Große Worte am Beginn des Jahres sind das, die in dem Wochenspruch aus dem Römerbrief von Paulus formuliert wurden: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Was haben Sie, was habe ich, was haben wir mit „Gottes Geist“ in der Diakonie zu tun? Was bedeutet es, von diesem Geist „getrieben“ zu werden und seinen Dienst für andere zu tun? Fühlen Sie sich von „Gottes Geist“ getrieben oder eher von ganz anderen „Geistern“? Wes „Geistes Kind“ sind Sie?
Manchmal denke ich, Christen – „Kinder Gottes“ unterscheiden sich scheinbar nicht mehr von denen, die nicht glauben. „Sie sind Christ – das habe ich gar nicht gemerkt!“, geht mir dabei durch den Kopf.
Und doch ist da was! Ich spüre Gottes guten Geist und Nähe in meiner diakonischen Arbeit immer wieder und, dass sein Segen auf meiner Arbeit zusammen mit anderen liegt. Der „Geist Gottes“ ist ein unendlich sanfter Geist, weil er der Geist der Liebe ist. Von Liebe erfüllt sein, von ihr getragen und gestärkt werden – wünschen wir uns das nicht im Grunde alle? Ist das nicht ein geheimer Herzenswunsch auch für viele, die sich nach außen hin hart und willensstark, unabhängig und souverän geben?
Der Blick in Nachrichten gleich welcher Art legt nahe, dass unsere Welt „von allen guten Geistern“ verlassen ist. Da will jemand Grönland kaufen. Da ist die Debatte über die Flüchtlinge, in der alle Hilfsbereitschaft zunehmend der Machbarkeit und der Zumutbarkeit geopfert werden – wo ist der Geist, der all der Blindheit und Gier wenigstens Selbsterkenntnis schenkt? – Ich denke an die Kriege in unserer Welt und an die täglich stattfindenden Angriffe gegen „Fremde“ in unserem Land.
Was treibt Menschen an, durch was sollte mein Handeln bestimmt sein?  Würden wir Jesus fragen, würde er uns vielleicht antworten, was er im Markusevangelium (12,30-31) geantwortet hat: „Du sollst Gott lieben – und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Vielleicht können wir sie anstreben im neuen Jahr. Vielleicht können wir sie fördern, wo immer es geht. Bitten wir Gott, er möge uns dabei helfen, uns unterstützen. Lassen Sie seinen Geist auch in Ihr Herz. Denn Gottes Geist will uns tragen.

 

Wir beten:                 Barmherziger Vater, du siehst uns, du bejahst uns, du liebst uns und nimmst uns an, wie wir sind. Du suchst uns, wenn wir uns von dir entfernen. Wir bitten dich: Führe uns durch deinen guten Geist. Und lass uns Wegweiser sein, dass auch andere Menschen zu dir finden. Komm uns mit offenen Armen entgegen, weil du unser Vater bist, heute und in Ewigkeit.

Wochenspruch:     Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.  (Römer 8,14)

Wochenpsalm:       Psalm 4

Wochenlied:            EG 410  –  Christus, das Licht der Welt

Download:                ANgeDACHT 2025-02

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben