2. Timotheus 1,10b

Der Tod hat keine Macht mehr. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Da kann man schonmal dran zweifeln. Auch echt verzweifeln. Dann, wenn man selbst so richtig tief in der Patsche sitzt. Wenn man schlimme Schicksalsschläge erleidet. Wenn der Tod irgendwie „vor der Zeit“ kommt, z.B. wenn ein Kind stirbt. In diesen Momenten, wo man manchmal meinen möchte, man sei wie Hiob vom Unglück verfolgt. Wenn die schlimmen Nachrichten in der Welt und vor (auch hinter) der eigenen Haustür einfach nicht enden wollen.
Da verlässt uns dann schonmal der Mut. Der Kampfgeist, dieses „Trotz-Allem“ will dem zarten (und immer blühenden) Pflänzchen Hoffnung dann einfach das Licht und das Wasser nehmen.
Gut, dass da dann einer ist, der unser Pflänzchen Hoffnung gießt, wenn wir mal nicht mehr können. In Jesus den Bruder und Weggefährten zu haben, der bei uns bleibt in dunkler Stunde und der uns hilft, die schwere Decke der Trauer anzuheben, damit wieder Licht an unser Pflänzchen Hoffnung kommt.
Wir haben die Möglichkeit all unsere Lasten – Trauer, Sorge und Verzweiflung – auf die Schultern unseres Erlösers Jesus Christus zu legen. Er trug und trägt unsere Last. Wie so ein „Abwerfen“ befreien kann, beschreibt der Theologe Traugott Roser in seinem Buch über den Jakobsweg.[1] Auf dem Jakobsweg steht das Cruz de Ferro (dt. Eisenkreuz). Auf den ersten Blick ein unspektakulärer Holzmast mit einem Kreuz darauf und umgeben von zahlreichen Steinen. Man könnte sagen, es steht auf einer „Geröllhalde“. Aber all diese Steine haben die zahlreichen Pilger:innen über all die Jahre dort gelassen. Auf halber Strecke bis Santiago haben sie hier Lebenslasten unter dem Kreuz abgeworfen. Last zurückgelassen, sich von Ballast befreit, um sich dem Leben wieder (neu) zuzuwenden. Es muss ein wahrhaft berührender Ort sein.
Und so bleibt die hoffnungsvolle Gewissheit, dass in jeder Hiobsbotschaft Hiobs Botschaft steckt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

 

 Lasst uns beten:  Barmherziger Gott,
du Trost der Traurigen und Kraft der Schwachen:
Höre die Bitten aller, die unter ihren Lasten seufzen.
Hilf ihnen und rette sie aus ihrer Bedrängnis.
Durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt
und Leben bewahrt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
AMEN!


Wochenspruch:   Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. (2. Timotheus 1,10b)

 

Wochenpsalm:     Ps 68,4–7.20–21.35–36

 

Wochenlied:         EG 115 – Jesus lebt, mit ihm auch ich
oder
EGE 16 – Gelobt sei deine Treu

 

Download:            ANgeDACHT 2024-38 

 

Zum Start in die Woche grüßt Sie herzlich

 

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

[1] Traugott Roser: Hola bei Kilometer 410. Mit allen Sinnen auf dem Jakobsweg. Göttingen, 2021.