern: schauend, singend, mit dem Duft von Advent in unseren Häusern. Gott kommt. Bestimmt!
Bleiben sie behütet an Gemüt und Gemeinschaft
Ihre Pfarrerin Dr. Dorothea Sitzler-Osing
Mitglied des Kuratoriums der Lafim-Diakonie