Glaube kann Berge versetzen. Glauben kann bisher ungeahnte Kräfte freisetzen. Aber, wo kommt dieser Glaube denn her? Habe ich den irgendwann mal gelernt? So wie einst das Schreiben und Rechnen. Habe ich mich bewusst entschieden, zu glauben? Nein! Ich habe sicherlich gesucht. Aber nicht ich habe Gott gefunden, sondern viel mehr hat Gott mich gefunden. Und ich habe mich finden lassen. Das geht allerdings nicht allein.
Da waren und sind andere Menschen auf meinem Lebens- und Glaubensweg. Die biblischen Texte dieser Woche laden uns dazu ein, auf Spurensuche zu gehen. Auf Spurensuche nach Menschen, die uns im Glauben geprägt und unterstützt haben. Und diese Menschen sind so vielfältig und verschieden wie unsere Lebensgeschichte(n). Mir fallen viele Menschen ein: eine zugewandte Lehrerin, die Begegnung mit Holocaust-Überlebenden in Israel und noch so viele mehr.
Am Anfang meines Glaubensweges war jedoch das charismatische Pfarrehepaar besonders prägend, das zum „Taufkurs für junge Leute“ einlud. Hier saßen wir als Teenager im ländlichen – und nicht gerade kirchlich geprägten – Sachsen-Anhalt mit all unseren Fragen an das Leben und die Welt. Und jede Frage, jede Emotion war erlaubt. Mehr noch, sie war willkommen. So wie bei Jesus jede Frage willkommen war. Da war gelebter Glaube spürbar. Glaube ist nicht abstrakt. Er will gelebt werden und wird erst wirksam im Kontakt. Dem Kontakt mit anderen Menschen und mit der Umwelt. Das kann dann in einen Kontakt und ein Leben mit Gott einmünden. So verstehe ich das Geschenk des Glaubens. Glaube und die mit ihm verbundene Zuversicht werden uns von Gott geschenkt. Und diese Geschenke kommen in wunderbaren „Geschenkverpackungen“ daher: im Antlitz eines anderen Menschen.
Also in Dir und Dir und auch in Dir!
Lasst uns beten: Sorge nicht um das, was kommen mag, weine nicht um das, was vergeht; aber sorge, dich nicht selbst zu verlieren, und weine, wenn du dahintreibst im Strome der Zeit, ohne den Himmel in dir zu tragen. (Friedrich Schleiermacher)
Wochenspruch: Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1.Joh 5,4)
Wochenpsalm: Ps 138
Wochenlieder: EG 346 – Such, wer da will, ein ander Ziel
EG.E 26 – Mit dir, o Herr, die Grenzen überschreiten
Download: ANgeDACHT 2025-42
Zum Start in die neue Woche grüßt aus den Zentralen Diensten herzlich
Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)