Es braucht einen Riss, damit das Licht durchscheinen kann. Damit es hineinscheinen kann. „Da ist ein Riss in allen Dingen. So kommt das Licht herein.“ (There is a crack in everything. That’s how the light gets in.) So sang es der kanadische Poet und Sänger Leonard Cohen in einem seiner bekanntesten Lieder „Anthem“ (dt. Hymne).
Im Advent kreist alles um genau dieses Licht. Mit jeder weiteren Kerze auf dem Adventskranz wird es Woche um Woche langsam und vorsichtig immer heller. In den einfachen Hütten, in den großen Palästen, aber vor allem und hoffentlich in den Herzen der Menschen. Auch das Bild vom Riss durchzieht die adventlichen Texte, ganz eindrücklich im Wochenlied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Friedrich Spee hat diese Zeile inmitten des Dreißigjährigen Krieges gedichtet. Weit weg, lange her und doch wieder hoch aktuell. Krieg mitten in Europa und andernorts – damals wie heute. Finstere Zeiten und große Sehnsucht nach Frieden, Erlösung und Licht. Hoffnung und Mut, sich nicht vom Dunkel überwältigen zu lassen, sondern auf Gottes Verheißung zu vertrauen, weil die Welt Licht braucht:
Weil die Welt Licht braucht (Christina Brudereck)
Die Welt braucht Sterne.
Ihr Funkeln.
Die Welt braucht
jemand, der sie anstrahlt.
Die Welt braucht Engel.
Ihre Flügel.
Oder ihre Stimme, die ihr sagt:
„Stellt die Kerzen auf hohe Leuchter!“
Die Welt braucht Licht.
Etwas Helles jedenfalls.
Weihnachten kommt
gerade rechtzeitig.
Lasst uns beten:
Gott, wir warten auf dich. Du wirst kommen und bist schon mitten unter uns. Lass uns nicht nach Zeichen Ausschau halten, sondern lass uns Zeichen setzen in dieser Welt.
Wo Hass die Herzen verhärtet, lass uns mit Liebe und Geduld antworten.
Wo Schuld und Versagen aufgerechnet wird, lass uns für Versöhnung und Vergebung werben.
Wo Uneinigkeit und Unfrieden herrscht, lass uns für Einigkeit einsetzen.
Wo Vorurteile und Missgunst die Gedanken bestimmen, lass uns für Verständnis und Toleranz eintreten.
Wo Menschen Hilfe und Beistand brauchen, lass uns ihnen zur Seite stehen und für sie beten.
Lass uns in dieser Welt Zeichen des Friedens setzen, in der Hoffnung, dass du sie vollenden wirst. AMEN!
(Pastorin Maren Strack)
Wochenspruch: Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lukas 21,28b)
Wochenpsalm: Ps 80,2.3b.5–6.15–16.19–20 (EG.E 71)
Wochenlied: EG 7 – O Heiland, reiß die Himmel auf
Ich wünsche Ihnen eine Woche voll Leuchtens und grüße Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam
Sabine Papies
(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur)