Matthäus 5,9

Gestern begann die Ökumenische Friedensdekade unter dem Motto: „Erzähl mir vom Frieden“. Mit Blick auf all die Kriege und himmelschreienden Ungerechtigkeiten in dieser Welt war mein erster Gedanke dazu: „Ohje, wie denn?“ Finde ich denn gerade überhaupt irgendwo etwas Friedliches, von dem ich erzählen kann? Dieser kurze Moment der hilflosen Resignation wich dann aber doch recht schnell. Stimmt, die Kriegsgeschichten sind so erdrückend präsent gerade. Die müssen wir nicht erzählen, weil wir sie jeden Tag vor Augen haben. Aber die Geschichten vom Frieden müssen wir uns gerade in Zeiten von Krieg und Hass, erzählen, auch wenn sie noch so leise daherkommen. Hass nicht mit Hass begegnen, sondern ihm Liebe und  Hoffnung entgegensetzen. Die Sehnsucht nach Frieden, nach Erneuerung soll unsere Triebfeder sein. Unser Licht in dunkler Zeit. Und ja, das ist oft alles andere als leicht. Es ist viel mehr oft eine wahre Zumutung. Jesus legte uns ins Herz, dass wir auch für die bitten sollen, die uns verfolgen. Da kann man Jesus schon einmal fragen wollen: „Sag mal, geht´s noch?“ Und ja, manchmal geht es (noch) nicht.
Vom Frieden erzählen heißt aber auch von der Barmherzigkeit erzählen. Frieden schafft man, d.h. Frieden muss aktiv (mit)gestaltet werden. Und da kommt uns in dieser Woche einer auf seinem Pferd entgegen, der genau das getan hat: St. Martin, der seinen Mantel mit dem armen Bettler am Wegrand teilte. Mitgefühl, Nächstenliebe und Wärme erinnern uns an das, was auch wir im Kleinen als hoffnungsvolles Licht in die Welt tragen können. Mit kleinen Gesten, einem Lächeln, einem lieben Wort und offenen Herzen.
Wir können auch singen vom Frieden, z.B. mit dem berührenden Text von Schalom Ben-Chorin:
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Erzählen und singen Sie laut vom Frieden! Nicht nur in dieser Woche.
Schalom und Salaam. Friede sei mit dir!
Lasst uns beten: Guter Gott, du öffnest uns den Blick für die große Menschheitsfamilie. Deine umfassende Liebe bestärkt uns im Vertrauen zueinander und in der Sorge füreinander. Schenke uns den Mut, inmitten all der streitenden Stimmen von der Kraft des Miteinanders zu erzählen, die sich durch deine Liebe zeigt. AMEN! (Susanne Brandt)
Wochenspruch: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5,9)
Wochenpsalm: Ps 85,9–14
Wochenlied:    EG 152 – Wir warten dein, o Gottes Sohn oder
EG 426 – Es wird sein in den letzten Tagen
Download:         ANgeDACHT 2024-46
Ich wünsche Ihnen eine friedvolle Woche und grüße Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam
Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur