Matthäus 11,28

Aus den frohen und den beschwerlichen Eindrücken unseres Lebens und Alltags sind wir zum Dienst in die Lafim-Diakonie gekommen. Beim Lesen dieses ANgeDACHT dürfen wir alles, auch uns selber, loslassen und ablegen. Denn uns gemeinsam gilt der Ruf Jesu aus dem Matthäusevangelium (11,28), der über der neuen Woche steht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Wer kennt diesen Spruch Jesu nicht? Diese Verheißung von Trost und Stärkung! Und dann diese Übersetzung von Luther! Allein so ein Wort wie „mühselig“ ist schon ein Genuss! Aber was sagt es mir eigentlich?
Zu den Seligpreisungen, mit denen Jesus seine Bergpredigt anfängt, gehört die Mühe nicht. Kann man selig werden, wenn man unter Mühe leidet? Jesus ruft alle zu sich, die sich selbst belasten, „sich bemühen“. Und wenn ich mich so umschaue, sehe ich einerseits viele Menschen, die Schlimmes erleben, die Leid erfahren. Und andererseits sehe ich auch viele, die sich mehr Sorgen als nötig machen.
Aber so einfach ist es nicht. Jesus ruft auch die „Beladenen“, die Menschen, die von anderen belastet werden, zu sich. Und zwar durchaus im politischen Sinne die, die ausgebeutet werden.
Und das waren fast alle. Zur Zeit Jesu lebten bis zu 99% der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze. Die mussten sich oder sogar ihre Kinder an reiche Menschen verkaufen. Und damals galt noch mehr als heute „Geld regiert die Welt.“ Kurzum, die meisten Menschen hatten allen Grund, sich Sorgen zu machen. Sie hatten eigentlich keine Chance.
Ich fühle mich weniger „beladen“, wenn ich mich auch für andere einsetze, wenn ich teile oder abgebe. Noch einfacher: Manchmal überlege ich, ob ich sonntags in den Gottesdienst gehen soll oder nicht. Dann höre ich den Ruf der Glocken, rappele mich auf … und spätestens am Ende des Gottesdienstes, wenn ich gesegnet werde, fühle ich mich einfach besser. Erklären kann man das nicht, das muss man fühlen. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Deshalb lasst euch erquicken! Seid gesegnet!

 

Wir beten:                   Es ist gut, dass wir uns eine Atempause im Alltag gönnen, Gott. Denn in Deiner Nähe können wir aufatmen. Öffne Herzen und Sinne für Dein tröstendes Wort. Lass es Leuchten und Licht für uns sein – in dieser Stunde und an allen Tagen. Gott, wir bitten Dich für uns selbst. Gib uns Deinen Geist und lenke unser Tun und Denken in der Lafim-Diakonie. Schenke uns einen wachen Blick und ein offenes Herz, damit Dein Reich auf Erden und unter uns wachsen kann. Gott, wir bitten Dich für alle Kranken, Leidenden und Sterbenden. Steh ihnen bei und umarme sie mit Deiner Güte. Barmherziger Gott, Du Anfang, Mitte und Ziel unseres Lebens. Wir danken Dir, dass unsere Zeit in Deinen Händen liegt – jetzt und immer.

Wochenspruch:       Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.       Matthäus 11,28

Wochenpsalm:         Psalm 12

Wochenlied:              EG 225  –  Komm sag es allen weiter

Download:                  ANgeDACHT 2025-27

 

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert