Das Wochenlied dieser Woche „wer nur den lieben Gott lässt walten“ gehört zu den bekanntesten Liedern des Gesangbuches.
Sein Text legt den Wochenspruch dieser Woche in gewisser Weise aus. Georg Neumark hat es im 17 Jahrhundert in den Wirren des dreißigjährigen Krieges geschrieben. Es ist eine Antwort auf Rettung aus traumatischer Erfahrung. Der Thüringer Neumark war gerade einmal zwanzig Jahre alt, als er das Lied schrieb.
Auf dem Weg an seinen Studienort Königsberg war er brutal überfallen worden und konnte sich dann mittellos zunächst nach Hamburg retten, während andere aus seiner Reisegruppe ermordet wurden. In Hamburg konnte er nicht Fuß fassen und flüchtete weiter nach Kiel, wo er eine Anstellung als Hauslehrer fand. Das Lied schrieb er dort nach seiner Ankunft. „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ Diese Erkenntnis hat er auf seiner Flucht also auch ganz persönlich durchlitten. Die Sorge um die eigene Existenz wird ihm noch in den Gliedern gesteckt haben, als er diese Worte gedichtet hat und doch konnte er offensichtlich so glauben, wie es der Wochenspruch dieser Woche empfiehlt. All Eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für Euch.
Neumark kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Es hilft kein Jammern, kein sich festklammern an den tiefen Sorgen, kein sich einigeln. „Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit“, lässt er uns singen. Und lässt uns sofort umschwenken in stilles Vergnügen stattdessen, weil wir doch auf Gottes Gnade vertrauen dürfen. „man halte nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt.“
Diese Woche dürfen wir das probieren, wir werfen unsere Sorgen einfach von uns, Gott vor die Füße und dann „sing, bet und geh auf Gottes Wegen“.
Wochenspruch: All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch. (1. Petr 5,7)
Wochenpsalm : Psalm 127
Wochenlied: EG 369 – Wer nur den lieben Gott
Download: ANgeDACHT 2024-37
Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie