
Pflegefachkraft zieht vorübergehend im Marthaheim ein
Am 05.02.2021 erhielten wir, BewohnerInnen und MitarbeiterInnen des ESZ Marthaheim, die 2. Impfung gegen COVID-19, organisiert und umgesetzt durch das außergewöhnliche Engagement des Amtsarztes der Stadt Frankfurt/Oder, Oliver Fahron. Nun sind wir erleichtert, zuversichtlich und sehr dankbar.
Begonnen hat das infektiöse Geschehen in unserem Haus am 06.12.2020. Trotz intensiver und disziplinierter Umsetzung aller Schutzmaßnahmen des Hygienekonzeptes erreichte die Infektionskurve am 21.12. 2020 mit 24 infizierten BewohnerInnen und 9 infizierten MitarbeiterInnen ihren Höhepunkt. Um die Versorgung aufrecht erhalten zu können, standen alle MitarbeiterInnen laut gesundheitsbehördlicher Anordnung in Pendelquarantäne.
Alle Teammitglieder aus allen Arbeitsbereichen, Pflege, Betreuung, Verwaltung, Haustechnik und Hauswirtschaft (Wi-Lafim) wuchsen in dieser herausfordernden Zeit über sich hinaus und vor allem zusammen. Emotionen wie Ängste, Sorgen, Zweifel, Trauer, Unsicherheiten, Weinen und Lachen, Erschöpfung u.v.m. wurden geteilt und gemeinsam getragen. Das Anlegen der Schutzkleidung vor jedem „infiziertem“ Zimmer erforderte mehr Arbeitszeit, so dass Dienstzeiten angepasst werden mussten.

Nicole Hackbarth
Nicole Hackbarth (Pflegefachkraft, Wohnbereichs- und Praxisanleiterin) fand immer wieder, gemeinsam mit allen Mitarbeitenden, Lösungen für eine 100%ige Dienstabsicherung. Der Einsatz aller war einfach großartig! Als ihr Mann, der auch Pflegefachkraft in unserer Einrichtung ist, einen positiven Corona-Nachweis hatte, zog sie umgehend am 15.12.2020 in ein freistehendes Bewohnerzimmer ein, um weiterarbeiten zu können. Als am 24.12.2020 die Nachschichtfachkraft auch noch plötzlich ausfiel, übernahm sie selbstverständlich diese 2. Schicht, obwohl bereits ein langer Frühdienst hinter ihr lag. Auch BewohnerInnen und Angehörige waren tapfer und sprachen uns sogar Mut zu. Eine Bewohnerin sagte: “ Wir schaffen das, den Krieg haben wir auch überstanden.“
Unsere Patenkinder vom evangelischen Kindergarten “St. Georg“ grüßten uns regelmäßig mit wunderschönen farbenfrohen Zeichnungen, mit Sonnenschein und Blumen, greifbare Zeichen der Zuversicht sowie der Zusammengehörigkeit in dieser schweren Zeit.
Joachim Müller, unser Regionalleiter, war für uns immer erreichbar, wann immer möglich vor Ort, hörte zu, hat uns ermutigt, gestärkt und beraten, brachte Schutzmaterialien, stärkte uns den Rücken.
Allen Beteiligten gilt mein größter Respekt, mein besonderer Dank.
Jetzt schauen wir gemeinsam nach vorn und freuen uns auf etwas mehr Normalität.
Ulrike Maack
Haus- und Pflegedienstleiterin ESZ Marthaheim