Hebr. 3,15

Der Hebräerbrief erinnert mit den Worten aus dem 95. Psalm in dieser Woche an die Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. 40 Jahre hat es gedauert, bis das Volk wieder sesshaft wurde. 40 Jahre Leben und Überleben in der Wüste. Nicht nur einmal haben es die Menschen bereut, dass Sie Mose gefolgt sind, nicht nur einmal waren sie rebellisch und haben sich gegen Gott gewandt. Sogar ein goldenes Kalb haben Sie als Gottersatz gegossen und darum getanzt, weil Sie hofften, dass ihnen Gold und Geld hilft. Der Satz erinnert also daran, wie Menschen sich in der Geschichte immer wieder von Gott abgewendet oder gar gegen ihn gewendet haben.
Nun klingt dieser Satz 2025 am Tag nach der Bundestagswahl zu uns. Ein heftiger Wahlkampf liegt hinter uns und jetzt ist das Ergebnis bekannt. Wieviel Porzellan ist da zerschlagen worden, wie viel ist mit Emotionen argumentiert worden statt mit Fakten, wieviel Verstockung wurde da erzeugt und wie wenig wurde wirklich real begründeten Problemen und von echten Lösungen gesprochen.
Heute, gerade heute seine Stimme hören, was kann das für uns bedeuten?
Gottes Stimme, dass ist die Stimme von Gnade, von Gerechtigkeit und Frieden. Es ist auch die Stimme von Wahrheit, die fair die wirklichen Fakten bewertet. Die Verstockung der Herzen überwinden heißt, die falsche Emotionalisierung der Debatten zu den großen Themen unserer Zeit überwinden und zu den Fakten zurückkehren.
Das wird schwer werden, z.B. beim Thema Migration im Verhältnis zum immer größer werdenden Arbeitskräftemangel oder beim Thema Klimakrise, die unser Leben immer mehr und umfassender bedroht und die viele vergessen und wegschieben wollen. Themen, die mit Verstockung nicht zu beantworten sind. Gerade jetzt, lasst uns auf seine Stimme hören und unsere Herzen nicht verstocken. Wir beten mit diesen Worten ganz besonders für alle, die nun Verantwortung tragen, um eine Regierung zu bilden. Amen.


Wochenspruch:
         Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.     Hebr. 3,15

Wochenpsalm:            Psalm 95,6-11

Wochenlied:                  EG 199 – Gott hat das erste Wort

Download:                       ANgeDACHT 2025-09

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie