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ANgeDACHT


Jede Woche am Montag erscheint unser ANgeDACHT, eine kurze Andacht zum Wochenbeginn.

13.10.2025

Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

1.Joh 5,4

Glaube kann Berge versetzen. Glauben kann bisher ungeahnte Kräfte freisetzen. Aber, wo kommt dieser Glaube denn her? Habe ich den irgendwann mal gelernt? So wie einst das Schreiben und Rechnen. Habe ich mich bewusst entschieden, zu glauben? Nein! Ich habe sicher­lich gesucht. Aber nicht ich habe Gott gefunden, sondern viel mehr hat Gott mich gefunden. Und ich habe mich finden lassen. Das geht allerdings nicht allein.
Da waren und sind andere Menschen auf meinem Lebens- und Glaubensweg. Die biblischen Texte dieser Woche laden uns dazu ein, auf Spurensuche zu gehen. Auf Spurensuche nach Menschen, die uns im Glauben geprägt und unterstützt haben. Und diese Menschen sind so vielfältig und verschieden wie unsere Lebensgeschichte(n). Mir fallen viele Menschen ein: eine zugewandte Lehrerin, die Begegnung mit Holocaust-Überlebenden in Israel und noch so viele mehr.
Am Anfang meines Glaubensweges war jedoch das charismatische Pfarrehepaar besonders prägend, das zum „Taufkurs für junge Leute“ einlud. Hier saßen wir als Teenager im ländlichen – und nicht gerade kirchlich geprägten – Sachsen-Anhalt mit all unseren Fragen an das Leben und die Welt. Und jede Frage, jede Emotion war erlaubt. Mehr noch, sie war willkommen. So wie bei Jesus jede Frage willkommen war. Da war gelebter Glaube spürbar. Glaube ist nicht abstrakt. Er will gelebt werden und wird erst wirksam im Kontakt. Dem Kontakt mit anderen Menschen und mit der Umwelt. Das kann dann in einen Kontakt und ein Leben mit Gott einmünden. So verstehe ich das Geschenk des Glaubens. Glaube und die mit ihm verbundene Zuversicht werden uns von Gott geschenkt. Und diese Geschenke kommen in wunderbaren „Geschenkverpackungen“ daher: im Antlitz eines anderen Menschen.
Also in Dir und Dir und auch in Dir!

 

Lasst uns beten:    Sorge nicht um das, was kommen mag, weine nicht um das, was vergeht; aber sorge, dich nicht selbst zu verlieren, und weine, wenn du dahintreibst im Strome der Zeit, ohne den Himmel in dir zu tragen. (Friedrich Schleiermacher)

Wochenspruch:     Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1.Joh 5,4)

Wochenpsalm:       Ps 138

Wochenlieder:       EG 346 – Such, wer da will, ein ander Ziel
EG.E 26 – Mit dir, o Herr, die Grenzen überschreiten

Download:            ANgeDACHT 2025-42

 

Zum Start in die neue Woche grüßt aus den Zentralen Diensten herzlich

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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06.10.2025

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Psalm 145,15

Es ist Herbstzeit. Die Ernte ist abgeschlossen. Die Natur stellt sich um auf den Winterschlaf. Es wird kühler. Die Tage werden deutlich kürzer. In der Zeit des Übergangs blicken wir zurück.
Zurückblickend feiern wir Erntedank. Wir danken für Gottes gute Schöpfung, die uns Speise gibt zur rechten Zeit. Besonders bei Fliedners Lafim-Diakonie feiern wir jährlich Erntedank. Dieses Jahr haben wir am 27.09. bei herr­lichem Sonnenschein gefeiert. Unsere Bewohner:innen und Beschäftigten sind im Vorfeld immer ganz aufgeregt und voller Vorfreude. Das steckt an, uns Mitarbeiter:innen und die Gäste. Das herrliche Wetter und unsere Freude harmonierten dieses Jahr ganz gut. Es war ein rundum sehr schöner Erntedank-Tag.
Wir sind bei Fliedners Lafim-Diakonie dankbar für unsere Gemeinschaft; dass wir zusammenarbeiten und leben können. Wir danken mit unserem Jahresfest dafür, dass uns die Gesellschaft Teilhabe ermöglicht, Menschen mit Behinderung sich mit ihren Gaben einbringen können und dürfen und uns mit ihrer Lebensfreude und Offenheit einnehmen. Mit Dankbar­keit blicken wir auf die Produkte aus unseren Werkstätten oder die köstliche Verpflegung aus unserer Küche. Wir sind dankbar, froh und stolz, dass wir nicht nur ernten, sondern auch teilen, Gäste herzlich empfangen und zurückgeben können.
Ich glaube, nach diesem herrlichen Ernte-Dank-Fest werde ich auch nächstes Jahr in den Tagen vor Fliedners Lafim-Diakonie Ernte-Dank-Fest ganz vorfreudig sein. Und ich danke allen ganz herzlich, dank deren Engagement wir mit einem lebendigen Gottesdienst beginnen konnten und zwischen einer Vielzahl von Produktständen, Verpflegungsstationen, Spielbereichen, musikalischen Darbietungen u.a.m. flanieren und einander begegnen konnten. DANKE!!!

 

Wochenspruch:   Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.  Psalm 145,15

Wochenpsalm:     Psalm 145  - EG 756

Wochenlied:         EG 502   -   Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Download:            ANgeDACHT 2025-41

 

Einen guten Wochenstart wünscht Ihnen

Ihr Jörg Antoine
Vorstand Finanzen und Recht

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29.09.2025

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1. Petr. 5,7

Wir alle kennen Sorgen:
Sorgen um unsere Angehörigen, um unsere Gesundheit, schaffen wir alles - was von uns erwartet wird, wie geht es weiter in unserer Gesellschaft, im Zusammenleben der Staaten, angesichts der vielen Kriege und Katastrophen? Gründe, sich Sorgen zu machen, gibt es viele, doch sie dürfen uns nicht lähmen oder ohnmächtig machen.
Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir nicht allein gelassen sind mit unseren Sorgen, dass Gott und Menschen an unserer Seite sind, die unsere Sorgen teilen, uns trösten und stärken.
In der Übersetzung (Bibel heute) heißt es: „Und werft so alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft.“
Das heißt doch, ich muss mir erst einmal Gedanken machen: Was sorgt mich ganz persönlich und lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Und kann ich die Sorge abgeben, gibt es Lösungen, das ich mit ihnen umgehen kann. Im Vertrauen auf meinen Glauben weiß ich: Ein sorgenfreies Leben gibt es nicht, aber ich darf die Zusage, dass Gott für die Menschen sorgt, ernst nehmen und manche Sorge darf ich auch wegwerfen und ihm anvertrauen, er wird’s wohl machen.
Vielleicht finden Sie eine persönliche Strategie, mit Ihren Sorgen umzugehen: Sich mit Freunden auszutauschen, Musik hören, Singen oder Tanzen, ein Gebet sprechen, eine Kerze anzünden, bei einem Spaziergang im Herbst die Sonne und den Wind genießen oder was ihnen schon oft geholfen hat.
Ich wünsche Ihnen und mir Kraft und Zuversicht, unsere Sorgen und Ängste durchzustehen und manche einfach dem „lieben Gott“ zu überlassen.
Amen.

 

Wir beten (Segen): Mögest Du starke Wurzeln haben, die dich halten in den wechselhaften Winden der Zeit. Möge Freude stets dein Herz erfüllen, Gottes Kraft sollst du spüren alle Zeit. (irischer Segenswunsch)

Wochenspruch:     Alle Eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für Euch. 1.Petr.5,7

Wochenpsalm:       Psalm 127,1-2

Wochenlied:           EG 127 – Wer nur den lieben Gott lässt walten

Download:              ANgeDACHT 2025-40

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Christiane Soyeaux

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22.09.2025

Das Gute sehen

Das Leben wird vorwärts gelebt – und rückwärts verstanden (S. Kierkegaard). Das Gute in der Welt geschieht oft im Verborgenen. Vielleicht stimmt es ja, dass Gott uns näher ist, als wir denken. Vielleicht haben wir es zusammen mit dem Wochenspruch längst unhörbar auf den Lippen: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103,2)
Ich muss dabei an einen Tag im Januar denken. Ich wollte mit einer großen Bügelsäge, auf der Leiter stehend, meine Weide im Garten zurückschneiden und kam nicht so recht vorwärts. Könnte gut Hilfe gebrauchen - bei der dicke der Äste und dem wackeligen Stand auf der Leiter- ging mir durch den Kopf. Als ich fast aufgegeben hätte und der stumpfen Säge die Schuld gab, stand plötzlich ein Nachbar mit seiner Akku-Säge neben mir und sagte: Lass es uns gemeinsam tun.“
Vor diesem Hintergrund lese ich den Wochenspruch aus Psalm 103.
Gott will uns die Augen dafür öffnen, dass wir nicht zuerst das Schlechte, was nicht gelingen will, sehen.  Wir sehen ja oft am Mitmenschen und uns selber zuerst die Defizite. Was er, was man, alles nicht kann. Welche Fehler er/man macht. Wo er/man den Ansprüchen nicht genügt. Unseren Ansprüchen. Und gegenüber Gott ist es oftmals auch so: Wir sehen, dass Gott unsere Wünsche nicht erfüllt, unsere Gebete nicht erhört, dass er anderen mehr Glück im Leben gibt als uns. Der Blick aufs Defizit und Schulzuschreibungen: Wir sind misstrauisch, ob Gott es wirklich gut mit uns meint, Das Psalmwort will unseren Blick verändern: Das Gute sollen wir ansehen. Bei anderen Menschen und bei Gott. Entdecken sollen wir, dass wir längst reich gesegnet sind. Wo wir das Schlechte erwarten, schenkt uns der gute Gott Zeichen seiner Liebe.
Nur manchmal merken wir es nicht gleich.
Die guten Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind, gibt es nicht auf Bestellung. Die Kleinigkeiten, die das Leben schön und kostbar machen werden nur allzu leicht als selbstverständlich hingenommen.
Die schönsten Dinge im Leben sind ein Geschenk, wie die Hilfe für mich aus der Nachbarschaft an einem Tag im Januar.

 

Wir beten:            Gott, wo ich Dich nicht erwarte, da zeigst Du Dich dennoch. Was ich nicht zu träumen wage, träumst Du in mir. Was ich kaum glauben kann, das hast Du vor Zeiten schon versprochen: Du bist da. Gott, deine Augen wachen über mich, auch wenn ich nicht wache.
Behüte mich, Gott, und führe mich sicher zum Frieden.

Wochenspruch: Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103,2

Wochenpsalm:   Psalm 20

Wochenlied:       EG 333  -  Danket dem Herrn!

Download:              ANgeDACHT 2025-39

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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15.09.2025

„Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht (…) und das Kleid, das wir schenken auch uns bedeckt.“

EG.E 28

Wann waren Sie das letzte Mal so richtig verzaubert? Mit verklärtem Blick der Welt entrückt? Im Kino oder beim Blick auf Meer oder Berge im Sommerurlaub? Ich hoffe, Sie müssen jetzt nicht allzu lange über­legen. Mir geht es oft im Theater so. Dort hörte ich neulich die Erzählung von der Nächstenliebe – dem Thema dieser Woche – in einer wohlvertrauten Geschichte und war doch ganz neu davon berührt:

„Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach „ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte „Gott segne dirs,“ und ging weiter.
Da kam ein Kind, das jammerte und sprach „es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin.
Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch ein Kind und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte „es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter harte blanke Taler: und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

Wunderbar passt das Märchen von den Sterntalern zum Wochenlied. „Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält (…), dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt.“

 

Lasst uns beten:        Manchmal ist dein Ruf so dringend, so deutlich, dass alles einfach erscheint, was eigentlich schwer ist. Lass mich dem nachgehen, mein Gott, und nicht ausweichen. Und sehen, wohin du mich führst. Amen.

Wochenspruch:         Alles, was ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, habt ihr für mich getan. (Mt 25,40b)

Wochenpsalm:           Ps 112

Wochenlieder:           EG 412 – So jemand spricht: „Ich liebe Gott“
EG.E 28 – Wenn das Brot, das wir teilen

Download:                        ANgeDACHT 2025-38

 

Ich wünsche Ihnen einen guten und gesegneten Start in die Woche und grüße herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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08.09.2025

Da brachten sie ihm einen Menschen, der taub war und nur mit Mühe sprechen konnte,

Markus 7,31-37

Im Wochenevangelium heißt es: “Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus …“ – an dieser Stelle möchte ich schon einhaken. Denn das Wort „Taubstummer“ wird heutzutage nur noch wenig benutzt, und wird von den Betroffenen vielfach als Beleidigung empfunden. Einerseits sind gehörlose Menschen durch gezieltes Sprechtraining durchaus in der Lage, die Fähigkeit zum Sprechen zu erwerben, sodass Taubheit nicht zwingend zur (akustischen) Stummheit führen muss. Die „Bibel in gerechter Sprache“ übersetzt diesen Vers deshalb auch so: „Da brachten sie ihm einen Menschen, der taub war und nur mit Mühe sprechen konnte.“ Andererseits sind Menschen, die gehörlos sind, mithilfe der Gebärdensprache in der Lage sich mitzuteilen, zu kommunizieren – und wer einmal Zeuge eines solchen Gespräches gewesen ist, weiß auch, mit welcher Geschwindigkeit und Ausdrucksstärke dies geschieht. Nichthörende Menschen sind Teil unserer Gemeinschaft, unserer Kommunikationsgemeinschaft. Ich glaube, diese Erkenntnis heilt manche durch Ausgrenzung entstandene Verletzung. Und ich glaube, dass viele Menschen, unabhängig davon, ob sie gehörlos sind oder sich durch akustisches Sprechen oder Gebärdensprache mitteilen, Kommunikationsdefizite haben. Wer kennt nicht die Erfahrung, kein Gehör zu finden oder andere nicht zu Wort kommen zu lassen? Sprachlos zu sein, nicht verstanden zu werden oder andere nicht zu verstehen?
Kommunikation kann misslingen – in Ehe und Partnerschaft, in Familie und Freundeskreis, in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz. Manchmal sind die Folgen fatal. Auch Jesus macht die Erfahrung misslungener Kommunikation: „Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.“ Doch wie kann Kommunikation gelingen?
Es kommt auf das Hören an – unabhängig ob ich mit dem Ohr höre oder auf die Gebärden meines Gegenübers achte. Gute Kommunikation beginnt damit, dass ich zunächst still werde und bereit bin zuzuhören. Wenn alle immer und zuerst reden wollen, misslingt Kommunikation, verkommt sie zum Selbstgespräch.

 

Wir beten:
Barmherziger Gott, das geknickte Rohr – Du brichst es nicht; den glimmenden Docht – Du löschst ihn nicht aus.
So bitten wir Dich für alle Menschen, deren Leben durch Krieg und Gewalt beeinträchtigt ist, dass sie den Mut nicht verlieren.
Für alle Menschen, deren Leben durch eine schwere Krankheit bedroht ist, dass sie Deine Stärkung und Trost erfahren.
Für alle Menschen, die den Tod vor Augen haben. Sei Du ihnen ganz besonders nahe, dass sie im Vertrauen darauf, Dir entgegenzugehen, leichten Herzens Abschied nehmen.
Für unsere Kirche und seine Diakonie, dass wir ein Zufluchtsort für Menschen sind, die Hilfe, unsere Begleitung brauchen, weil sie krank an Leib oder Seele sind.
Das geknickte Rohr – Du brichst es nicht; den glimmenden Docht – Du löschst ihn nicht aus.
Darauf vertrauen wir, barmherziger, liebender Gott.

Wochenspruch:    Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3a

Wochenpsalm:    
Psalm 119,57-64

Wochenlied:           EG 289  -  Nun lob, mein Seel, den Herren

Download:              ANgeDACHT 2025-37

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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01.09.2025

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

1 Petrus 5, 5

Wenn wir heute durch Jobportale scrollen oder in Seminare zur Persön­lichkeitsentwicklung schauen, begegnen uns immer wieder ähnliche Begriffe: Durchsetzungsstärke, Selbstbewusstsein, klare Kante zeigen, Kompetenz souverän präsentieren. Das sind Fähigkeiten, die in unserer Gesellschaft hoch geschätzt sind. Und es stimmt ja auch: Ohne sie ist vieles kaum möglich. Wer nie für sich einsteht, wer seine Fähigkeiten nicht zeigt, bleibt schnell ungehört.
Doch genau auf diese Stelle schaut der Wochenspruch: „Gott widersteht den Hochmütigen…“ Hochmut ist nichts völlig anderes als diese Eigen­schaften – er ist ihre Übersteigerung. Aus Selbstbewusstsein kann Selbstüberschätzung werden. Aus Durchsetzungsfähigkeit wird Rück­sichtslosigkeit. Aus Kompetenzpräsentation entsteht das Bedürfnis, immer Recht zu haben. In diesem Kippen vom Guten ins Überzogene liegt eine Gefahr.
Demut dagegen klingt erst einmal unmodern. Wer will heute schon „demütig“ sein? Das Wort weckt Assoziationen von Schwäche oder Unterordnung. Der Theologe Reinhard Feldmeier beschreibt Demut ganz anders als „Ausdruck einer Selbstbeschränkung, um für Begegnung Raum zu schaffen und so Gemeinschaft zu ermöglichen“. Daraus lese ich: Demut ist kein Mangel, sondern eine Stärke – sie eröffnet Räume, in denen andere zu Wort kommen, in denen verschiedene Sichtweisen nebeneinander stehen dürfen, in denen ich nicht alles bestimmen muss.
So verstanden, ist Demut eine Haltung, die Beziehungen verändern kann. Sie bricht das Muster, die Deutungshoheit zu beanspruchen. Sie schenkt Offenheit im Anerkennen: Ich weiß nicht alles; ich brauche den anderen, um zu lernen. Genau darin kann Gnade liegen: In der Freiheit, nicht alles absichern oder rechtfertigen zu müssen, sondern anzunehmen, was mir geschenkt wird – sei es Vertrauen, Zuwendung oder neue Erkenntnis.
Vielleicht ist liegt hier eine Herausforderung für unsere Zeit: Selbstbewusstsein ja – aber nicht, um andere zu verdrängen. Kompetenz zeigen ja – aber nicht so, dass kein Raum mehr bleibt. Vielleicht eröffnet Demut Räume, in denen Neues entsteht.

 

Gebet                    

Gott, du kennst unseren Alltag – da, wo wir stark wirken wollen, wo wir Sicherheit zeigen, und wo wir doch auch unsicher sind.
Hilf uns, nicht größer zu erscheinen, als wir sind, aber auch nicht kleiner.
Zeig uns Momente, in denen wir zurücktreten dürfen, damit andere Raum bekommen.
Schenk uns die Freiheit, nicht alles im Griff haben zu müssen, und die Gelassenheit, Hilfe und Gnade anzunehmen, wenn sie uns begegnet.
Amen.

 

Impuls zum Mitnehmen:      Demut schafft Raum, damit Gemeinschaft möglich wird.

Wochenspruch: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“   1 Petrus 5, 5

Wochenpsalm:   Psalm 145  –  EG 756

Wochenlied:       EG 299: Aus tiefer Not schrei ich zu dir  oder EG.E 12: Meine engen Grenzen

Download:              ANgeDACHT 2025-36

 

Viele Grüße und Ihnen einen guten Start in die Woche wünschend

Fabian Gunkel

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25.08.2025

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat

Psalm 33,12

Die haben es gut

Der Psalm 33 ist ein Loblied auf Gottes Macht und Hilfe. In lebhaften Bildern beschreibt der Psalmbeter Gottes Werke und sein Wirken in der Welt. Da heißt es zum Beispiel: „Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes. Er hält die Wasser des Meeres zusammen wie in einem Schlauch und sammelt in Kammern die Fluten.“ Und auch: „Er liebt Gerechtigkeit und Recht … wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.“
Dieser Lobpreis gipfelt dann in unserem Wochenspruch. „Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!“
Das muss doch klasse sein, so einen Gott als Gott zu haben. Also wer ist es? Wer ist der Erbe? Wer ist dieses Volk? Natürlich zuerst einmal Israel. So war das zur Zeit des Psalmbeters, und daran hat sich auch nichts geändert. Doch wie wir vor ein paar Wochen im Angedacht lesen konnten, gilt dies nun auch für das „Volk“ der Christenheit. Weil wir nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge sind, sondern Mitbürger, also auch sein Volk und seine Erben.
Deshalb ist es gut und richtig, dass wir an der Seite Israels stehen, wir sind sozusagen eine Familie. Das bedeutet ja nicht, dass man alles gutheißen muss, was Regierung und Verantwortungsträger machen. Gute und ehrliche Beziehungen zeichnen sich gerade darin aus, dass unterschiedliche Meinungen möglich sind, ohne sich gegenseitig zu verurteilen. Wie wichtig das ist, bzw. was geschieht, wenn die eigene Meinung zur alleinigen Wahrheit erhoben wird, zeigt sich nicht zuletzt in der wechselvollen Geschichte der christlichen Konfessionen.
Und auch in unserem Miteinander sollen wir uns an Gottes Güte und Gnade erinnern, uns daran erfreuen und nachsichtig mit uns und anderen umgehen.
So können wir miteinander betend in die letzten Verse des Psalms einstimmen:
„Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.“

 

Wochensegen:    Es sei mit dir der Segen Gottes
wie ein Lächeln der Freundschaft, so nah wie ein Zunicken so spürbar wie eine zärtliche Berührung.
Es sei mit dir der Segen Gottes,
im Atemholen, im Träumen, im Wachen, im Schmerz, in der Freude, im Denken, im Tun, im Verweilen, im Fortgehen.
Es sei mit dir der Segen Gottes
in jeder Begegnung, du sollst ein Segen sein.

Wochenspruch: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! (Psalm 33,12)

Wochenpsalm:   Psalm 122

Wochenlied:        EG 290 -   Nun danket Gott, erhebt und preiset

Download:            ANgeDACHT 2025-35

 

Herzliche Grüße und einen guten Start in die Woche
Anette Schmidt

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18.08.2025

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Lukas 12, 48

Diesen Wochenspruch lesend, wird mir deutlich: Mir ist viel anvertraut – Zeit, Beziehungen, Energie, vielleicht Talente oder Möglichkeiten. Doch was bedeutet das konkret? Es ist kein Druck, sondern eine Einladung, sich zu fragen: Wie setze ich ein, was ich habe? Und was wirkt darüber hinaus?
Der Wochenspruch lädt uns ein, Verantwortung bewusst zu leben. Er fordert kein perfektes Leben, aber eine ernsthafte Haltung: Privilegien sind nicht dazu da, sie für uns festzuhalten, sondern um sie weiterzugeben – in Worten, Gesten, kleinen Fürsorgen.
Eine Auslegung, die ich las, hebt hervor, dass dieser Text nicht Schuld­gefühle schüren, sondern zur Tatkraft im Hier und Jetzt ermutigen will. Das Jetzt kann verändert werden; das Später kennen wir nicht.
Auch kann man aus dem Wochenspruch lernen, dass Verantwortung immer einen persönlichen Bezug hat. Unsere Zeit, Fähigkeiten, Beziehungen, materielle Mittel – all das „gehört“ uns im eigentlichen Sinn nicht. Es ist uns anvertraut, damit wir damit sorgsam umgehen und es einsetzen, um das Leben anderer zu bereichern. Wer so Verantwortung versteht, wird nicht durch Besitz definiert, sondern durch den Umgang mit dem, was ihm vorübergehend in die Hände gelegt ist.
Was heißt das konkret in unserem Alltag? Privilegien sind keine Pokale, sondern Ressourcen. Es sind Kräfte, um zuzuhören, innezuhalten und andere wahrzunehmen – ob im Familienkreis, unter Kolleg:innen oder in der Nachbarschaft. Sie ermöglichen, nicht nur selbst zu leben, sondern Leben im Miteinander zu fördern.
Nochmal neu gefragt: Was ist mir anvertraut? Wer vertraut mir – sei es mit Zeit, Kompetenz, Aufmerksamkeit oder Raum? Und was kann ich daraus wachsen lassen – für mich, für andere, für unser Zusammenleben? Denn: Hier geht es nicht um Heroik, sondern um Achtsamkeit. Nicht um Leistung, sondern um Haltung. Und diese Haltung entfaltet Wirkung – ganz leise, aber spürbar.

 

Gebet:                 Gott des Lebens, du vertraust mir Gaben an – Zeit, Nähe, Verständnis, Fähigkeiten. Hilf mir, sie nicht zu horten, sondern achtsam zu teilen. Lehre mich, mit feiner Aufmerksamkeit im Alltag zu leben, auf Menschen zu achten, die meinen Blick brauchen. Schenke mir Mut zu handeln, wenn es nötig ist, und Gelassenheit, wenn der Weg langsam vorangeht. So wird Verantwortung zur Quelle – nicht zur Last. Amen.

Impuls zum Mitnehmen: „Anvertrautes ist keine Bürde – es ist die Einladung,  Leben reicher zu machen.“

Wochenspruch: Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. (Lukas 12, 48)

Wochenpsalm:   Psalm 63  -  EG 729

Wochenlied:        EG 397  –  Herzlich lieb hab ich dich, o Herr

Download:            ANgeDACHT 2025-34

 

Herzliche Grüße und einen guten Start in die Woche
Fabian Gunkel

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11.08.2025

„Die eigene Geschichte“

Die eigene Geschichte – so steht es auf der Stützwand der Hamburger Kunst­halle, die über den Gleisen des Hamburger Hauptbahnhofs thront. Der Schriftzug besteht aus gelben Leuchtbuchstaben. Man kann ihn von den Bahnsteigen aus lesen oder wenn man in einem Zug sitzt, der in den Bahn­hof einfährt. Der Halbsatz steht einfach da – ohne jeden Kommentar, ohne jeden Hinweis, ohne jede Weiterführung, ohne jedes ergänzende Verb wie „verstehen“; „erkennen“, „deuten“, „schreiben“.
Die Künstlerin Barbara Schmidt Heins montierte drei dieser Wortbotschaften an drei Standorten entlang der Bahnlinie zwischen Altona und Harburg und sie ließ offen, wie der Halbsatz weitergehen kann. Sicher ist nur, dass diejenigen, die die Worte lesen, den Halbsatz selbst vervollständigen müssen. Nur so bekommt der Halbsatz einen Sinn.
Die eigene Geschichte spielte für Jesus von Nazareth eine große Rolle. Er war kein Mann, der aus dem Nichts zum Prediger wurde. Er war vielmehr ein Mann des Judentums. Fest verwoben mit den religiösen Traditionen seiner Zeit. Er besuchte die Synagoge. Er hörte und kannte die heiligen Texte der Thora und er fühlte sich von Kindesbeinen an im Tempel und in der Synagoge zu Hause. Jesus war kein Schriftgelehrter, keiner, der von Amts wegen mit der Thora umging. Er war ein Mann, der an das glaubte, was in den Schriften stand. Und er war einer, der immer wieder kritisch hinterfragte, ob Wort und Tat der Glaubenden miteinander in Einklang standen.
Die eigene religiöse Geschichte und der eigene Glaube passen für Jesus mit der Wirklichkeit im Tempel nicht zusammen.  Hier soll gebetet werden. Hier soll man Gott nahe sein können. Doch es herrscht die Betriebsamkeit eines Kaufhauses. Da rastet Jesus aus.
Die eigene Geschichte, meine Religion, meine Erziehung: Das alles prägt mich. Meine Prägungen lehren mich, was ich für richtig und für falsch halte. Gerade in Glaubensdingen frage ich mich oft, ob ich den christlichen Werten gemäß lebe und ob ich in einer Diakonie arbeite, in der Wort und Tat in Einklang sind. Wie geht es Ihnen?

 

Wir beten:                         Gott, zu Dir kommen wir mit unseren Bitten. Gott, Grenzen zu überwinden, dass Menschen aus allen Kulturen und Religionen einander in Freundschaft die Hände reichen. Gott, hilf, Terror und Krieg zu beenden, dass das Land zwischen Euphrat und Tigris erblüht und wächst und die Menschen darin friedlich leben. Gott, hilf, Angst und Schmerz, Verzweiflung und Fragen in Zuversicht und Hoffnung zu verwandeln. Gott, zeige aller Welt Deine Macht der Liebe.

Wochenspruch:             Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5,8b.9)

Wochenpsalm:                Psalm 14

Wochenlied:                    EG 262  -  Sonne der Gerechtigkeit

Download:                        ANgeDACHT 2025-33

 

Einen guten Start in die Woche wünscht Ihnen
Diakon Olaf Eggert

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04.08.2025

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Eph 2,19

Manchmal denke ich: „Warum stehen wir heute vor so großen Herausforderungen? Wie kann es weitergehen mit der Kirche, wo doch immer weniger Menschen sich taufen lassen? Wie geht es weiter mit unserem Land, wo sich die Haushaltslücken und Löcher in den Kassen der Sozialsysteme immer weiter öffnen? Wie geht es weiter mit der Welt, wo die Demokratie auf dem Rückzug ist und immer mehr Autokraten ihr Unwesen treiben?“
Manchmal versuche ich aber auch, mich in andere Zeiten zu versetzen. Und komme dann zu dem Schluss: die Herausforderungen waren damals genauso groß wie heute; es waren nur andere Herausforderungen und nur im Nachhinein erscheint es uns so, als wenn es keinen anderen Weg hätte geben können.
Vor einer großen Herausforderung stand auch die Urchristenheit. Das Christentum war zunächst nur eine innerjüdische Bewegung. Christ konnte nur sein und werden, wer auch jüdisch und beschnitten war. Es gab in der Antike aber viele Menschen, die vom Judentum und dann auch vom Christentum fasziniert waren, aber am Rande der Gemeinde standen. Diese Menschen trauten sich nicht, sich durch die Beschneidung zum Judentum und Christentum als Form des Judentums zu bekennen.
In dieser Situation war es der Apostel Paulus, der sich etwas „traute“. Paulus erkannte, dass Jesus Christus alle Menschen zum Glauben eingeladen hatte. Es spielt deshalb keine Rolle, ob diese Kinder einer jüdischen Mutter und beschnitten waren. Paulus taufte also alle Menschen, die Juden wie die sogenannten Heiden auf Jesus Christus. Das gab einen riesigen Ärger mit Petrus und seinen Anhängern. Aber Paulus war standhaft und öffnete das junge Christentum für alle Menschen. Er wurde zum Apostel der „Heiden“. Und so schrieb er an die neuen „Heidenchristen“: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“
Für mich ist das Handeln des Paulus die Ermutigung, dass Gott alle Menschen zum Glauben einlädt. Alle Menschen sind vor Gott gleich. Und wir als Lafim-Diakonie sollten auch alle Menschen einladen, zu uns zu kommen: ob als Bewohner:in oder als Mitarbeiter:in – alle Menschen sind eingeladen, bei uns zu leben und mitzuwirken. So freue ich mich, dass wir in der letzten Zeit viele Mitarbeiter:innen mit Migrations­-hintergrund für uns gewinnen konnten: Ukrainer:innen, aber auch Menschen aus Asien und Afrika. Diese Menschen bereichern uns; viele von ihnen sind sogar gläubig und auch Mitchrist:innen. Zu ihnen können wir sagen: „So seid Ihr nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger:innen in der Lafim-Familie und unsere Hausgenoss:innen. Herzlich Willkommen!“

 

Wir beten:            Barmherziger Gott, Vater und Mutter aller Menschen. Vor Dir sind alle Menschen gleich: jede Hautfarbe ist Dir lieb; Mann oder Frau oder Divers ist Dir gleichwertig, alt oder jung, krank oder gesund – Dein Liebe gilt uns allen. Öffne unsere Herzen für alle Menschen. Gib uns den Mut, für andere Menschen offen zu sein. Lass uns gute Gastgeber:innen sein. Gib uns im Umgang mit dem „Fremden“ Offenheit, Gelassenheit und Humor. Lass uns Freude an dem Reichtum Deiner Schöpfung haben und alle Menschen einladen, unsere „Hausgenoss:innen zu sein.“ Darum bitten wir Dich, stärke uns auf diesem Weg.  Amen

Wochenspruch:  So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen (Eph 2,19)

Wochenpsalm:   Psalm 107, 1-9

Wochenlied:        EG 320  -  Nun laßt uns Gott dem Herren Dank sagen und ihn ehren

Download:           ANgeDACHT 2025-32

 

Eine guten Wochenstart wünscht Ihnen

Ihr Jörg Antoine
Kaufmännischer Vorstand

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28.07.2025

Urlaub- und Reisezeit ist der Abstand zum Alltäglichen

Endlich Sommer, Ferien, Reisezeit! Auch wenn man vielleicht daheimbleibt, sucht man doch das, was am Reisen das Allerbeste ist: den Abstand zum Alltäglichen. Die Deutschen reisen, hieß es neulich in einer Meldung, als gebe es kein Morgen. Nur weg von hier, scheint das Motto des Sommers. Darum wird schon möglichst früh gebucht: Spanien, Türkei, Nordsee oder etwas anderes, Entlegenes. Hauptsache, es kommt zu diesem Abstand vom Alltäglichen. Das ist ein Muss.
Auch Jesus wusste das. Er hatte ja auch einen Alltag, der bisweilen sehr an­strengend war. Er zog mit seinen Jüngerinnen und Jüngern umher, lehrte die Menschen, ließ sich gerne mal zum Essen und Plaudern in ein Haus einladen, bis es ihm dann zu viel wurde. Dieses Zuviel erzählt uns Matthäus (14,23) in der Bibel: Als Jesus das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten.
Abstand muss sein, auch bei Jesus. Nach so viel Volk braucht Jesus Abstand. Ob er nur gebetet hat? Vielleicht saß er auch auf dem Berg und schaute einfach nur ins Tal. Um Abstand vom Alltag zu bekommen, müssen nicht unbedingt Koffer gepackt werden, um dann ins Ausland zu fliegen. Man kann auch daheim Abstand finden. Beim Waldspaziergang, an einem See, in der schönen Eck­kneipe und an allen Orten, wo es möglichst unaufgeregt zugeht – und nicht zu trubelig.
Aber natürlich kann man auch groß verreisen. Wenn man dann in fremden Landen oder an fremden Orten ist, sollte man nicht einfach das Leben von zuhause fortsetzen, sondern sich bemühen, anders zu leben und ein wenig anders zu sein. Dann wird Reisen zum Segen.
Früher gab man Menschen einen Segen mit, wenn sie das Haus zu einer Reise verließen. „Geh mit Gott“, sagt man dann; oder: „Deine Wege seien gesegnet“. Menschen wussten, dass das Gelingen nicht nur an ihnen selbst, sondern auch an der Hilfe Gottes liegt. An diesem Wissen hat sich nichts geändert – aber der Reisesegen ist trotzdem weitestgehend verschwunden. Leider. Aber sein Inhalt nicht: Wir sind des Schutzes bedürftig. Wer jetzt auf Reisen geht – wenn auch nur zum See nebenan – möge Gottes Nähe und Schutz erfahren. Und wer Abstand zum Alltag sucht, möge ihn finden. Und dann vielleicht zu sich und anderen sagen: Das Leben ist schön!

 

Wir beten:                  Gütiger Gott, du schenkst uns den Sommer, das Reisen, den Abstand zu uns selber. Lass es einen Sommer aus deiner Gnade sein,dass wir uns finden und dich erkennen, der du unsere Mutter und unser Vater bist. Dein ist das Reich, Gott, das Reich der Liebe, in dem wir leben und lieben dürfen. Amen.

Wochenspruch:      So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein                                    Jesaja 43,1

Wochenpsalm:        Psalm 21

Wochenlied:             EG  209  -  Ich möcht, dass einer mit mir geht

Download:               ANgeDACHT 2025-31

 

 

Eine gesegnete Urlaubs-, Reise- und Sommerzeit wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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21.07.2025

Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.

Epheser 2,8

Glaube ist kein Verdienst – er ist ein Geschenk. Gott schenkt ihn uns aus reiner Gnade. Und mit diesem Glauben schenkt er uns Kraft:
Kraft, um Neues zu wagen.
Kraft, um Schweres zu tragen.
Kraft, um anderen mit Liebe zu begegnen.

In einer Welt, die oft Leistung fordert, erinnert uns dieser Vers daran: Wir müssen nichts leisten, um von Gott beschenkt zu werden. Seine Liebe ist bedingungslos.

Vielleicht ist es diese Woche dran, sich wieder neu beschenken zu lassen.
Nicht alles selbst tragen zu wollen.
Sondern zu vertrauen:
Gott gibt.
Aus Gnade.
Aus Liebe

 

Gütiger Gott,
du schenkst uns deinen Glauben – aus reiner Gnade.
Hilf uns, dieses Geschenk anzunehmen und daraus Kraft zu schöpfen.
Für unsere Arbeit, für unsere Mitmenschen, für uns selbst.
Lass uns spüren, dass du uns trägst – gerade dann, wenn wir schwach sind.
Und erinnere uns daran, dass deine Liebe bedingungslos ist.
Amen.

 

 

Wochenspruch:     Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.    Epheser 2,8

Wochenpsalm:      Psalm 73  -  EG 733

Wochenlied            EG 241  - Wach auf, du Geist der ersten Zeugen

Download:              ANgeDACHT 2025-30

 

Alexander Weyhe
Geschäftsführung LDT

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14.07.2025

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Gal 6,2

Was ist das Gesetz Christi? Liebe.
Kann man auf Befehl lieben? Nein.
Ich kann Liebe nicht steuern. Aber ich kann versuchen, mit den Ohren eines anderen zu hören und mit seinen Augen die Welt zu sehen. Ich kann versuchen, mir vorzustellen, was es heißt, wenn der Mann viel zu früh gestorben ist oder die Tochter schwer krank liegt. Ich kann versuchen, mich an die Stelle des anderen zu versetzen, der jetzt vor Gericht sitzt. Oder die, die zu Hause weint. Oder das Kind, das morgen eine Arbeit schreibt, und davon hängt ab, ob es die Klasse wiederholen muss. Oder der Junge, den man schneidet, weil er stottert. Oder das Mädchen, das man hänselt, weil es nicht die Modekleider anhat und den Bauchnabel nicht zeigt. Oder die Frau, die in der Öffentlichkeit ein Kopftuch trägt. Oder der Mann, der sein Haus zum Schleuderpreis verkaufen muss mitten im Rohbau.
Je näher ich einem Menschen komme, umso mehr fällt er mir zur Last. Mit seinen Eigenheiten und Schwächen. Mit seiner Geschichte, die ihn prägt und zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit macht. Diese intime Nähe fürchten viele. Sie wissen, ich werde den Erwartungen des anderen nicht gerecht, und er nicht den meinigen. Es geht um uns als Sünder. Nicht eben nur als lästige Partner.
Die Sünde des anderen tragen. Seine Schuld übernehmen. Eine Gemeinde, die sich auf Jesus Christus beruft, sollte dazu Übungen anbieten, barrierefrei.[1]

 

Wochenspruch:     Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Gal 6,2

Wochenpsalm:      Psalm 42,2-6

Wochenlied            EG 428 Komm in unsere stolze Welt

Download:              ANgeDACHT 2025-29

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch

 

[1] Textausschnitt aus Pastoralblätter, Juli 2017

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07.07.2025

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lukas 9,10

Jeder von uns kennt das, etwas zu verlieren. Manchmal ist es nur das Taschen­tuch und trotzdem ist es misslich, wenn die Nase läuft und das Taschentuch nicht mehr da ist. Aber man geht deshalb nicht los, um es zu suchen. Ganz anders ist es, den Schlüssel zu verlieren, das Portemonnaie, den Ehering … heiß und kalt wird einem da, natürlich geht man sofort auf eine intensive Suche. Groß ist die Freude dann beim Wiederfinden und man wird nun gut auf das Wiedergefundene achtgeben, zumindest nimmt man sich das vor.
Verloren ist etwas, was uns gehört, aber wir können nicht mehr darauf zugreifen, es nicht mehr erreichen. Und wenn es für uns wertvoll ist, gehen wir auf die Suche.
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen was verloren ist. Wir Menschen sind nach christlichem Verständnis Gottes Eigentum. ER hat uns gemacht.
Aber manchmal wollen wir von Gott nichts wissen wir sind von Gott abge­kommen, wir sind ihm sozusagen abhandengekommen. In einer Welt, die oft von Ablenkungen, Informationsflut und Lärm geprägt ist, kann es leicht passieren, dass wir den Kontakt zu unserem spirituellen Kern verlieren. Doch Jesus gibt uns nicht auf. Er ist ein geduldiger Sucher. Egal, wie weit wir uns entfernt haben, er wird uns suchen und finden.
Die Vorstellung, dass Jesus uns sucht, ist sehr ermutigend. Wir sind nie wirklich verloren, solange es jemanden gibt, der uns sucht. Und es ist eine Einladung, uns auf die Suche nach dem zu machen, was in unserem eigenen Leben verloren gegangen ist. Vielleicht ist es die Freude und Unbeschwert­heit die wir als Kinder hatten, innerer Frieden, Zufriedenheit, oder die Fähigkeit gönnen zu können.  Was auch immer es ist, der Menschensohn wird uns dabei helfen. Er wird uns dabei helfen, dem nahe zu kommen, wie Gott uns gemeint hat.
Ob noch gesucht oder schon gefunden, Gott liebt dich und das macht dich ungeheuer wertvoll.
Und was bedeutet es, "selig" zu sein? In der christlichen Tradition ist Seligkeit mehr als nur ein Gefühl des Glücks. Es ist ein Zustand von tiefem Frieden und Erfüllung. Wenn Jesus uns selig macht, bedeutet das, dass er uns in eine Beziehung mit Gott zurückführt, die unser Leben mit Sinn und Freude erfüllt.

 

Gebet                             Danke, Herr Jesus Christus, dass Du gekommen bist, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Danke, dass Du uns Menschen, egal in welchem Zustand, vorbehaltlos angenommen hast und annimmst und dass diese Liebe allen gilt.

Wochenspruch:       Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.        Lukas 19,10

Wochenpsalm:        Psalm 103, 1 – 13

Wochenlied:              EG 353  -  Jesus nimmt die Sünder an

Download:                  ANgeDACHT 2025-28

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Anette Schmidt

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30.06.2025

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11,28

Aus den frohen und den beschwerlichen Eindrücken unseres Lebens und Alltags sind wir zum Dienst in die Lafim-Diakonie gekommen. Beim Lesen dieses ANgeDACHT dürfen wir alles, auch uns selber, loslassen und ablegen. Denn uns gemeinsam gilt der Ruf Jesu aus dem Matthäusevangelium (11,28), der über der neuen Woche steht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Wer kennt diesen Spruch Jesu nicht? Diese Verheißung von Trost und Stärkung! Und dann diese Übersetzung von Luther! Allein so ein Wort wie „mühselig“ ist schon ein Genuss! Aber was sagt es mir eigentlich?
Zu den Seligpreisungen, mit denen Jesus seine Bergpredigt anfängt, gehört die Mühe nicht. Kann man selig werden, wenn man unter Mühe leidet? Jesus ruft alle zu sich, die sich selbst belasten, „sich bemühen“. Und wenn ich mich so umschaue, sehe ich einerseits viele Menschen, die Schlimmes erleben, die Leid erfahren. Und andererseits sehe ich auch viele, die sich mehr Sorgen als nötig machen.
Aber so einfach ist es nicht. Jesus ruft auch die „Beladenen“, die Menschen, die von anderen belastet werden, zu sich. Und zwar durchaus im politischen Sinne die, die ausgebeutet werden.
Und das waren fast alle. Zur Zeit Jesu lebten bis zu 99% der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze. Die mussten sich oder sogar ihre Kinder an reiche Menschen verkaufen. Und damals galt noch mehr als heute „Geld regiert die Welt.“ Kurzum, die meisten Menschen hatten allen Grund, sich Sorgen zu machen. Sie hatten eigentlich keine Chance.
Ich fühle mich weniger „beladen“, wenn ich mich auch für andere einsetze, wenn ich teile oder abgebe. Noch einfacher: Manchmal überlege ich, ob ich sonntags in den Gottesdienst gehen soll oder nicht. Dann höre ich den Ruf der Glocken, rappele mich auf ... und spätestens am Ende des Gottesdienstes, wenn ich gesegnet werde, fühle ich mich einfach besser. Erklären kann man das nicht, das muss man fühlen. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Deshalb lasst euch erquicken! Seid gesegnet!

 

Wir beten:                   Es ist gut, dass wir uns eine Atempause im Alltag gönnen, Gott. Denn in Deiner Nähe können wir aufatmen. Öffne Herzen und Sinne für Dein tröstendes Wort. Lass es Leuchten und Licht für uns sein – in dieser Stunde und an allen Tagen. Gott, wir bitten Dich für uns selbst. Gib uns Deinen Geist und lenke unser Tun und Denken in der Lafim-Diakonie. Schenke uns einen wachen Blick und ein offenes Herz, damit Dein Reich auf Erden und unter uns wachsen kann. Gott, wir bitten Dich für alle Kranken, Leidenden und Sterbenden. Steh ihnen bei und umarme sie mit Deiner Güte. Barmherziger Gott, Du Anfang, Mitte und Ziel unseres Lebens. Wir danken Dir, dass unsere Zeit in Deinen Händen liegt – jetzt und immer.

Wochenspruch:       Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.       Matthäus 11,28

Wochenpsalm:         Psalm 12

Wochenlied:              EG 225  -  Komm sag es allen weiter

Download:                  ANgeDACHT 2025-27

 

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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23.06.2025

Wer prasst, denkt nur an sich selbst und vergisst die Notleidenden.

Lukas 16,19-31

Jesus ruft uns mit dem Wochenevangelium (Lukas 16,19-31) auf, unseren Glauben im Alltag aktiver zu leben.
Deutlich formuliert das Evangelium vom reichen Prasser und dem armen Lazarus die obenstehende Kritik an unserer Lebensweise. Tag für Tag feiert der Reiche glanzvolle Feste, doch Lazarus, der Tag für Tag arm, hungrig und krank vor seiner Tür liegt, sieht er nicht.
Wer wäre denn wirklich so gefühllos und unbarmherzig? Ich bin mir da nicht so sicher. Die soziale Schere geht von Jahr zu Jahr weiter auseinander, in unserer Gesellschaft und global. Bösartigkeit? Ich glaube nicht. Vielmehr ist es Gedankenlosigkeit, die den Reichen den armen Lazarus gar nicht sehen lässt, Gleichgültigkeit, die nicht merkt, dass es anderen Menschen schlecht geht, während man selbst im Glück schwimmt. Erschreckende Ignoranz, die nicht wahrnimmt, was um einen herum los ist. Ich möchte die Kritik des Evangeliums auf einer anderen Ebene betrachten als dem des Essens und Trinkens, der Feiern und Feste. Auf der Ebene der Ressourcennutzung.
Die reichen Industrienationen verbrauchen den Großteil der Energie welt­weit, der Bodenschätze, der Nahrungsmittel. Wir fahren mit unseren PKWs, fliegen in Urlaub und so weiter und so fort. Ja, Umweltschutz und Klimawandel sind zentrale Themen der Gesellschaft und der Politik, unterschiedlichste Lösungen werden diskutiert, doch selten ist von Ver­zicht die Rede. Wir freuen uns über jedes Wachstum in der Wirtschaft. Unser Lebensstandard soll nicht sinken. Völlerei?
Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Dabei gibt es schon heute Opfer des Klimawandels. Jahrelange Dürren in Ländern Afrikas, die dort zu Hungersnöten führen. Überschwemmungen in Bangladesch und in anderen Ländern mit Tausenden Opfern. Und Sie erinnern sich bestimmt noch an die Flut vor wenigen Jahren in Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz und die Dürre im Mai im Land Brandenburg. Nur wenige Beispiele. Worauf bin ich bereit zu verzichten? Oder bin ich – ökologisch betrachtet – der reiche Prasser und sehe die Opfer meines Lebenswandels nicht?

 

Wir beten:                   Gott, du bist die Liebe. Auf diese Liebe hoffen und vertrauen wir. Wir bitten dich um dein Eingreifen, um dein Wirken:
Wir bitten dich für alle Menschen, die momentan keine Liebe erfahren oder deren Liebe enttäuscht oder verraten wurde. Lass sie nicht den Mut verlieren, neu zu lieben. Hilf uns, dass wir nicht vergessen, wie arm unser Leben ohne Liebe ist.
Wir bitten dich für alle um dein Erbarmen, deren Freude überschattet ist von Leid und Not: Für die Obdachlosen und für alle, die ohne Arbeit sind. Für die Kranken und die Alten, die nicht im Kreis ihrer Familie sein können oder niemanden mehr haben.
Gott und Vater, wir loben dich, du bist die Liebe und durch dich ist die Liebe in die Welt gekommen.

Wochenspruch:       Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.         Lukas 10,16a

Wochenpsalm:         Psalm 28

Wochenlied:              EG 365  -  Von Gott will ich nicht lassen

Download:                  ANgeDACHT 2025-26

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Diakon Olaf Eggert

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16.06.2025

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen.

2. Kor. 13,13

Der Wochenspruch ist eine Art Begrüßung. Der Kanzelgruß in unseren Predigten am Sonntag besteht häufig aus diesem Satz. Da besteht natürlich die Gefahr der Abnutzung. Dabei steckt da so Großes drin.
Gnade, Liebe und Gemeinschaft. Diese drei Dinge machen das Zusammenleben gut. Diese Dinge lassen uns hoffen und uns am Leben freuen. Nichts davon können wir wirklich selbst erzeugen, nichts davon ist uns wirklich verfügbar.
Deshalb in der Woche nach dem Fest der Dreieinigkeit werden diesen drei Begriffen die drei Personen oder Erscheinungsweisen Gottes zugeordnet. Jesus Christus, Gott und der Heilige Geist, also der dreieinige Gott ist es von dem wir Gnade, Liebe und Gemeinschaft erfahren und von dem der Geist und die Kraft kommt, dies in unserem menschlichen Zusammenleben zu verwirklichen.
Zu oft glauben wir ja das ganz allein und selbst schaffen zu können. Dabei ist das alles ein Geschenk, das uns zukommt, wenn wir uns selbst glaubend, hörend und empfangend darauf einlassen können.
Deshalb herzliche Einladung in dieser Woche ganz besonders auf diese Gaben des dreieinigen Gottes für unser Zusammenleben zu sehen.

 

Gebet:

Gott, Menschen, ihr Leben und ihre Worte haben uns Augen für dein Tun und Ohren für dich geschenkt.
Wir danken dir.
Gib uns Stille, dass wir dich nicht überlärmen, und bereite Herzen, dass dein Wille geschehe unter uns.
Der Trägheit wehre.
Unserem Unwillen widerstehe.
Und damit wir nicht nur tun, was wir wollen, gib uns den Geist der Liebe.
Denn wir besinnen uns darauf, dass wir einander oft aus dem Weg gehen, dass wir Angst haben voreinander, dass wir immer wieder Hoffnungen zerstören.
Belebe uns durch deine Vergebung, damit Frieden werde, damit Verbitterte aufatmen, damit Gemiedene geborgen seien, und Sterbende eine Hand finden, die sie führt.
Herr, deine Kirche leite, die Welt segne.
Uns gewähre Erbarmen, damit dein Reich komme.

(Gebet von Michael Meyer, aus Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst, Göttingen 1996)

 

Wochenspruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen (2. Kor. 13,13)

Wochenpsalm:   Psalm 145

Wochenlied:        EG  126  -  Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist

Download:            ANgeDACHT 2025-25

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch

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09.06.2025

„Achtsam leben – im Hier und Jetzt“

Guten Morgen, wir nehmen uns heute einen Moment Zeit, um innezuhalten – und um auf das zu schauen, was oft im Alltag verloren geht: Achtsamkeit.
Achtsamkeit heißt: das Leben bewusst wahrnehmen – mit allen Sinnen, mit offenem Herzen und mit einem klaren Blick für das, was uns umgibt. In einer Welt voller Anforderungen, voller Geschwindigkeit, ist es leicht, sich selbst zu verlieren. Doch Achtsamkeit bedeutet: gut mit sich selbst umzugehen – liebevoll, freundlich, geduldig.

Es sind oft die kleinen Dinge, die uns wieder Kraft geben:

  • ein gutes Gespräch mit einem Menschen, der zuhört
  • schöne Musik, die etwas in uns zum Klingen bringt
  • ein Moment in der Sonne mit einer Tasse Tee oder Kaffee
  • sich bewegen, spazieren gehen, den Körper spüren
  • ein gutes Buch lesen – oder einfach still sein
  • abends eine Kerze anzünden und den Tag langsam verabschieden

Selbstpflege ist kein Luxus. Sie ist notwendig. Besonders dann, wenn das Leben schwer ist. Wenn wir durch Krisen oder Schicksalsschläge gehen, wenn uns das Leben fordert – dann ist es wichtig, freundlich mit uns selbst zu sein. So wie wir anderen Mitgefühl entgegenbringen, dürfen wir es auch uns selbst schenken.
Achtsamkeit heißt auch: achtsam zuhören. Zuhören, ohne gleich zu urteilen. Andere aussprechen lassen. Den Raum halten für das, was jemand sagen möchte. Das ist Respekt. Und oft das größte Geschenk, das wir einander machen können.

In Psalm 46,11 steht: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“ In der Stille geschieht oft das Wesentliche. Wir hören unser Inneres – und manchmal auch den leisen Trost Gottes.

 

 

Übung – diese könnt ihr gern heute in der Natur einmal ausprobieren

Ich lade euch ein, für einen Moment ganz still zu werden.
Ihr müsst nichts tun. Nur da sein. Wenn ihr mögt, schließt die Augen.
Spürt den Boden unter euren Füßen – er trägt euch.
Atmet tief ein… und langsam wieder aus.

Jetzt stellt euch vor:
Die Sonne wärmt euer Gesicht mit ihren goldenen Strahlen.
Ein sanfter Wind streicht über eure Haut – kühl, wohltuend.
Ihr hört das leise Rauschen der Blätter in den Bäumen.
Ihr riecht den Duft von frischem Gras, von Blüten, von Sommer.
In der Ferne singen die Vögel – frei, leicht, friedlich.
Vielleicht spürt ihr: Ich bin lebendig. Jetzt. Hier. In diesem Moment.
Und das ist genug.
Atmet noch einmal tief ein – und nehmt diesen Moment der Achtsamkeit mit in euren Tag.
(10–15 Sekunden stille Nachspürzeit)

 

 Gebet

Gott, du kennst unsere Gedanken, unsere Müdigkeit, unsere Sehnsucht.
Hilf uns, achtsam zu sein – für das Leben, für unsere Mitmenschen, für uns selbst.
Zeige uns Wege, wie wir neue Kraft schöpfen können – inmitten von Stress, Schmerz oder Zweifel.
Schenke uns die Fähigkeit zuzuhören.
Und auch den Mut, uns selbst zu spüren – mit allem, was da ist.
Amen.

 

 Segen

Gott segne dich mit Momenten der Ruhe, mit Menschen, die dich verstehen,
mit Kraft für schwere Tage und mit Licht für deinen Weg.
Gott segne dich mit Achtsamkeit – für dich selbst und für andere.
So geh in diesen Tag – behütet, gelassen und wach.

 

Wochenspruch:    Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (Sach 4,6b

Wochenpsalm:     Psalm 118  -  EG 747

Wochenlied:           EG  126  -  Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist

Download:           ANgeDACHT 2025-24

 

Eine achtsame Woche wünscht Ihnen

Yvonne Euken
Fliedners Lafim-Diakonie

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02.06.2025

„Ja, hier ist der Himmel auf Erden“

„Endgültiger Abschied von Jesus“ – so könnte man das Thema des zurück-liegenden Sonntags nennen. Nach Himmelfahrt und vor Pfingsten geht es um die Frage: Was machen Christen ohne Jesus? Für die Freunde und Anhänger von Jesus war es damals eine existentielle Frage. Ihr Trost war der Wochenspruch (Joh. 12,32): Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Suchen wir Jesus im Himmel? Die englische Sprache unterscheidet mit „sky“ den Wolkenhimmel vom Gotteshimmel, der „heaven“ genannt wird. Himmelfahrt meint, dass Jesus wie von einem göttlichen Wolkennebel verhüllt wird. Die Wolke ist in der Bibel häufig ein Sinnbild dafür, dass Gott anwesend und in seiner Macht erfahrbar ist, aber dennoch nicht sichtbar, sondern verhüllt. Es ist also nicht eine echte Wolke gemeint, sondern, dass Jesus bei Gott ist und sein Ratgeber ist.
Dennoch haben Wolken, zum Beispiel bei einem Sonnenuntergang, immer etwas Faszinierendes, geradezu Heiliges. Sie bewirken auch bei Menschen, die sich mit dem Glauben schwertun, ein Gefühl für die Weite und die Größe des Kosmos. Man ist selbst nur ein winziges Teilchen im weiten Weltenraum. Und doch sind wir in der Hand des Schöpfers, der uns ins Leben gerufen hat.
„Ja, hier ist der Himmel auf Erden“, sagen wir in Momenten, in denen es uns gut geht. Oder wenn Menschen überglücklich sind.
Jesus ist bei Gott „im Himmel“, und er ist uns trotzdem ganz nah, nämlich da, wo sich jemand wie im Himmel fühlt: im Herzen, beim Singen, beim Hören der Musik von Johann Sebastian Bach zum Beispiel, in der Nächsten-liebe oder im Glück, für das man Gott dankbar ist.
Für mich hat Dietrich Bonhoeffer den Himmel in seinem bekannten Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“ treffend zum Ausdruck gebracht, in dem es heißt: „Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all deiner Kinder hohen Lobgesang.“
Jesus im Himmel und auf Erden – er ist unfassbar, aber segnend nahe! Wo Menschen einander begegnen – wie in diakonischen Einrichtungen ist Christus im Geist da.

 

Wir beten:
Gott, lass deinen Himmel über uns aufgehen, Gott, damit wir sehen lernen und einen offenen Blick bekommen für deine Absichten und deine unbeirrbare Liebe zu allem, was lebt. Und wenn wir zögern, zweifeln, manchmal in dieser speziellen Zeit ohne Mut sind, oder zurückschauen, dann lass uns spüren, dass Jesus vorangeht.
Gib uns den Mut, ihm zu folgen auf seinem Weg zu den Menschen, ihm, deinem Sohn im Himmel und auf Erden, unserm Bruder unter den Menschen, unsern Herrn für Zeit und Ewigkeit.
Gott des Himmels und der Erde, an diesen Tagen denken wir an die Geschichte Deines Sohnes Jesus Christus, der vom Himmel zur Erde kam und wieder in den Himmel zurückkehrte. Du hast uns seitdem nicht allein gelassen. So kommen wir zu Dir mit allem, was uns bewegt, belastet und erfreut. Öffne Kopf, Herz und Hände für Dein Wort. Sende Deinen guten Geist mitten unter uns. Erfülle uns mit Trost, Kraft und Freude in diesen Tagen auf Pfingsten hin.

Wochenspruch:    Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.    (Johannes 12,32)

Wochenpsalm:      Psalm 27  -  EG 714

Wochenlied:           EG  136  -  O komm, du Geist der Wahrheit

Download:               ANgeDACHT 2025-23

 

Eine gesegnete Woche auf Pfingsten dem Geburtstagsfest der Kirche hin wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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26.05.2025

„Betet!“

Es tut gut, ein ANgeDACHT zu Beginn der Woche zu bekommen, damit die Verbindung zu Gott nicht abreißt. Wir können darauf hoffen, was uns der Wochenspruch (Psalm 66,20) verspricht: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.
Das Gebet ist ein wunderbares Geschenk. Alles, was uns bewegt, das Schöne und das Schwere, dürfen wir so vor unseren Gott bringen. Er erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber er erhört unsere Gebete. Das hat uns Christus versprochen, darauf können wir uns verlassen.
Gebete sind zentrale Glaubenspraxis vieler Religionen und werden in freier oder vorformulierter Form gesprochen. Manche sind zu einem bestimmten Anlass formuliert, für einzelne Personen oder eine ganze Gemeinschaft.
Auch wenn es nicht mehr in jedem Haushalt geübt wird, so begleiten uns doch Morgen- und Abendgebete, Tischgebete und das wohl bekannteste Gebet der Christen, das Vaterunser. Die Bibel ist voll von Gebeten. Da fällt uns meist zuerst die Gebets- und Liedersammlung der 150 Psalmen ein.
Die Glocken unserer Kirchen läuten dreimal am Tag, rufen auf innezuhalten, eine Pause einzulegen, ein Gebet zu sprechen, sich verbunden zu wissen, mit all denen die das Gleiche tun.
Gebete sind fester Bestandteil jeder Andacht, es wird für uns gebetet, wir beten gemeinsam und für Andere. Es gibt bei evangelischen Christen keine „Vorschriften“, wie und wann ich beten muss. Die Form kann ich, wenn ich, allein bete, frei wählen, kann sitzen, knien, vielleicht einfach stehen bleiben. Die Hände falten, gegeneinander legen, den Kopf heben oder senken. Gebete können gesungen, laut ausgesprochen oder im Stillen für sich formuliert werden.
Für mich ist das Gebet ein Bitten, Danken, Klagen, Fragen nach Gottes Aufgabe für mich. Es ist ein Gespräch, ein Gespräch mit Gott, ein Gespräch mit seinem Sohn. Kennen Sie das auch?
Was einen gerade freut oder belastet erzählt man einem Freund, einer Freundin, die Stimmung bessert sich. Meine Anliegen vor Gott bringen hilft mir in meinem Leben weiter, gibt mir Kraft, Zuversicht und Freude. Gestärkt kann ich nach vorne sehen, in mir ruhen.

 

Wir beten:               Gott, Du umgibst uns, auch wenn wir versuchen, Dich abzuschütteln.
Guter Gott, wir suchen Worte in diesen Tagen, die die Not der Welt und die Sorgen der Menschen aussprechen.
Gott, lass Deine Kirche und Diakonie eine erwartungsvolle Gemeinde sein. Lass uns Wege finden, die zum anderen führen, lass die Menschen, die Hilfe brauchen, durch uns Deine Liebe spüren.
Gott, Du bist denen nahe, die suchen und fragen, die zweifeln und nicht weiterwissen. Beten wir für die, die nicht mehr glauben können, dass ihr Weg auf Dich zuläuft und diese Welt in Deinen Händen ruht.
Gott, Du bist verborgen und nicht fassbar für unsere Sinne; und doch bist Du da, wie die Luft, die uns umgibt. Sei Du Halt, wenn alles andere schwankt.
Gott, Du bist unsere Zukunft. Wenn wir dabei sind, Dich allmählich zu vergessen, dann belebe uns, öffne unsere Augen für das Notwendige, schütze uns vor bösen Gedanken, schenke uns gute Ideen.

Wochenspruch:    Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66,20)

Wochenpsalm:      Psalm 67  -  EG 730

Wochenlied:           EG  344  -  Vater unser im Himmelreich

Download:               ANgeDACHT 2025-22

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Diakon Olaf Eggert

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19.05.2025

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Ps 98,1

Der Sonntag hieß Kantate, singet, und der Wochenspruch dieser Woche greift das Singen auf. Was Singen für uns bedeutet hat 1934 Dietrich Bonhoeffer in einer Predigt formuliert. Dieser Text kann uns in dieser Woche begleiten:

„Singet dem Herrn ein neues Lied.“ Neu ist dasjenige Lied, das den Menschen neu macht, das aus Dunkelheit und Sorgen und Angst hervorbricht zu neuer Hoffnung, neuem Glauben. Der Lobgesang in der Nacht unseres Lebens, … - das ist das neue Lied mit neuem Vertrauen. Neu ist das Lied, das Gott selbst neu in uns erweckt - und ob es ein uraltes Lied wäre - der Gott, der ,,sich Lobgesänge schafft mitten in der Nacht." Der Lobgesang in der Nacht unseres Lebens, unseres Leidens und unserer Furcht, in der Nacht unseres Todes - das ist das neue Lied. Das Lied, das den Leichtsinnigen zur Einkehr ruft, den Heimatlosen zur Heimkehr, den Verstockten zum Weinen und den Weinenden zur Freude … - das ist das neue Lied von Christus, dem Herrn und Erlöser.

,,Singet dem Herrn ein neues Lied“ - und doch sind alle unsere Lieder nur ein Abglanz von dem Lied, das die Ewigkeit singt vor dem Thron Jesu Christi. Die christliche Hoffnung aller Zeiten hat sich diese Ewigkeit Gottes nicht anders vorstellen können als erfüllt von einem Meer der Töne und Gesänge. Bilder sind Bilder- und haben doch ihr Recht. Warum sollen wir uns nicht schon hier freuen auf das neue Lied, das uns hinauftragen wird, wenn wir die Augen zu tun, das reinste, das süßeste, das härteste und das gewaltigste aller Lieder?

,,Singet dem Herrn ein neues Lied“ - ja, Herr, wir kommen mit Liedern auf den Lippen, lass dein Lied stark werden, wenn unsere Lieder verstummen; lass über unserem Totenbett das Lied, das kein Sterblicher hören kann, laut erklingen. Jesu juva, Jesus hilf!“[1]

 

Wochenspruch:   Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

Wochenpsalm:     Ps 98,1-9

Wochenlied:          EG 302  -  Du, meine Seele singe

Download:           ANgeDACHT 2025-21

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch

[1] https://www.plough.com/de/themen/glaube/gebet/das-lied-das-uns-neu-macht

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11.05.2025

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.  

2. Korinther 5,17

In manchen Freikirchen ist es Pflicht, über sein persönliches Erweckungserlebnis berichten zu können. Also einen Moment, ein Erlebnis, eine Art „Blitz“ beschreiben zu können, wo einem auf einmal klar wurde, wie wichtig der Glaube, Jesus Christus, Gottes Liebe im eigenen Leben sind.

Das eindrücklichste Beispiel dafür ist für mich die Verwandlung des Saulus zum Paulus. Paulus war ein jüdischer Gelehrter und Eiferer und verfolgte die christliche Minderheit, die damals noch als innerjüdische Abspaltung wahrgenommen wurde. Vor Damaskus traf ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, er fiel zur Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was ver-folgst du mich? (Apostelgeschichte 9,3). Aus Saulus wurde Paulus; der sich unter Einsatz seines Lebens für den christlichen Glauben und seine Glaubensgeschwister einsetzte. Als Paulus war er ein neuer Mensch geworden.

Für Martin Luther gab es diesen Moment, wo für ihn der ganze Glaube neu wurde, als er beim Bibelstudium aus dem Römerbrief erkannte, dass wir Gott nicht mit guten Werken überzeugen müssen, sondern allein der Glaube uns Gott näher bringt. Mit diesem Geistesblitz sah Luther Glaube, Kirche und Welt ganz neu. Es brauchte also keiner Kirche mehr, die für Spenden Sündenablassbriefe erteilte. Jeder Mensch kann Gott unmittelbar begegnen; er braucht dazu nicht einer Kirche als Vermittlerin.

 

Und wir selbst? Haben wir auch diese Momente in unserem Leben, mit denen sich unser Leben schlagartig änderte? Ich weiß noch bei mir wie ich den Glauben wieder entdeckte. Obwohl kirchlich aufgewachsen, hatte ich den Glauben während des Abiturs und des Studiums verloren. Zu vieles kam mir wie gut erfunden vor. Aber im September 1994 stieß ich zufällig in der Bibliothek auf ein theologisches Buch und schaute mehr zur Ablenkung hinein. Ich stieß auf den Gedanken, dass wir im Leben wie im Glauben immer erst einmal aus Gewohnheiten und Plausibilitäten heraus leben. Wir können nicht beweisen, dass unsere Freunde uns mögen. Wir wissen nicht, ob die Welt da draußen wirklich so ist, wie wir meinen. Wir können immer nur ganz pragmatisch in dem Vertrauen leben, dass wir auf dem richtigen Weg sind und uns immer wieder korrigieren. Für mich wurde daraus deutlich, dass auch der Glaube ein offener Weg ist. Ich mich immer wieder korrigieren kann und darf. Ich auch niemanden meinen Glauben beweisen muss, sondern ihn einfach leben darf, weil er mir und anderen gut tut. Mit dieser pragmatischen Gewissheit wurde mir vieles einfacher

 

Wir beten:               Guter Gott, Du gehst mit uns auf allen Wegen. In Zeiten des Wandels und beim Beginn neuer Lebensabschnitte bitten wir Dich um Mut, Vertrauen und Zuversicht. Lass Hoffnung unser Kompass sein, wenn Altes endet und Neues beginnt. Stärke uns darin, uns immer wieder neu auf Dich einzulassen und offen für Veränderungen zu bleiben. Amen

 

Wochenspruch:    Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
(2. Korinther 5,17)

Wochenpsalm:     Psalm 66

Wochenlied:          EG 432  -  Gott gab uns Atem, damit wir leben

Download:           ANgeDACHT 2025-20

 

Eine guten Wochenstart wünscht Ihnen

 

Ihr Jörg Antoine

Kaufmännischer Vorstand

 

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05.05.2025

„Mutig – stark – beherzt“

Der Deutsche Evangelische Kirchentag fand vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt. Unter der Losung „mutig – stark – beherzt“ machten sich Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus auf den Weg in die niedersächsische Hauptstadt. Über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg erlebten sie Gemeinschaft, feiern Gottesdienste, lauschen Konzerten und nehmen an politischen Debatten teil. Die Losung verweist auf die „Aufmerksamkeit und Zuversicht“, mit der „die Kirchentagsbewegung den Krisen und Konflikten unserer Zeit“ begegnet“, so die Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund. Untereinander und miteinander verbunden sein, wie in den Tagen in Hannover, das ist gut. Und gut ist auch, zu wissen, was uns im Wochenspruch zugesagt ist: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10,11a.27–28a)

Mutig – stark – beherzt“! Ganz schön vollmundig kommt die Kirchentagslosung daher. Das Logo dazu unterstreicht das noch: knallrotes Design, ein geöffneter Mund mit vollen Lippen. Aus ihm springen dem Betrachter die Worte entgegen. Kräftige Buchstaben, weiße Schrift auf schwarzem Grund: mutig – stark – beherzt. Wow! Mein erster Impuls war: Geh in Deckung!
Mut, Stärke, Beherztheit. Das sind gute, nützliche Eigenschaften auch für unseren Dienst in der Lafim-Diakonie und darüber hinaus. Ich sehe Bilder vor mir von Rettern auf dem Mittelmeer, von Helferinnen bei Hochwasserkatastrophen. Von Menschen, die nicht abwarten, nicht lange fragen, sondern das Notwendige tun. Ein Schlauchboot steuern, Sandsäcke füllen, warme Kleidung herbeischaffen, Suppe und Kaffee kochen … Ja, auch in den Arm nehmen, zuhören, trösten. Ich sehe Menschen vor mir, die zur richtigen Zeit, am richtigen Ort den Mund aufmachen. Die Lügen und Unsinn als solche benennen. Die sich dem Bösen entgegenstellen. „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“, so Paulus am Schluss seines ersten Briefes an die junge Gemeinde in Korinth. Ein Auftrag auch für unsere Lebensführung; ein Auftrag auch für unsere innere Haltung.

 

Wir beten:
Barmherziger Gott, manchmal ist es in unserem Leben wie auf einer grünen Weide. Es geht uns gut; wir haben, was wir zum Leben brauchen. Und manchmal ist der Boden hart, das Leben wie ein finsteres Tal oder wir verirren uns. Verlassen und verloren fühlen wir uns.
Hol uns da heraus, Gott; stärke unseren Glauben, unsere Zuversicht.
Barmherziger Gott, wir legen Dir alle ans Herz, die etwas verloren haben: einen Menschen, eine Liebe, ihre Arbeit, ihre Heimat, ihre Orientierung. Sei ihnen, sei uns ein guter Hirte. Sammle uns um Dich und leite uns auf den richtigen Weg.
Verbunden sind wir heute besonders mit denen, die sich in Hannover zum Kirchentag versammelt haben. Schenke ihnen und uns allen den Mut, die Stärke, das Herz, Dich in die Mitte unseres Lebens zu stellen. Leite Du uns, damit wir einander gute Hirten sein können.

 

Wochenspruch:    Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh 10,11a.27–28a)

Wochenpsalm:     Psalm 23  -  EG 711

Wochenlied:           EG  274  -  Der Herr ist mein getreuer Hirt

Download:           ANgeDACHT 2025-19

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert

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28.04.2025

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

1.Petrus 1,3

Die Hoffnungsbotschaft von Ostern hallt noch in uns nach in dieser ersten Woche nach Ostern. Der Sonntag trägt den sperrigen Namen Quasimodogeniti und ist doch wunderschön in seiner Bedeutung: Wie die Neugeborenen. Nach Gottes großer Barmherzigkeit sind wir wiedergeboren zur lebendigen Hoffnung.
Vielleicht hatten auch Sie einmal das Glück, in die Augen eines neugeborenen Kindes zu blicken. Frisch gelandet, noch erschöpft vom anstrengenden Weg hinein in die Welt, aber doch mit einem wachen Blick und weit geöffneten Augen schauen Neugeborene in den ersten 30-45 Minuten nach der Geburt in die Welt. Dieser Augenblick ist wichtig für die Bindung zwischen Mutter und Kind. Wen dieser Blick trifft, kann kaum anders als sich Hals über Kopf zu verlieben. Wenn dazu dann noch der Hautkontakt kommt, wird die Liebe auch spürbar. Greifbar.
Auch Thomas, der Zweifler, von dem im Evangelium dieser Woche die Rede ist, glaubte erst an die Auferstehung Jesu Christi als er die Wunden des Auferstandenen berührte. Manchmal wollen auch wir etwas berühren und anfassen, um verstehen und begreifen zu können. Berühren und sich berühren lassen. Dann sind wir neugierig wie die neugeborenen Kinder. Staunend stehen wir vor dem Geheimnis, welches wir nicht sehen können. Aber wir spüren es und können uns davon berühren lassen.
Martin Luther bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.“ Das kann der Blick in staunende Kulleraugen sein oder ein niedlicher Satz aus dem Kindermund, wenn ein kleines Mädchen die Mama in der Tram laut fragt: „Mama, bist du eigentlich auch eine Schnäpschenjägerin?“

 

Lasst uns beten:        Gott, ich möchte so gerne ruhig werden, doch in mir ist Unruhe.
Ich möchte gerne innehalten, aber der Lärm meiner Gedanken ist laut.
Ich möchte auf dich hören, aber meine Ohren sind überlastet von weltlichen Tönen.
Hilf mir zu schweigen und ruhig zu werden, damit ich deine Nähe spüre. Amen.
(Brigitte Goßmann)

 

Wochenspruch:         Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petrus 1,3)

Wochenpsalm:           Ps 116,1–9.13 (EG.E Nr. 96)

Wochenlieder:           EG 108 – Mit Freuden zart oder EG 117 – Der schöne Ostertag

Download:                   ANgeDACHT 2025-18

 

Ich wünsche Ihnen die staunenden und lachenden Augen eines Kindes – in dieser Woche und darüber hinaus.

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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21.04.2025

Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit (EG 100)

Das Wochenlied besingt den besonderen Charakter dieser Woche nach Ostern. Die frohe Botschaft ist verkündigt und will sich in unserem Leben ausbreiten gemeinsam mit dem Erblühen der Natur im Frühling. Fröhlichkeit ist angesagt. Aber wie kann man die machen? Findige Pfarrer haben sich deshalb irgendwann im Mittelalter den Brauch des Osterlachens ausgedacht. Pfarrer erzählen in der Osterpredigt einen Witz. Ziel ist es die Gemeinde zum Lachen zu bringen. Das artete aber zeitweise so aus, weil mancher Pfarrer sehr schlüpfrige Witze von der Kanzel erzählte, dass der Brauch zeitweise von den Kirchenoberen verboten wurde. Aber dennoch, lachen gehört zur Freude dazu und diese Woche soll uns ein Lachen ins Gesicht zaubern, insofern bringt Ostern uns die Weisheit des alten Clowns Charlie Chaplin ins Bewusstsein, der einmal gesagt hat: „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. “Das könnte ein Motto für diese Zeit nach Ostern sein.

Und wenn die Welt in dieser Woche sich immer noch so anfühlt wie vor Ostern dann hilft vielleicht noch ein weiterer Gedanke, den Maxim Gorki zu Anatoli Durow sagt: „Dass wir Zauberer sein können, die in den vergifteten Brunnen der Traurigkeit einen Tropfen, nur einen einzigen Tropfen vom lebendigen Wasser des Lachens hineingießen und diesen Brunnen dadurch zum Kraft und Leben spendenden Heilquell machen können“[1]

Lassen Sie uns gemeinsam in dieser Woche zu Zauberer werden, die das Lachen als Gegengift verwenden. Mit einem Lächeln im Gesicht und mit Humor lässt sich sehr vieles auf unserer Welt verändern. Herzliche Einladung, denn er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.

 

Wochenspruch:       Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,18

Wochenpsalm:        Ps 118,14–24

Wochenlied               EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein

 

Zu Beginn dieser Woche Grüße ich Sie mit einem österlichen Lachen

Pfarrer Matthias Welsch

[1] Gorki und Predigt des holländischen Pastors zitiert nach Hanna Strack, www.hanna-strack-verlag.de/produkte/index.phtml?showsingle-54

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14.04.2025

Gestern war Palmsonntag. Mit diesem Tag beginnt die Karwoche, die uns auf das Osterfest vorbereitet. Sie führt uns mitten hinein in die Spannungen des Lebens: zwischen Hoffnung und Enttäuschung, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Leben und Tod.
An Palmsonntag erinnern wir uns an den Einzug Jesu in Jerusalem. Menschen jubeln ihm zu, breiten Kleider auf dem Weg aus, schwenken Palmzweige. Für sie ist Jesus der Hoffnungsträger – vielleicht sogar der ersehnte Retter, der alles zum Guten wendet. Er kommt nicht mit Gewalt, nicht hoch zu Ross, sondern auf einem Esel – ein Zeichen des Friedens. Viele erkennen darin die Erfüllung alter Verheißungen. Ein neuer Anfang scheint möglich.
Doch nur wenige Tage später ruft dieselbe Menge: „Ans Kreuz mit ihm!“
Ein radikaler Umschwung. Wie kann das sein?
Die Evangelien berichten: Eine kleine, einflussreiche Gruppe fühlt sich bedroht. Jesu Botschaft passt nicht in ihre Ordnung. Er spricht von einem Gott, der nicht urteilt, sondern liebt. Von einem Miteinander,
das keine ausgrenzt. Von einer Gerechtigkeit, die nicht misst, sondern sieht. Das stellt Machtverhältnisse in Frage. Es verunsichert. Es macht Angst.
Jesus war unbequem. Und unbequem sind auch heute noch Menschen, die Menschlichkeit über Regeln stellen. Die Schwache stärken, statt sie zu übersehen. Die Liebe leben, auch dort, wo Hass laut ist. Vielleicht erkennen wir uns darin wieder – in unserem Beruf, in unserem Engagement, in unserer Haltung.
Auch heute stoßen Mitgefühl und Barmherzigkeit nicht überall auf Zustimmung. Es gibt Ablehnung, Widerstand, manchmal sogar Drohungen. Doch das Beispiel Jesu erinnert uns: Die Wahrheit der Liebe mag angegriffen werden, aber sie verliert nie ihre Kraft.
Jesus wusste, was auf ihn zukam. Und doch ging er den Weg. Nicht, weil er keine Angst hatte – sondern weil ihm seine Botschaft wichtiger war als sein Leben.
Diese Botschaft lebt weiter – auch durch uns.
In jeder helfenden Geste. In jedem offenen Ohr. In jedem Einsatz für Menschen, die sonst übersehen werden.

Möge uns die Karwoche daran erinnern, wofür wir stehen. Und möge sie uns Kraft geben, auch in schwierigen Momenten unseren Weg weiterzugehen – mit Mut, mit Liebe und mit Hoffnung.

 

Wir beten:

Lieber Gott,
Zu Beginn der Karwoche denken wir an den großen Empfang für Jesus, aber auch an das Kreuz, das schon bald auf ihn wartete.
Du kennst unsere Leben, unsere Wünsche wie unser Scheitern sowie unsere tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit sowie Frieden.
Du weißt, wie schwierig es manchmal ist, sich für das Richtige einzusetzen, wenn es Gegenwind gibt als auch Hilfsbereitschaft lästig scheint.
Schenk uns den Mut, Liebe zu zeigen, selbst wenn es schwerfällt.
Lass uns die Menschen sehen, die niemand beachtet. Stärke uns, damit wir uns für Menschlichkeit einsetzen, sei es im Job, in unserer Art zu sein oder im Umgang miteinander.
Geh mit uns durch diese Karwoche, durch gute wie schlechte Zeiten, und lass uns merken, dass du bei uns bist auf dem Weg zum Leben.
Amen

Wochenspruch: Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. (Joh 3,14b.15)

Wochenpsalm:   Psalm 69  -   EG 731

Wochenlied:       EG 91  -  Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken
EG 14  -  Dein König kommt in niedern Hüllen

Download:          ANgeDACHT 2025-16

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Klaus Ehrmann
Fliedners Lafim-Diakonie

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07.04.2025

„Jesus unser Diener!?“

Mit dem Wochenspruch aus dem Matthäusevangelium (20,28) begrüße ich Sie herzlich mit diesem ANgeDACHT. Jesus sagt: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele“. Dieser Satz Jesu führt ihn ans Kreuz, er wird verurteilt und verspottet, niemand schafft ihm Recht.
Dienen wir einander, wenn ein Beschäftigter der Werkstatt auf einem Außenarbeitsplatz zig Kisten am Tag schleppt, um die Supermarktregale aufzufüllen; eine Führungskraft der Lafim-Diakonie sich den Kopf über die Zukunft ihres Geschäftsbereiches zermartert;  ein Mitarbeiter der Haustechnik seine tägliche Runde um die Einrichtung geht und Müll einsammelt; eine Mitarbeiterin sich eine Liste macht, dass jeden Tag ein Angehöriger einen Bewohner anruft; eine Beauftragte für Christliches Leben und Diakonie von Bett zu Bett geht, mit den Menschen betet, ihnen aus der Bibel oder Zeitung vorliest, manche Hoffnung im Sterben gibt. Welche Bilder kommen ihnen vor Augen, wenn sie ans Dienen denken?
Das Wort taucht wahrscheinlich gar nicht so häufig in unserem Alltagsgesprächen auf und dennoch passiert es täglich. Uns wird gedient. Wir dienen anderen in der Lafim-Diakonie. Jesus zeigt uns viele Bilder über sein dienendes Herz. Jesus stellt die Weltprinzipien auf den Kopf und sagt seinen Jüngern: „Wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht“. Dienen ist die aktive Lebenseinstellung, die immer wieder danach fragt: Wie kann ich den anderen stärken, befähigen, fördern?  Jesus diente den Menschen auf vielfältige Weise: Er half ihnen, ihr Leben zu ordnen, zu Gott umzukehren, machte ihnen Gott bekannt, heilte sie, schenkte ihnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung, Achtung und Liebe, er feierte, lachte und weinte mit den Menschen, lehrte sie, betete für sie. In all dem machte er die Menschen nicht kleiner, sondern größer. Er machte sie nicht schwächer, sondern stärker. Das Prinzip des Dienens, das Jesus uns lehrt heißt: den anderen höher achten als sich selbst, höher als all unsere Aufgaben und To-Do-Listen! Ein dienendes Herz schlägt im Verborgenen – ohne großen Applaus, meist ungesehen, aber mit Freude, mitten im Alltag. Ein dienendes Herz fragt sich: Was kann ich meinem Gegenüber Gutes tun?

 

Wir beten:         Gott, in Deinem Sohn Jesus Christus hast Du unschuldig gelitten, um uns zu erretten.  Du hältst an der Liebe zu uns fest, in dieser Liebe wollen wir bleiben und Jesu Weg folgen.
Gott, Du bist in diese Welt gekommen, um mit uns zu leben, und gingst für uns in den bitteren Kreuzestod.
Du bist nicht gekommen, um zu herrschen und dir dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Du hast uns gezeigt und vorgelebt, was lebensdienlich ist.
Gott, hilf uns, hinzusehen und zu handeln:
wo Unschuldige geopfert werden; wo Menschen, die sich nicht wehren können, verspottet werden; wo für die Mächtigen ein Menschenleben nichts zählt; wo Angehörige zusehen müssen, wie ihre Liebsten leiden.
Gott, Quelle allen Lebens, verbanne den Tod aus unserer Welt und gib denen, die den Tod bringen, einen neuen Geist und ein neues Herz. Auf Dich hoffen wir.

Wochenspruch: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. (Matthäus 20,28)

Wochenpsalm:   Psalm 22  -  EG 709

Wochenlied:       EG  97  -  Holz auf Jesu Schulter

Download:          ANgeDACHT 2025-15

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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31.03.2025

„Liebe wächst wie Weizen“

Mit dem gestrigen vierten Sonntag der Passionszeit, liegt die erste Hälfte des Wegs auf Ostern hinter uns. Zeit, in den Frühlingshimmel zu schauen, frische Luft zu atmen und auf ein Wort zu hören, das von Licht und Leben über den Tod hinaus spricht. Es hat schon ein wenig österlichen und tröstlichen Charakter und wird deshalb „kleines Osterfest“ genannt.
Freut euch, denn die Mitte der Passionszeit ist überschritten. Freut euch, denn das Osterfest rückt näher.
Doch der Wochenspruch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“ holt uns wieder in die Passionszeit zurück: Werden und Vergehen – kein leichtes, kein angenehmes Thema. Die Frage vom „Was bleibt?“ und „Was wird?“ drängt in den Vordergrund: Gott ermutigt uns, unsere Hoffnung auf ihn für unsere Zukunft zu setzen.
Die Entwicklung des Korns nimmt Jesus als Zeichen und Möglichkeit, seinen Jüngern sein Leiden und sein Sterben zu erklären. Ein Weizenkorn hat in der Regel eine Keimdauer von acht bis 14 Tagen, das ist sortenabhängig. Wenn das Korn gesät ist, stirbt es anscheinend ab. Das Bedeutsame daran ist, dass sich in den Hüllen des Korns der Keimling entwickelt. Dieser wird größer - und sobald sich die Ährenhalme an die Oberfläche schieben, bilden sich neue Körner.
Mit diesem Gedanken verweist Jesus auf seinen nahenden Tod, den er im Garten Gethsemane als Leidensweg endgültig annimmt. Er gibt das Einverständnis zu diesem Lebensweg. Jesus weiß sich durch Gott, seinen Vater, angenommen und getragen. Jesus stirbt und all sein Tun und Predigen scheint zu Ende und wirkungslos geworden zu sein.
Aber dann kommt Ostern! Jesus bleibt nicht im Grab, er erscheint seinen Jüngern und fordert sie auf, ihre Erlebnisse weiterzusagen!
Möge uns in der Lafim-Diakonie das „Was wird?“ Unterstützung, Trost und Lebensfreude schenken, um für andere da zu sein.

 

Wir beten:
Gott, Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, wir bitten dich:
Gib deiner Kirche und Diakonie die Kraft, dein Wort in die Herzen der Menschen zu pflanzen. Gib den Menschen ein Herz, das zu hören versteht.
Hilf uns in diesen Tagen der Passionszeit, dass wir uns immer mehr öffnen können für deine Botschaft der Versöhnung und des Lebens.
Tröste und stärke alle Notleidenden und Kranken durch deine Gnade.

Wochenspruch:   Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.  (Johannes 12,24)

Wochenpsalm:     Psalm 84 – EG 734

Wochenlied:         EG  98  -  Korn, das in die Erde

Download:             ANgeDACHT 2025-14

 

Eine gesegnete Passionszeit wünscht Ihnen aus Brandenburg an der Havel

 

Diakon Olaf Eggert
Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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24.03.2025

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62

Der Wochenspruch für diese Woche bezieht sich auf drei Gespräche Jesu mit Menschen, die ihm gerne nachfolgen wollen. Und dieser Satz zieht sozusagen die Schlussfolgerung. Nachfolge ist nur als Blick nach vorne möglich, nur wenn die Menschen wirklich bereit sind für das Neue und das Alte sie nicht mehr bindet.
Dietrich Bonhoeffer hat mit diesem Text sein grundlegendes Werk „Nachfolge“ begonnen. Er betont Nachfolge gerade hier im Lukasevangelium sei nicht auf der Grundlage von Begeisterung für Jesus oder dem persönlichen Wunsch möglich. Nachfolge setzt den erfolgten Ruf Jesu voraus, der auch durch die Worte der Bibel erfolgen kann. Persönlicher Wunsch oder Begeisterung sind hinderlich, weil der Ruf in die Nachfolge für Jesus Ruf ins Leiden sein kann und gerade das kann sich kein Mensch aussuchen.
Sich rufen lassen oder ins Reich Gottes schicken lassen geht also nicht auf eigenen frommen Wunsch, sondern nur wenn wir eine Haltung des sich rufen Lassens erlernen. Man kann das auch beten nennen.
Zugegeben der Wochenspruch ist eine Zumutung. Es heißt ja für den Glauben nichts aktiv tun zu können. Sich auf Jesus einlassen, heißt vielmehr auf seinen Ruf einfach nur warten. Irgendwie haben wir uns Nachfolge doch ganz anders und viel aktiver vorgestellt.
Aber vielleicht kann es auch von jedem frommen Leistungsdruck entlasten so zu denken. Es bleibt schwer, dass dann damit auch Leiden verbunden sein kann. Darüber denken wir gerade in der Passionszeit nach.

 

Lasst uns beten:        Ewiger, Dir allein vertrauen wir uns an,
Mensch gewordener, auf Dich lass uns hören und Deinem Ruf folgen,
das Alte lassen wir hinter uns,
den Blick auf Dein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens,
gib uns die Geduld auf den Ruf zu warten,
schenke uns den Mut, Dir dann bedingungslos zu folgen,
wenn der Ruf uns ereilt.
Amen.

Wochenspruch:         Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.  (Lk 9,62)

Wochenpsalm:           Ps 34,16–23  -  EG 718

Wochenlieder:           EG 391  -  Jesu geh voran

Download:                   ANgeDACHT 2025-13

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich
Pfarrer Matthias Welsch

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17.03.2025

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Röm 5,8

Sich in Zeiten der Not und Hoffnungslosigkeit an die Liebe, Güte und Barmherzigkeit Gottes erinnern. Darum geht es in dieser zweiten Woche der Fastenzeit. Der Sonntag trägt den Namen Reminiszere, der zugleich eine Aufforderung ist: Gedenke!
Geduldig und hoffnungsvoll durch die Passionszeit wollen wir auf Ostern zugehen. Noch ist es nicht da. Noch sind wir mittendrin in der Fastenzeit, der Zeit der Umkehr und des Leidens. Wir sind mit Jesus auf dem Weg. Viele Menschen nutzen diese sieben Woche zum Verzicht, etwa auf Fleisch oder Schokolade. Auf jeden Fall üben sie sich im Verzicht liebgewonnener Genüsse. Und das braucht mitunter gute Nerven und eine große Portion Geduld.
Auch Gott wird von uns Menschen, seinen geliebten Kindern, oft auf eine Geduldsprobe gestellt. Da hat Gott nun alles so schön in der Welt eingerichtet und dann hauen wir Menschen es doch wieder zu Brei. Es sind wir Menschen, die die Welt in Schutt und Asche legen. Es sind wir Menschen, die anderen Menschen übel mitspielen. Es sind wir Menschen, die sich versündigen – aneinander und vor Gott. Wie gut, dass es auch genug Menschen gibt, die immer wieder für das Gute einstehen. Die sich stark machen für andere und nicht müde werden, den Glauben in Wort und Tat zu verkündigen. Menschen, die daran erinnern, dass Gott uns seine Liebe erwiesen hat, dass Gott da ist. Jesu Kreuzestod war eine Liebestat Gottes, der die Welt so geliebt hat und deswegen seinen Sohn hergab. Zur Vergebung der Schuld, zur Versöhnung der Menschen mit Gott und untereinander. Für uns! Für uns ALLE! Gott will nicht, dass wir verloren gehen. Durch alles Leid scheint diese Liebe Gottes, die wirklich größer als alle Vernunft ist, hindurch. Jesus kommt zu uns Menschen und nimmt unser Leid auf sich, damit wir frei werden. Doch ist es kein Freifahrtschein für Gemeinheiten. Wir sind nicht davon entbunden, für unsere Fehler geradezustehen und Verantwortung zu übernehmen. Gott tut nicht für uns die guten Werke. Gott gibt uns Kraft dazu. Das Gute tun, guttun müssen wir schon selbst. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind. (Johannes 3,21) Diesen Satz aus dem Predigttext dieser Woche sollten sich Einige mal so richtig hinter die Löffel schreiben. Mit einem dicken Permanentmarker. Gedenke und bedenke, Mensch!

 

Lasst uns beten:         Herr, Gott Vater, ich preise dich. Du hast die Welt erschaffen, du bist der Herr meines Lebens, du bist der Herr der Zeit.
Ich danke dir für die Ruhe der Nacht und das Licht des neuen Tages. Leib und Seele sind dein. Von dir ist alles, was geschieht.
Herr, Jesus Christus, du bist das Licht der Welt, das mich erleuchtet. Du bist die Wahrheit, die mich leitet, du bist das Leben, nach dem ich verlange. Bewahre mich in deiner Liebe. Gib mir Geduld und Gelassenheit.
Herr, Heiliger Geist, wecke meine Sinne und Gedanken, gib mir Phantasie und Klarheit, ein waches Gewissen, das rechte helfende Wort und das sorgsame Tun, dass ich etwas Nützliches schaffe und dieser Tag nicht verloren ist.
Herr, dreieiniger Gott, was du mir schickst, will ich annehmen, Erfolg und Misserfolg, Freude und Mühsal. Ich bitte dich für alle, die diesen Tag mit Sorge beginnen, mit Angst oder Schmerzen. Begleite uns, schütze uns, bewahre uns.
Ich danke dir für diesen neuen Tag. Amen. (EG 819)

Wochenspruch:          Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5,8)

Wochenpsalm:            Ps 25,1-9

Wochenlieder:             EG 94 – Das Kreuz ist aufgerichtet
oder
EG 96 – Du schöner Lebensbaum des Paradieses

Download:                      ANgeDACHT 2025-12

 

Ich wünsche Ihnen Zuversicht, Geduld und Hoffnung für diese Woche und darüber hinaus

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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09.03.2025

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre

1. Johannes 3,8b

Der Wochenspruch aus dem ersten Johannesbrief spricht die Zerrissenheit der Welt an. Er macht deutlich, worum es in den nächsten Wochen geht: Nicht darum, auf dies oder jenes zu verzichten, obwohl das durchaus hilfreich sein kann, sondern darum, den Werken des Teufels zu widerstehen. Die Werke des Teufels – den Hass, den Neid, die Gewalt – hat Jesus am eigenen Leib erfahren und am Karfreitag scheint es, dass der Teufel, das Böse, triumphiert. Doch schon am Kreuz zeigt sich, dass das Böse machtlos ist gegen die Liebe, gerade gegen eine Liebe, die bereit ist, das Wirken des Bösen zu erleiden.
Das hört sich sehr theoretisch an, weit weg von den Menschen, die mit dem Teufel nichts mehr anfangen können und dem Leid, verständlicherweise, lieber aus dem Weg gehen. Doch ich glaube, wir können ähnliche Erfahrungen machen: Wenn ein Streit entschärft wird, weil Demütigungen nicht mit gleicher Münze zurückgezahlt werden, wenn Konkurrenzdenken erlischt, weil jemand bereit ist, sich selbst zurückzunehmen, wenn eine Entschuldigung eisiges Schweigen bricht. Die Liebe ist mächtiger als das Böse – gerade dann, wenn wir lieben, bis es wehtut. Jesus und der Teufel – in den Evangelien ist das eine Wüstenbegegnung. Die Wüste ist der Ort der radikalen Reduzierung, der den Menschen auf sich selbst zurückwirft. Der „Wüstenmensch“ ist der Mensch, ohne dass viele, was ihn ausmacht: ohne Beruf und finanzielle Möglichkeiten, ohne Beziehungen und Freunde, ohne Ansehen. Die Passionszeit lädt mich ein, zu fragen, was übrigbleibt, wenn ich mir mein Leben so nackt vor Augen führe. Zunächst treten Versuchungen an mich heran: Wenn ich mich klein und unbedeutend fühle, wäre ich gern größer und bedeutender; wenn ich mich als Spiel-ball erfahre, wäre ich gern mächtiger. Verführerische Fantasien, denen nachzugeben jedoch nicht weiterhilft. Was bleibt, können wir am Beispiel Jesu lernen. Er argumentiert gegen die Versuchungen mit der Heiligen Schrift. Ein verlässliches Fundament, das mir nicht genommen werden kann, weil es mir geschenkt ist. Wenn alles verloren geht, eines bleibt: die Beziehung zu Gott, der mich liebt.

 

 Wir beten:              Gott, oft leide ich an dieser Welt, von der ich doch ein Teil bin. Ich sehe Ungerechtigkeit und Hass, Leid und Gewalt und muss gestehen:
Oft bin ich ein Teil davon — auch wenn meine Verstrickung darin fern und über viele Ecken sein mag.
So bitte ich Dich, Gott, immer wieder aufs Neue:
Steh mir bei, lenke meine Schritte, führe meine Hand, reinige meine Gedanken und sei mir nahe in dem, was ich tun muss.
Gott, nun beginnt die Zeit der Vorbereitung auf Ostern. Einer Zeit, die dazu dienen soll, sich vorzubereiten
auf das Sterben Christi an Karfreitag und die Freude der Auferstehung und Überwindung des Todes an Ostersonntag.
Und das alles in einer Welt, die eben nicht das Paradies ist. Sei bei uns, wenn wir uns mühen, unser Leben zu bedenken.
Lenke unsere Schritte und Gedanken auf Deinem Weg und bleibe bei uns. Dies bitten wir durch Christus Jesus, unseren Herrn.

Wochenspruch: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.  (1. Johannes 3,8b)

Wochenpsalm:    Psalm 10

Wochenlied:          EG 362  -  Ein feste Burg ist unser Gott

Download:              ANgeDACHT 2025-11

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen aus Brandenburg an der Havel

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben

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03.03.2025

Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.

Lukas 18,31

In dieser Woche beginnt die Passionszeit. Die Nachfolge Jesu und seine Aufforderung dazu stehen in dieser Woche im Zentrum. Wir können auch sagen, es geht um die Freundschaft der Jünger zu Jesus. Und diese Freundschaft verlangt einem viel ab, denn die Jünger ahnen schon, dass da oben in Jerusalem einiges an Herausforderungen auf sie zukommt. Jesus macht ihnen oft Andeutungen, die sie (noch) nicht verstehen. Vielleicht verdrängen sie es aber auch, denn die Freundschaft zu Jesus ist nicht immer leicht. Die stärkende und vertrauensvolle Gemeinschaft wird immer wieder Anfeindungen und Ausgrenzungen ausgesetzt sein. Da gilt es standzuhalten. Zu diesem Freund zu stehen – komme, was wolle.
Wie weit reicht also die Freundschaft? Wir alle haben schon die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften zu Ende gehen. Vielleicht, weil die Lebenswege, z.B. nach der Schule, uns in alle Himmelsrichtungen verstreut haben. Vielleicht, weil ein Streit die Beziehung so sehr erschüttert hat, dass die Freundschaft ein Ende fand. Manche gehen eine Weile mit uns und dann wieder neue Wege. Manchmal ist eine Pause von Nöten. Und doch bleibt auch am Ende einer Freundschaft hoffentlich die Freude und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. Freundschaft heißt einander vertrauen, sich aufeinander verlassen und füreinander einstehen.
Eine herrliche Freundschaftsszene spielte sich neulich auf dem Spiel-platz vor meinem Haus ab. Zwei Mädchen turnten am Klettergerüst herum. Die kleinere von beiden wollte ein neues waghalsiges Manöver ausprobieren, war sich aber noch unsicher, ob das Spielgerät wohl halten würde. Gemeinsam mit der größeren überlegte sie hin und her und fragte schließlich ihre Freundin: „Wenn ich runterfalle, rettest du mich dann?“ Die Freundin antwortete: „Na gut!“ und brachte sich neben der Kletterstange schon einmal in Position. Und schwupps hing die Kleine vollkommen selbstsicher kopfüber. Voller Vertrauen in ihr eigenes Geschick und die Welt und natürlich in ihre Freundin, die unten stand. Bereit, sie zu retten!

 

Lasst uns beten:  Schöpfer des Lichts, Sonne meines Lebens,
                                    ich danke dir für diesen neuen Tag.
Hilf mir, deinen Willen zu erkennen und zu tun.
Gib mir Kraft für die Aufgaben, die mir gestellt sind.
Gib mir Mut für die Schritte, die ich tun muss.
Gib mir Liebe zu den Menschen, die mir begegnen.
Lass mich erfahren, dass du mir nahe bist in allem, was heute geschieht.
Amen.
(EG 817)

Wochenspruch:   Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. (Lukas 18,31)

Wochenpsalm:     Psalm 31 – EG 716

Wochenlied:         EG 401 – Liebe, die du mich zum Bilde
oder
EG.E 3 – Wir gehn hinauf nach Jerusalem

Download:                ANgeDACHT 2025-10

 

Zum Beginn der Woche grüße ich Sie herzlich aus den ZD in Potsdam

 

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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24.02.2025

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.

Hebr. 3,15

Der Hebräerbrief erinnert mit den Worten aus dem 95. Psalm in dieser Woche an die Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. 40 Jahre hat es gedauert, bis das Volk wieder sesshaft wurde. 40 Jahre Leben und Überleben in der Wüste. Nicht nur einmal haben es die Menschen bereut, dass Sie Mose gefolgt sind, nicht nur einmal waren sie rebellisch und haben sich gegen Gott gewandt. Sogar ein goldenes Kalb haben Sie als Gottersatz gegossen und darum getanzt, weil Sie hofften, dass ihnen Gold und Geld hilft. Der Satz erinnert also daran, wie Menschen sich in der Geschichte immer wieder von Gott abgewendet oder gar gegen ihn gewendet haben.
Nun klingt dieser Satz 2025 am Tag nach der Bundestagswahl zu uns. Ein heftiger Wahlkampf liegt hinter uns und jetzt ist das Ergebnis bekannt. Wieviel Porzellan ist da zerschlagen worden, wie viel ist mit Emotionen argumentiert worden statt mit Fakten, wieviel Verstockung wurde da erzeugt und wie wenig wurde wirklich real begründeten Problemen und von echten Lösungen gesprochen.
Heute, gerade heute seine Stimme hören, was kann das für uns bedeuten?
Gottes Stimme, dass ist die Stimme von Gnade, von Gerechtigkeit und Frieden. Es ist auch die Stimme von Wahrheit, die fair die wirklichen Fakten bewertet. Die Verstockung der Herzen überwinden heißt, die falsche Emotionalisierung der Debatten zu den großen Themen unserer Zeit überwinden und zu den Fakten zurückkehren.
Das wird schwer werden, z.B. beim Thema Migration im Verhältnis zum immer größer werdenden Arbeitskräftemangel oder beim Thema Klimakrise, die unser Leben immer mehr und umfassender bedroht und die viele vergessen und wegschieben wollen. Themen, die mit Verstockung nicht zu beantworten sind. Gerade jetzt, lasst uns auf seine Stimme hören und unsere Herzen nicht verstocken. Wir beten mit diesen Worten ganz besonders für alle, die nun Verantwortung tragen, um eine Regierung zu bilden. Amen.


Wochenspruch:
         Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.     Hebr. 3,15

Wochenpsalm:            Psalm 95,6-11

Wochenlied:                  EG 199 – Gott hat das erste Wort

Download:                       ANgeDACHT 2025-09

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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17.02.2025

Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Daniel 9,18

Der jüdische Prophet Daniel betet diese Worte zu Gott, er hat in seinem Leben viele verschiedene Facetten erlebt, Aufstieg, Anerkennung, Komplott gegen ihn (die Geschichte in der Löwengrube, Daniel 6,4-23) und ihn trieb auch die Geschichte seines Volkes um. Er glaubte, egal was passierte, an das Erbarmen, an die Vergebung und Hilfe Gottes.  Er bittet Gott um seine Zuwendung und Geduld mit uns.
Starke Worte: Vertrauen, Gerechtigkeit
Mein Gefühl ist bisweilen; das dies gerade wenig vorhanden ist oder abhandengekommen ist. Vertrauen: Ja wem kann ich denn vertrauen, mir selbst und anderen; oder Gott?
Im Text wird darauf hingewiesen, das wir nicht auf unsere Gerechtigkeit vertrauen sollen und ich füge hinzu, auch nicht können. Wir sind manchmal selbst gerecht und ungerecht und erfahren dies auch von unseren Mitmenschen. Dies macht uns traurig und stört unser Zusammenleben. Im Nachdenken darüber kann ein Gebet vielleicht helfen. Wie ein Gespräch mit einem guten Freund, der uns zuhört, uns nicht verurteilt und uns zur Ruhe kommen lässt.  Beten hat in Krisenzeiten Menschen Halt gegeben und ihnen Gott im Alltag wieder nähergebracht, in helfenden Mitmenschen, in Zuhörern, in der Natur und ihnen Zuversicht gegeben. Wir können unsere Gedanken und Sorgen äußern, brauchen nicht erst einen Gesprächspartner suchen, ob jemand Zeit hat, ob es gerade passt.
Auf Gottes Barmherzigkeit vertrauen heißt doch: wir dürfen unser Herz ausschütten, mit allem, was uns bewegt -Gott ist da und hört uns zu und ist bei uns alle Tage unseres Lebens. Mögen wir das oft erfahren.

 

Wir beten (Segen): Gott sei bei dir und höre deine Gebete. Er segne dich, wenn du ihm müde dein Herz ausschüttest, wenn du ratlos bist, wenn du mit ihm deine Freude, Aufregung oder Sorge teilst.

Wochenspruch:         Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.    Daniel 9,18

Wochenpsalm:            Psalm 31, 20 - 25

Wochenlied:                 EG 452 – Er weckt mich alle Morgen

Download:                     ANgeDACHT 2025-08

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux

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10.02.2025

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Psalm 66,5

Mir fehlen im Dienst in der Lafim-Diakonie manchmal die Worte und der richtige Blick, um Menschen zu verstehen, zu trösten und sie auf schwierigen oder neuen Wegen zu begleiten. Der Wochenspruch im Psalm 66 kommt da gerade recht. Er ist wie ein Schlüssel in stürmischen Zeiten, in denen ich mich gerade befinde. Denn ich habe das Gefühl, der Wind kommt mehr von vorne, als dass er meinen Schritt unterstützt. Manchmal macht mir das Gefühl das Atmen schwer. Wenn Sturmzeit angesagt ist, wenn mir ein Verlust oder neue Anforderungen den Boden unter den Füßen wegziehen, dann suche ich einfach nur Halt. Dann brauche ich jemanden, der wie ein Fels in der Brandung steht und dem Wind und den hohen Wellen Einhalt gebietet.

Jesus ist Herr über Naturgewalten und Stürme des Lebens. Ich möchte gerne glauben, dort, wo Gott uns allein zu lassen scheint, dort, wo wir meinen, ihn wachrütteln zu müssen, ist er ganz nah, besänftigt, tröstet, glättet Wogen. Selbst die größte Flut ging zu Ende. „Warum seid ihr so furchtsam?“, fragt Jesus seine Jünger, als sich der Sturm gelegt hat, als er mit seinen Jüngern, mit einem Boot, weit draußen auf dem See unterwegs war. Er hatte im Sturm geschlafen und wurde geweckt. Als alles vorbei war, sagte er: „Habt ihr kein Vertrauen?“

Wir suchen Halt und Vertrauen im Leben und im Dienst in der Diakonie. Und ich denke, warum nicht einmal zu solchen Worten finden: „Weißt du, ich glaube, dass ein Vater im Himmel nach uns sieht - und auch nach dir!“ Das würde einen wichtigen Gedanken in meiner Beziehung zu Menschen und in unserer Dienstgemeinschaft anstoßen! Da würde vielleicht ein Nachdenken entstehen, ein Fragen, ein Suchen und vielleicht sogar etwas Vertrauen? Vergessen wir dieses wunderbare Gefühl nicht, diese innere Sicherheit: Wir Menschenkinder sind Werke Gottes - Grund sich für Andere einzusetzen. Seien wir barmherzig in unseren Worten und Taten.

 

Wir beten:
Wir bitten dich um deinen guten Segen
für alle Menschenkinder, die in der Dunkelheit
von Krankheit und Verzweiflung gefangen sind,
die Schmerzen haben und deren Kräfte versagen.
Wir bitten dich um Leben für deine Menschenkinder, die von Ohnmacht und Streit bedrängt leben.
Komm, bring allen Menschenkindern dein Licht. Sende ihnen Menschen, die ihnen beistehen.
Lass alle, die dich suchen, deine Nähe erfahren,
und erfülle ihre und unsere Herzen mit Hoffnung und mit Barmherzigkeit. Amen

Wochenspruch:   Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.   (Psalm 66,5)

Wochenpsalm:     Psalm 18  -  EG 707

Wochenlied:           EG 244 „Wach auf, wach auf, ´s ist hohe Zeit“

Download:                ANgeDACHT 2025-07

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben

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03.02.2025

Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jesaja 60,2

Nun ist Weihnachten echt vorbei. Die letzten Schmuckstücke werden wieder gut verstaut. Wir erinnern uns diese Woche aber noch einmal an das Licht, das Weihnachten in die Welt kam. Schließen Sie kurz die Augen! Nun holen Sie sich Ihren persönlichen Weihnachtsmoment in die Erinnerung. Mit wem waren Sie zusammen? Wo haben Sie das Fest verbracht? Konnte Weihnachtsfriede bei Ihnen einziehen? Sind Sie vielleicht Gott begegnet? Meine Erinnerung trägt mich weit hinaus übers Meer. Weit draußen auf einem Felsen saß ich – umspült von der aufgepeitschten Brandung des wilden Atlantiks und beschienen von der Sonne, die es dieses Weihnachten sehr gut mit Irland meinte. Herrlichster Sonnenschein kitzelte die Nasen und fast schien es, als würden Nebel und Regen Weihnachtsferien in Deutschland machen.

Die biblischen Texte dieser Woche sind allesamt Berggeschichten. Geschichten also von Momenten, wo Menschen Weite erfahren. Wer auf einem Berg steht, kann weit schauen. Gewinnt einen Über-blick. Wenn nicht gerade Nebel oder Regen toben, erhascht man dort klare Aussicht. Das kann auch beim Blick über das Meer wunderbar geschehen. Aussichten, Draufsichten, Fernsichten führen nicht selten dann nämlich auch zu tiefen Einsichten. Da wird man bewegt – innerlich wie äußerlich. Da geht einem mitunter ein Licht auf.

In der Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache lautet der Wochenspruch aus Jesaja: Über dir wird Gott aufstrahlen, Gottes Glanz wird über dir sichtbar. Der zweite Teil zergeht beim Sprechen wie eine feine Praline auf der Zunge: Gottes Glanz wird über dir sichtbar. Obwohl da Dunkelheiten und Gemeinheiten in der Welt sind. Bedrohungen und Zerstörungen – alle Menschengemacht. Gott versprach uns aber, dass aus der Finsternis ein Licht hervorleuchten wird: durch Jesus Christus in der Welt. Denn Gott hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben (2.Kor 4,6). Bewahren wir ihn für all das, was da kommen mag.


Lasst uns beten: 
Christus, Gottessohn und Menschenbruder, Licht von Gott und heller Schein in unseren Herzen:
Leite uns auf den Wegen unseres Lebens, den leichten und den schweren.
Begleite uns heute und alle Tage, du Morgenglanz der Ewigkeit. AMEN!

 Wochenspruch:   Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.  (Jesaja 60,2)

Wochenpsalm:     Psalm 97

Wochenlied:         EG 67 – Herr Christ, der einig Gotts Sohn
EG 450 – Morgenglanz der Ewigkeit

Download:                ANgeDACHT 2025-06

 

Eine lichtdurchflutete Woche wünscht Ihnen von Herzen

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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27.01.2025

Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lk 13,29

Der Wochenspruch dieser Woche klingt zunächst einladend und freundlich. Es sieht so aus, als wären alle von überall her an den Tisch des Herrn eingeladen. Tatsächlich geht es in dem Text im Lukasevangelium darum, dass Jesus gefragt wird, wer denn ins Reich Gottes kommt und wie viele es sein werden. Jesus reagiert darauf mit der Aufforderung, dass es das Ziel im Leben sei, dies anzustreben und schränkt dann doch deutlich ein, wenn er sagt, dass viele durch die Tür gehen wollen, es aber nur wenige vermögen. Die Täter der Ungerechtigkeit, so heißt es, werden draußen bleiben. Gerechtigkeit im Leben ist danach der Maßstab für das Reich Gottes.

Dennoch werden Menschen aus allen Himmelsrichtungen am Tisch des Herrn Platz nehmen. Es werden aber nicht die VIPs sein, die wir aus unserer Welt so kennen. Nicht also die Ersten, die Reichen und Schönen, die Mächtigen und Erfolgreichen, sondern genau die anderen. Die Letzten werden die Ersten sein, heißt es deshalb im Vers nach dem Wochenspruch.

Jesus spricht ein Gerichtswort, dass zugleich den Maßstab für ein gutes Leben mit Blick auf die Verheißung des Reiches Gottes greifbar macht. Umfassende Gerechtigkeit führt zu gutem Leben, wenn wir dem im Leben nachstreben, dann leuchtet das Reich Gottes schon jetzt. Dann wird es keinen Unterschied geben, woher einer kommt. Vom Norden, vom Süden, vom Osten oder Westen, alle werden da sein. Das Reich Gottes ist vielfältig, es lässt Unterschiede zu, es wird den unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen der Menschen gerecht. Auf dieser Wertebasis wollen wir Zusammenleben aus dem christlichen Glauben heraus gestalten. Das Jesuswort macht uns Mut, uns gegen alle zu wehren, die heute mit Ausgrenzung, falschen Nachrichten und Hass versuchen, Politik zu machen.

 

Wochenspruch:   Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.   Lk 13,29

Wochenpsalm:      Ps 86,1–2.5–11

Wochenlied             EG 293  -  Lobt Gott den Himmel, ihr Heiden

Download:               ANgeDACHT 2025-05

 

Herzliche Grüße

 

Pfarrer Matthias Welsch

Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

 

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20.01.2025

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Joh. 1,16

Uups, das ist der Wochenspruch für diese Woche: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Ganz ehrlich, das erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Von wem haben wir was genommen? Ich frage mich auch, wie wirkt dieser Satz auf Menschen, die nur wenig vom Christentum wissen. So wundert es mich, dass dieser Wochenspruch erst mit der umfangreichen Revision der Perikopenordnung 2018 neu aufgenommen wurde.
Die Unklarheit unseres Wochenspruchs reizt mich, die Stelle im Johannesevangelium nachzuschlagen. Der Satz steht in folgendem Zusammenhang: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden.“ (Joh 1,16-17). Der nachfolgende Satz war der frühere Wochenspruch für diese Woche. Mir wird deutlich, warum dieser Wochenspruch ersetzt wurde. Ist es doch eine Verunglimpfung, wenn wir Mose (das Alte Testament, den Glauben Israels) mit dem Gesetz gleichsetzen und Jesus (das Neue Testament, das Christentum) mit der Gnade und Wahrheit. Der Gott des Alten Testaments hatte Erbarmen mit seinem Volk Israel und führte es aus der Knechtschaft der Ägypter in die Freiheit und in das gelobte Land, obwohl sich dieses Volk auch in seiner Wüstenwanderschaft immer wieder versündigte.
Manchmal sind wir Kleingeister. Wir freuen uns über Etwas noch mehr, wenn wir es im Vergleich zu Anderem sehen. Unser Haus gefällt uns und es ist sogar noch größer als das vom Nachbarn. Unser Kind hat die Note gut erhalten und mehr als die Hälfte in der Klasse war nur „ausreichend“ und schlechter. Der neue Wochenspruch fängt an mir zu gefallen: Wir sollen uns an der Fülle Gottes, an der Liebe Jesus zu uns freuen. Das ist für sich großartig. Wir müssen das nicht mit dem Judentum oder Islam vergleichen, um unsere Freude zu vergrößern oder um uns besser zu fühlen. Wir sind einfach reich beschenkt.
Und vielleicht kann uns das auch in unserem Leben helfen. Dass wir uns an dem vielen Schönem und Guten erfreuen, das uns begegnet. Ganz einfach freuen und dankbar sein. Nicht vergleichen. Noch besser: allen anderen das gleiche gönnen. Und die schönen Dinge und Erlebnisse mit Ihnen teilen.

 

Wir beten:                 Gott des Himmels und der Erden. Wir danken Dir. Du bringst Licht in unsere Welt. Du liebst uns.
Du beschenkst uns immer wieder neu.
Fülle unsere Herzen mit Dankbarkeit.
Lass uns diese Dankbarkeit weitergeben.
Mache uns dadurch selbst zu Lichtern für unsere Nächsten.

Wochenspruch:     Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade- (Joh 1,16)

Wochenpsalm:       Psalm 100

Wochenlied:            EG 398  -  In dir ist Freude

Download:                ANgeDACHT 2025-04

 

Eine guten Wochenstart wünscht Ihnen

Jörg Antoine
Kaufmännischer Vorstand

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13.01.2025

„Gottes Geist will uns durch das Jahr tragen.“

Große Worte am Beginn des Jahres sind das, die in dem Wochenspruch aus dem Römerbrief von Paulus formuliert wurden: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Was haben Sie, was habe ich, was haben wir mit „Gottes Geist“ in der Diakonie zu tun? Was bedeutet es, von diesem Geist „getrieben“ zu werden und seinen Dienst für andere zu tun? Fühlen Sie sich von „Gottes Geist“ getrieben oder eher von ganz anderen „Geistern“? Wes „Geistes Kind“ sind Sie?
Manchmal denke ich, Christen – „Kinder Gottes“ unterscheiden sich scheinbar nicht mehr von denen, die nicht glauben. „Sie sind Christ – das habe ich gar nicht gemerkt!“, geht mir dabei durch den Kopf.
Und doch ist da was! Ich spüre Gottes guten Geist und Nähe in meiner diakonischen Arbeit immer wieder und, dass sein Segen auf meiner Arbeit zusammen mit anderen liegt. Der „Geist Gottes“ ist ein unendlich sanfter Geist, weil er der Geist der Liebe ist. Von Liebe erfüllt sein, von ihr getragen und gestärkt werden – wünschen wir uns das nicht im Grunde alle? Ist das nicht ein geheimer Herzenswunsch auch für viele, die sich nach außen hin hart und willensstark, unabhängig und souverän geben?
Der Blick in Nachrichten gleich welcher Art legt nahe, dass unsere Welt „von allen guten Geistern“ verlassen ist. Da will jemand Grönland kaufen. Da ist die Debatte über die Flüchtlinge, in der alle Hilfsbereitschaft zunehmend der Machbarkeit und der Zumutbarkeit geopfert werden – wo ist der Geist, der all der Blindheit und Gier wenigstens Selbsterkenntnis schenkt? – Ich denke an die Kriege in unserer Welt und an die täglich stattfindenden Angriffe gegen „Fremde“ in unserem Land.
Was treibt Menschen an, durch was sollte mein Handeln bestimmt sein?  Würden wir Jesus fragen, würde er uns vielleicht antworten, was er im Markusevangelium (12,30-31) geantwortet hat: „Du sollst Gott lieben – und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Vielleicht können wir sie anstreben im neuen Jahr. Vielleicht können wir sie fördern, wo immer es geht. Bitten wir Gott, er möge uns dabei helfen, uns unterstützen. Lassen Sie seinen Geist auch in Ihr Herz. Denn Gottes Geist will uns tragen.

 

Wir beten:                 Barmherziger Vater, du siehst uns, du bejahst uns, du liebst uns und nimmst uns an, wie wir sind. Du suchst uns, wenn wir uns von dir entfernen. Wir bitten dich: Führe uns durch deinen guten Geist. Und lass uns Wegweiser sein, dass auch andere Menschen zu dir finden. Komm uns mit offenen Armen entgegen, weil du unser Vater bist, heute und in Ewigkeit.

Wochenspruch:     Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.  (Römer 8,14)

Wochenpsalm:       Psalm 4

Wochenlied:            EG 410  -  Christus, das Licht der Welt

Download:                ANgeDACHT 2025-02

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben

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06.01.2025

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.

1.Johannes 2,8b

… es scheint jetzt! Das wahre Licht ist mit dem Kind in der Krippe schon da. Es ist wie das Kindlein noch klein und zerbrechlich. Noch ist das Licht abhängig von unserer Fürsorge, unserem Schutz. Es
gilt, das Licht zu bewahren, die Flamme vor dem Erlöschen zu schützen. Einen Raum zu schaffen, wo dieses Licht der Hoffnung und Erlösung größer werden kann. Immer heller soll es scheinen – in dem kleinen Stall in Bethlehem, in uns hinein und in die Welt hinaus.
In dieser Woche feiern wir Epiphanias, das Fest der Erscheinung. Geführt und angezogen vom Stern erreichen die drei Weisen die kärgliche Hütte in Bethlehem. Kostbarste Geschenke haben sie dabei. Schließlich ist es ein König, dem sie dort ihre Aufwartung machen wollen. Als sie den kleinen Knaben in der Krippe erblicken, werden sie förmlich angesteckt von diesem göttlichen Licht. Andächtig beugen sie Knie und Häupter und beten Jesus an. Diese Strahlkraft lässt sie nicht mehr los und so ziehen sie hinaus in die Welt und verkünden, was sie erlebt haben. Mehr noch, was sie gespürt haben, was sie tief im Herzen berührt hat. Sie haben sich berühren lassen. Und auch wir werden berührt vom Licht der Hoffnung. Mögen die Zeiten auch noch so finster sein. Mögen Lasten uns oder unsere Nächste zu Boden drücken wollen: Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.

Es ist wahr, dass wir sehr alt und sehr gelehrt sind und alle Übel der Welt kennen. Doch als wir diesen Stern am Himmel sahen, haben unsere Herzen vor Freude geklopft wie bei den Kindern, und wir waren die Kinder und haben uns auf den Weg gemacht, denn wir wollten unsere Menschenpflicht erfüllen und hoffen. (Jean-Paul Sartre)

Ich wünsche Ihnen einen hoffnungsvollen und hoffnungsfrohen Start in das Jahr 2025 und diese Woche.

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

 

Lasst uns beten:        Herr, du hast Worte des ewigen Lebens. Deine Verheißungen sind wahr, deine Versprechen echt. Ich fürchte mich nicht in der Dunkelheit, ich folge dem Licht der Wahrheit. Denn du bist bei mir. Alle meine Fragen kennst du, meine Unsicherheiten verwandelst du in Stärke. Du antwortest mir und leitest mich durch unbekanntes Land. Du schenkst mir die Königswürde, wie du sie jedem deiner Kinder schenkst. Vor dir darf ich alles ablegen, durch die Bitterkeit hindurch empfangen, gesund werden an Leib und Seele und immer wieder neu anfangen. Amen.

Wochenspruch:         Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon. (1. Joh 2,8b)

Wochenpsalm:           Ps 72,1–3.10–12.17b–19 (EG.E 68)

Wochenlied:               EG 70 – Wie schön leuchtet der Morgenstern
oder
EG.E 1 – Stern über Bethlehem

Download:                   ANgeDACHT 2025-01

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03.01.2025

Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Joh 1,14b

Zwischen den Jahren. Zeit für Rückblick und Ausblick. Revue passieren lassen all der Herausforderungen des vergangenen Jahres aber auch gute Vorsätze für das neue Jahr. Das ist das Thema dieser Woche für viele persönlich, aber auch in den Medien.

Zwischen den Jahren – das ist dann aber auch so ein seltsamer Schwebezustand. Nach den Weihnachtstagen noch etwas erschöpft, aber auch etwas ruhiger am Arbeitsplatz. Das letzte Jahr ist eigentlich gelaufen und das Neue hat eben noch nicht angefangen. Vielleicht berührt uns diese Zeit deshalb noch einmal anders.

Der Wochenspruch der Woche nimmt das auf und lädt diese Schwebe gleichzeitig positiv auf und lässt unseren Blick nach vorne hoffnungsfroh werden.

Im Kind in der Krippe ist sie zu uns gekommen, die Herrlichkeit Gottes. Der Glanz, die Freude -ja die grundlegende Bestimmung unseres Seins ist uns begegnet. Gnade und Wahrheit nennt das das Johannesevangelium. Das alte Wort Gnade, das vom juristischen Begnadigen herkommt, meint, dass wir so wie wir sind mit unseren Stärken und Schwächen von Gott angenommen und wertgeschätzt sind. Begnadet und begnadigt sozusagen, so gehen wir aus dem alten in das neue Jahr. Wir haben nicht alles geschafft, was wir wollten und tolle Erfolge gefeiert, wir werden gute Vorsätze haben und doch nicht ans Ziel kommen. Und bei all dem gilt, weil wir Gottes Herrlichkeit in der Krippe gesehen haben, dürfen wir gewiss sein, dass wir gut sind, wie wir sind.

Die Gnade und die Wahrheit stehen hier zusammen. Bei Gott ist die Wahrheit. Jeder von uns sieht aus seiner Perspektive immer nur einen Teil der Wahrheit sowohl über uns selbst als auch über andere. Weil das so ist, sind wir der Gnade bedürftig und können und sollen wir auch anderen gegenüber gnädig sein. Das bedeutet dann zu akzeptieren, dass es aus menschlicher Sicht immer verschiedene Perspektiven der Wahrheit gibt und wir die ganze Wahrheit für uns nicht beanspruchen können, da sie allein bei Gott ist. Seine Gnade ist möglich, weil er die Wahrheit kennt.

Wir haben seine Herrlichkeit gesehen. Deshalb können wir frohen Mutes, mit der Zuversicht, dass der gnädige Gott uns liebt und kennt in die Zukunft blicken und das neue Jahr mit Segen beginnen. In diesem Sinne fühlen Sie sich gesegnet in dieser Zeit zwischen den Jahren.

 

 

Wochenspruch:         Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14b

Wochenpsalm:          Ps 71,1–3.12.14–18

Wochenlied                EG 34 Freut Euch Ihr Christen
oder
EG 36 Fröhlich soll mein Herze springen

Download:                   ANgeDACHT 2024-52

 

Herzliche Grüße und einen gesegneten Start ins neue Jahr

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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16.12.2024

Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.

Jesaja 40,3.10

Welche Berge versperren uns im Advent die Sicht? Ist es die Arbeit, die zum wichtigsten Lebensinhalt geworden ist? Oder ein Gebirge von Sorgen, die uns wie eine Lawine unter sich begraben? Oder ein Berg voller Wünsche? Was liegt in unserem Blick? Nach welchem Horizont, in welchen Abgrund schauen wir? Belastet uns Schuld oder Trauer, sodass wir nicht mehr nach vorne schauen können? Über alldem die drängende Frage: Müssen wir den Bergen und Schluchten etwa alleine Herr werden? Und, wie sollen wir da im Advent dem Herrn den Weg bereiten?
Ich glaube, ganz ohne eigenes Zutun geht es nicht. Ich muss mir wenigstens der Berge und Täler, die meinen Blick versperren oder bannen, bewusst werden. Und versuchen, umzukehren, was auch heißt, einen neuen Blickwinkel zu gewinnen. Ich muss in Gottes Richtung schauen, damit ich überhaupt erfahre, dass er mir längst entgegenkommt. Auf einem Weg, den ich gehen kann.
Die französische Philosophin Simone Weil hat einmal gesagt:
„Es ist nicht Sache des Menschen, auf Gott zuzugehen, sondern Sache Gottes, auf ihn zuzugehen. Der Mensch muss nur zusehen und warten.“
Doch bin ich bereit, dieses Geschenk anzunehmen? Ich möchte es doch gerne selbst in der Hand haben, dass Gott und ich uns begegnen. „Der Mensch muss nur zusehen und warten“, schreibt Simone Weil. Nur? Für viele Menschen ist warten zu müssen, kein Zuspruch, sondern eine Zumutung. Heute sind Macher gefragt, Tatmenschen, Schmiede ihres eigenen Glücks. Zusehen und Warten gelten als Bequemlichkeit.
Jesus spricht in mehreren Gleichnissen von der Notwendigkeit geduldigen Wartens und erläutert das am Beispiel des Bauern. Der Bauer hat den Boden bereitet, die Saat ausgebracht, die Pflanzen gepflegt. Der Erfolg seines Tuns liegt dann in Gottes Hand. Übertrage ich dieses Bild auf mein Leben, dann heißt es: Der Samen, das Wort Gottes, die Erfahrung seiner Gegenwart in meinem Leben wird mir geschenkt. An mir liegt es, den Boden zu bereiten und die Pflanze zu pflegen – zum Beispiel mit dem Besuch oder der Mitgestaltung einer Andacht und auch dem Lesen in der Bibel und dem im Gespräch bleiben mit meinem Nächsten.

Lasst uns beten: Barmherziger Gott, ich danke dir, dass du den Weg zu uns geschaffen hast. Er ist schon da. Und du kommst uns auf diesem Weg entgegen. Du bist auch dann zu mir unterwegs, wenn ich selbst noch nicht aufgebrochen bin – dir entgegen.
Ich bitte dich, hilf mir Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, lenke meine Konzentration auf dich, auf das Geschenk deiner Menschwerdung. Öffne mein Herz und Verstand für meine Aufgabe in deiner Heilsgeschichte und erweise dich als tragfähiger Grund in meinem Leben.
Ich bitte dich für alle Menschen, die den Weg nicht sehen, deinen Halt nicht spüren. Für alle, die zu traurig sind für den Trost, zu ängstlich für die Hoffnung, zu allein für das Vertrauen. Amen.

Wochenspruch: Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig. (Jesaja 40,3.10)

Wochenpsalm:   Psalm 130 - EG 751

Wochenlied:        EG 16 - Die Nacht ist vorgedrungen

Download:             ANgeDACHT 2024-51

 

Eine gesegnete Woche im Advent wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben

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09.12.2024

O Heiland, reiß die Himmel auf

EG 7
Es braucht einen Riss, damit das Licht durchscheinen kann. Damit es hineinscheinen kann. „Da ist ein Riss in allen Dingen. So kommt das Licht herein.“ (There is a crack in everything. That’s how the light gets in.) So sang es der kanadische Poet und Sänger Leonard Cohen in einem seiner bekanntesten Lieder „Anthem“ (dt. Hymne).

Im Advent kreist alles um genau dieses Licht. Mit jeder weiteren Kerze auf dem Adventskranz wird es Woche um Woche langsam und vorsichtig immer heller. In den einfachen Hütten, in den großen Palästen, aber vor allem und hoffentlich in den Herzen der Menschen. Auch das Bild vom Riss durchzieht die adventlichen Texte, ganz eindrücklich im Wochenlied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Friedrich Spee hat diese Zeile inmitten des Dreißigjährigen Krieges gedichtet. Weit weg, lange her und doch wieder hoch aktuell. Krieg mitten in Europa und andernorts – damals wie heute. Finstere Zeiten und große Sehnsucht nach Frieden, Erlösung und Licht. Hoffnung und Mut, sich nicht vom Dunkel überwältigen zu lassen, sondern auf Gottes Verheißung zu vertrauen, weil die Welt Licht braucht:

Weil die Welt Licht braucht (Christina Brudereck)
Die Welt braucht Sterne.
Ihr Funkeln.
Die Welt braucht
jemand, der sie anstrahlt.
Die Welt braucht Engel.
Ihre Flügel.
Oder ihre Stimme, die ihr sagt:
„Stellt die Kerzen auf hohe Leuchter!“
Die Welt braucht Licht.
Etwas Helles jedenfalls.
Weihnachten kommt
gerade rechtzeitig.

 

Lasst uns beten:
Gott, wir warten auf dich. Du wirst kommen und bist schon mitten unter uns. Lass uns nicht nach Zeichen Ausschau halten, sondern lass uns Zeichen setzen in dieser Welt.
Wo Hass die Herzen verhärtet, lass uns mit Liebe und Geduld antworten.
Wo Schuld und Versagen aufgerechnet wird, lass uns für Versöhnung und Vergebung werben.
Wo Uneinigkeit und Unfrieden herrscht, lass uns für Einigkeit einsetzen.
Wo Vorurteile und Missgunst die Gedanken bestimmen, lass uns für Verständnis und Toleranz eintreten.
Wo Menschen Hilfe und Beistand brauchen, lass uns ihnen zur Seite stehen und für sie beten.
Lass uns in dieser Welt Zeichen des Friedens setzen, in der Hoffnung, dass du sie vollenden wirst. AMEN!
(Pastorin Maren Strack)

 

Wochenspruch: Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lukas 21,28b)

 

Wochenpsalm:   Ps 80,2.3b.5–6.15–16.19–20 (EG.E 71)

 

Wochenlied:         EG 7  –  O Heiland, reiß die Himmel auf

 

Download:             ANgeDACHT 2024-50

 

 

Ich wünsche Ihnen eine Woche voll Leuchtens und grüße Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

 

Sabine Papies
(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur)
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02.12.2024

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht.

Ps 50,2+3

Stellen Sie sich einmal vor, es wäre so weit. Die lange Wartezeit der Christenheit auf die Wiederkehr des Retters und Erlösers, des Königs und des Friedefürsten wäre vorbei. Die Tore stehen offen, alle Haus- und Wohnungstüren sperrangelweit, keine Tür bleibt zu, damit er reinkommt.
Voll Freude und Jubel begrüßen die Menschen in aller Welt den einkehrenden Frieden, die Waffen schweigen, ein Glanz liegt über der Welt, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben. Es braucht die Unterscheidung nicht mehr zwischen denen die glauben und nicht-glauben, denn Gott schweigt nicht mehr, alle können hören. Es braucht die Unterscheidung nicht mehr zwischen den verschiedenen Religionen, die sich Gott nach eigenen menschlichen Bildern so oder so vorstellen, denn sein Glanz, seine Herrlichkeit spricht für sich. Stellen wir uns diese Ankunft, diesen Advent einmal vor.
Aber der Psalmbeter des 50. Psalms warnt uns auch, denn er weiß, dass sein Erscheinen uns in Frage stellen wird. Er redet vom fressenden Feuer und von Unwettern, die Gottes Erscheinen begleiten. Er nennt Gottes Kommen Gericht. Aber der Psalm weiß auch, was uns hilft vor Gott in seinem Gericht und das ist schwer und einfach zugleich: „Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige, das Heil Gottes.“
Adventszeit rechnet mit Gottes Ankunft, sie nimmt vorweg, was passieren kann, worauf wir Menschen nur hoffen können. Die adventliche Haltung rechnet mit Gottes Gericht, deshalb ist Adventszeit Bußzeit (und deshalb eigentlich auch Fastenzeit). Sie ist wie der Psalm sagt eine Zeit der Dankbarkeit und des Dankopfers, denn so preisen wir Gott und er wird uns sein Heil zeigen.
Die adventliche Dekoration, all die Lichter und Sterne erinnern uns an den Glanz Gottes der aus Zion aufgehen wird, wenn er kommt und sein Schweigen bricht. Das ist der eigentliche Sinn der Adventszeit. Wenn wir uns darauf besinnen, dann bereiten wir dem Friedefürst vielleicht den Weg, damit er kommt. Amen.

 

Wochenspruch:   Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9,9b )

Wochenpsalm:     Psalm 24 - EG 712

Wochenlied:          EG 4 - Nun komm der Heiden Heiland

Download:              ANgeDACHT 2024-49

 

Zu Beginn dieser Adventszeit grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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25.11.2024

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.

Lukas 12,35
Diese Worte sind ein beruhigender Zuspruch am Ende des Kirchenjahres. Ein ganzes Jahr liegt hinter uns, in dem wir alle sicher mit Herausforderungen, Aufgaben und vielleicht auch Entscheidungen konfrontiert waren, Helles und Dunkles gesehen haben. Gott erinnert uns daran, dass er unser Lehrer und das Licht ist. Er zeigt uns, was wirklich nützlich für uns ist, und dass er uns mit seinem Licht auf dem Weg begleitet, den wir gehen. Ein- sein- Zuspruch zum wach sein, wach bleiben.
Ich denke dabei an Gottes Gegenwart: In den Herausforderungen unseres Tages können wir uns manchmal allein fühlen. Dann fühlt es sich so an,
als läge die Last unserer Entscheidungen ganz allein auf unseren eigenen Schultern. Diese Worte möchten uns ermutigen, dass wir nicht allein gehen. Auch nach einem langen Tag dürfen wir uns in die Hand dessen legen, der uns mit seinem Licht führt, und darauf vertrauen, dass er uns durch die kommenden Termine, den Dienst, die Nacht und den nächsten Tag weiter begleitet.
Fühlen wir uns eingeladen, Gottes Führung zu erkennen: Wenn wir auf den heutigen Montag schauen, auf die kommende Woche. Lassen Sie uns auf Momente hoffen, in denen Dinge gelingen, wie wir sie geplant haben. Gottes Art, uns zu lehren, unterscheidet sich manchmal von dem, was wir erwarten. Deshalb dürfen wir im Rückblick auch dankbar sein für die Lernmomente, die uns Gott heute schenken wird.
Lassen Sie uns auf die Zukunft vertrauen. Gott leitet uns und zeigt, wenn eure Lichter brennen, was das Beste ist. Auch wenn manche Dinge unklar bleiben, eben noch nicht lichtdurchflutet sind oder wir vielleicht nicht sofort den „perfekten“ Weg erkennen, verspricht Gott, dass er da ist und uns führt. Wir stehen ganz in Erwartung der kommenden Adventswochen, die mit Kerzenschein für Vorfreude, andächtig sein und hoffnungsvolle Erwartung stehen.
Dieses Gottvertrauen wünsche ich Ihnen für die letzte Kirchenjahreswoche. Lassen Sie uns von unserem Licht „abgeben“ und einen hellen Blick für die Menschen haben, die dieser Stärkung bedürfen.
... und vielleicht ist die beigefügte Melodie zum Text von Kurt Marti eine Einladung zum singenden Innehalten.

 

Herzliche Grüße sendet
Peggy Bohm

 

Regionalleitung Wohnen

 

Wir beten: Herr, unser Gott, wir danken dir für diesen Tag und die Aufgaben, die du uns anvertraut hast. Danke, dass du uns führst und lehrst, auch wenn wir es nicht immer sofort verstehen.
Sei bei uns, schenke uns Licht, Weisheit und Vertrauen auf deine Gegenwart. Amen.
Wochenspruch: Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lukas 12,35)
Wochenpsalm:   Psalm 126  -  EG 750
Wochenlied:        EG 153 – Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt
                                   youtube evangelisches gesangbuch 153 - Google Suche
                                   Der Himmel der ist Lied - Google Suche
Download:            ANgeDACHT 2024-48
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18.11.2024

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

2. Korinther 5,10a

Das Kirchenjahr geht zu Ende. Und mit Buß- und Bettag in dieser Woche und dem Ewigkeitssonntag werfen wir in diesen Tagen den Blick auf große Themen. Leben und Tod, Umkehr und Buße, Gericht Gottes. Es ist Zeit der Bilanzen! Es gibt Worte in unserer Bibel, Worte, die Ansprüche an uns formulieren, die uns herausfordern, die uns deutlich machen, dass wir uns verantworten müssen für unsere Taten und Worte.
Die Worte des Wochenspruchs stehen im Zweiten Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth. Wir alle - so heißt es da - müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. Wie können wir uns das vorstellen? Offenbar werden: Das klingt danach, dass alles ans Licht kommt. Wir können und müssen da nichts mehr verstecken. Keine Lüge, kein Ausweichen, keine Ausreden mehr. Und Richterstuhl klingt nach Urteil. Es gibt Verbrechen in der Welt, da wünschen sich auch Menschen, die nicht gläubig sind, dass es das letzte Gericht geben sollte. Es sind wohl vor allem die besonders schweren und abscheulichsten Verbrechen, wie zum Beispiel: Die Verbrechen im Dritten Reich – Kriegsverbrechen – Terror - Vergewaltigung – Kindesmissbrauch …
Ganz besonders intensiv kommt der Wunsch nach einer “höheren Gerechtigkeit” auf, wenn es scheinbar keine weltliche Gerechtigkeit gibt, wenn der Täter sich der Strafe irgendwie entziehen kann. Dann reden wir oft von der Ungerechtigkeit in der Welt.
Sich selbst Rechenschaft ablegen, wenn man gläubig ist, auch vor Gott, ist eine Möglichkeit, das eigene Leben in eine gute Richtung zu lenken. Wenn wir uns selbst prüfen, uns sozusagen vor dem letzten Gericht verantworten, dann können wir unser Leben neu ausrichten. Wir können erkennen, was wir falsch gemacht haben, wo wir schuldig geworden sind, wo wir uns bessern können. So haben wir die Möglichkeit, uns zu verändern. Veränderung kann dazu führen, dass gestörte Beziehungen zu Freunden, Kollegen … wiederhergestellt werden können, dass Frieden in unser Leben kommt, dass wir gesünder leben, das Gewissen erleichtert wird und noch viele andere gute Entwicklungen angestoßen werden.

 

Wir beten: Gott, wir danken Dir! Du machst uns frei, andere nicht zu richten, sondern liebevoll aufeinander zu schauen. Herr, wie oft urteilen wir übereinander? Wir stecken Menschen in Schubladen, auch in die Kategorien: Mag ich nicht. Ist schlechter als ich. Nervt mich.
Wir bitten dich für unsere Welt, dass deine Liebe immer größer werde in ihr und wir den Spuren deiner Liebe folgen: Herr, lehre uns mit Deinen Augen sehen.
Im Vertrauen auf Deine Gerechtigkeit nennen wir Dir in der Stille Namen von Menschen, denen wir nicht genug Aufmerksamkeit zukommen lassen haben, nicht genug Zeit, nicht genug Mühe oder die wir abgeurteilt haben. Heile Du, was zwischen uns zerbrochen ist: Herr, lehre uns mit Deinen Augen sehen.

Wochenspruch: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Korinther 5,10a)

Wochenpsalm:   Psalm 51 - EG 727

Wochenlied:        EG 378 - Es mag sein, dass alles fällt

Download:            ANgeDACHT 2024-47

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Stabsstelle Christliches Leben

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11.11.2024

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 5,9
Gestern begann die Ökumenische Friedensdekade unter dem Motto: „Erzähl mir vom Frieden“. Mit Blick auf all die Kriege und himmelschreienden Ungerechtigkeiten in dieser Welt war mein erster Gedanke dazu: „Ohje, wie denn?“ Finde ich denn gerade überhaupt irgendwo etwas Friedliches, von dem ich erzählen kann? Dieser kurze Moment der hilflosen Resignation wich dann aber doch recht schnell. Stimmt, die Kriegsgeschichten sind so erdrückend präsent gerade. Die müssen wir nicht erzählen, weil wir sie jeden Tag vor Augen haben. Aber die Geschichten vom Frieden müssen wir uns gerade in Zeiten von Krieg und Hass, erzählen, auch wenn sie noch so leise daherkommen. Hass nicht mit Hass begegnen, sondern ihm Liebe und  Hoffnung entgegensetzen. Die Sehnsucht nach Frieden, nach Erneuerung soll unsere Triebfeder sein. Unser Licht in dunkler Zeit. Und ja, das ist oft alles andere als leicht. Es ist viel mehr oft eine wahre Zumutung. Jesus legte uns ins Herz, dass wir auch für die bitten sollen, die uns verfolgen. Da kann man Jesus schon einmal fragen wollen: „Sag mal, geht´s noch?“ Und ja, manchmal geht es (noch) nicht.
Vom Frieden erzählen heißt aber auch von der Barmherzigkeit erzählen. Frieden schafft man, d.h. Frieden muss aktiv (mit)gestaltet werden. Und da kommt uns in dieser Woche einer auf seinem Pferd entgegen, der genau das getan hat: St. Martin, der seinen Mantel mit dem armen Bettler am Wegrand teilte. Mitgefühl, Nächstenliebe und Wärme erinnern uns an das, was auch wir im Kleinen als hoffnungsvolles Licht in die Welt tragen können. Mit kleinen Gesten, einem Lächeln, einem lieben Wort und offenen Herzen.
Wir können auch singen vom Frieden, z.B. mit dem berührenden Text von Schalom Ben-Chorin:
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Erzählen und singen Sie laut vom Frieden! Nicht nur in dieser Woche.
Schalom und Salaam. Friede sei mit dir!
Lasst uns beten: Guter Gott, du öffnest uns den Blick für die große Menschheitsfamilie. Deine umfassende Liebe bestärkt uns im Vertrauen zueinander und in der Sorge füreinander. Schenke uns den Mut, inmitten all der streitenden Stimmen von der Kraft des Miteinanders zu erzählen, die sich durch deine Liebe zeigt. AMEN! (Susanne Brandt)
Wochenspruch: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5,9)
Wochenpsalm: Ps 85,9–14
Wochenlied:    EG 152 – Wir warten dein, o Gottes Sohn oder
EG 426 – Es wird sein in den letzten Tagen
Download:         ANgeDACHT 2024-46
Ich wünsche Ihnen eine friedvolle Woche und grüße Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam
Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur
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04.11.2024

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht.

1.Tim 6,15.16

Eine sogenannte Lobpreisung aus dem Schluss eines Briefes des Apostels Paulus an Timotheus steht als Überschrift über einer der letzten Wochen des Kirchenjahres. Dieser Lobpreis spart nicht mit Superlativen, die sich immer weiter verstärken und in der Ehre für die ewige Macht münden.
Warum so überschwänglich starke Worte am Ende des Briefes an einen leitenden Mitarbeiter der frühen Gemeinde?
Paulus hatte Timotheus vorher Hinweise für die gute Führung der Gemeinde gegeben und deutlich gemacht, dass eine christliche Gemeinde Leitung braucht. Paulus ist sich bewusst, dass das immer missbraucht werden kann und zu Konflikten führt. Manche konkrete Frage wird in dem Brief vorher angesprochen.
Vielleicht soll dieser Satz klar machen, dass sich gute Führung, gute Leitung bewusst ist, dass ihre Macht begrenzt ist, dass ihre Macht von Gott geschenkte Macht ist und dass sie deshalb niemals zum Selbstzweck werden darf. Das gilt in der Gemeinde, genauso wie in der Politik und in einem Unternehmen. Der Einzige, dem wirkliche Macht zukommt ist eben der Herr aller Herren, der allein unsterblich ist. Von da aus wird alle menschliche Macht sowohl relativiert als auch kontrolliert.
Gute Führung bleibt sich dessen bewusst, weiß um die eigenen Grenzen und Fehler, lässt sich kritisieren und sucht in einem guten Miteinander das Beste für das Ganze.
Der ausgesprochene Lobpreis auf den, der allein unser Herr ist, hilft sich dessen bewusst zu bleiben und kann Missbrauch von Macht verhindern.
Der Satz macht auch den Untergegebenen klar: es gibt nur einen Herrn über Leben und Tod. Alle Menschen, die Leitungsfunktionen übernehmen sind nur fehlbare Menschen. Genau deshalb sollte niemand scheu haben - auch nicht in der Lafim-Diakonie - ehrlich mit Vorgesetzten bis hin zum Vorstand zu sprechen.
Herzliche Einladung also, dies in dieser Woche einmal auszuprobieren.
(P.S. Nutzen Sie dafür auch gerne das offene Büro der Vorstände)

 

Wochenspruch:    Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht. (1. Tim 6,15b.16a.c)

Wochenpsalm:      Psalm 33,13 - 22

Wochenlied:           EG 351  -  Ist Gott für mich so trete

Download:              ANgeDACHT 2024-45

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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28.10.2024

Halloween und Reformationstag: Ein unerwartetes Duo

Am 31. Oktober treffen zwei scheinbar gegensätzliche Ereignisse aufeinander: Halloween und der Reformationstag. Auf den ersten Blick könnten sie unterschied­licher nicht sein, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich überraschende Verbindungen.
Halloween, mit seinen Wurzeln im keltischen Samhain-Fest, markiert das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verschwimmt. Um sich vor umherwandernden Geistern zu schützen, verkleideten sich die Menschen und entzündeten Feuer. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sich diese Bräuche mit christlichen Traditionen, insbesondere dem Allerheiligenfest, und entwickelten sich zu dem Halloween, das wir heute kennen – ein Fest voller Kostüme, Kürbisse und Süßigkeiten.
Gleichzeitig erinnert der Reformationstag an den 31. Oktober 1517, als Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Luther forderte eine Rückkehr zu den Wurzeln des Glaubens, eine direkte Beziehung zu Gott und die Abkehr von kirchlichen Missständen. Der Reformationstag ist somit ein Symbol für Erneuerung und geistiger Befreiung.
Was haben nun ein Fest der Geister und ein Tag der geistlichen Erneuerung gemein­sam? Beide Ereignisse laden uns ein, über die Grenzen hinauszuschauen –die zwischen den Welten und die, die zur inneren Freiheit führen. Halloween erinnert uns daran, dass das Leben vergänglich ist und dass wir uns mit unseren Ängsten auseinandersetzen müssen. Der Reformationstag ermutigt uns, zu einem eigen­ständigen Glauben im Vertrauen auf Gottes Liebe. In einem solchen freien Glauben können wir geistig wachsen, im Hier und Heute das Leben gestalten und brauchen die Ewigkeit nicht zu fürchten – im Gegenteil.
Man kann also sagen, dass Halloween und der Reformationstag uns lehren, die Geister der Vergangenheit zu vertreiben – sei es durch das Tragen einer lustigen Verkleidung oder durch das Streben nach einer authentischen Glaubenserfahrung.
Vielleicht ist es an der Zeit, die beiden Feste nicht als Gegensätze zu sehen. Sie bieten uns die Gelegenheit, sowohl die Leichtigkeit und den Spaß als auch die Tiefe und Ernsthaftigkeit des Lebens zu feiern. In beiden, Halloween und Reformationstag, liegt eine Einladung, die Balance zwischen Tradition und Erneuerung zu finden.
So können wir am 31. Oktober nicht nur Süßigkeiten sammeln oder Thesen studieren, sondern auch innehalten und darüber nachdenken, wie wir in unserem eigenen Leben die Geister der Vergangenheit überwinden und den Weg zu einem erneuerten, lebendigen Glauben finden können.

Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Feiertag, mit buntem Herbstlaub, das in der Sonne leuchtet oder mit romantisch, schaurigen-schönen Nebelschleiern über den Feldern oder auch vor der Haustür.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Anette Schmidt
Referentin Personalentwicklung

 

 

Wochenspruch:    Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Psalm 130,4)

Wochenpsalm:     Psalm 143  -  EG 755

Wochenlied:           EG 251  -   Herz und Herz vereint zusammen

Download:              ANgeDACHT 2024-44

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21.10.2024

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Römer 12,21

Es gibt biblische Worte, die packen dich plötzlich. Sie treten Dir entgegen, so dass Du nicht ausweichen kannst. Sie springen Dich an, dass Du sie nicht abschütteln kannst. Sie nehmen Dich bei der Hand. So geht es mir mit dem Wochenspruch für diese Woche: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Eine klare Ansage – auf den ersten Blick. Einsichtig für viele – unabhängig von ihrer Weltanschauung. Beim genaueren Hinsehen kann sich Wider-spruch regen: Das ist leichter gesagt als getan. Fragen kommen auf: Wodurch unterscheidet sich die Aufforderung des Apostel Paulus von irgendwelchen anderen moralischen Appellen? Was ist überhaupt gut und was ist böse? Paulus geht es um die Übereinstimmung der Gestaltung unseres Alltags, von Reden und Handeln, von Glauben und Leben. Wenn das so einfach wäre und automatisch funktionieren würde! Denn ein Merkmal der Globalisierung ist, dass wir über die Ereignisse in der Welt in einem Umfang Kenntnis erlangen, der früheren Generationen unbekannt gewesen ist. Ob in Syrien, Gasa, im Libanon und in der Ukraine gemordet wird oder im Mittelmeer Menschen ertrinken, wir sind Zeugen davon. Das ist eine positive Entwicklung. Die Verbrecher und Übeltäter dieser Welt können nicht mehr darauf hoffen, dass ihr böses Tun unbemerkt bleibt. Doch was kann ich dagegen machen, lautet eine oft gestellte Frage. Und oft heißt die Antwort: Nichts!
Wenn ich selbst betroffen bin, versuche ich zu reagieren. Doch es gibt ja viel mehr Leid und Böses, von dem ich weiß, ohne direkt betroffen zu sein. Wie gehe ich damit um?  Es reicht mir nicht, nichts Böses zu tun oder gar nichts zu tun, wo man hätte Gutes tun können.
Dabei muss das Gute gar nichts Aufsehenerregendes sein denke ich, sondern es sind die vielen kleinen Momente der Nächstenliebe, die wichtig sind. An einen Meister der Nächstenliebe denken wir im nächsten Monat: Martin von Tours. Seine Tat hat nicht die Welt verändert, nur ein halber Mantel – und doch denken wir an ihn bis heute.

 Wir beten:               Gott, Du bist stärker als die Macht des Bösen. Du lässt Deine Sonne aufgehen über Gute und Böse. Wir stehen vor Dir, auf Trost hoffend und lichtbedürftig. Du traust uns Großes zu. Lass uns zu Brückenbauern Deines Friedens werden. Das erbitten wir, durch Christus, unseren Herrn. Lebendiger Gott, dein Erbarmen erfüllt die Welt, du begegnest uns jeden Tag mit deiner Gnade.
Wir dürfen dich voller Vertrauen bitten: Für die Menschen, die in Diktaturen leben und die Freiheiten, die wir genießen, schmerzlich vermissen müssen. Lass sie nicht verzweifeln und gib ihnen immer wieder den Mut, für ihre Rechte einzutreten.
Für alle Menschen, die verfolgt werden – aus rassistischen Gründen oder um ihres Glaubens willen: Dass sie in Gerechtigkeit und Frieden leben können. Und dass sie von uns nicht vergessen werden.
Wir bitten dich für uns: Dass wir den Glauben an dich als ein Gut erkennen, für das es sich zu streiten lohnt. Schenke uns Mut und Vertrauen, dass wir uns immer wieder neu auf deine Liebe und auf deine Pläne mit uns einlassen.

Wochenspruch:    Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12,21)

Wochenpsalm:     Psalm 19 – EG 708

Wochenlied:           EG 377  -  Zieh an die Macht, du Arm des Herrn

Download:              ANgeDACHT 2024-43

 

Eine gesegnete und vom friedlichen Umgang miteinander getragene Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie Dienste zur Teilhabe

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14.10.2024

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Micha 6,8

„Ordnung ist das halbe Leben.“ Ach, wie oft hörte ich das als Kind von meinen Eltern und Lehrerinnen. Dabei ging es mal ums Chaos im Kinderzimmer um die „saubere Heftführung“. Und ich dachte mir als Kind oft schon schelmisch: „Stimmt, aber eben nur das halbe. Und dann bleibt ja für das Chaos noch die andere Hälfte über.“ Und was konnte ich denn schon selbst dafür, dass der Füller ausgelaufen war und das ganze Matheheft vollgeschmiert hatte. Ebenso wenig wie dafür, dass die strumpfsockigen Füße meines Papas in schöner Regelmäßigkeit Bekanntschaft mit den Legosteinen, die ein herrliches Mosaik auf dem Teppich bildeten, machten.
Der 20.Sonntag nach Trinitatis fragt nach dem Sinn von Ordnungen und damit den Regeln, die zum guten Leben dienen. Ich finde das Bild vom Kompass des Zusammenlebens ein sehr schönes. Der Spruch aus dem Buch Micha fasst es klar zusammen. Gott fordert dreierlei von uns Menschen: Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein. Gott bittet auch nicht darum, sondern fordert es ein. Eine Forderung ist schon echt eine Nummer größer als eine Bitte oder ein Wunsch. Aber es ist nicht als Gängelung zu verstehen. Wer etwas von mir fordert – in liebevoller Zuwendung wohlgemerkt – der vertraut auch darauf, dass ich die Fähigkeit dazu habe. Fordern und fördern gehören zusammen. Gott fordert also von uns diese drei Dinge, weil da Liebe und Zutrauen ist, dass wir diese auch erfüllen können.
Gottes Wort halten heißt hier es festhalten, es bewahren, uns nicht vom Glauben abbringen lassen, auch wenn andere vielleicht spotten mögen. Im Herzen behalten. So wie Maria Gottes Wort behielt und in ihrem Herzen bewegte. Liebe üben heißt dann, nicht nur den eigenen Vorteil suchen, sondern am Vorbild Jesu das tun, was gut ist – auf der Arbeit, zuhause und an jedem anderen Ort. Zuhören, hinsehen, beistehen. Diese Liebe ist hier gemeint. Nicht das romantische Gefühl von Zuneigung, sondern die liebende Tat. Und manchmal auch das liebende Lassen. Demütig sein heißt, Gottes Hilfe annehmen und anerkennen, dass wir sie brauchen: auch die Orientierung, die Gott uns in Liebe gibt. Diesen inneren Kompass eben. Demut ist heute für manche ein holpriges Wort. Wir können stattdessen auch von Dankbarkeit und Vertrauen auf Gott sprechen. Demut ist das Gegenteil von Hochmut. Und der kommt ja bekanntlich vor dem Fall. Demut, die nicht als Demütigung missbraucht wird (!), ist dann auch die Wertschätzung des eigenen Selbst. Die Wertschätzung meiner Fähigkeiten und meiner Grenzen. Die braucht es auch, um Gottes Forderung zur Kompassbestimmung des Lebens nachkommen zu können.

Lasst uns beten:        Wir danken dir, HERR, unser Gott, dass du uns deine Barmherzigkeit und Treue zugesagt hast. Wir bitten dich, geleite uns mit deiner Güte durch diesen Tag. Gib, dass wir unser Werk mit Freuden anfangen, und lass uns gelingen, was uns aufgetragen ist. Gib uns Kraft, dass wir uns bewähren als deine Zeugen. Mache uns unbeirrbar in der Liebe und in der Geduld. Lass uns treu sein in den großen und den kleinen Dingen unseres Lebens. Amen. (EG 876)

 

Wochenspruch:         Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)

Wochenpsalm:           Ps 119,1–8.17–18

Wochenlied:               EG 295: Wohl denen, die da wandeln    oder
EG 408: Meinem Gott gehört die Welt

Download:                   ANgeDACHT 2024-42

 

Ich wünsche Ihnen eine Woche voll Liebe, Dankbarkeit und Demut und grüße Sie herzlich aus den Zentralen Diensten.

Sabine Papies
(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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07.10.2024

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit

(Psalm 145,15)

In meiner Kindheit war es zu Hause ganz üblich, dass zumindest mittags bei Tisch gebetet wurde. Es war immer das gleiche Tischgebet. Ehrlich gesagt, je länger und je öfter, desto mehr wurde es eher eine „Leier“ anstatt eines „Gebetes“. Deshalb habe ich das irgendwann abgelehnt, weil ich es für gedankenlos hielt und später mit den eigenen Kindern, nicht als tägliche Einrichtung gehandhabt, sondern immer wieder und so, dass es etwas Besonderes blieb. Der Satz aus Psalm 145, der in dieser Woche des Erntedankfestes Wochenspruch ist, ist so ein Satz, der auch in vielen Tischgebeten zitiert wird. Sicher steht auch er in der Gefahr mit der Zeit abzunutzen, weil man ihn nur einfach gedankenlos nachbetet.

Wenn ich einen Moment innehalte und überlege, was da wohl genau gesagt wird, dann kommt mir ein Bild: Ein Vogelnest mit frisch geschlüpften Vogelküken, die im Anblick der heranfliegenden Eltern die Schnäbel aufsperren, „aller Augen warten auf Dich“ und dann kommt die ersehnte Speise für die hungrigen Bäuche. Bei kleinen Kindern ist das manchmal so ähnlich, der Hunger bricht aus, sobald eine oder einer in der Küche anfängt Vorbereitungen zu treffen und dann ist warten angesagt und das fällt so schwer. Als Erwachsener erleben wir das vielleicht nur noch, wenn wir hungrig einkaufen gehen.

Was der Psalm uns in dieser Situation aber vor allem in Erinnerung rufen will, ist die Wahrheit, dass es ein Geschenk ist, wenn wir ausreichend Speise haben und ein Dach über den Kopf und gut leben können. Es nicht unser Verdienst, obwohl wir auch etwas dafür tun können und müssen, aber die Ressourcen und die Welt, in der wir leben, die uns das ermöglicht, die haben wir nicht gemacht, sie ist uns geschenkt von Gott selbst. Die Haltung der freudigen Erwartung und der Dank für das geschenkte Leben, die stehen an Erntedank in der Mitte unseres Nachdenkens und das ist ein Dankgebet wert in dieser Woche, nicht als Leier, nicht gedankenlos, sondern mit der demütigen Erkenntnis, dass wir auf Gottes Barmherzigkeit angewiesen sind, wie es das Wochenlied singt.

 

Wochenspruch:       Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit (Ps 145,15)

Wochenpsalm:        Psalm 104,1a.10–15.27–30.33

Wochenlied:             EG 502 Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch, Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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30.09.2024

Das Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.

1. Johannes 4,21

Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt, in Prüm in der Eifel. Damals noch eine sehr katholische Region. 90 % waren in der katholischen Kirche, ein paar Evangelische gab es auch, eine handvoll Muslime u.ä. und von Atheisten wusste man nicht. Von daher gab es auch viele Leute, von denen wir heute sagen würden, die seien „fromm“. Wie meine Oma gingen die jeden Sonntag und zu den Feiertagen in die Kirche. Meine Oma war religiös eher volkskirchlich „normal“ temperiert. Aber manche waren katholischer als meine Oma. Gingen regelmäßig zur Beichte und zum Rosenkranzgebet, am Sonntag ins Hochamt und immer zur Kommunion.
Nur – deckte sich die religiöse Frömmigkeit nicht immer mit dem, was in meinen kindlichen Augen ein guter Christ war. In den zwei Jahren, wo ich in der katholischen Schule bei den Vinzentinern in Niederprüm war, empfand ich den Widerspruch sehr krass, ja sogar bedrückend. An keiner Schule in Prüm wurden die Schüler:innen so oft geschlagen wie dort. Nirgends waren die Lehrer:innen so wenig Anteil nehmend an ihren Schüler:innen wie an dieser Schule.
Ich weiß noch, dass mich die Worte aus dem Johannesbrief, als ich diese damals erstmals hörte, direkt ansprachen. Dort heißt es auch: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er vor Augen hat, der kann Gott, den er nicht vor Augen (auch) nicht lieben.“ Wenn ich mutig gewesen wäre, dann hätte ich manch einen mit diesen Worten gerne konfrontiert. Innerlich sind diese Worte mit mir mitgegangen. Und so sah ich nicht nur falschen Schein, sondern bewunderte auch meinen Klassenlehrer und Religionslehrer und den Pater im Krankenhaus, weil sie gut zu uns Kindern waren. Weil sie sich für unsere Probleme interessierten, uns mit Wertschätzung begegneten und auch nicht durch falsche Nähe Grenzen verletzten.
Der Wochenspruch aus dem Johannesbrief richtet sich in besonderer Weise an alle Menschen, die sich religiös verstehen. Es erschreckt mich, wieviel Gewalt an dem Ort herrscht, wo die Religionen in dieser Welt am intensivsten aufeinandertreffen: im sogenannten „Heiligen Land“. Bruder und Schwester sind ja nicht nur die Menschen aus der eigenen Familie, aus dem eigenen Land oder der eigenen Religion. Bruder und Schwester sollen uns Christen alle Menschen sein, denen wir begegnen.
Und schließlich glaube ich, dass unser Wochenspruch auch einen Inhalt hat, der alle Menschen angeht. Egal welche Werte wir vertreten: ob Solidarität, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit: wir werden am Ende immer daran gemessen, ob wir das, was wir „hochhalten“ bzw. „predigen“ auch selber in unserem Alltag und mit den Menschen um uns herum leben.
Das Schöne an Gottes Geboten ist aber auch: Gott traut es uns zu, nach seinen Geboten zu leben. Gott und den Mitmenschen zu lieben!

In diesem Sinne lasst uns zuversichtlich in diese Worte starten.

Ihr Jörg Antoine

 

 Wir beten:                  Gott, du hast uns geboten, dich von ganzem Herzen zu lieben und unsere Nächsten wie uns selbst.
Hilf uns, so zu leben und uns von deiner Liebe leiten zu lassen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

Wochenspruch:       Das Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass  der auch seinen Bruder liebe. Johannes 4,21

Wochenpsalm:        Psalm 1  -  EG 702

Wochenlied:             EG 397  -  Herzlich lieb hab ich dich, o Herr

Download:                ANgeDACHT 2024-40

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23.09.2024

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

1. Johannes 5,4c

Gestern Abend war viel von Wahlsiegern und Verlierern bei der Landtagswahl die Rede. Wo Sieg gleich sichtbarer Triumph und eine Machtdemonstration ist. Doch der Sieg aus dem Glauben heraus meint etwas anderes. Er spricht von einer inneren Freiheit. Ich muss die „Spielchen dieser Welt“ nicht mitspielen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Der Sieg aus dem Glauben spricht von einer Hoffnung auf Mehr.
Ich bin als Christ nicht bescheiden: Ich möchte das Leben haben und ich möchte es in Fülle haben – so hat es Jesus uns versprochen. Nur ist diese Fülle nicht so, wie die Welt sie versteht; aber so, dass ich mit ihr in dieser Welt leben kann. Wir sind als Christen in die Welt gesandt, nicht, um uns der Welt und ihren Gesetzen anzupassen, sondern um sie zu verändern.
Der Glaube, der die Welt überwindet, zeigt sich am Arbeitsplatz, wenn der Dienst in der Diakonie, am uns anvertrauten Menschen, von Würde und Achtsamkeit geprägt ist; zeigt sich in der Nachbarschaft, wenn wir dem, der immer auf Streit aus ist, die Hand der Versöhnung reichen; zeigt sich auch am Geldbeutel, wenn wir nicht nur das eigene Wohlergehen im Auge haben. Wie wir das können? Unser Sieg liegt im Vertrauen. Auch die ersten christlichen Gemeinden hatten ihre Nöte und Krisen! Der Jünger Johannes, der an seine Gemeinden und Schutzbefohlenen schreibt, spricht auch uns heute Morgen ermutigend zu: Wer sein Leben im Glauben, im Vertrauen auf Jesus Christus führt, dieser Mensch darf wissen, dass er auf die Seite Gottes gehört, der sich diese Welt nicht aus der Hand nehmen lässt, sondern sie am Ende in eine erlöste Schöpfung verwandeln wird. Das ist der „Sieg“. Diese Botschaft dürfen und sollen wir Gott vertrauensvoll abnehmen und danach leben.
Carl Friedrich von Weizsäcker sagte einmal: „Glauben heißt so leben, als ob das wahr wäre, was man glaubt“. Voller Mut, voller Hingabe und voller Vertrauen – auch und gerade dann, wenn man vom „Sieg“ selbst noch nichts sieht! Aber man vertraut auf den „Sieger“ Jesus Christus, der „am dritten Tag auferstand von den Toten.“


Wir beten:              Gott, deine Barmherzigkeit kennt kein Ende und deine Güte ist grenzenlos. In der Hoffnung auf deine Hilfe bitten wir dich:
Für alle Menschen, die des Wartens auf Heilung müde geworden sind und denen ihr Leid die Seele verdunkelt.
Erweise du dich ihnen als barmherziger und gütiger Gott.
Für die Menschen in Afrika, denen das Lebensnotwendige fehlt. Für die Menschen in Palästina, dem Libanon, Israel und in der Ukraine, die unter mörderischer Gewalt leiden.
Für die Opfer von Naturkatastrophen.
Erweise du dich ihnen als barmherziger und gütiger Gott.
Für alle, die um ihres Glaubens willen verfolgt, belächelt werden und auch für die, die unter deiner Kirche leiden.
Erweise du dich ihnen als barmherziger und gütiger Gott.

Wochenspruch:   Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.   (1. Johannes 5,4c)

Wochenpsalm:    Psalm 138

Wochenlied:         EG 346 „Such, wer da will, einander Ziel“

Download:            ANgeDACHT 2024-39 

 

Eine gesegnete und von Mut getragene Woche wünscht Ihnen

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie Dienste zur Teilhabe

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16.09.2024

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.

2. Timotheus 1,10b

Der Tod hat keine Macht mehr. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Da kann man schonmal dran zweifeln. Auch echt verzweifeln. Dann, wenn man selbst so richtig tief in der Patsche sitzt. Wenn man schlimme Schicksalsschläge erleidet. Wenn der Tod irgendwie „vor der Zeit“ kommt, z.B. wenn ein Kind stirbt. In diesen Momenten, wo man manchmal meinen möchte, man sei wie Hiob vom Unglück verfolgt. Wenn die schlimmen Nachrichten in der Welt und vor (auch hinter) der eigenen Haustür einfach nicht enden wollen.
Da verlässt uns dann schonmal der Mut. Der Kampfgeist, dieses „Trotz-Allem“ will dem zarten (und immer blühenden) Pflänzchen Hoffnung dann einfach das Licht und das Wasser nehmen.
Gut, dass da dann einer ist, der unser Pflänzchen Hoffnung gießt, wenn wir mal nicht mehr können. In Jesus den Bruder und Weggefährten zu haben, der bei uns bleibt in dunkler Stunde und der uns hilft, die schwere Decke der Trauer anzuheben, damit wieder Licht an unser Pflänzchen Hoffnung kommt.
Wir haben die Möglichkeit all unsere Lasten – Trauer, Sorge und Verzweiflung – auf die Schultern unseres Erlösers Jesus Christus zu legen. Er trug und trägt unsere Last. Wie so ein „Abwerfen“ befreien kann, beschreibt der Theologe Traugott Roser in seinem Buch über den Jakobsweg.[1] Auf dem Jakobsweg steht das Cruz de Ferro (dt. Eisenkreuz). Auf den ersten Blick ein unspektakulärer Holzmast mit einem Kreuz darauf und umgeben von zahlreichen Steinen. Man könnte sagen, es steht auf einer „Geröllhalde“. Aber all diese Steine haben die zahlreichen Pilger:innen über all die Jahre dort gelassen. Auf halber Strecke bis Santiago haben sie hier Lebenslasten unter dem Kreuz abgeworfen. Last zurückgelassen, sich von Ballast befreit, um sich dem Leben wieder (neu) zuzuwenden. Es muss ein wahrhaft berührender Ort sein.
Und so bleibt die hoffnungsvolle Gewissheit, dass in jeder Hiobsbotschaft Hiobs Botschaft steckt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

 

 Lasst uns beten:  Barmherziger Gott,
du Trost der Traurigen und Kraft der Schwachen:
Höre die Bitten aller, die unter ihren Lasten seufzen.
Hilf ihnen und rette sie aus ihrer Bedrängnis.
Durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt
und Leben bewahrt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
AMEN!


Wochenspruch:   Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. (2. Timotheus 1,10b)

 

Wochenpsalm:     Ps 68,4–7.20–21.35–36

 

Wochenlied:         EG 115 – Jesus lebt, mit ihm auch ich
oder
EGE 16 – Gelobt sei deine Treu

 

Download:            ANgeDACHT 2024-38 

 

Zum Start in die Woche grüßt Sie herzlich

 

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

[1] Traugott Roser: Hola bei Kilometer 410. Mit allen Sinnen auf dem Jakobsweg. Göttingen, 2021.

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09.09.2024

All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

1. Petr 5,7

Das Wochenlied dieser Woche „wer nur den lieben Gott lässt walten“ gehört zu den bekanntesten Liedern des Gesangbuches.
Sein Text legt den Wochenspruch dieser Woche in gewisser Weise aus. Georg Neumark hat es im 17 Jahrhundert in den Wirren des dreißigjährigen Krieges geschrieben. Es ist eine Antwort auf Rettung aus traumatischer Erfahrung. Der Thüringer Neumark war gerade einmal zwanzig Jahre alt, als er das Lied schrieb.
Auf dem Weg an seinen Studienort Königsberg war er brutal überfallen worden und konnte sich dann mittellos zunächst nach Hamburg retten, während andere aus seiner Reisegruppe ermordet wurden. In Hamburg konnte er nicht Fuß fassen und flüchtete weiter nach Kiel, wo er eine Anstellung als Hauslehrer fand. Das Lied schrieb er dort nach seiner Ankunft. „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ Diese Erkenntnis hat er auf seiner Flucht also auch ganz persönlich durchlitten. Die Sorge um die eigene Existenz wird ihm noch in den Gliedern gesteckt haben, als er diese Worte gedichtet hat und doch konnte er offensichtlich so glauben, wie es der Wochenspruch dieser Woche empfiehlt. All Eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für Euch.
Neumark kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Es hilft kein Jammern, kein sich festklammern an den tiefen Sorgen, kein sich einigeln. „Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit“, lässt er uns singen. Und lässt uns sofort umschwenken in stilles Vergnügen stattdessen, weil wir doch auf Gottes Gnade vertrauen dürfen. „man halte nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt.“
Diese Woche dürfen wir das probieren, wir werfen unsere Sorgen einfach von uns, Gott vor die Füße und dann „sing, bet und geh auf Gottes Wegen“.


Wochenspruch:
  All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch. (1. Petr 5,7)

 Wochenpsalm :    Psalm 127

Wochenlied:         EG 369  -  Wer nur den lieben Gott

Download:            ANgeDACHT 2024-37


Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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02.09.2024

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2

Dankbarkeit steht in dieser Woche besonders im Mittelpunkt. Loben und Danken. Und nicht zu vergessen, was Gott uns Gutes getan hat. Uns Gutes tut. Und uns Gutes tun wird. Im Kleinen und Großen. Im Gestern und Heute. Und auch im Morgen. Und auch nicht zu vergessen, was wir einander Gutes getan haben und tun. Eine Fremde, die morgens die Tür der Tram blockiert, damit ich noch reinhüpfen kann. Der Kollege, der mir etwas von meinem Arbeitsberg abnimmt. Die Freundin, die in der Not sofort alles fallen und liegen lässt, und für mich da ist.
Dankbarkeit! Das heißt auch, sich darauf zu besinnen, nichts als selbstverständlich anzunehmen. Nicht die Frau, die die Tram oder den Bus fährt, der mich sicher von A nach B bringt. Nicht den Kollegen der Hauswirtschaft, der meinen Papierkorb leert und mein Büro reinigt.
Nicht das kostbare Trinkwasser, dass beim Aufdrehen des Hahnes aus der Wand fließt. „Einfach so.“ Nicht das Essen auf unseren (hoffentlich) reichlich gedeckten Tischen. Klagen kommt uns oftmals schneller über die Lippen als Dank. Aber dieses klitzekleine Wort DANKE öffnet Herzen, macht glücklich und ja, auch demütig. Wer dankbar ist, lebt in Gottes Geist.
Die biblischen Texte dieser Woche erzählen uns von Menschen, die Gott danken, weil sie Bewahrung, Schutz und Heilung durch Gott erfahren. Und sie loben und preisen Gott dafür. Der Aussätzige, der durch Jesus geheilt wird. (Lukas 17,11-19) Jakob, der auf der Flucht vor seinem Bruder Esau den Traum von der Himmelsleiter träumt und Gottesgegenwart und Behütung erfährt. „Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ (Gen 28,15b)
An jedem Tag findet sich etwas, wofür wir danken können. Egal wie anstrengend der Tag war. Unabhängig davon wie beladen wir sein mögen. Vielleicht schreiben Sie sich jeden Abend eine Sache auf, für die Sie dankbar sind. Und sei sie noch so klein…
Sie finden was! Da bin ich mir sicher!

 

Lasst uns beten:  Jesus Christus, dein Wort macht Hoffnung.
Dein Wort wirkt Wunder.
Dein Wort erleuchtet unser Leben.
Wir danken dir und preisen dich heute und in Ewigkeit.
Amen.

Wochenspruch:   Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. (Psalm 103,2)

Wochenpsalm:     Psalm 146

Wochenlied:         EG 333 - Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn
oder
SJ 94 - Lobe den Herrn, meine Seele

Download:            ANgeDACHT 2024-36

 

Ich wünsche Ihnen eine von Dankbarkeit durchflutete Woche und grüße Sie zum Wochenstart aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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22.08.2024

Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Matthäus 25, 40b

Dieser Bibelvers begleitet mich seit meiner Ausbildung zum Diakon. Dieser Satz ist für mich Ausdruck innerster christlicher Haltung. Für Diakoninnen und Diakone und viele Menschen, die in der Diakonie ihren Dienst tun, ist er Motivation für sichtbar diakonisches Handeln am Menschen, der betreut, begleitet und gepflegt wird.
Diakonie ist auf die Nächstenliebe hin ausgerichtet. Nächstenliebe wurzelt in der Haltung, dass wir in jedem Menschen – egal welcher Herkunft, Alter und welchen Aussehens – auch Jesus Christus, also den Sohn Gottes, sehen können.
Wen sehe ich, wenn die Menschen auf der Straße, im öffentlichen Verkehr an mir vorbeiziehen oder mit mir in der Bahn, dem Bus fahren? Was mag in ihren Köpfen vorgehen, welche Musik hören sie gerade, was lesen sie, was mag sie erwarten am Ziel der Fahrt.

Jesus sagt: Sieh mich in den Menschen, denen du begegnest. Sie sind Menschen genau wie du. Sie sind geliebt von mir, genau wie du (auch wenn sie es nicht wissen oder nicht wollen). Vielleicht brauchen sie gerade jetzt einen guten Gedanken, einen freundlichen Blick. Vielleicht auch ein paar Cent, um über die Runden zu kommen oder einen Tipp, der ihnen hilft.  Das Wichtigste im Leben ist, dass ihr euch um all diese Menschen kümmert.
Wenn Menschen hungrig sind: Sollt ihr den Menschen zu essen geben.
Wenn Menschen durstig sind:  Sollt ihr den Menschen zu trinken geben.
Wenn Menschen krank sind:  Sollt ihr sie pflegen.
Wenn das Haus kaputt ist: Sollt ihr dafür sorgen, dass die Leute eine Wohnung bekommen.
Wenn einer kaputte Sachen hat: Sollt ihr neue Sachen zum Anziehen geben.
Wenn bei euch ein Gefängnis ist: Sollt ihr die Leute im Gefängnis besuchen.

Was ich tue, bleibt dann nicht ohne Folgen! Jesus möchte uns an diesem Morgen sagen: Nehmt einander wahr. Achtet aufeinander. Seht darauf, was der jeweils andere braucht. Nicht pauschal, sondern individuell und ganz persönlich. Das ist es auch, was Jünger sein ausmacht: den anderen oder die andere „sehen“, wie Jesus sie/ihn sieht und so helfen und begegnen, wie es hilft.

 

Wir beten:                Christus, Du hast es gesagt: Was wir einem von Deinen geringsten Brüdern und Schwestern getan haben, das haben wir Dir getan. Und doch haben wir noch nicht geschafft, was nötig ist.
Wir beten in der Stille für die, die nach Gerechtigkeit hungern. In ihnen zeigst Du Dich.
Wir beten in der Stille für die, die Frieden suchen. In ihnen zeigst Du Dich.
Wir beten in der Stille für die, die sich um andere kümmern. In ihnen zeigst Du Dich.
Wir beten in der Stille für die, die in Deiner Liebe wachsen. In ihnen zeigst Du Dich.

Wochenspruch:      Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.   (Matthäus 25, 40b)

 Wochenpsalm :       Psalm 120

Wochenlied:             EG 412  -  So jemand spricht: Ich liebe Gott

Download:                ANgeDACHT 2024-35

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie Dienste zur Teilhabe

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19.08.2024

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Jesaja 42,3

Taube werden wieder hören. Blinde wieder sehen. Stumme ihren Mund auftun - durch Gottes heilende Kraft. Das Evangelium dieser Woche (Markus 7,31-37) erzählt von der Heilung des tauben Mannes durch die Berührung und Ermutigung Jesu. Dieser Mann da in der Stadt Sidon, der nicht richtig hören konnte und wahrscheinlich aufgrund dessen auch nicht klar artikuliert sprechen konnte. Dieser Mann war so ein geknicktes Rohr wie der Prophet Jesaja es im Wochenspruch beschreibt.
Geknickt sein! Das kennen wir alle. Wann waren Sie das letzte Mal so richtig geknickt? Ich hoffe, dass Sie für die Antwort länger über­legen müssen. Und doch wird es bei der einen und dem anderen vielleicht gar nicht so lange her sein. Letzte Woche? Gestern? Vielleicht sogar schon heute? Jetzt gerade? Oder aber wir kennen jemanden, die gerade sehr geknickt ist. Jemanden, der Unterstützung beim Aufrichten braucht. Einen Menschen, dessen Flamme gerade „nur noch“ ein glimmender Docht ist. Wo wir vielleicht überlegen, wie wir das Feuer wieder entfachen können oder zumindest eine Hilfestellung erbitten können, damit der Docht nicht ganz erlischt.
Der Wochenspruch ist uns hier Antwort, Trostwort und Ermutigung. Gott kommt uns zu Hilfe: „Das geknickte Rohr wird er nicht zer­brechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Und so kommt auch Jesus dem tauben Mann in Sidon zu Hilfe, er richtet ihn auf, er entfacht das Feuer des glimmenden Lebensdochtes dieses Mannes neu. Damit er sprechen, hören, leben – ja LEUCHTEN kann.

Ein Segenswort auf den Weg in und durch die Woche:
Deine Augen und Ohren mögen heute aufmerksam sein für alles Schöne und Freundliche! Dein Herz sei achtsam für die kleinen Augenblicke der Freude! Amen!

 

Lasst uns beten:    Ewiger Gott, so verschwenderisch ist deine Liebe, dass du uns reicher beschenkst, als wir erwarten, und herrlicher, als wir erbitten können: Wende von uns ab, was unser Herz erschreckt, und lass unsere Augen deine Wunder sehen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen.

Wochenspruch:     Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Jesaja 42,3)

Wochenpsalm:       Ps 147,1–6.11

Wochenlied:           EG 289: Nun lob, mein Seel, den Herren
oder
EG.E 20: Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Download:               ANgeDACHT 2024-34

 

Ich wünsche Ihnen eine leuchtende Woche mit offenen Ohren, Mündern und Herzen.

Sabine Papies

Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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12.08.2024

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

1. Petrus 5,5b

Von Demut ist da die Rede, was für ein schwieriges Wort. Demut klingt ja doch in den Ohren vieler Menschen nach Demütigung. Und dieses Gefühl wird dann vielleicht auch mit Christentum und Kirche verbunden. Eine Demütigung erfahren zu haben, das ist schlimm. Egal aus welchem Grund und niemandem zu wünschen, denn Demütigung hat mit gewaltsamer Erniedrigung zu tun, mit erzwungener Unterordnung. Nicht nur heute, auch damals zu Zeiten des biblischen Briefeschreibers wollte das niemand.
Also brauchen wir einen anderen Zugang zum Thema: Die Demut und der Demütige, der hier gemeint ist, der ist demütig aus freien Stücken, dessen Demut ist auch kein Zeichen von Schwäche und sie kann auch nicht erzwungen werden. Sie zeigt die Stärke von Menschen.
Ein Demütiger Mensch ist einer, der sich nicht über andere erhebt, der seine Stellung nicht gegenüber anderen ausnutzt, der auf Augenhöhe ist mit den Menschen. Um diese Haltung geht es. Demut ist deshalb auch eine Führungsstärke, wer andere Menschen anleiten will, wer sie auch im betrieblichen Kontext führt, der kann mit Demut ganz viel erreichen. Er redet mit seinen Untergegebenen auf Augenhöhe, der sucht nach Gleichheit und lebt die Freiheit der Kinder Gottes. Deshalb gilt diesen Menschen auch die Gnade Gottes.
Wer hochmütig alles besser weiß – und wem würde das nicht passieren, mich eingeschlossen, wer sich über andere erhebt, der muss mit Gottes Widerstand rechnen und tut sich auch selbst nicht Gutes. Gottes Gnade ist mit dem Demütigen, denn das ist die Haltung, die Christenmenschen einnehmen. Man kann das nicht lehren oder lernen, sondern nur ganz einfach ausprobieren. Diese Woche ist Gelegenheit dazu und vielleicht spüren Sie dann, wie stark das macht.


Wochenspruch: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.   1Petr 5,5b

Wochenpsalm:   Ps 145  -  EG 756

Wochenlied:       EG 299  -  Aus tiefer Not schrei ich zur Dir

Download:           ANgeDACHT 2024-33

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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05.08.2024

Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!

Psalm 33,12

Der gestrige 10. Sonntag nach Trinitatis wird traditionell in unseren Gemeinden als „Israelsonntag“ begangen. Er erinnert an die zwar wechselvolle, aber enge Beziehung zwischen Christen und Juden und lädt uns ein, diese Beziehung immer wieder neu zu erfahren und zu gestalten. Wir haben dieselben Wurzeln. Jesus selbst war wie seine Jünger Jude. Seine Lehren fußen in der jüdischen Glaubens­tradition und in der hebräischen Bibel.
An diesem Israelsonntag 2024 stehen wir selbst aber in tiefer Betroffenheit über die Eskalation der Gewalt in Nahen Osten, den Grausamkeiten des Krieges und dem zunehmenden Antisemitismus, den wir in unserem Land und weltweit beobachten müssen. Menschen jüdischen Glaubens sind wieder bedroht an Leib und Leben und das Existenzrecht des Staates Israel ist infrage gestellt. Die Menschen in Gaza leiden unter intensivsten Kampfhandlungen inmitten ihrer Wohngebiete. Jahrelange Friedensanstrengungen scheinen umsonst gewesen zu sein.
Wir fragen uns: wie soll Frieden werden in dieser Region? Wie kann dem Hass, der Gewalt, der Bedrohung Einhalt geboten werden. Was können wir tun?
»Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« (Mt 5,9) Diese Verheißung Jesu steht seit jeher der Wirklichkeit von Krieg und Gewalt kontrafaktisch entgegen.
Auch in scheinbar aussichtslosen Situationen: Frieden stiften. Auch wenn wir scheinbar weit weg sind: die Hoffnung hochhalten. Das Leid aller Menschen im Konflikt sehen und anerkennen.
Sich nicht schnell auf eine Seite zu schlagen und Schuldige suchen, sondern politische Lösungen zu bewirken. Und sich vor unsere jüdischen Mitbürger stellen. Mit Empathie und Mitgefühl Verständnis wecken. Frieden stiften eben. Jeder an seinem Platz.

 

Wir beten:
Herr, wir sind betroffen über die Eskalation von Terror und Gewalt in dem Land, das wir als Heiliges Land bezeichnen und mit dem wir uns in besonderer Weise als Ursprung unseres Glaubens verbunden fühlen.
Wir denken an die vielen Opfer, die getöteten Kinder, Frauen und Männer in Israel und im Gazastreifen.
Wir bitten dich: Sende deinen Geist, der blinden Hass überwindet, Wege aus der Gewalt zeigt und die Herzen der Menschen öffnet füreinander statt gegeneinander. Bestärke die Verantwortlichen in Israel und der arabischen Welt, den Weg der Annäherung fortzusetzen und Lösungen für ein friedliches Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen im Heiligen Land zu finden. Hilf, dass die Gewalt im Nahen Osten nicht zu weiterem Antisemitismus führt und wir unseren jüdischen Geschwistern im Glauben in diesen schweren Tagen zur Seite stehen.

Wochenspruch: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!  Psalm 33,12

Wochenpsalm:   Psalm 122

Wochenlied:       EG 290  -  Nun danket Gott, erhebt und preiset oder   EG 429  -  Lobt und preist die herrlichen Taten

Download:           ANgeDACHT 2024-32

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Klaus Ehrmann
Fliedners Lafim-Diakonie

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29.07.2024

Danke, Gott, dass ich hier sitzen kann, nichts tun muss und meine Gedanken herumtrödeln dürfen.

Nicht alle verreisen im Sommer. Obwohl es oft so aussieht.
Autobahnen sind voll bis übervoll. Züge und Flugzeuge auch. Manche Dörfer oder Innenstädte wirken zeitweise wie leergefegt. Sommerzeit ist Reisezeit. Aber längst nicht alle verreisen. Manche können nicht verreisen, weil sie eine Reise gesundheitlich nicht schaffen.
Andere möchten oder können die Preise nicht bezahlen, die eine Reise kostet. Und es gibt immer mehr Menschen, die nicht verreisen wollen, weil sie der Umwelt keinen Schaden zufügen möchten, mit langen Auto­fahrten oder Flügen. Alle, die nicht verreisen wollen oder können, ver­dienen unseren Respekt. Man kann verstehen, wenn Menschen auf ihrem kleinen Balkon sitzen oder in einem Stückchen Garten – und dort seufzen und sagen: Daheim ist es doch immer noch am schönsten. Aber warum eigentlich?
Weil daheim sein etwas mit Heimat und Geborgenheit zu tun hat. Manche fürchten die Unübersichtlichkeit anderer Städte und Länder, das Eingewöhnen in den Urlaubsort und in die fremde Sprache. Es gibt Menschen, die aus dem Urlaub kommen und sagen: Jetzt muss ich mich erst einmal von der Reise erholen. Da bleiben manche lieber gleich daheim und lieben und genießen das Vertraute. Oder aber, was auch sein kann – sie sehen alles Gewohnte und Vertraute mit neuen Augen, mit einem anderen Blick. Man hat ja Urlaub. Kopf und Seele können schlendern. Wir fangen einfach damit an, dass wir alles so gut sein lassen, wie es ist. Nur schlendern. Keinen Ehrgeiz entwickeln.
Alles gut sein lassen. Vielleicht beim Spaziergang, vielleicht auf dem Balkon oder im Garten. Ich verfolge gerade keine Ziele, will nichts sortieren, umbauen oder neu streichen – ich lasse einfach alles nur gut sein. So fängt es an, das kleine Glück im Leben. Mit Zufriedenheit – mit sich selber. Dem kann man ein wenig nachhelfen. Indem man mal wenig oder nichts tut. Und dann nach einer gewissen Zeit dankbar wird. Danke, Gott, dass du es gut mit mir meinst. Danke, Gott, dass ich hier sitzen kann, nichts tun muss und meine Gedanken herumtrödeln dürfen. Alles andere, Gott, darf dann später kommen.

Wir beten:               Danke Gott, dass ich in meinem Urlaub bei mir sein darf.
Danke, dass ich nichts tun, planen und voranbringen muss.
Du, Gott, bist auch jetzt bei mir. Du bist mein guter Hirte, der auf mich achtgibt.
Danke, Gott, dass ich Deine Schöpfung einfach genießen darf.
Ich bin Dein Kind, du sorgst für mich.

Wochenspruch:    Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.   (Lukas 12,48)

Wochenpsalm:     Psalm 119  -  EG 748

Wochenlied:           EG 397  -  Herzlich lieb hab ich dich, o Herr

                                       weil meine Gedanken schlendern:
                                      EG 503  -  Geh aus mein Herz

Download:            ANgeDACHT 2024-31

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie gGmbH

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22.07.2024

Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.

Matthäus 5,13-14

Das Evangelium dieser Woche nimmt uns mit an das westliche Ufer des Sees Genezareth. Dorthin, wo sich der See sanft an den Berg der Seligpreisungen schmiegt und wo Jesus die Bergpredigt hielt. Direkt nach den berühmten Seligpreisungen spricht Jesus die Worte vom Salz der Erde und dem Licht der Welt.

SALZ. Kleines, feines Körnchen mit großer Wirkung. Eine klitzekleine Prise davon macht einen riesengroßen Unterschied. Ich erinnere mich an meine Zeit in der Jungen Gemeinde. Liedersingen zur Gitarre am Lagerfeuer gehörte dazu. Und ein großer Topf Nudeln gehörte dazu. Mit dem Kochen haben wir uns damals reihum abgewechselt. Eines blieb jedoch stetig gleich: Salz fehlte irgendwie immer. Vor kurzem saß ich wieder einmal in einer munteren Runde der Evangelischen Jugend. Etwas über zwei Jahrzehnte liegen mittlerweile dazwischen. Auch hier ein großer Pott Nudeln auf dem Tisch. Und auch hier: Salz vergessen. Das Salz aber, von dem Jesus in der Bergpredigt redet, ist etwas anderes. Und dieses Salz war und ist immer spürbar da. Mitten unter uns! Die gute Botschaft Jesu und der feste Glauben daran, dass mein Leben etwas bewirken kann. Die Überzeugung, dass alles, was ich tue, was ich lasse, was ich sage, Gewicht hat. Nichts ist gleichgültig. Wir sind verantwortlich. Wir, die kleinen Salzkörnchen machen einen Unterschied. Wie ein Stein, der ins Wasser fällt und immer größeren Kreise zieht, so zieht Jesus Kreise in unserem Leben und von dort hinein in die Welt.

LICHT. Angesteckt und bewegt vom Glauben und der Hoffnung der Botschaft Jesu können, ja sollen wir den Funke überspringen lassen. Kein Licht ist zu klein oder nichtig. Jede kleine Kerze kann unzählige andere Kerzen entzünden. So wird es hell in der Welt. Für alle! Viele Sätze der Bibel haben sich kulturell tief verankert in der Gesellschaft.  Unsere Sprache ist voll davon. Und ich bin sicher, Sie alle haben diesen hier oft gehört und auch selbst gesprochen: „Jetzt stell´ dein Licht mal nicht unter den Scheffel!“ Keine falsche Bescheidenheit. Teilt euer Licht – eure Hoffnung, euren Glauben, euer Wissen, euer Brot – mit den anderen. Lasst leuchten Euer Licht in der Welt!


Lasst uns beten:       
Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr, heute und morgen zu handeln.
                                         Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Liebe, Herr, heute die Wahrheit zu leben.
Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Hoffnung, Herr, heute von vorne zu beginnen.
Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr, mit dir zu Menschen werden.
Amen.  (Kurt Rommel)

Wochenspruch:         Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Eph 5,8b.9)

Wochenpsalm:           Psalm 48,2–3a.9–15

Wochenlied:               EG 262/263 – Sonne der Gerechtigkeit
Es passt aber auch:
SJ 158 – Ins Wasser fällt ein Stein

Download:                   ANgeDACHT 2024-30

 

Ich wünsche Ihnen eine leuchtende Woche und grüße herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Ihre Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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15.07.2024

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Eph. 2,19

Auf den ersten Blick mag das ja ganz tröstlich und schön klingen. Die Gäste, die wir waren, die Fremden, die wir in Gottes Gegenwart sind, dürfen einziehen, werden Bewohner des Hauses, ja sogar Mitbürger der Heiligen.
Aber es steckt doch eine ganze Menge Zumutung in diesem Satz aus dem Epheserbrief, der uns diese Woche begleitet.
Denn die Voraussetzung für den Einzug ist, dass die Mauern und das Trennende von Gott eingerissen wurden. Alle auf einmal in einem Raum. Stellen wir uns das einmal vor in der realen Welt. Wie sehr ist gerade unsere Zeit von den Gegensätzen und gegensätzlichen Positionen geprägt, die immer unvereinbarer neben einander stehen. Nur noch die eigene Wahrheit ist richtig und die andere ist Fakenews, unterschiedliche Perspektiven auf die Realität sind für viele Menschen immer weniger aushaltbar. Aus Protest werden die gewählt, die es sich einfach machen und die, die eine klare Wahrheit zu haben behaupten.
Aber auch sonst wird die Zeit immer unversöhnlicher Palästina gegen Israel; Europa gegen Rußland. Ja, selbst unser Alltag ist von Unversöhn­lichkeit geprägt. Im Gespräch kommen die Menschen immer weniger zusammen. Argumente zählen nicht mehr, nur unsere gefühlte Wahrheit.
Und da heißt es dann kurz vor dem Satz des Wochenspruchs: „Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft.“
Christus hat den Zaun abgebrochen, der uns Menschen von einander trennt, die Mauern eingerissen. Jetzt wohnen wir da zusammen als Christinnen und Christen, als Jüdinnen und Juden, als Muslima und Muslim … jetzt sind wir da im Haus Gottes und müssen uns aufeinander einlassen, aufeinander hören, die Argumente des Anderen gelten lassen. Diese ganzen vielfältigen Stimmen der Welt aushalten und die Welt gestalten, Mehrheiten gelten lassen, Minderheiten schützen. Fremde reinlassen und nicht nur in unserer Blase sein. Wir können das, wir schaffen das, weil ER unser Friede ist. Jeden Tag und jede Woche neu eine Herausforderung auch für die Lafim-Diakonie. Aber es ist eine Zusage. Ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. So sei es. Amen.

Wochenspruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.  Eph 2,19

Wochenpsalm:   Psalm 107,1-9

Wochenlied:       EG 320  -  Nun lasst uns Gott dem Herren, Dank sagen und ihn ehren

Download:          ANgeDACHT 2024-29

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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08.07.2024

Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jes.43,1

Mit unserem Namen sind wir erkennbar und unverwechselbar, mit unseren Stärken und Schwächen. Wir haben eine Identität und man kann uns rufen, mit uns ins Gespräch kommen, uns kennenlernen. Unsere Eltern haben für uns den Namen ausgesucht und uns damit angenommen, du gehörts zu uns und wir sind für Dich da. Ich denke so ist es auch im Wochenspruch gemeint; Gott will für uns da sein, wir brauchen uns nicht zu fürchten.
Egal was uns im Leben begegnet, wir dürfen Vertrauen haben, das wir nicht allein gelassen sind. In dem neuen vorgeschlagenen Wochenlied für den 6. Sonntag nach Trinitatis hat Okko Herlyn viele Facetten des Lebens benannt und macht uns Mut damit JA zu uns und unseren Mitmenschen zu sagen, uns anzunehmen und füreinander da zu sein.

„Ich sage Ja zu dem, der mich erschuf. Ich sage Ja zu seinem Wort und Ruf, zum Lebensgrund und Schöpfer dieser Welt, und der auch mich in seinen Händen hält.
Ich sage Ja zu dem, der uns gesandt und aus dem Tod zum Leben auferstand und so trotz Hass, Gewalt und Menschenlist für uns zum Freund und Bruder worden ist.
Ich sage Ja zu Gottes gutem Geist, zum Weg der Liebe, den er uns verheißt, zu wagen Frieden und Gerechtigkeit in einer Welt voll Hunger, Angst und Leid.
Ich sage Ja zu Wasser, Kelch und Brot, Wegzehrung, Zeichen, Zuspruch in der Not. Ich sage Ja und Amen, weil gewiss ein andres Ja schon längst gesprochen ist.“

So dürfen wir getrost in die Zukunft blicken, auch wenn uns nicht immer alles gelingt und vieles auf der Welt nicht in Ordnung ist.
Lassen Sie uns eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit, Hass und Gewalt entgegentreten, die Schöpfung bewahren und das mit Dankbarkeit, Freude und Fröhlichkeit.

 

Wir beten:            mit Worten von S. Bukowski
                                   Guter Gott, mManchmal wissen wir nicht, wohin wir gehören, wem wir etwas bedeuten,
auf wen wir in Krisen zählen können und wer uns unser Glück wirklich gönnt.
Nimm uns unberechtigte Ängste und mach uns gewiss:
wir gehören zu dir, dir sind wir wichtig, auf dich ist Verlass zu allen Zeiten, du meinst es wahrhaft gut mit uns.
Amen

Wochenspruch: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Jes.43,1

Wochenpsalm:   Psalm 139,1-12  –  EG 754

Wochenlied:       EG 200 – Ich bin getauft auf deinen Namen

Download:          ANgeDACHT 2024-28

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux

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01.07.2024

Ich bin ein Fremder gewesen.

Auch vor unserer Werkstatt wehen seit einigen Wochen drei Fahnen der Lafim-Diakonie mit der Aufschrift Für Demokratie und Vielfalt im Wind und zeigen unsere Haltung. Ich denke beim Anblick der Fahnen an die unterschiedlichen Stimmungen und nüchternen Zahlen im Land. Eine davon besagt: Noch nie waren auf unserer Erde so viele Menschen auf der Flucht wie 2023. Jeder 69. Mensch, sagt das UN-Flüchtlingshilfswerk vorige Woche. Sie fliehen vor Kriegen, vor Hitze, vor Überschwemmungen und vor Hunger. Der Uno-Flüchtlingskommissar Grandi sagt dazu: Hinter den blanken Zahlen stecken unzählige menschliche Tragödien. Dieses Leid sollte die Menschengemeinschaft aufrütteln. Für unser Land bedeutet das, wieder in nüchternen Zahlen: 2,6 Millionen Menschen flohen in unser Land, davon fast die Hälfte aus der Ukraine. Andere aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Zurzeit kehren nur wenige in ihre Heimatländer zurück.
Aber geht es noch um nüchterne Betrachtung der Wirklichkeit? Oder reden Menschen eher aus einer Stimmung heraus. Ich kenne nicht die Gemütslage derer, die in Bierzelten, in Biergärten oder auf Sylt Lieder wie „Ausländer raus“ singen. Wollen oder dürfen wir wirklich Menschen dahin zurückschicken, wo Krieg ist oder wo sie verhungern?

Deutschland darf nicht gegen die Menschenrechte verstoßen. Kann Deutschland alle Menschen aufnehmen, die bei uns leben möchten?

Ich bin dankbar, dass Jesus zu uns sagte (Matthäus 25,35): Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Das sagt Jesus in einem Gleichnis. Eigentlich meint Jesus das Weltgericht und denkt, dass Gott uns dann fragen wird: Wie habt ihr gelebt? Der, der uns das Leben und die schöne Erde geschenkt hat, möchte auch wissen, wie wir damit gelebt haben. Es gibt für Gott und Jesus nicht Menschen verschiedener Klassen und Wertigkeit. Was ihr den Geringsten tut, das tut ihr mir, sagt Jesus. Das mag uns vielleicht nicht gefallen – aber Jesus hat es gesagt. Und was er sagt, das meint er auch. Wir helfen uns, wenn wir Jesus ernst nehmen.

 

Wir beten:                Gott, lass uns doch im Hören auf Dein Wort ablassen von dem, was uns gefangen nimmt und erkennen, was uns zur Freiheit befreit. Und annehmen, was Du uns geben willst, wenn wir zuhören und den erwarten, der mit Dir lebt und Leben schenkt. Gott, Du hast mich und alle Menschen geschaffen. Du hast mir und ihnen Augen gegeben, damit wir uns gegenseitig anschauen. Gegenseitig anschauen bedeutet: die Menschen in Deinem Licht sehen. Liebevoll und aufrichtig und ohne Hintergedanken. Dann gehören wir zusammen, stärken uns und tragen einander die Lasten, die für einen zu schwer sind. Dein Geist, Gott, möge unsere Herzen leiten.

Wochenspruch:     Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch; Gottes Gabe ist es. (Epheser 2,8)

Wochenpsalm:       Psalm 73  -  EG 733

Wochenlied:           EG 313  -  Jesus, der zu den Fischern lief

Download:              ANgeDACHT 2024-27

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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24.06.2024

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Gal 6,2

Quirliges Treiben vor dem Schulhort. Fröhlich hopsen Kinder hinaus in die Sonne. Voll bepackt sind sie. Der schwere Ranzen über der einen Schulter. Über der anderen baumelt der Turnbeutel und zieht eine Furche in den Rasen. Manuel schleppt zusätzlich noch seinen Geigen­koffer und Lotte balanciert stolz ihre selbstgebaute Rakete über den Hof. Wie gut, dass da am Tor Papa oder Oma warten, die beim Tragen helfen. Logo, die Hände müssen ja frei sein für das Eis, dass es gleich auf die Faust gibt. Fast täglich sehe ich solche oder ähnliche Szenen und denke dabei oft an den Wochenspruch.
In der Lutherübersetzung wirkt die Aufforderung, die Paulus da an die Menschen in Galatien richtet, ziemlich herausfordernd. „Ich soll echt auch noch die Last der anderen tragen? Ich habe doch selbst schon genug auf den Schultern.“ In der Basisbibel ist der Satz ein bisschen anders übersetzt: „Helft einander, die Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus gegeben hat.“ Aha! Ums Helfen und Mittragen geht es also. Es geht nicht darum, sich selbst alle Last der andern aufzubürden und dann im Zweifelsfall darunter noch zusammenzubrechen. Es geht darum, gemeinsam die Lasten des Lebens gerechter und auf viele Schultern zu verteilen. Dadurch wird es für alle etwas leichter. Wir Menschen müssen nicht die ganze Last der Welt tragen. Das hat bereits einer für uns alle getan: Jesus, der für uns den Kreuzestod starb, um uns freizumachen.
Die biblischen Texte dieser Woche ermutigen uns, aufeinander zu zugehen, einander beizustehen. Auf alte Wunden ein Pflaster der Liebe zu kleben und – da wo es möglich ist – einander zu vergeben. „Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Röm 12, 18+21)
In dem Vers, der dem Wochenspruch voran geht, sagt Paulus nämlich auch, wie wir es machen sollen mit dem Mittragen der Last anderer Menschen: „helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist.“ (Gal 6,1)

Lasst uns beten:        Guter Gott, du hast den Menschen nach deinem Bilde geschaffen.
Wir bitten dich:
Lass das menschliche Miteinander ein Abbild deines göttlichen Friedens sein und hilf, dass die Völker der ganzen Welt zu der einen Menschheitsfamilie zusammenwachsen, zu der sie durch ihren gemeinsamen Ursprung berufen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Wochenspruch:         Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal 6,2)

Wochenpsalm:           Psalm 42 – EG 723

Wochenlied:               EG 428 – Komm in unsre stolze Welt  oder
EG 495 – O Gott, du frommer Gott

Download:                   ANgeDACHT 2024-26

 

Eine Woche voll sanftmütigem Geist wünscht aus den Zentralen Diensten in Potsdam

 

Ihre Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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17.06.2024

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lukas 19,10

Verloren geht so manches, jeden Tag. Und es ärgert mich jedes Mal, wenn ich es nicht wiederfinde. Manchmal muss ich stundenlang suchen, oft auch erfolglos. Und irgendwie und sei die Sache noch so klein, bleibt ein Schmerz zurück. Und große Freude, wenn ich etwas wiederfinde.
Aber diese Dinge sind nichts gegen das wesentliche Gefühl des Verloren seins, das auch ein allein da stehen sein kann, oder ein „ich weiß nicht mehr, wofür ich da bin“, oder eine tiefe Haltlosigkeit im Leben. Menschen erleben das, wenn Beziehungen zu Bruch gehen, wenn Zeitabschnitte zu Ende gehen und das Leben neu gedacht werden muss, wenn nahe Menschen sterben oder Krankheit das Leben verändert.
„Verloren sein“ kann ein Gefühl sein, dass Menschen verzweifeln lässt.
In solchen Momenten hilft die Erinnerung an das, was uns in der Ver­gangenheit gehalten hat, es hilft der Glaube an den tieferen Sinn des Lebens, es hilft – wenn auch gerade nicht spürbar - die Erinnerung daran, dass unser Leben einen Anfang und ein Ziel hat und dieses Ziel von jemandem eine Bestimmung erhält. Wir nennen diesen jemand als Christ:innen „Gott“. Die Erinnerung an Gott, der uns sucht, wenn wir verloren sind und der uns wieder glücklich macht, selig eben.
Von Jesus wird das im Wochenspruch dieser Woche gesagt, dass ER gekommen sei, um diese Aufgabe Gottes in unserer Menschenwelt sichtbar zu machen. Gott sucht uns, egal wie verloren wir uns fühlen und wahrscheinlich ist er sogar längst schon da in unserer Verlorenheit, wenn wir uns nur erinnern und hinsehen. Er sucht uns und dann wird es wieder gut. Mit diesem Trost dürfen wir selbst leben, gerade diese Woche und diesen Trost weitersagen, den Menschen, die verloren sind. Mit dem Menschensohn sind wir dann auf der Suche und können ihm helfen zu finden. Amen.

 

Wochenspruch:         Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Lk 19,10)

Wochenpsalm:           Psalm 103  -  EG 742

Wochenlied:               EG 353 – Jesus nimmt die Sünder an

Download:                   ANgeDACHT 2024-25

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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10.06.2024

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11,28

„Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn,
Sorgen, Freude, Kräfte teilen und auf einem Wege gehen.
Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt.
Und dass Gott, von dem wir reden, hier in unsrer Mitte ist.“[1]

Kennen Sie dieses wunderbar beschwingte Lied? Wenn nicht, hören Sie doch mal rein und vor allem hin. Der Liedtext spricht von „Gut, dass wie einander haben – gut, dass wir einander sehn.“ Sehen Sie sich doch einmal um und sehen Sie sich: wir sind schon ein ziemlich großer bunter und extrem sympathischer Haufen! Mal näher aneinander dran – mal weiter weg. Nicht immer einer Meinung – aber immer streitbar. Der eine lauter – die andere leiser. Die eine stärker – der andere schwächer. Aber jeder mit seinen Talenten, mit seinen „Gottesgaben“ bei der Sache. Jeder Wert-voll. Diakonie eben – was will man da machen…
Aber Spaß beiseite: sehen Sie sich doch einfach mal öfter in Ihrem tägli­chen Tun um und sehen Sie! Erkennen Sie den Wert im Anderen – auch wenn dies nicht immer einfach anzuerkennen ist… Erkennen Sie, dass der Wert des Anderen eine Bereicherung des Eigenen sein kann. Erkennen Sie, dass sich manches viel leichter tragen lässt, wenn noch jemand anderes mit zufasst. Erkennen Sie, wie gut es tun kann, wenn jemand den Weg mit Ihnen gemeinsam geht. Auch wenn dieses immer wieder Hinsehen, um zu erkennen, im Alltag oft untergeht, weil wir bei all der Hektik und dem Stress eher weg- als hinsehen: Authentisch sein. Eine eigene Haltung einnehmen. Seinen Platz finden und immer wieder neu ausloten. Auch das Gottvertrauen.
Sehen Sie sich um und sehen Sie! Jetzt, in diesem Augenblick, an Ihrem Platz. Heute Abend zu Hause bei Ihrem Partner, Ihrer Familie. Morgen wieder. Am Wochenende mit Ihren Freunden. Und sagen Sie sich und gerne auch mal dem Gegenüber:
„Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn,
Sorgen, Freude Kräfte teilen und auf einem Wege gehen.
Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt.
Und dass Gott, von dem wir reden, hier in unsrer Mitte ist.“

Lasst uns beten:        Du, Gott, hörst mir zu in allen Situationen
meines Lebens. Nie bin ich alleine, nie wirklich einsam. Du hältst und trägst mich mit deiner Liebe. Du bist mir Mutter und Vater. Lass mich deine Liebe immer spüren. AMEN!

Wochenspruch:         Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)

Wochenpsalm:           Psalm 36,6-10  -  EG 719

Wochenlied:               EG 213 – Kommt her, ihr seid geladen  oder EG 225 – Komm, sag es allen weiter

Download:                   ANgeDACHT 2024-24

 

Zum Start in die Woche grüßt Sie herzlich

Katja Wartenberg
Lafim-Diakonie Dienste zur Teilhabe, Stabsstelle Personalentwicklung

[1] Zum Nachhören hier entlang: https://www.youtube.com/watch?v=XlMkePjHlck

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03.06.2024

Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.

Lukas 10,16a

Diese Worte aus dem Lukasevangelium laden uns zu Beginn der Woche ein, darüber nachzudenken, was so täglich an unsere Ohren und unser Gemüt herangetragen wird. Worauf hören wir? Was überhören wir?
Was ist hörenswert? Was ist uns wichtig und geben wir gerne weiter?
Mitarbeiter:innen in der Lafim-Diakonie sind Sprachrohr (nicht Flüster­tüte) für das, was wir alles in unseren Häusern und Diensten Gutes tun. Denn Christen sind Sprachrohr (nicht Flüstertüte) Jesu Christi und damit Botschafter Gottes. Wer Botschafter ist, ist nicht mehr nur er selbst, sondern auch die Botschaft. Unsere Identität und Selbstverständnis in der Diakonie gründen sich in der Botschaft, dass Jesus Christus gelebt hat, gestorben ist und dann dem Tod den Hals umgedreht hat zu einem neuen, echten Leben. Herrlich! Als Sprachrohr (nicht Flüstertüte) Jesu Christi haben wir keine diplomatische Immunität. Der Botschafter ist die Botschaft und das macht es schwierig. Denn die Botschaft eckt an. „nicht verständlich, altbacken, wen interessiert das schon….
Sich mit der Arbeit in der Diakonie, sich mit Gott und seiner Botschaft zu identifizieren, also Sprachrohr zu sein (nicht Flüstertüte) ist mutig. Das macht mich möglicherweise angreifbar. Verletzlich. Möglicherweise schütteln andere den Kopf.
Jesus sandte 72 Jünger aus mit den Worten des Wochenspruches.
Die Jünger fühlten sich, wenn überhaupt, mehr als Flüstertüte, denn als Sprachrohr. Aber sie waren bereit, einen Teil ihres Lebens aus der Hand zu geben und sich ganz auf Jesus zu verlassen. Und dann passierte es: Nicht frustriert, sondern lebendig und hoffnungsfroh kommen sie zurück. „Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude.“
Dadurch, dass Jesus uns seine Botschaft überlässt und uns damit aussendet, wird sein Wort in unserem Dienst lebendig. Und Jesus will, dass es auch heute im Jahr 2024 ein lebendiges Wort des Evangeliums gibt! Deshalb sendet er uns in die Welt mit Worten und Taten. „Wer euch hört, hört mich.“ So ist er auch heute noch mitten unter uns! Wer sich auf Gott verlässt, der kann was erleben…. Lechajim – für das Leben!

Wir beten:
Du, Gott, kennst unsere Sehnsucht und unser Hoffen. Vor Dich bringen wir die Fragen, die uns quälen, die Trauer, die sich nicht vertreiben lässt. Wir blicken in eine Welt, die voller Unruhe ist und Krieg. Viele Menschen sind auf der Flucht, suchen Heimat und Schutz.
Lege eine Ruhe in unsere Herzen, dass wir mutige und Sinn stiftende Worte finden in all den Auseinandersetzungen dieser Zeit.
Lege Mut in unsere Herzen, Dir unbegrenzt zu vertrauen, dass mehr sein darf und kann, als wir sehen.
Amen

Wochenspruch:      Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.     (Lukas 10,16a)

Wochenpsalm:        Psalm 34  -  EG 718

Wochenlied:             EG 365  -  Von Gott will ich nicht lassen

Download:                 ANgeDACHT 2024-23

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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27.05.2024

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

2.Kor 13,13

Trinitatis – Dreifaltigkeitssonntag. Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ein Gott in drei Personen. Drei in eins!? Wie soll das gehen?
Wir kennen viele materielle Dinge, die uns aus der Werbung mit dem Slogan 3 in 1 locken. Der Staubsauger, der neuerdings auch wischen kann und sich dann sogar selbst reinigt vor dem nächsten Einsatz. Das Multifunktionswerkzeug für den Campingurlaub. Da kann man sich schon fragen, ob bei der Kombination nicht das Einzelne zu kurz kommt. Klingt nach Abstrichen, die da gemacht werden müssen. Leidet da nicht vielleicht sogar die Qualität?
Und dann gibt es Dinge, die erst Sinn ergeben, wenn etwas Drittes hinzukommt. Stellen Sie sich einen Hocker mit zwei Beinen vor! Stabil ist das nicht. Der kann weder allein stehen, noch können Sie bequem darauf sitzen. Es braucht mindestens ein drittes Bein, damit der Hocker Hocker sein kann. Und damit seinen Zweck in der Welt erfüllt. Mit dem dritten Bein wird der Hocker komplett. Stabil. Nun können Sie darauf Platz nehmen und alles Gewicht an den Hocker abgeben. Lockerlassen und sich auf das Gehaltenwerden und Getragensein durch den Hocker verlassen. Ich bin mir sicher, dass Sie alle schon die Erfahrung gemacht haben, wie wohltuend es ist, wenn Sie sich erschöpft und müde, vielleicht sogar emotional beladen, auf einen Hocker plumpsen lassen können. Wie erleichternd das ist, Ballast abzugeben und auszuruhen. Drei Beine formen den einen Hocker. Dreibeinig – Dreieinig.
Ich will nun nicht behaupten, dass Gott ein Hocker ist. Aber Gott ist ein bisschen wie ein Hocker. So wie die drei Beine des Hockers in Beziehung stehen, stehen auch die drei Wesen Gottes miteinander in Beziehung und formen das Ganze. Aber damit der Hocker wirklich Hocker ist, braucht es noch etwas: den Menschen, der sich darauf niederlässt, der der Stabilität des Hockers vertraut. Im Vertrauen auf die Liebe als Fundament unseres Glaubens dürfen wir Platz nehmen auf dem Hocker unseres Lebens und uns fallen lassen im Vertrauen auf Gott. In die Gnade, die Liebe und die Gemeinschaft.


Lasst uns beten:       
O Herr, in deinen Armen bin ich sicher. Wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf dich. AMEN! (Franz von Assisi)

Wochenspruch:         Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Kor 13,13)

Wochenpsalm:           Psalm 113

Wochenlied:               EG 139: Gelobet sei der Herr   oder   EG 140: Brunn allen Heils, dich ehren wir

Download:                   ANgeDACHT 2024-22

 

„Ich wünsche euch allen die Gnade, die der Herr Jesus Christus gewährt. Ich wünsche euch die Liebe, die Gott schenkt, und die Gemeinschaft, die der Heilige Geist bewirkt.“ (2.Kor 13,13 – Basisbibel)

 

Zum Start in die neue Woche grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten.

Ihre Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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17.05.2024

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir wer-den zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.

Joh 14,23

Im Geiste packen wir einen Umzugskarton. Wir suchen eine Bleibe. Ein Dach über dem Kopf, einen Ort, an dem wir sicher sind und an dem wir bleiben können, immer bleiben können.
Wir haben uns eingerichtet in unserer Welt, wir haben Häuser gebaut, wir haben Möbel und kistenweise Kram an dem wir hängen und der sich in unseren Zimmern und Wohnungen ansammelt, immer mehr - und wer kann schon wegwerfen. Wenn wir umziehen, dann müssen wir aussortieren, manch eine wird sich noch erinnern daran. Und wenn man dann aussortiert hat, dann sucht man gewiss genau das, was man gerade weggeworfen hat. Wir hängen an dem, was in unseren vier Wänden steht. Ein Umzug stellt das alles in Frage, warum sollten wir uns verändern, muss das denn wirklich sein.
Aber die Bleibe, die wir hier eingerichtet haben, hier in unserer Welt, die ist nur vorübergehend, nur eine Zwischenstation. Wir müssen umziehen wir suchen eine neue Bleibe.
Aber wohin, wohin nur gehen, wenn auf dieser Welt doch alles vergeht und nichts bleibt. Kann es da überhaupt eine Bleibe geben, so eine richtige für uns alle, für alle Menschen auf der Welt mit all ihrer Unterschiedlichkeit.
Jesus muss weg und redet vom „bleiben“, das griechische Wort, das Luther mit „Wohnung“ übersetzt bedeutet „Bleibe“. Er erinnert damit an das Bild vom Anfang des Kapitels. Er zeigt uns das neue Haus, die Wohnungen, die für uns bereitstehen, die frei sind. „Meines Vaters Haus hat viele Wohnungen,  „viel Bleibe.“ Viele Wohnungen, für viele unterschiedliche Lebensanschauungen, unterschiedliche Menschen, auch unterschiedliche Religionen. Das Bild von der Bleibe macht klar, dass der Satz, der folgt „Ich bin der Weg und die Wahrheit“ kein Argument dafür ist, dass das Christentum die einzig wahre Religion ist.
Für die anderen ist auch Platz, wenn wir einander in Liebe ansehen. Denn was er da lässt als Wegweiser für die neue Bleibe ist der Friede: „den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Wir werden einziehen in ein Haus des Friedens. Das Materielle, die Wohnungseinrichtung an der wir hier so hängen, die wird da keine Bedeutung haben.
Es braucht gar keine Umzugskartons für diesen Umzug in die neue Bleibe. Der Umzug beginnt im Kopf, sein Vehikel ist die Liebe, sein Ziel ist Gott und das Ergebnis ist Frieden. Wir haben eine Bleibe, sie beginnt schon jetzt in unserem Herzen und sie ist für immer. Amen.


Wochenspruch:
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Sach 4,6b

Wochenpsalm:   Psalm 118  -  EG 747

Wochenlied:       EG 126 -  Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist

Download:          ANgeDACHT 2024-21

 

Zu Beginn dieser Woche nach Pfingsten grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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13.05.2024

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.

Joh. 12,32

Die Wochenlosung will uns mitnehmen. Christus ist nicht im Himmel entschwunden, sondern will uns zu sich aufnehmen - „nach oben“. „Oben“ und „ unten“ sind uns Menschen bekanntlich immer sehr wichtig. Wer sitzt wo bei Veranstaltungen oder wird namentlich und an welcher Stelle begrüßt. Dazu gibt es ganze Protokollbücher, werden Diplomaten geschult, hat es im Nachgang schon Kriege gegeben und habe ich auch schon bei Kirchens die Emotionen hochgehen gesehen.
Dabei hat Christus das ganz schön durcheinandergewürfelt durch seine Geburt im Stall, markige Lehrworte wie die „Letzten werden die Ersten sein“ oder „Dienet einander wie ich Euch gedient habe“ und seinen schändlichen Tod am Kreuz. Theologen haben sich viele Gedanken gemacht, sich das zu erklären. Beliebt ist das Bild, dass Gott vom Himmel zur Erde nieder gekommen ist, um dann uns mitnehmend wieder hochzusteigen.
Für mich ist besonders wichtig, dass Gott zu uns gekommen ist. Er muss mir nicht so schnell wieder gegen Himmel verflüchtigen. Nein, ich bin besonders dankbar, zu wissen, dass Gott besonders dann bei uns ist, wenn er fern zu sein scheint. Wenn wir in Trauer sind, ein lieber Mensch gestorben ist. Wir mit ansehen müssen, wie Menschen leiden, oder wir selbst Schmerzen haben, oder uns Sorgen schlecht schlafen lassen. Dann zu spüren, dass Gott gerade jetzt bei uns ist. Jesus Christus zu uns in die tiefste Tiefe gekommen ist, damit wir nie allein oder verloren sind. Das ist mir das ganz Besondere an unserem christlichen Glauben. Deshalb: nur nicht zu schnell Himmelfahrt; wir sind noch hier in dieser unvollkommenen Welt und brauchen Beistand hier und jetzt - hier unten.

Wünsche Ihnen einen guten Wochenstart und weiterhin schönes Wetter in Vorfreude auf die Pfingsttage.

Herzliche Grüße
Ihr Jörg Antoine

 

Wochenspruch: Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Joh 12,32

Wochenpsalm:   Psalm 27  -  EG 714

Wochenlied:       EG 128 – Heiliger Geist, du Tröster mein

Download:          ANgeDACHT 2024-20

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06.05.2024

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet

Psalm 98,1

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66,20)

 

Auf Jubilate (Jauchzt!) und Kantate (Singt!) folgte im Kirchenjahr am Sonntag Rogate (Bittet!). So drückt die Gemeinde ihre österliche Freude und Haltung aus. Beten ist religiöse Kommunikation, die am letzten Sonntag besonders bedacht und gestärkt werden sollte.

Beten! – Reden, Klagen, Bitten, Danken, Hören, Schweigen – all das geschieht im Gebet, im Gespräch mit Gott.

Betend Gott und meinem Nächsten begegnen, dass wünsche ich uns heute Morgen mit diesem ANgeDACHT.

Denn so ist es mit unseren Gebeten: Wenn wir um Gesundheit beten für einen guten Freund, einen Partner, eine Partnerin, wird das Gebet leider – vielleicht – nicht so erhört, dass es die Krankheit nimmt. Aber es bewirkt etwas in mir, in der Beziehung zueinander. Das Beten verbindet mich noch inniger, es zeigt mir, wie sehr ich mit dem anderen verbunden bin, es kräftigt mich, mich an seine Seite zu stellen angesichts seiner Krankheit.

Wenn wir um Waffenstillstand und Frieden beten zwischen Russland und der Ukraine und in der Welt, dann werden deshalb nicht gleich der Waffenstillstand und der Frieden beginnen. Das Beten bewirkt aber, dass ich mich verbunden fühle mit dem Volk, wie – im Gebet – auch mit dem anderen Volk; das prägt meine Haltung, mich an meinem Ort für den Waffenstillstand einzusetzen.

Wenn wir um die Beendigung eines Konfliktes in der Familie beten, wird nicht gleich die große Umarmung sein, aber es wird meine Arme offener machen.

Wenn wir darum beten, dass die Kirche und ihre Diakonie ein Raum der frohen Botschaft und der tätigen Liebe ist und bleibt, wird sie nicht dadurch gleich ihre Strukturen verbessern und die Menschen werden nicht gleich zu ihr strömen. Aber ich werde meinem Gebet Worte und Taten geben und mich fürsorgender respektvoller verhalten.

Ich darf Gott, wie Martin Luther es sagt, „den Sack vor die Füße werfen“.  Was für eine schöne Beschreibung für ein fürbittendes Gebet!

 

Wir beten: Der Tag nimmt seinen Lauf. Auch heute Morgen geht manches seinen gewohnten Gang. Alte Gedanken kommen. Neues wird mir begegnen. Ich bin gespannt auf diesen Tag. Doch jetzt zuvor möchte ich still werden und Ruhe in dieser Gemeinschaft und vor Dir, Gott, finden. Durchatmen. Gedanken kommen und gehen lassen.

Komm, Gott, mit Deiner Gegenwart zu uns, berühr uns mit Deinen Gedanken, durch Jesus Christus, der uns in sein Gebet genommen hat.

Gott, lehre deiner Kirche und Diakonie die Sprache Jesu. Dann werden unsere Herzen tapfer und das, was versteinert ist, wird zum Nährboden für Neues.

Gott, was können wir Dir sagen, was Du nicht schon gehört hättest? Was können wir Dir zeigen, was Du nicht schon gesehen hättest? Was können wir Dir verschweigen, was Du nicht schon wüsstest? Vor Dir darf offenbar werden, was wir sonst gerne verheimlicht hätten. Wir danken Dir für Dein zugewandtes Ohr, Deinen milden Blick und bitten Dich um Dein Erbarmen.

 

Wochenspruch:             Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66,20)

 

Wochenpsalm:               Psalm 95,1-7a

 

Wochenlied:                    EG 344 – Vater unser im Himmelreich

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert

(Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe)

 

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29.04.2024

Singt dem Herrn ein neues Lied

Psalm 98,1

Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

 

Luise ist neu in der Stadt. Gerade erst hergezogen. Das letzte Jahr war ganz schön turbulent. Abschlussprüfung und dann auch noch die Trennung. Aber hier fühlt sie sich ganz wohl. Die Stadt ist schön, die Kolleg:innen freundlich und hilfsbereit. Und da ist ja noch Rabauke, ihr Hund. Mit ihm erkundet sie die neue Umgebung. Aber irgendwas fehlt noch. An einem Mittwoch im Juni dringt auf der Abendrunde Musik an ihr Ohr. Wie magisch angezogen folgt sie der Musik und landet vor einer Kirche. Sie drückt die schwere Tür auf und hört den Gospelchor singen:

Oh how wonderful it is. Jesus promised he'll take care of me. I don't have to worry about the things ahead. All I have to do is live right and believe in what he said. I can call him in the morning, I can call him in the middle of the night. And when I call him, He'll make everything alright. It does not matter how big the problem may be: Jesus promised he'll take care of me![1]

„Oh, wie wunderbar es ist. Jesus hat versprochen, dass er sich um mich kümmern wird. Ich muss mir keine Sorgen über die Dinge machen, die vor mir liegen. Alles, was ich tun muss, ist anständig zu leben und zu glauben, was er gesagt hat. Ich kann am Morgen zu ihm beten, ich kann mitten in der Nacht zu ihm beten. Und wenn ich zu ihm bete, wird er alles wieder in Ordnung bringen. Es spielt keine Rolle, wie groß das Problem sein mag: Jesus hat versprochen, dass er sich um mich kümmern wird!“

Und da wird ihr klar, was noch fehlt. MUSIK! In der Schule hat sie im Chor gesungen. In der Ausbildung aber keine Zeit mehr dafür gefunden. Nächsten Mittwoch singt sie mit. Nun schon seit 5 Jahren.

Kantate (lat. Singt!) heißt der Sonntag, der die Woche eingeläutet hat. Und es ist eine Aufforderung. Wir sollen singen. Die Stimmen laut werden lassen. Nicht schweigen. Nichts runterschlucken. In Freude und in Trauer. Da wo die Sprache endet, wo wir überwältigt werden, da legt Musik Zugänge zu unseren inneren Räumen frei. Sie lässt uns dankbar jubeln und tröstet uns in dunkleren Stunden.

 

Lasst uns beten:      Schöpfer des Himmels und der Erde,

                                       dich preisen alle deine Werke.

Lass uns nicht stumm bleiben unter den Geschöpfen, die dich preisen,

sondern mach unser Leben zu einem Lobgesang auf deine wunderbare Macht und Güte.

Dir sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN!

 

Wochenspruch:        Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

 

Wochenpsalm:          Psalm 98

 

Wochenlied:              EG 302 - Du meine Seele, singe

 

Download: ANgeDACHT 29.04.2024

 

Ich wünsche Ihnen eine beschwingte Woche mit Musik im Ohr und im Herzen!

 

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich

Sabine Papies

(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur)

[1] Nachzuhören hier

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22.04.2024

Neu anfangen

2. Kor. 5,17
Neu anfangen: das ist mit dem Wochenspruch die Überschrift über diese Woche.

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17)

 

Neu anfangen: Das ist mit dem Wochenspruch die Überschrift über diese Woche.

Neu anfangen: da gibt es viele Dinge, für die wir uns einen Neuanfang wünschen. So viele Dinge sind uns zum Problem geworden. Es gibt Beziehungen, die einen neuen Anfang bräuchten oder am Arbeitsplatz oder politisch oder in der großen weiten Welt, wo es ohne Neuanfänge keinen Frieden geben wird, nicht in der Ukraine, nicht in Israel, nicht in Syrien, nicht im Sudan.

Warum ist Neuanafang so schwer, obwohl wir oft die Notwendigkeit längst erkannt haben?

"Ich werde so lange ein Problem nicht lösen, wie die Vorteile dieses Problems für mich überwiegen", sagt die Psychologin Brigitte Roser: "Es ist bequem, es ist vertraut, es ist gelernt. Und wir finden uns lieber mit einem bekannten Unglück ab, als uns der Bedrohung eines unbekannten Glücks auszusetzen." Es gibt ein faszinierendes Modell, das diesen Zustand beschreibt: Statt etwas zu ändern, bleiben wir in unserer so genannten Komfortzone. Das ist der Bereich, in dem alles so vertraut ist, dass selbst die Probleme etwas Anheimelndes haben.[1]

Der Wochenspruch will uns herausreißen aus der Komfortzone, regt uns an, da wo es in unserer eigenen Macht steht, ernsthaft über den Neuanfang nachzudenken. Und was hilft dabei? In Christus sein, sagt der Wochenspruch. Die Auferstehung Jesu von den Toten, der größte nur mögliche Neuanfang, er wird mit dem Wochenspruch zum Vorbild, damit wir im Leben, wenigstens die kleinen Neuanfänge hinkriegen und sagen können: „das Alte ist vergangen“, machen Sie mit – in Christus. Amen.

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch

(Vorstand Personal und Diakonie)

 

 

Wochenspruch:          Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17)

 

Wochenpsalm:            Psalm 66,1-9

 

Wochenlied:                  EG 110 – Die ganze Welt Herr Jesus Christ

oder

EG 432 – Gott gab uns Atem

 

Download: ANgeDACHT 22.04.2024

 

 

 

[1] http://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/persoenlichkeit-neuanfang-555754/2.html, 11.3.2016 11 Uhr

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15.04.2024

Ent-Lastung

Kennen Sie das, wenn die Wogen über Ihnen zusammenschlagen?
Wenn man es niemanden recht machen kann, am wenigsten sich selbst?
Wenn gut nicht gut genug ist? Wenn alles perfekt sein muss?
Dabei steht von Perfektion gar nichts in der Bibel. Ganz am Anfang in der Schöpfungserzählung da heißt es: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1. Mose 1 31)

Mir gefällt der Spruch „When too perfect, lieber Gott böse“ Wenn wir alles perfekt machen wollen oder selber gar perfekt sein möchten, überfordern wir uns und andere heillos. Jemand hat mal gesagt „Wenn zu wenig perfekt, lieber Gott auch böse“. Nein, das glaube ich nicht. Wenn zu wenig perfekt Chef oder Kunden böse. Zu Recht, Qualität ist wichtig. Aber Perfektion, kann auch zur wertlosen Last werden.

Luther sagt es so: „Bete als ob alles Arbeiten nichts hilft und arbeite, als ob alles Beten nichts hilft“ Es braucht wie so oft im Leben also Beides, das Machen und das Ruhen, das Wirtschaften und das Hinsetzen, das Streben etwas richtig gut zu machen und die Weisheit das sehr gut schon mehr als gut ist.

In einem Andachtsbuch habe ich diese Gebote gegen Stress gefunden:

  1. Du sollst nicht versuchen, es jedem recht zu machen
  2. Du sollst dir genügend Zeit für deine Freunde, deine Familie und für dich selbst nehmen.
  3. Du sollst regelmäßig abschalten und nichts tun.
  4. Du sollst ab und zu langweilig, unelegant und unattraktiv aussehen dürfen.
  5. Du sollst aufhören, dich selbst zum ärgsten Feind zu haben
  6. Du musst nicht mit allem alleine fertig werden.

Und weil das gar nicht so einfach ist, bitten wir:
Gott, schenke uns Gelassenheit in turbulenten Zeiten. Wir möchten darauf vertrauen, dass du bei uns bist in den Krisen und Stürmen unseres Lebens. Hilf uns, nicht den Kopf zu verlieren und uns nicht in blinden Aktionismus zu stürzen. Hilf uns, unsere Kräfte richtig einzuschätzen. Und falls doch die Wellen über uns zusammenschlagen, dann sei du bei uns und bringe uns ans trockene Ufer. Mit dir Gott, werden wir nicht untergehen.
Amen

 

Wochenspruch: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh. 10,11a.27-28a)

Wochenpsalm:   Psalm 23  -  EG 711

Wochenlied:       EG 274 - Der Herr ist mein getreuer Hirt

Download:          ANgeDACHT 2024-16

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Anette Schmidt
Referentin Personalentwicklung

 

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08.04.2024

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wieder-geboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

1. Petr. 1,3

Am ersten Sonntag nach Ostern steht alles wieder auf Anfang. Getragen von der Kraft des österlichen Neubeginns steht der Wochenspruch für diese lebendige Hoffnung. Die ersten Christen lebten in schwierigen Zeiten. Oft waren es jüdisch-gläubige Menschen, die den Predigten der Apostel gefolgt waren und sich taufen ließen. Vermutlich hatten die Prediger ihnen zugesagt, dass ihr Leben heil und neu wird. Aber was heißt „heil“ und was, sich „wiedergeboren“ fühlen?
Viele Hoffnungen der neuen Christen erfüllten sich eher nicht: sie wurden weder gesünder noch reicher. Ihr Stand in der Welt wurde auch nicht besser. Im Gegenteil: Etliche fühlten sich verspottet, andere wurden verfolgt. Das Leben in den kleinen, christlichen Gemeinden war sehr anstrengend.
Es gab Streit und Auseinandersetzungen mit den vorhandenen religiösen Gemeinschaften, die sich über einen am Kreuz sterbenden Gott lustig machten und sagten: Wenn euer Gott auferstanden ist, warum stirbt er dann erst? Mitunter fühlten sich die Gemeindeglieder der ersten Gemeinde so gelähmt, dass der Apostel streng werden musste und ihnen schreibt: „Redet nicht über das, was euch trennt – redet über die Hoffnung, die euch erfüllt. Wer euch um Hoffnung bittet, dem gebt sie.“   

Und wie sieht diese lebendige Hoffnung aus?
Es ist die Hoffnung auf den mitgehenden Gott. Alles, was uns widerfährt, hat mit Gott zu tun. Niemand trägt und behütet euch so wie Gott, der Vater Jesu Christi. Wir, seine Kinder, ruhen in seinen Armen wie Jesus, sein Sohn. Das ist unsere lebendige Hoffnung. Wir sind geborgen in seinem Wort. Amen

 

Wir beten:            All das bist Du, Gott. Das Blau Deines Wunders, dass Rot Deiner Wunden, das Weiß Deiner Leinen­tücher, das Dunkel Deiner Verborgenheit und das Gelb Deiner Nähe am Ostermorgen. In allen Farben zeigst Du Dich uns, wir danken Dir.
Du stehst immer wieder auf Anfang. Sei bei uns, wenn wir an ein Ende kommen. Wenn wir Beziehungen abbrechen, in einer Sackgasse stecken oder lebensmüde werden.
Du rollst die größten Felsen weg. Befreie auch uns, wenn wir verschüttet werden von unseren Ängsten und Sorgen, von Zweifeln und Kleinmut.
Friede sei mit euch! So begrüßt Du uns. Schicke Deinen Friedensgruß in die ganze Welt mit allen Mitteln. Per Kurzmitteilung direkt in unsere Herzen, damit wir es nicht vergessen. Friede sei mit euch!

Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.  (1. Petrus 1,3)

Wochenpsalm:   Psalm 134  -  EG 752

Wochenlied:       EG 108   -  Mit Freuden zart zu dieser Fahrt

Download:          ANgeDACHT 2024-15

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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02.04.2024

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungsglück…“

Goethes Faust - Osterspaziergang. Ach, was hat mich diese schulische Pflichtlektüre damals als Jugendliche genervt. Damit bin ich wohl nicht allein. Und doch hat er sich eingeschrieben in mein Herz, dieser Osterspaziergang. Jedes Jahr, wenn der Frühling sich langsam die Bahn bricht und es auf Ostern zugeht, ploppt er auf. Da kann ich mich gar nicht wehren. Will ich auch mittlerweile gar nicht mehr.
Vorbei ist die winterliche Kälte. Die Tage werden endlich wieder länger und damit heller. Erstes Grün an den Bäumen. Und dann mischen sich nach und nach die vielen Farben der Natur darunter. Viele kleine Lebenszeichen, die zu Hoffnungsboten werden. Eine Wiese voller weißer Schneeglöckchen - Tupfen hinter dem Haus. Heimlich, still und leise, aber mit voller Kraft haben sich zarte lila Blumen in einer Mauerritze auf dem Parkplatz ihren Raum erobert. Kaum merklich zwischen Gehwegplatten und um den Asphalt herum bricht gelber Löwenzahn hervor. Tulpen in allen Farben und Formen.
Viele kleine Zeichen von einem „Trotzdem“. Der Unwegsamkeit trotzen. Dem Tod das Leben entgegensetzen und ja, auch dem Tod den Schrecken nehmen. Denn Ostern lehrt uns genau das: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Die Osterbotschaft ist einfach und großartig zugleich: Jesus Christus lebt. Die Liebe ist stärker als der Tod.
Auf meinem Schreibtisch steht der Kalender der Fastenaktion „7 Wochen ohne…“. Vielleicht hat er auch Sie in den zurückliegenden Wochen begleitet. In großen roten Buchstaben steht da auf der letzten Seite: Sich dem Leben wieder in die Arme werfen. Und das wollen und dürfen wir tun. Denn: Der HERR ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!

Zum Start in die Woche und die österliche Freudenzeit grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Ihre Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

 

 

Lasst uns beten:        Wunderbarer Gott, du überwindest, was uns bedroht.
Du bringst neu ins Leben, was tot war.
Schenke uns die Hoffnung,
dass wir teilhaben am neuen Leben deines Sohnes Jesus Christus,
jetzt und in Ewigkeit.  Amen.

Wochenspruch:      Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle  (Offenbarung 1,18)

Wochenpsalm:        Psalm 118,14-24  -  EG 747

Wochenlied:             EG 100 - Wir wollen alle fröhlich sein oder EG 116 – Er ist erstanden, Halleluja

Download:              ANgeDACHT 2024-14

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25.03.2024

Er entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.

Philipper 2,7

In einer Stadt in Russland lebte ein jüdischer Rabbi. Von diesem Rabbi erzählten sich die Leute, dass er jeden Morgen vor dem Frühgebet zum Himmel aufsteige. In der gleichen Stadt wohnte ein Mann, der lachte darüber. „Ich werde den ganzen Schwindel aufdecken", sagte er. Und er legte sich frühmorgens noch vor dem Sonnenaufgang beim Haus des Rabbi auf die Lauer.
Und tatsächlich: ganz früh am Morgen verließ der Rabbi sein Haus. Er hatte sich als Holzknecht verkleidet und ging in den nahegelegenen Wald. Der Mann folgte ihm vorsichtig und beobachtete genau, was der Rabbi tat: der fällte Holz und hackte es in Stücke, er lud sich das Holz auf den Rücken und schleppte es in das Haus einer armen Frau. Die war alt und krank. Der Mann spähte vorsichtig durch das Fenster. Da sah er: Der Rabbi kniete auf den Boden und machte den Ofen an.
Als er in die Stadt zurückkam, fragten ihn die Leute: „Na, hast du den Schwindel aufgedeckt? Was ist denn nun dran an der täglichen Himmelfahrt des Rabbi?" Der Mann antwortete ganz beschämt: „Der Mann steigt noch höher als bis zum Himmel.[1]

Gott und sein Himmel sind für viele hoch da oben, ganz weit weg. Das ist in dieser Legende ganz anders. Der Himmel ist ganz nah, ganz unten, ganz am Boden. Der Rabbi wird Gott auch im Lehrhaus gesucht haben, er wird in den Schriften nach ihm gesucht und geforscht haben, er wird im Gottesdienst, im Feiern, im Gebet Gott gesucht und auch gefunden haben.
In dieser Legende ist er auf einen neuen „Fundort" Gottes gestoßen: ganz unten, in einer hilfsbedürftigen Frau, begegnet er Gott, er dient diesem Gott, indem er tut, was der Situation angemessen ist: er macht sich zum Diener, der Holz fällt, das Feuer entzündet und die Wohnung wärmt. Diese Legende durchbricht die gewohnten Wege der Gottsuche und bricht zu einer Gotteserfahrung durch, die sich in dem Satz verdichten lässt: Suchst du Gott, dann such ihn unten!
Fundament für diesen Ansatz der Gottsuche ist nichts Geringeres als das Ereignis der Menschwerdung Gottes, über das der Philipperbrief schreibt:
„Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern erniedrigte sich, wurde wie ein Sklave und uns Menschen gleich."

 

Wochenspruch:     Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.   Joh 3,14b.15

Wochenpsalm:       Psalm 69  - EG 731

Wochenlied:           EG 91 - Herr stärke mich Dein Leiden zu bedenken

Download:              ANgeDACHT 2024-13

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

[1] nach Gisela Hommel, Der siebenarmige Leuchter, München 1976,15

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18.03.2024

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.

Matthäus 20,28

Es knistert im Raum. Langsam füllt sich der Konzertsaal. Ausverkauftes Haus. Aufgeregte Anspannung liegt in der Luft. Die Kolleg:innen des Abenddienstes sind auch irgendwie „gespannter“ als sonst. Vereinzelt checken Musiker:innen ihre Instrumente. Steht der Stuhl richtig? Sind alle wichtigen Utensilien am Platz? Das dritte Klingeln ertönt, als der Notenwart auf leisen Sohlen in den Saal kommt, in den Händen die dicke Partitur. Mit Ruhe und Sorgfalt, ja fast schon Ehrfurcht legt er Beethovens 9. Sinfonie auf dem Pult ab und zieht sich wieder zurück. Im Saal erlischt langsam das Licht, die letzten Hustenbonbons werden hastig aus ihren Folien befreit. Heute ist nämlich absolute Ruhe im Saal geboten. Live-Aufnahme. Was ist es, dass uns da alle gerade so fesselt?
Es ist Hingabe. Pure und reine Hingabe - der Musiker:innen im Orchester, des Dirigenten, der Sänger:innen. Von Hingabe handeln auch die Erzählungen dieser Woche der Passionszeit. Passion heißt Leidenschaft. Wer leidenschaftlich ist, gibt sich rückhaltlos hin. Mit größter innerlicher Beteiligung. Mit Haut und Haar. Nichts bleibt zurück. Unsere Hingabe an Gott und an andere Menschen braucht zunächst einmal Gottes Hingabe an uns. Mit ihr fängt alles an. Gott schenkt sich uns, weil er sich unsterblich in uns verliebt hat. So sehr, dass er sogar seinen Sohn für uns hingibt. Jesus stirbt für uns den Kreuzestod, um uns freizumachen und aufzurichten. Das Kreuz ist der Beweis Gottes leidenschaftlicher Liebe. Gott sucht unsere Hingabe. Liebe verschenkt sich. Hingebungsvoll.
Der letzte Ton ist verklungen, der Taktstock des Dirigenten noch in der Luft, die kollektive Ergriffenheit im Saal fast mit Händen zu greifen. Im Dunkel des Saales kullern mir Tränen der Rührung über die Wangen, als mir die freundliche Dame zu meiner Rechten wortlos ein Taschentuch zuschiebt. Hingabe ganz praktisch eben.

Bleiben Sie auch in dieser Woche behütet!

 

Lasst uns beten:     Jesus Christus,  du bist gekommen, um zu dienen
und dein Leben zu geben zu unserer Erlösung.
Nimm uns mit auf deinen Weg  und zeig uns, wie wir leben sollen.
Dir vertrauen wir uns an heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Wochenspruch:      Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Matthäus 20,28

Wochenpsalm:        Psalm 43  -  EG 724

Wochenlied:            EG 76 - O Mensch, bewein dein Sünde groß
oder
EG 97 – Holz auf Jesu Schulter

Download:                ANgeDACHT 2024-12

 

Ihre Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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11.03.2024

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.

Johannes 12,24

Mit einem Satz erklärt Jesus im Wochenspruch, dass sein Leiden und Sterben auf dem Weg in das Leben dazugehören.
Nehmen Sie in den nächsten Tagen einmal ein Weizenkorn in die Hand. Das kleine Weizenkorn ist hart, steinhart sogar. Die Schale schützt und verschließt das Innere des Korns. Wenn es so bleibt, dann geschieht nichts. Das Korn bleibt allein, es wird nicht leben. Das Weizenkorn ist verschlossen, abgeschlossen und man ahnt kaum, was alles in diesem Korn steckt.
Wenn das Korn in die Erde gelegt wird, wenn es Nässe und Dunkelheit erträgt, wenn die Schale gesprengt wird, wenn das Korn scheinbar abstirbt, dann beginnt es zu wachsen, dann keimt es und fängt an zu leben.
Ist es in meinem Leben auch so? Gelingt mein Leben nur, wenn ich ein Stück von mir hergebe, bereit bin, meine vertraute Gestalt verändern zu lassen, wenn ich Vertrautes loslassen, Abschied nehmen kann?
Was ist es bei mir, das sterben muss? Vielleicht mein Stolz, meine Einbildung, ohne mich liefe nichts, ich wäre unersetzlich? Das Vertrauen auf meine eigene Kraft, die Angst vor der Schwäche, vor den leeren Händen?
Ohne Wandlung – kein Leben. Ohne Sterben, Abschiednehmen – kein Wachstum. Ich habe es so erlebt: Durch Krisen in meinem Leben wurden wichtige Verwandlungs- und Veränderungsprozess angestoßen.
Abschiede von Vertrautem waren dazu nötig, auch manche Durststrecke, manche Dunkelheit auszuhalten.
Jesus spricht von sich selbst, wenn er vom Weizenkorn spricht, vom Tod, der ihm bevorsteht – und von dem neuen Leben, zu dem Gott ihn erwecken wird. Denn Gott wird durch ihn zeigen: er schafft Leben, selbst dort, wo es eigentlich gar nicht mehr geht. Denn Gott ist bei uns, selbst dann, wenn alles trostlos erscheint. Er gibt uns die Kraft, Frucht zu bringen, Gutes zu bewirken. Darauf will ich vertrauen. Amen.

 

Wir beten:
Christus, ich danke dir, dass du für uns zum Weizenkorn geworden bist und uns so das Leben ermöglicht hast.
Danke für die Menschen, die so selbstverständlich ein Stück von sich hergeben, damit ich leben kann.
Ich denke an die Kinder, die in schlimmen Verhältnissen aufwachsen müssen. Gib du ihnen, Gott der Liebe, trotzdem die Chance der Entfaltung und des Lebens.
Ich denke an die Menschen, die Vergangenes nicht loslassen können, die unerledigte Dinge mit sich herum schleppen. Hilf Ihnen Altes loszulassen, damit neues Leben wachsen kann.
Gott hilf uns selbst, damit wir dem Weizenkorn gleich werden, das seine Schale öffnet, das voll Vertrauen loslassen kann und so lebendig ist und Frucht bringt.


Wochenspruch:
        Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.     Johannes 12,24

Wochenpsalm:           Psalm 132

Wochenlied:               EG 98  -  Korn, das in die Erde

Download:                   ANgeDACHT 2024-11

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie  Dienste zur Teilhabe

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04.03.2024

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62

Im Leben gibt es immer wieder Entscheidungen zu treffen. Manche verlangen uns richtig viel ab. Was will ich beruflich machen? Wo will ich leben? Mit wem teile ich mein Leben? Aber auch die Frage, wen ich dafür zurücklassen muss. So geht es den Jüngern, die mit Jesus unter­wegs sind. Jesus erklärt es mit einer Metapher. Martin Luther hat diesem Abschnitt im Lukas-Evangelium die dicke Überschrift „Vom Ernst der Nachfolge“ gegeben. Ein ernstes Bild ist es. Das von einem Menschen, der die Hand an den Pflug legt, dabei aber zurück sieht. Ein Bauer, der beim Pflügen ständig nach hinten schaut, also schlicht abgelenkt ist, der bekommt selbstverständlich keine gerade Furche in den Acker. Und wie soll denn da noch ordentlich Ernte eingefahren werden? Wer sich ständig ablenken lässt und beim Laufen nach hinten schaut, der holt sich zwangsläufig eine Beule. Wer schonmal tagträumend gegen eine Laterne gelaufen ist, kann das nachempfinden.
Die beiden Jünger mit denen Jesus unterwegs ist und die sich ihm gerne anschließen wollen, werden echt herausgefordert. Die Forderung Jesu ist radikal. Jesus nachzufolgen, heißt, sich in Verzicht zu üben. Sie sollen alles zurücklassen. Nicht nur die persönlichen Habseligkeiten, sondern auch ihre Familien. Sofort sollen sie mit ihm losziehen. Mutig in die Zukunft schauen. Nicht zögern, sondern feste zupacken. Gott vertrauen.
Auch wir kennen solche Momente. Jede:r steht im Leben mehrfach und immer wieder vor solchen Wegkreuzungen und muss sich entscheiden. Welchen Weg schlage ich ein und welchen damit aus? Rückblickend zu erkennen, dass es trotz aller Entbehrung die richtige Entscheidung war, macht uns reicher an Erfahrung und stärkt uns für die nächste Kreuzung des Lebens. Eines Lebens in Liebe und Hingabe zu den Menschen und zu Gott. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn…

Kommen Sie gut durch die Woche!

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

 

 

Lasst uns beten:        Gott, Stärke und Licht unseres Lebens, du blickst freundlich auf uns.
Gütig, gerecht und wahrhaftig wollen wir leben.
Mach uns zu Menschen, die dir gern nachfolgen.
Das bitten wir durch Jesus Christus, der uns den Weg zu dir zeigt.
Amen.

Wochenspruch:         Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9,62

Wochenpsalm:           Psalm 34,16–23  -   EG 718

Wochenlied:               EG 391 - Jesu, geh voran

Download:                   ANgeDACHT 2024-10 

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26.02.2024

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Röm 5,8

Seit Jahresbeginn begleitet uns das Wort der Worte. Vielleicht das wichtigste Wort, der wichtigste Wert im menschlichen Zusammenleben überhaupt, jedenfalls, wenn es gut werden soll. Von der Liebe ist die Rede. Erinnern Sie sich an die Jahreslosung „Alles unter Euch geschehe in Liebe“.
Der Wochenspruch dieser Woche redet von der Liebe Gottes zu uns. Paulus erläutert sie uns mit dieser steilen Behauptung, dass die Liebes Gottes zu uns im Kreuz (nicht der Auferstehung) erwiesen werden sollte.
Das ist die Zumutung des christlichen Glaubens. Im Kreuz Christi, in diesem grausamen Tod die Liebe Gottes zu entdecken. Aber es ist auch die Kernaussage unseres Glaubens. Gott selbst nimmt all das auf sich, was wir falsch machen. Gott, den wir als unsterblich denken, nimmt in Christus selbst den Tod auf sich, weil er uns liebt, weil er damit den Tod selbst, alles Leiden und alle Sünde ad absurdum führt.
In der Antike hielt man diesen Glauben für eine Idiotie oder eine Eselei. Ein Gott, der doch allmächtig ist, lässt sich von Menschen ans Kreuz schlagen. Was soll das für ein Gott sein. Aber wer so denkt hat eben das Wesen der Liebe nicht verstanden und ihre Macht verkannt.
Gottes Macht ist die Macht der Liebe, nicht die Macht der Waffengewalt. Seine Liebe zeigt sich in der Ohnmacht, im Aushalten des Leidens im Mitleiden, nicht in dem er mit der Faust auf den Tisch haut. Deshalb: Gott erweist seine Liebe darin, dass Christus für uns gestorben ist. Und deshalb werden wir angeregt und befähigt, dass auch unter uns alles in Liebe geschehe. Amen.

 

Wochenspruch: Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Röm 5,8

Wochenpsalm:  Ps 25,1–9

Wochenlied        EG 96 Du schöner Lebensbaum des Paradieses

Download:          ANgeDACHT 2024-09

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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12.02.2024

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.

Luk. 18,31

Am Sonntag vor der Passionszeit geht es uns Thema Nachfolge; oder anders gesagt um die Frage: Wie lebe ich als Christ oder Christin? Macht es einen Unterschied, wenn ich gläubig bin? Die Jünger wussten um die Macht von Jesus. Sie sahen seine Zeichen und Wunder, hörten seine Worte. Er musste der Messias sein! Da lag es nahe, nur Gutes für die Zukunft zu erwarten. Endlich würden sich all ihre Hoffnungen erfüllen!
In diese Erwartung platzt Jesus hinein und kündigt sein Leiden und Sterben an. Jesus möchte seine Freunde vorbereiten. Es wird etwas geschehen, das sie so gar nicht erwarten: Gefangennahme, Folter, schändlicher Tod am Kreuz.
Jesus will ihnen zeigen: Wenn das Geschehen wird, geht dabei nicht etwas schief, auch wenn es so scheint. Gott hat schon lange geplant, wie die Menschen aus ihrer Gottesferne erlöst werden sollen. Und er hat dies durch seine Propheten ankündigen lassen. Jetzt ist diese Zeit gekommen.
Schon der Prediger im Alten Testament sagt: Für Glück und für Leiden gibt es eine bestimmte Zeit. Doch die Jünger verstehen Jesus nicht. Seine Worte passen nicht zu ihren Erwartungen. Wie oft hört man nur das, was man hören möchte.
Was macht es so schwer, Gottes Wege zu verstehen? „Glaube fängt nicht da an, wo der Ver-stand aufhört, sondern da, wo der Wider-stand aufhört.“ So hat Martin Buber es ausgedrückt. Wenn man im tiefsten Herzen nicht will, dann versteht man auch nicht. Ich musste ganz am Anfang meines Lebens­weges mit Jesus lernen: Erst ja sagen zu seinem Weg und dann erfahren, was er von mir will. Ich darf ja sagen im Vertrauen zu dem Jesus, der sein Leben für mich gegeben hat. Er will nur das Gute für mich.
Sind wir bereit, uns auf Gottes Wege einzulassen? Wie oft kann man im eigenen Leben feststellen: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Aber ist nicht gerade das spannend? Wir können Schritt für Schritt mit Jesus gehen. Er ist immer wieder überraschend anders, als wir meinen. Aber er weiß den Weg für mich, das ist genug.

 

Wir beten:               Nimm uns die Angst, Gott, zu klein, zu wenig, zu unbedeutend zu sein, nimm allem Kleinmut die bohrende Tiefe, erbarme Dich unser.
Gott, Du versprichst ein Leben mit Dir im Bund, wir hoffen darauf, dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen, so wie Du es verheißen hast.
Gott, vor uns liegen die Tage der Ausgelassenheit – aber dann auch die Tage des Schmerzes – der Schmerzen Deines Sohnes auf dem Weg zum Kreuz. Lass uns beides auf unser Herz nehmen: Die Freude, aber auch den Schmerz. Beides ist Leben. Im Vertrauen auf Deine Nähe und Deinen Schutz wollen wir Deine Kinder sein und bleiben. Amen.

Wochenspruch:    Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.  Lukas. 18,31

Wochenpsalm:     Psalm 31 – EG 716

Wochenlied:           EG 401  -  Liebe, die du mich zum Bilde

Download:          ANgeDACHT 2024-07

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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05.02.2024

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.

Hebräer 3,15

Ohren auf! Und die Herzen gleich mit! Stellt eure Lauscher auf Empfang ein und habt ein weiches Herz dabei! Vielleicht könnte der Wochenspruch auch so heißen.
Das Evangelium dieser Woche (Lukas 8,4-8) erzählt das bekannte Gleichnis vom Sämann. Manche Samen fallen auf den Weg, die Vögel fressen es. Wieder andere fallen auf Fels, verdorren aber, weil nicht genug Wasser da ist, um sie wachsen zu lassen. Einige Körner landen im Dornengestrüpp, das sie förmlich erstickt. Die anderen Körner – die meisten hoffentlich – fallen aber auf gutes Land, gehen auf und bringen hundertfach Frucht. Jesus beschreibt damit, wie unterschiedlich Menschen auf Gottes gutes Wort reagieren. Wie wir diese Saat aufnehmen. Deswegen ruft Jesus seinen Jüngern und Jüngerinnen am Ende des Gleichnisses zu: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Und vielleicht waren da unter den Zuhörenden auch Kinder. Die können angeblich ja besonders gut ihre Ohren auf Durchzug stellen. Mag stimmen, aber wir „großen Kinder“ können das auch prima. Gut, wir stellen uns nicht mehr mit zugehaltenen Ohren hin und trällern: „Lalala, ich kann dich gar nicht hören!“, aber oft sind auch unsere Ohren nicht so wirklich auf guten Empfang eingestellt. Zuhören ist manchmal auch gar nicht so einfach. Da muss man sich selbst zurücknehmen. Nicht immer gleich dem Impuls von „Das kenn ich auch“ oder „Das sehe ich aber anders“ nachgeben. Man kann das aber üben. Das Lauschen in der Stille. Das Hören auf das Rauschen der Welt. Den großen und kleinen Menschen­kindern achtsam zuhören. Gerade in aufgewühlten Zeiten wie diesen.
In Zeiten „zugehaltener Ohren“ und vieler verhärteter Herzen gilt es jetzt besonders: Hören wir den Menschen zu, aber hören wir auch genau hin! Höret, so werdet ihr leben! (Jesaja 55,3)

Offene Ohren und Herzen wünsche ich Ihnen zum Beginn der Woche.

Ihre Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle

 

Lasst uns beten:        Herr, unser Gott,  wecke uns auf durch dein Wort,
damit wir dein heilendes Wirken spüren
und die Gaben deiner Liebe mit wachen Sinnen empfangen.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt
und Leben schafft in Ewigkeit. Amen.

Wochenspruch:         Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.  Hebräer 3,15

Wochenpsalm:           Ps 119,89–92.103–105.116    (EGE 100)

Wochenlied:               EG 196 - Herr, für dein Wort sei hoch gepreist
oder
EG 199 - Gott hat das erste Wort

Download:                   ANgeDACHT 2024-06

 

 

 

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29.01.2024

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen...

…heißt es zu Beginn des 121. Psalms. Der begleitet mich. Besonders im Gebirge. Er trägt mich auf dem oft mühseligen Weg zum Gipfel und gibt Zuversicht. Zuversicht in meine eigene Kraft, den Aufstieg zu schaffen und die Zuversicht, dass Gott mitgeht. Wie steinig der Weg auch sein mag. Welche Gefahren er vielleicht mit sich bringt.
Die biblischen Texte dieser Woche sind auch solche Berggeschichten: Mose und der brennende Dornbusch auf dem Berg Horeb (2.Mose 3) und Jesus, der Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg nimmt, wo ihnen Mose und Elia erscheinen (Matthäus 17). Berge sind hier Orte der göttlichen Offenbarung.
Für uns können Berge auch Offenbarungen bereithalten. Wer sich durch Nebel, Regen oder in sengender Hitze, über Stock und Stein durchs Gestrüpp nach oben kämpft, sieht in die Ferne. Der Rundumblick ermöglicht uns Ausblick und Einsicht. Da sieht man auf einmal klarer. Man erfasst ein größeres Ganzes, das auf dem Weg noch verborgen blieb. Es muss aber nicht immer ein Berg sein. Im Herbst besuchte ich eine Tagung in der Essener Zeche Zollverein. Hoch oben über der alten Kohlenwäsche bot sich ein toller Blick über das Areal. Wie eine riesige Murmelbahn sieht das aus. Eine gigantische Anlage, wo es ohne Verzahnungen nicht geht. Eine Maschine greift in die andere und dann schlägt das Herz und versorgt das Ganze. Dafür braucht es alle! Jede noch so kleine Position ist wichtig, jeder Mensch im gesell­schaftlichen Gefüge wird gebraucht. Und jede:r muss Wertschätzung, Dankbarkeit und Anerkennung erfahren.
Wenn wir wieder hinabsteigen und an unseren Platz im Leben zurück­kehren, sollten wir die Einsicht(en) dieser Bergerfahrung sicher in unseren Herzen bewahren und in unser tägliches Miteinander einfließen lassen – demütig und dankbar.

Zum Beginn der Woche grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam.

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

 

Lasst uns beten:        Gott allen Lebens, Gott meines Lebens, du weckst in uns die Sehnsucht nach Neubeginn.
Lass uns miteinander gut leben, denn du bist schon unter uns.
Gib uns den Mut zu tun, was zum Frieden führt,
und lass uns deinen Segen für jede Stunde erwarten. Amen.
(aus „Alles hat seine Zeit“ 2024)

Wochenspruch:         Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.   Jesaja 60,2b

Wochenpsalm:           Psalm 97

Wochenlied:               EG 450 – Morgenglanz der Ewigkeit

Download:                   ANgeDACHT 2024-05 

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22.01.2024

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lukas 13,29

Ein Festmahl am großen Tisch. Menschen aus aller Herren Länder speisen zusammen, alle Gegensätze aufgehoben, egal welche Sprache man spricht, welche Religion, welche sexuelle Prägung, welche Hautfarbe. Menschen von überall her sitzen bei diesem Fest am Tisch. So malt es dieser eine Satz des Wochenspruches uns als Bild für das Reich Gottes vor Augen.
Aber das ist kein fernes Bild, das irgendwann kommt und mit dem wir nichts zu tun haben. Davor steht im Lukasevangelium nämlich die bange Frage der Menschen, wer denn nun eigentlich ins Reich Gottes kommt. Es sei eine enge Pforte durch die nur durchkommt, wer Jesus in seinem Leben wirklich gekannt hat, heißt es da. Das bedeutet ziemlich knallhart, nur wer wirklich an ihn geglaubt hat und sich im Leben auch so verhalten hat.
In merkwürdigem Gegensatz zum Bild von der engen Pforte, durch die nur wenige ins Reich Gottes kommen, steht dann plötzlich dieses andere Bild, mit dem das Evangelium das Jesajabuch zitiert, dass da wirklich jeder Mensch, egal woher, Platz am Tisch hat und eingeladen ist zu diesem Mahl.
Der Gegensatz hat Konsequenzen für unser Leben mitten in der Welt. Er wird zum Maßstab dafür, wer Jesus kennt, wer als Christ den Weg durch die schmale Pforte nimmt ins Reich Gottes. Wer nämlich nicht spaltend und ausgrenzend unterwegs ist, wer im irdischen Leben mit den Menschen von überall her auskommt, statt sie auszugrenzen oder abzuschieben, der findet den Weg, der macht schon jetzt das Reich Gottes sichtbar. Alles andere ist definitiv keine christliche Haltung. So knallhart sagt uns das Jesus im Evangelium. So wird der Anspruch formuliert an die ganz persönliche christliche Haltung aber auch unser konkretes Handeln im privaten, im gesellschaftlichen und im politischen Leben.
Christ:innen haben das Bild von diesem universalen Tisch vor Augen, an dem jeder Mensch Platz hat. Für diesen Glauben stehen sie ein, gegen jeden Alltagsrassismus und jede Diskriminierung erheben sie ihre Stimme und laden die Menschen schon jetzt ein an den großen Tisch des göttlichen Festmahls. Ich hoffe, Sie sind als Christ:in dabei.

 

Wochenspruch:         Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.  Lk 13,

Wochenpsalm:           Psalm 186,1-2.5-11

Wochenlied:               EG 293  -  Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden

Download:                   ANgeDACHT 2024-04

 

Zu Beginn der Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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15.01.2024

„Suchen und finden und auf dem Weg sein“

Das neue Jahr steckt noch in den Kinderschuhen. Weit und offen liegt es vor uns wie ein unbekanntes Land, in dem wir uns noch nicht auskennen. So machen wir uns auf die Reise mit den Suchenden und den Abenteuer­lustigen, mit den Ziellosen und den Sehnsuchtsvollen, weil es sich in guter Gesellschaft einfach besser wandern lässt.
In unseren Gedanken holen wir noch mehr Experten in unsere Reisegruppe: drei edle Männer mit Kamelen, die von oben bis unten vollgepackt sind mit Sternenkarten, Fernrohren und kostbaren Geschenken: Gold, Weih­rauch und Myrrhe. Sie lassen sich durch die Sterne leiten. Ein besonders heller Stern hat es ihnen angetan. Sie konnten einfach nicht anders, sie mussten ihm folgen: aus wissenschaftlichem Interesse, aus Neugier und aus dem Gefühl heraus, etwas Großes zu finden. Lange schon sind sie unterwegs, alles Vertraute haben sie hinter sich gelassen.
So wandern wir durch unsere Zeit, die Sterndeuter aus dem Morgenland und wir, die wir hier in der Lafim-Diakonie unseren Dienst tun oder leben. Obwohl die Dienstgemeinschaft und die uns anvertrauten Menschen in der Lafim-Diakonie unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, manche schnell unterwegs sind und andere sich nur mühsam fortbewegen können, vereint uns doch eins: Wir alle sind Menschen, die auf der Suche sind und noch nicht wissen, was wir finden werden, im Jahr 2024. Wir suchen nach Hoffnung, nach einem Friedenszeichen, nach einem Sinn in den Dingen, die wir tun – nach etwas oder jemandem. Wir fragen uns, was wir zu geben haben und was wir empfangen werden.
Vielleicht hilft uns der Gedanken der Sternsänger vom „Segen bringen und Segen sein“, da in den letzten Tagen die Segensaufkleber an die Türen der Einrichtungen und Häuser geklebt oder geschrieben wurden. Dieser Segen stiftet Mut, Zuversicht und fordert zu Solidarität mit anderen auf. Welche guten Worte haben uns schon im beginnenden Jahr gefunden, während wir, Tag für Tag neue Entscheidungen treffen.
Wir sind gefunden worden vom Stern über dem Stall von Bethlehem, der hell in unser Leben leuchten will, während das Kind in der Krippe unsere Herzen anlächelt.

 

Wir beten:                    Jesus, Kind in der Krippe, seit ewigen Zeiten machen sich Menschen auf, Dich zu suchen.
Wir wollen vor Dir stehen und uns anrühren lassen von Deiner Liebe.
So gewähre uns Deine Gnade und lass uns Dich suchen, wo Du zu finden bist.
Wenn wir nicht weiterwissen, dann finde Du uns.
Lege Dich in unser Herz, damit es Dir zur Krippe wird und wir durch Dich und mit Dir ins Leben gehen.

Wochenspruch:         Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade und Gnade.   Johannes 1,16

Wochenpsalm:           Psalm 148

Wochenlied:               EG 398  -  In dir ist Freude

Download:                   ANgeDACHT 2024-03

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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08.01.2024

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.

1.Johannes 2,8b

„Ihre Augen funkeln wie Sterne.“ „Hast du das Leuchten in seinen Augen gesehen?“ oder „Na, du strahlst heute aber!“
Es gibt diese Momente, wo wir Menschen begegnen, die irgendwie von innen heraus zu leuchten scheinen. Menschen, die einfach eine ganz besondere Ausstrahlung haben. Die von etwas erfüllt sind, das nicht verborgen bleiben kann. Und dieses Leuchten soll auch gar nicht ver­borgen bleiben, denn durch diese Menschen scheint Gottes Licht. Eben das wahre Licht, von dem im 1. Brief des Johannes geschrieben ist. Also nun bitte nicht physikalisch verstehen, dass Licht durch die Menschen hindurch scheint wie durch eine Fensterscheibe. Sondern diese Menschen haben sich von der Strahlkraft, die von der Geburt Jesu ausgeht, anstecken lassen. Und sie tragen das Licht weiter in die Welt.
So wie auch der Stern die drei Weisen zu Jesus an die Krippe führte.
Gott hat durch die Geburt Jesu das Licht in die Dunkelheit der Welt gesandt. Und die drei Könige erkannten diesen besonderen Hoffnungs­stern und folgten ihm nach. Noch heute lassen sich Menschen von Jesu Strahlen treffen. Dieses Hoffnungslicht dringt in die entferntesten Ecken der Welt. Es leuchtet auch dort, wo noch immer Dunkelheit in Form von Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen herrscht. Vor keiner Grenze macht es halt. Der Apostel Paulus schreibt: „Gott hat uns einen hellen Schein in unser Herz gegeben.“ Und hier drinnen in unseren Herzen möge es uns ein Anker der Zuversicht und Hoffnung sein. Und von hier und „durch“ uns, scheint es dann in die Welt hinaus. Wir selbst tragen das Licht in die Welt. So erfüllt von Gottes Liebe können wir von innen leuchten und die gute Nachricht von Gottes Erscheinen in der Welt in die Welt hinaustragen.

„Wir sind von Gott umgeben, auch hier in Raum und Zeit, und werden in ihm leben und sein in Ewigkeit.“ (Arno Pötzsch)

 

Lasst uns beten:        Gottes Stern, leuchte uns, Himmelslicht der Schöpfung. Aus Finsternis und dunkler Nacht hat Gott der Welt das Licht gebracht. Gottes Wort die Welt erschuf, Menschen höret seinen Ruf. Wir haben seinen Stern gesehen und kommen voll Freude. Amen.
                                        (Christoph Biskupek/ Oliver Sperling)

Wochenspruch:         Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Römer 8,14

Wochenpsalm:           Psalm 89,2–5.27–30

Wochenlied:               EG 410 - Christus, das Licht der Welt

Download:                   ANgeDACHT 2024-02

Zum Start in die neue Woche grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Sabine Papies
(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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01.01.2024

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

Joh 1,14a

Mit der neuen Woche beginnt das neue Jahr und für viele auch wieder der Alltag nach den Festtagen. Die ersten Weihnachtsbäume werden zum Abholen auf die Straßen gelegt und vermutlich ist es grau und nass wie so oft im Januar. Die Festzeit ist vorbei.
Aber halt, stopp, der Wochenspruch für diese Woche sagt etwas ganz anderes und macht deutlich: für das Kirchenjahr sind wir noch mittendrin in der Weihnachtsfreude. So schnell können wir doch gar nicht fassen, was Weihnachten uns sagen will. Zum Glück hängen in ganz vielen Wohnungen zumindest noch die Herrnhuter Sterne und leuchten den drei Königen, die ja erst noch am 6. Januar zur Krippe kommen. Im evangelischen Kalender geht die Weihnachtszeit sogar noch über Heilige Drei Könige (Epiphanias) hinaus, nämlich bis zum letzten Sonntag nach Epiphanias, der in diesem Jahr am 28. Januar ist.
Bis dahin dürfen wir uns also die Weihnachtsfreude weiter ausmalen und hoffentlich noch viele Herrnhuter Sterne sehen, die uns an die Herrlichkeit erinnern, die wir nach dem Wochenspruch in der Krippe sehen konnten.
Denn Gottes Wort wird an Weihnachten so greifbar, so menschlich wie es nur irgendwie geht. Gott wird für uns Mensch, er spricht unsere Sprache, damit wir sein Leben spendendes Wort verstehen können. Daher lasst uns noch eine Weile fröhlich singen mit den für diese Woche vorgeschlagenen Wochenliedern, herzliche Einladung.

 

Wochenspruch:    Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.   Joh 1,14a

Wochenpsalm:     Psalm 71 – EG 732

Wochenlied:           EG 34 - Freuet euch, ihr Christen alle   oder     EG 36 - Fröhlich soll mein Herze springen

Download:            ANgeDACHT 2024-01

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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25.12.2023

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!

Philipper 4,4. 5b

Passend zum Weihnachtsfest lautet der Wochenspruch für diese Woche: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist Nahe.
Es ist Weihnachten geworden - und wir Christen feiern an Weihnachten die Geburt von Jesus, dem Sohn Gottes. In den letzten vier Wochen haben wir uns intensiv auf die Weihnachtszeit vorbereitet. Wir haben unsere Häuser, Wohnungen und Einrichtungen mit vielen Lichtern geschmückt. Einige haben gemeinsam Plätzchen oder Stollen gebacken und vielleicht sogar ein Lebkuchenhaus verziert. Jeden Tag durften wir ein Türchen des Adventskalenders öffnen und je weniger Türchen es wurden, desto näher rückt das Weihnachtsfest heran. Viele von Ihnen haben mit Sicherheit auch den regionalen Weihnachtsmarkt besucht oder sind in andere Städte gefahren, um sich dort mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen.
Auch wenn die Weihnachtszeit mit den vielen Besorgungen von Geschenken für die Liebsten bis hin zu dem „großen Weihnachtseinkauf" in den Supermärkten zugegeben etwas stressiger werden kann, so hat für mich die Weihnachtszeit doch etwas besinnliches, friedliches: Sie ist für mich persönlich die schönste Zeit im Jahr. Es ist die Zeit im Jahr, wo die ganze Familie zusammenkommt und man gemeinsam mit Alt und Jung viele schöne Stunden verbringt. Das Weihnachtsfest läutet für mich, wie in jedem Jahr, der Gottesdienst in meiner Gemeinde an Heiligabend ein. Wir hören die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas Evangelium und obwohl ich die Weihnachtsgeschichte - vermutlich wie auch Sie - eigentlich schon auswendig kenne, so verliert die Weihnachtsgeschichte für mich an keiner Stelle ihren wunderbaren Glanz.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Wochenspruch:       Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!  Philipper 4,4. 5b

Wochenpsalm:        Psalm 102

Wochenlied:             EG 9  -  Nun jachzet, all ihr Frommen  oder    EG 19 - O komm, o komm, du Morgenstern

Download:            ANgeDACHT 2023-52

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Ihre
Anne Thekla Wallis

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18.12.2023

Bereitet dem HERRN den Weg, denn siehe der Herr kommt gewaltig.

Jes. 40,3+10

Weihnachten kommt näher … und haben Sie schon alle Geschenke?
Aber kommt es darauf wirklich an. Die Woche hält in den christlichen Wochensprüchen eine andere Aufforderung für uns bereit, die die Geschenke zur Nebensache werden lässt. Es geht um Wegbereitung, den Weg bereiten für einen, der wirklich den Unterschied macht, der selbst in der ödesten Wüste einen Weg findet und diesen zum Ergrünen bringen kann.
Der Prophet Jesaja hat diesen Abschnitt des Wochenspruchs zum 3. Advent mit der Aufforderung zum Trösten begonnen: Tröstet, tröstet mein Volk. Der gewaltig kommende Herr kommt also mit Trost und den haben wir alle nötig.
Wir leben in einer Zeit, die trostbedürftig ist, ich will nicht sagen trostlos, denn er kommt ja der Trost der ganzen Welt, darauf hoffen wir Christ:innen in der Adventszeit. Wir sind trostbedürftig, ganz persönlich immer wieder, weil wir so viele Abschiede nehmen müssen, von lieben Menschen, die versterben, von manch einer Beziehung … . Wir sind trostbedürftig aber auch was die große Weltlage betrifft, in der doch schon ein paar Jahre scheinbar eine Krise die nächste Jagd und kaum noch etwas wirklich sicher zu sein scheint.
Gerade deshalb gilt uns diese Aufforderung: bereitet dem HERRN den Weg. Wer trostbedürftig ist, sucht nach Trost und das geht gerade im Advent, wenn wir uns vorbereiten auf sein Kommen. Der Trost der ganzen Welt kommt zur Welt in einer trostlosen Krippe im hinterletzten Winkel der Welt als kleines Baby in einfache Windeln gewickelt. Und der Prophet Jesaja redet davon, „dass der Herr gewaltig kommt“. Das ist eine andere Gewalt, als die die wir vom Kommen des Herrn erwarten. Es ist die sanfte Gewalt der Liebe, die sich nur in einem Säugling wirklich ausdrücken kann. Liebe tröstet und Liebe verändert alles. Darauf hoffen wir, auch in diesem Advent.
Und das ist das größte Geschenk!

 

Wochenspruch:       Bereitet dem HERRN den Weg, denn siehe der Herr kommt gewaltig.   Jes. 40,3+10

Wochenpsalm:        Psalm 85

Wochenlied:             EG 10  -  Mit Ernst, o Menschenkinder

Download:                 ANgeDACHT 2023-51

       

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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11.12.2023

Seht und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Lukas 21,28

Wer braucht eine Aufmunterung und Zuspruch in diesen Tagen?
Wer hat den Kopf so gesenkt, dass er gar nichts mehr sieht?
Wer sehnt sich nach Erlösung in der heutigen Zeit?
Diese Frage ist heute berechtigt. Vor zwei Jahren hätten wir vielleicht noch gefragt: Ist Erlösung überhaupt noch relevant? Jeder ist doch selbst seines Glückes Schmied, wer braucht da noch Erlösung? Ich kann doch alles im Leben erreichen – wenn ich nur will –, wo bin ich da noch auf Erlösung angewiesen?
Wozu brauchen wir Erlösung? Jetzt, nach der Pandemie und mit den spürbaren Veränderungen, die die Klimakatastrophe und der Krieg nicht nur in Europa mit sich bringen, sehen wir manches anders. Manche dieser hausgemachten Probleme können wir nicht im Alleingang lösen. Es braucht das Zusammenwirken aller Menschen. Erst wenn wir selbstbewusst aufblicken können, werden wir frei mit anderen zu Handeln für andere und für unsere Mitwelt.
Viele Menschen verstehen die Welt nicht mehr. Sie wirkt wie eine unübersichtliche Krise mit offenem Ausgang. Wie lange geht das noch gut? Wie oft können wir noch einigermaßen unbeschwert Weihnachten feiern? Gegen die drohende Kurzsichtigkeit hilft, den Kopf immer wieder zu erheben. Die Augen brauchen die Weite, im Blick auf das Ganze.
Eine solche Blickrichtung legt Jesus uns ans Herz: „Seht auf und erhebt eure Häupter!“ Verkrampft euch nicht im Blick auf die drohenden Zeichen der Zeit. Sie sind nicht alles. Worauf ihr im Advent zugeht, ist weit mehr als eine kurze Ablenkung an ein paar Festtagen. Es naht sich eure Erlösung. Sie befreit euch von der Enge eurer Ängste.
Nur wenn man den Kopf hebt (oder das „Haupt“, wie der Bibeltext etwas altmodisch formuliert), kann man sehen, was da kommt, was vor einem liegt und was auf einen zukommt. Allein geht das manchmal nicht. Deswegen ist es in unserer diakonischen Arbeit so wichtig, zusammen den Kopf im Sinne Jesu, immer wieder zu heben, dass Menschen in ihrer Sorge, Trauer, Verzweiflung und Angst nicht alleingelassen werden.

 

Wir beten:                         Guter Gott, wir kommen in dieser Zeit des Advents in Sorge zu Dir. Wir sehen, was unsere Welt belastet.
Wir beten für alle, die unter Krieg, Hunger und Ungerechtigkeit leiden. Wir beten für Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat und ihre Familien zu verlassen und auf der Suche sind nach Sicherheit und Frieden.
Wir beten für unsere Kirchen und Gemeinden, dass sie ein Ort der Liebe und des Friedens sind. Wir denken an alle, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, dass sie ermutigt und gestärkt werden.
Wir beten auch für uns selbst, dass wir unsere Häupter erheben und die Augen nicht vor dem Leid verschließen und unseren Teil dazu beitragen, Probleme zu lösen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
In all dem, gib uns jeden Tag neu die Hoffnung, dass eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit möglich ist.

Wochenspruch:             Seht und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.  Lukas 21,28

Wochenpsalm:               Psalm 8o

Wochenlied:                    EG 7  -   Heiland, reiß die Himmel auf“

Download:                       ANgeDACHT 2023-50

          

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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04.12.2023

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.

Sacharja 9,9b

Macht hoch die Tür, die Tore macht weit! So singen wir es in die Woche hinein. So läuten wir die Adventszeit ein und bringen unsere hoffnungsvolle Freude auf die Ankunft Jesu in der Welt zum Ausdruck. Ja, Jesus will unsere offenen Türen einrennen. Und wir schaffen Raum für das kleine Licht, das da ausgeht in die ganze Welt. Und die Welt und uns schließlich erhellt. „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ (Sacharja 9,9)
Der Advent ist eine stille Zeit. Auch wenn uns der Trubel in den Kauf­häusern oft etwas anderes glauben machen will. Der Advent ist eine langsame Zeit. Auch wenn wir nicht selten von A nach B hetzen, auf der Suche nach dem schönsten Baum, an dem sowieso früher immer mehr Lametta hing. Aber „dann machen wir es uns gemütlich!“
Advent ist eine Zeit der Sehnsucht. Eine Zeit der Erinnerung an Kinder­tage. Aber vor allem ist Advent eine Zeit der Hoffnung. Die Welt müsste sich doch endlich, endlich zum Besseren wenden. Wann wird es endlich Frieden werden? Die Verbesserung der Welt beginnt nicht irgendwann, sondern jetzt. Sie beginnt nicht irgendwo, sie beginnt hier - bei dir und mir.
Wir warten auf die Geburt eines Kindes. Und so eine Geburt erfordert Ruhe, Vertrauen und vor allem Geduld. Ein geduldiges und besinnliches (Er)warten im Schein der 1. Kerze wünsche ich Ihnen für diese Woche - mit weit offenen Herzen, Türen und Toren!

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüße ich Sie herzlich

Ihre
Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

 

Lasst uns beten:        Gott, Licht der Welt, wir warten auf dich und sehen in das Dunkel der Welt.
In deine Hände legen wir: Unsere Ängste und unsere Sorgen. Unsere Fragen und alle Ungewissheit. Unseren Jubel und all unsere Hoffnung.
Lass dein Licht leuchten! An allen Orten, in allen Häusern. Unter deinem Himmel.
AMEN!

Wochenspruch:         Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sacharja 9,9b)

Wochenpsalm:           Psalm 24 – EG 712

Wochenlied:               EG 4 - Nun komm, der Heiden Heiland oder EG 11 – Wie soll ich dich empfangen

Download:                  ANgeDACHT 2023-49

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27.11.2023

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.

Lukas 12,35

Mit dem vergangenen Sonntag, dem Toten- oder Ewigkeitssonntag, endet in der christlich-evangelischen Kirche das Kirchenjahr. Wir haben an diesem Sonntag besonders intensiv unserer verstorbenen Familienmitglieder, Freunde und Bekannten gedacht, besuchten ihre Grabstellen, die wir zuvor für diesen besonderen Sonntag geschmückt und hergerichtet haben. Wir haben ihre Namen genannt oder gehört und zu ihren Ehren ein Licht entzündet.
Der Wochenspruch fordert uns auf, „bereit“ zu sein. In der alten Sprache des Lukas-Evangeliums werden wir im übertragenden Sinn aufgefordert, unsere „Bekleidung nicht abzulegen“, damit wir vorbereitet sind. Vorbereitet auf die Ankunft Christi, die in der sich anschließenden Adventszeit für uns Christen einen ganz besonderen Höhepunkt darstellt.
Wir kommen, um in dieser Bildsprache zu bleiben, aus der dunklen Jahreszeit, die mit dem Toten- und Ewigkeitssonntag zu Ende geht. An diesem Sonntag haben wir vielfach getrauert, uns erinnert und unseren Blick zumeist rückwärtsgerichtet.
Gleichzeitig schauen wir aber auch schon voraus und blicken bereits in die vor uns liegende wunderbare Adventszeit, die voller Licht sein wird und uns auf die Ankunft Jesu Christi einstimmt. Und diese Zeit ist voller (Vor-)Freude, sie ist aufregend und ich verbinde die Adventszeit mit Licht, Kerzen und Helligkeit. Die Adventszeit gibt uns gerade im Anschluss an den „nachdenklichem Ewigkeitssonntag“ wieder neuen Mut, um mit Kraft und Freude das vor uns liegende Fest, dass mit der Geburt von Jesus Christus am 24. Dezember wieder seinen Höhepunkt findet, gemeinsam zu feiern.
„Lasst Eure Lichter brennen….“ - machen wir uns bereit für die Ankunft des Herrn, lasst uns neuen Mut schöpfen und uns gemeinsam auf die vor uns liegende Adventszeit freuen.

 

Wochenspruch: Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.  Lukas 12,35

Wochenpsalm:   Psalm 126  -  EG 750

Wochenlied:       EG 147  -  Wachet auf, ruft uns die Stimme   oder
EG 153  -  Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt

Download:          ANgeDACHT 2023-48

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche

Ihre Anne Thekla Wallis

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20.11.2023

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen auf dass wir klug werden.

Psalm 90,12

Im ersten Teil des 90. Psalms wird Gott angeklagt. Er ist der Urheber des Todes. Von Anfang an hat er bestimmt, dass der Mensch wieder zu Staub werde. Vom Menschen wird nicht viel übrigbleiben als eine verdorrte Blüte und der so dahin geraffte Mensch verschwindet im Land des Vergessens. Der Beter greift eine theologische Meinung über den Tod auf, die zu seiner Zeit vertreten wurde. Wir würden diese Auffassung heute einem dumpfen Atheismus zuweisen. Im zweiten Teil kommt eine zweite Position zur Sprache: Es ist die Position, die der Meinung ist, dass der Tod der Sünde Sold sei und als berechtigter Zorn Gottes zu verstehen sei. Der Tod wird als schlimmes Unheil verstanden und das Leben ist viel zu kurz. So skizziert der Beter in diesem Psalm zwei gängige Auffassungen über den Tod, die ihm immer wieder begegnen und die wir bis heute kennen.

Psalm 90 hinterfragt diese Haltungen, sieht in ihnen eine Anmaßung eines pessimistischen menschlichen Geistes, der sich anmaßt, Gottes Tun zu beurteilen. Eine skeptisch vorwurfsvolle Frage: „Wer begreift schon die Gewalt deines Zornes, wer sieht schon ein den Druck deines Grimmes?“, fragt er die zurück, die solche Auffassungen über den Tod vertreten.

Ein einfacher weisheitlicher Satz wird dagegengesetzt. Ein Satz, der die Anmaßung dieser menschlichen Todeslogik entlarvt.
Luther hat ihn mit seiner Übersetzung im deutschen geprägt: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Gemeint ist, dass wir uns unserer Tage bewusst sein sollen, dass wir jeden Tag mitzählen sollen, damit wir wissen, was wir an diesen Tagen für ein Geschenk haben.   Spätere haben diese Weisheit dann in den folgenden Versen weiter ausgeführt aber als Weisheit fürs Leben gegen jede Logik des Todes reicht der eine Satz: Lehre uns, unsere Tage zu zählen, damit wir ein weises Herz erlangen.

 

Wochenspruch: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.    2. Kor. 5,10a

Wochenpsalm:   Psalm 50

Wochenlied:       EG 149  -  Es ist gewisslich and er Zeit

Download:          ANgeDACHT 2023-47

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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13.11.2023

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 5,9

Wir können den Wochenspruch dieser Woche nicht oft genug sagen oder hören. Jesus sagt in der Bergpredigt: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der Hamas auf Israel haben wir gelernt, dass Friedenstiften nicht bedeutet, wehrlos zu bleiben. Menschen und Länder müssen sich verteidigen dürfen gegen jede Form von Brutalität und Überfälle. Aber Jesus redet in der Bergpredigt ja nicht zu Kriegsparteien oder zu Menschen, die einen rechtswidrigen Überfall ausführen. Jesus redet zu uns; zu Menschen, die ihren Alltag gestalten und sich fragen: Wie lebe ich richtig im Geist Gottes? Denen sagt Jesus: Selig sind, die Frieden stiften.

Schon das ist ja manchmal schwer genug. Es gibt so viele Konflikte in den Familien, der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder auf den Straßen. Die Gerichte können ein Lied davon singen, wie man sagt. Es gibt so viele Prozesse über Alltagsstreitigkeiten, dass Gerichte kaum noch nachkommen. Was könnte es da heißen, Frieden zu stiften?

Oft liegt das tiefere Problem eines Unfriedens in den Interessen, die einzelne Parteien in einem Konflikt haben. Sie gilt es zu bedenken – jede Seite für sich. Im besten Falle bedenkt man sie gemeinsam; so aufrichtig wie möglich. Oder jede Seite, die möglichst friedlich bleiben will, bedenkt aufrichtig die eigenen Interessen. Und überlegt dann – immer voraus­gesetzt, man möchte eine möglichst friedliche Lösung: Kann ich, können wir auf unser Interesse, oder einen Teil davon, auch verzichten? Und die andere Seite womöglich auch?

Man sagt, es gibt keinen Frieden ohne Opfer. Ist das wahr? Wer an einem Streit beteiligt ist, wird bei nüchterner Betrachtung bald merken, dass es um Interessen auf beiden Seiten geht und dass ein Friede nur möglich ist durch Verzicht auf Interessen. Das heißt: Ich will dem Frieden ein Opfer bringen. Vielleicht gelingt es mir; und den anderen auch. Dann wäre viel gewonnen. Und wir dürfen uns glücklich, ja selig schätzen, dass uns Frieden gelungen ist. Frieden bedeutet, nichts wollen zu müssen.

 

Wir beten:
Du, Herr, hörst das Seufzen. Du hörst auch unseren Schrei nach Frieden und Gerechtigkeit.
Darum kommen wir zu Dir mit all dem, was uns bedrängt.
Wir denken vor Dir an die Menschen, die Leid erfahren und sich nach Frieden und Heil sehnen,
wir denken an unsere kranken Nachbarn und an alle Trauernden,
wir denken an all die, die an den Folgen des Krieges schwer zu leiden haben.
Wir rufen zu Dir: Komm und lass sie Deine Liebe erfahren, die unser Leben heil werden lässt.

Wochenspruch:    Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen (Matthäus 5,9)

Wochenpsalm:     Psalm 85, 9-14

Wochenlied:           EG 152  -  Wir waten dein, o Gottes Sohn
Mein Vorschlag:  EG 436  - Herr gib uns deinen Frieden

Download:            ANgeDACHT 2023-46

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie Dienste zur Teilhabe

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06.11.2023

Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.

Psalm 130,4

In dieser Woche stehen Schuld und Vergebung im Zentrum und ich gebe ehrlich zu: Es fällt mir schwer! Zu sehr lasten die grausamen Ereignisse der vergangenen Wochen auf meinen schmalen Schultern. Das Herz ist schwer. Nein, es ist buchstäblich gebrochen. An Vergebung zu denken, ja sie zu fühlen, auf sie zu hoffen. Es fällt schwer. Aber: Aufgeben ist keine Option!
Im Wochenspruch stolpere ich über das „dich fürchten“. Gut tut es dann, einfach einmal andere Bibelübersetzungen zur Hand zu nehmen. In der Übersetzung der Basisbibel lautet der Wochenspruch: „Doch bei dir liegt die Kraft der Vergebung. Dafür begegnet man dir mit Ehrfurcht.“ Gottes Kraft der Vergebung nimmt mir ein wenig die Last. Denn es versichert mir ein ums andere Mal, dass da ein anderer die Superpower hat und mir kleinem Menschen einfach reichlich davon schenkt. Aus der „Furcht“ wird Ehrfurcht. Sie ist eine Haltung größter Hochachtung, kann Bewunderung, aber auch Erschrecken ausdrücken. Das stimmt mich gleich hoffnungsvoller, bringt es mir doch vor Augen, dass die positiven, aber eben auch die negativen Gefühle und Gedanken bei Gott Platz haben. Diese Ehrfurcht vor Gott sollen wir in unseren Herzen – ganz besonders den gebrochenen – tragen. Der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer entwickelte seine Ethik von der Ehrfurcht vor dem Leben. Die prägende Kern­aussage ist hier: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Schreiben wir uns das in die Herzen und hören wir nicht auf für Frieden und Versöhnung einzustehen. Dann können sich Himmel und Erde begegnen, wie es im Wochenlied so wunderbar hoffnungsvoll und tröstend anklingt:
Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen
und neu beginnen, ganz neu…
Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken
und neu beginnen, ganz neu…
Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden,
und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werden unter uns.

Lasst uns beten:  Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. AMEN!
(Franz von Assisi)

Wochenspruch:   Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Psalm 130,4)

Wochenpsalm:     Psalm 143   -   EG 755

Wochenlied:         EG 251 - Herz und Herz vereint zusammen oder EGE 29 - Wo Menschen sich vergessen

Download:          ANgeDACHT 2023-45

 

Zum Start in die neue Woche grüße ich Sie herzlich
aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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30.10.2023

In dieser Woche feiern wir wieder den Reformationstag.

Ich mag diesen Martin Luther. Was von ihm erzählt wird, lässt in mir ein Bild von einem Menschen entstehen, dem Gott wichtig ist, der sich viele, ernste Gedanken um seinen Glauben macht. Aber ich sehe auch einen Menschen, der mit beiden Beinen im Leben steht, genießen kann und nie um einen derben Spruch verlegen ist.
„Wer nicht liebt Wein, Weib, und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“
Perlen vor die Säue werfen  und der Wolf im Schafspelz, das Machtwort und die Feuertaufe – mit diesen und vielen weiteren Redewendungen prägt Martin Luther die deutsche Sprache bis heute.
Er ist kein Held, nicht makellos und kein perfektes Idol. Er ist ein Kind seiner Zeit, mit einer fraglichen Einstellung zum Judentum und zum Feudalsystem.
Deshalb gefällt mir auch der Umgang der evangelischen Kirche mit Martin Luther gut. Wir stellen ihn auf keinen Sockel, maximal hier und da als Denkmal. Das wäre auch nicht im Sinn von Martin Luther.
„Wie käme denn ich armer stinkender Madensack dazu, dass man die Kinder Christi mit meinem heillosen Namen nennen sollte?“ — Martin Luther auf die Frage, ob man seine Anhänger "lutherisch" nennen solle.

Wir feiern Reformationstag und nicht Martin Luther Tag. Auch „Tag der Liebe und Freiheit“ wäre ein passender Name, aber das könnte natürlich falsch verstanden werden. Doch genau das ist für mich der wichtigste Punkt bei der Reformation: Gott liebt uns über allen Maßen, bedingungslos und unendlich. Deshalb ist er in seinem Sohn Jesus Christus Mensch geworden, ist für unsere Sünde am Kreuz gestorben und hat uns ein für alle Mal erlöst. Das Einzige, was wir noch tun müssen, ist diese Liebe anzunehmen und unsere Schuld bei Jesus abzugeben. Also sich und Gott die eigene Schuld eingestehen und dankbar annehmen, dass ein anderer, Jesus, dafür bezahlt hat. Damit sind wir schuldenfrei. Das macht uns frei.
Ich brauche mich nicht abstrampeln mit irgendwelchen Ritualen, ich muss mir nicht mit Gut-Taten das Himmelreich erarbeiten. Ich habe freien Eintritt und bekomme ewiges Leben geschenkt.

Allein durch die Gnade, allein durch den Glauben.“
Diese Liebe berührt mich immer wieder, ja manchmal überwältigt sie mich geradezu. Der große, allmächtige Gott, der die Erde und das ganze Universum geschaffen hat, macht sich klein, lässt sich erniedrigen, damit ich ihm ganz nahekommen kann. Ich will diese Liebe aus ganzem Herzen erwidern, mich davon anstecken lassen und sie weitertragen. Und weil Gott mich liebt, versuche ich mein Leben nach seinem Wort auszurichten.
Gute Werke machen einen Menschen nicht gut, aber ein guter Mensch tut gute Werke.“   Das gelingt mir an manchen Stellen gut und an anderen überhaupt nicht. Aber das kann ich ja wieder bei Jesus ablegen und es immer wieder neu versuchen.

Wie sagt Martin Luther:
"Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade. Und solche Zuversicht macht fröhlich, mutig und voll Lust zu Gott und allen Geschöpfen."

 

 

Wir beten:               Gott, ich möchte dir vertrauen, dass du das Beste für mich willst. Gerade dann, wenn es mir schwerfällt, dass zu glauben.

Wochenspruch:    Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.   Röm. 12,21

Wochenpsalm :    Psalm 19  -  EG 708

Wochenlied:           EG 377  -  Zieh an die Macht, du Arm des Herrn

Download:           ANgeDACHT 2023-44

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Anette Schmidt
Lafim-Diakonie

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23.10.2023

Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf dass sie nicht in Torheit geraten.

Psalm 85,9

Könnte ich doch hören, betet der Psalmist in diesem Vers. Wir erweitern das, könnten wir doch hören, könnten die Menschen doch hören. Die im Heiligen Lande, die mit ihrem grausamen Terrorangriff den Krieg zwischen Palästinensern und Israel neu entfacht haben. Sie glauben an den gleichen Gott, aber können sie hören? Könnten sie doch hören, dass er Frieden zusagte. Vielleicht ist es gerade dieses besondere Hören. Dass verfeindete Menschen nicht aufeinander hören können, ist in Konflikten so. Der Psalm weiß das und so spricht er vom Hören auf Gott. Wer auf Gott hören kann, der hört Worte des Friedens. Worte von Gott bewirken, was sie sagen. Sie machen Frieden. Von daher ist es ein flehender Ruf, könnten die Menschen doch endlich, endlich hören, dass Gott vom Frieden redet, dann wird es auch sofort wirken und die Torheit des Krieges würde egal wo endlich aufhören.
Denn es ist fraglos: Krieg ist immer eine Torheit. Sie bleibt es auch dann, wenn die einen ungerechtfertigt und grausam angegriffen werden und die anderen sich vermeintlich nur verteidigen. Dabei ist noch nie in der Geschichte der Menschheit Frieden gewachsen, sondern nur unendliches Leid, wie sehr auch immer jede Partei sich im Recht fühlte oder auch objektiv im Recht war. Der Preis bleibt der Tod von tausenden von Menschen, Flucht und Vertreibung.
Unser Gebet um Frieden ist das Gebet um offene Ohren für die Botschaft Gottes, Shalom, Friede das ist sogar Gottes Name. Beten wir, dass es endlich alle hören in Palästina, aber auch in Israel, in der Ukraine aber auch in Russland, aber auch in Mali und im Sudan, in Äthiopien und in Syrien. Lass hören Deine Friedensstimme, Gott, in über 100 bewaffneten Konflikten, die es heute auf der Welt gibt. Damit die Torheit ein Ende findet und Shalom, Dein Friede, Gott erkennbar wird. Amen.

Wochenspruch:   Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8

Wochenpsalm:   Psalm 119  -  EG 748

Wochenlied:        Wohl denen, die da wandeln (EG 295)

Download:           ANgeDACHT 2023-43

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
(Vorstand Personal und Diakonie)

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16.10.2023

„Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“

Jeremia 17,14

Gesund werden, gesund bleiben, keinen Unfall haben, ist ein großer Wunsch aller Menschen. Sie möchten nie angewiesen sein auf fremde Hilfe. Aber Gott zeigt uns, dass das Leben seinen Wert auch dann nicht verliert, wenn nicht mehr alles möglich ist; und dass er auch dann Räume und Wege zu einem Leben in Fülle schenkt.
Da geht einer zum Arzt, von dem er schon viel Gutes gehört hat. Er setzt sich ins vollbesetzte Wartezimmer. Reges Kommen und Gehen. Die Menschen, die noch warten, haben ihre Nöte und Krankheiten im Gesicht geschrieben. Die Menschen, die aus dem Behandlungszimmer treten, wirken wie verwandelt: Sie sind froh geworden, die Mienen gelöst, sie sind gesund, heil... Der Neuankömmling wird bestärkt: Hier bin ich beim richtigen Arzt; hier wird mir geholfen! Er wird die richtige Medizin wissen. Wie er all die anderen Patienten kuriert hat, so wird er auch ihn heilen! Können wir uns auch in diesem Bild erkennen?
Sitzen wir nicht auch alle in irgendwelchen Wartezimmern? Wie sehr wünschen wir uns, dass uns einer hilft und heilt! Es sind allerdings sehr unterschiedliche »Wartezimmer«, in denen wir Genesung erhoffen.
Nehmen wir uns einmal fünf Minuten, um zu bedenken, was eigentlich unsere Leiden und Nöte sind, für die wir Genesung erbitten? Wo wir doch ohnehin warten – in irgendwelchen Wartezimmern - und noch Zeit haben, bis wir »dran« sind: Wäre heute nicht der Tag und jetzt die Stunde,  aus dem Immer so und weiter so auszureißen und einen neuen Versuch zu machen (beim richtigen Arzt, versteht sich!)?
Wir kennen ihn ja alle. Das Neue Testament ist das Buch seiner Heil­erfolge. Dort lesen wir auch, wie wir zu ihm gelangen. Schlagen wir auf und lesen - schon sind wir in seinem Wartezimmer. Falten wir die Hände und beten wir - schon beginnt seine Sprechstunde. Jesus Christus heißt der richtige Arzt. Zu diesem Mann kann man Vertrauen haben: Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen!

In welchem Wartezimmer sitzen Sie?

 

Wir beten:                       

So vieles lähmt uns: Krankheit, Versagen, Schuld und Angst. Wir bitten Gott, dass er uns heil mache
an Leib und Seele, damit alles, was uns belastet
und von ihm trennt, überwunden wird durch seine Barmherzigkeit.
Heilender Gott, heile Du uns, so werden wir heil. Heile unsere Herzen. Heile unsere Beziehungen: unsere Beziehung zu Dir, unserem Vater, unsere Beziehungen zu anderen und unsere Beziehungen zu uns selbst. Heile die verwundete Schöpfung. Führe verfeindete Menschen zusammen, überwinde die Habgier, verbreite die machtvolle Liebe Christi.

Wochenspruch:             Heile du mich Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.   Jeremia 17,14

Wochenpsalm BL:        Psalm 119,9 – 16  -  EG 748

Wochenlied:                    EG 324 “Ich singe dir mit Herz und Mund“

Download:                   ANgeDACHT 2023-42

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Lafim-Diakonie, Dienste zur Teilhabe

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09.10.2023

Dieses Gebot hat uns Gott gegeben: Wer ihn liebt, soll auch seine Geschwister lieben.

1. Joh 4,21 - Übersetzung der Basisbibel

Wie gelingt ein verantwortungsvolles Leben? Mit den Zehn Geboten hat Gott uns Menschen den ethischen Kompass unseres Zusammen­lebens in die Bücher und die Herzen geschrieben. Sie sollen Dreh- und Angelpunkt all unseres Tuns und auch des Lassens sein. Wer Gott liebt, kommt gar nicht umhin, die Geschwister zu lieben. Die Ausrichtung auf Gott und die Nächste, nicht auf materiellen Besitz, möge uns leiten.
Nun sollen wir freilich nicht alle zu besitzlosen Einsiedlern werden. Das ist nicht damit gemeint. Aber jede:r hat etwas zu geben. Und teilen können wir neben Brot auch andere (lebens)wichtige „Güter“. Neulich in der S-Bahn: Eine ältere Frau steigt ein. Sie zieht einen Trolley, geht ein wenig gebückt und hat im Leben wohl schon einiges erlebt. Das sieht man ihr an. Sehr höflich wendet sie sich an die Fahrgäste: „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie störe, aber vielleicht hätten Sie Pfandartikel, ein wenig Geld oder auch einfach nur ein Lächeln für mich?“ Die liebevolle und doch auch selbstbewusste Art wie die Frau um eines dieser Dinge bittet, berührt und beeindruckt mich tief. Sie mag arm, einsam und bedürftig sein, aber ihre Würde nimmt ihr so schnell niemand. Sie freut sich über einen kurzen Moment menschlicher Zuneigung genauso sehr wie über materielle Unterstützung. Beides braucht sie dringend zum Leben! Ich habe weder eine Pfandflasche noch Kleingeld dabei, aber mein Lächeln kommt wie von selbst. Sie dankt es mir mit einem Lächeln ihrerseits und wir wechseln ein paar Worte miteinander.
Dieses Erlebnis trug mich durch den Tag und die Dame vielleicht ja auch. Wir haben einander gesehen, einander wertgeschätzt. „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Joh 4,16) So auch in uns!

Lasst uns beten:
Gütiger Gott, du bist uns wie Mutter und Vater. Du bist Liebe. Größer als jede Zuneigung, die wir auf Erden erfahren können, ist deine unendliche Liebe zu uns. Daran aus tiefstem Herzen glauben zu können, darum bitten wir dich. Wenn es uns schwerfällt zu vertrauen, gib du uns die Zeit und den Halt, es zu lernen. Denn du lässt uns nicht aus deiner Liebe fallen und segnest uns! Amen.

 

Wochenspruch:         Dieses Gebot hat uns Gott gegeben: Wer ihn liebt, soll auch seine Geschwister lieben.  Joh 4,21 (Übersetzung der Basisbibel)

Wochenpsalm:           Psalm 1  - EG 702

Wochenlied:               EG 414 - Lass mich, o Herr, in allen Dingen

Download:                   ANgeDACHT 2023-41

 

Zum Start in die neue Woche grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

 

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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02.10.2023

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Psalm 145,15

Passend zum diesjährigen Erntedankfest lautet der Wochenspruch für diese Woche: “Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit”.
Am gestrigen Sonntag haben wir das Erntedankfest gefeiert. Zelebriert wird das Erntedankfest immer am ersten Sonntag im Kalendermonat Oktober. Wir Menschen möchten uns mit diesem Fest für all die Gaben bei Gott und der Natur bedanken. Denn diese Vielzahl an Früchten, frischem Gemüse und Getreide ist nicht selbstverständlich. Wenn wir heutzutage in einen Supermarkt oder auf den regionalen Wochenmarkt gehen, haben wir eine facettenreiche Auswahl an frischem Obst, Gemüse und vielen weiteren Lebensmitteln. So gibt es nicht nur eine Apfelsorte, sondern ich stehe jedes Mal aufs Neue vor der Entscheidung, welche Apfelsorte ich heute gerne kaufen möchte: Granny Smith, Elstar, Pink Lady, Braeburn, Gala, Jonagold oder vielleicht doch lieber eine alte Apfelsorte, wie den Boskop? Mir fällt dann immer wieder auf, wie reichhaltig das Angebot ist und in welchem „Luxus“ wir eigentlich leben. Bei so viel Auswahl findet bestimmt jeder die passende Apfelsorte, die er oder sie am liebsten isst.
Das Erntedankfest erinnert mich auch jedes Jahr daran, achtsam mit Lebensmitteln umzugehen. Oft werden Lebensmittel einfach weggeschmissen, weil sie eine kleine Druckstelle haben, falsch gelagert wurden oder nicht so groß oder gleich­mäßig gewachsen sind, wie das von uns gewünschte „Idealbild“. Oder die bestellte Speise ist größer als der eigene Hunger – wir erleben leider immer wieder, wie halbvolle Teller zurück in die Küchen von Restaurants gebracht werden.
Doch nicht jeder Mensch verfügt über solch eine so große Auswahl an Lebensmittel, wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Es gibt aber auch hier in Deutschland – genauso wie in vielen anderen Ländern auf der Welt – leider viele Menschen, die nur über sehr wenig oder gar keine Nahrung verfügen. Wir dürfen diese Vielzahl an Lebensmittel nicht als selbstverständlich ansehen, sondern jeden Tag dankbar darüber sein, dass Gott uns unsere Speise gibt.
Erntedank – ein guter Moment, sich des Wohlstands und der Vielfalt des großen Angebots an Speisen und Getränken bewusst zu werden, das eigene Verbraucher­verhalten kritisch zu reflektieren und „Dank“ zu sagen:
Wir danken den Menschen, die für uns gesät, die Ernte eingebracht und uns an diesen Reichtum teilhaben lassen. Wir danken unserem Schöpfer, der uns all diese Wohltaten erleben lässt.
Und Erntedank ist auch gleichzeitig eine gute Gelegenheit dazu, die Menschen aktiv zu unterstützen, die sich nicht an einen reich gedeckten Tisch setzen können.

 

Wochenspruch:          Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.    Psalm 145,15

Wochenpsalm:           Psalm 104  - EG 743

Wochenlied:               EG 502 – Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

 Download:                   ANgeDACHT 2023-40

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Anne Thekla Wallis

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25.09.2023

Ich preise dich, HERR; denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen.
HERR, mein Gott, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund.

Psalm 30, 2-3

Der Wochenpsalm in dieser Woche singt von den Höhen und Tiefen des Lebens und er nimmt in seiner Bildersprache kein Blatt vor den Mund. Er beschreibt die Tiefen im Leben mit deutlichen Bildern, die erahnen lassen, was der Dichter dieser Zeilen in seinem Leben durchgemacht hat. „Aus der Tiefe gezogen“, „aus dem Totenreich herauf geholt“. So erinnert der Psalm auch uns. Wir vergessen gerade schlimme Erlebnisse nicht. Sie tauchen immer wieder auf, für manche sind sie ein Trauma, eine Erfahrung, die nicht zum Ende kommt. Betend begegnet der Psalm diesen Erfahrungen, bringt sie in Worte, damit er ihnen auch etwas entgegensetzen kann.
Stellvertretend für eigene Erfahrungen dieser Dunkelheit und Tiefe redet hier einer und bringt das Unaussprechliche in Worte. Stellvertretend beten wir in dieser Woche diese Worte nach und nehmen damit alle Leiderfahrun­gen mit, die uns selbst belasten, die die Menschen bewegen, die bei uns und mit uns leben, die davon gezeichnet und geprägt sind. Betend nehmen wir diese menschlichen Tiefen mit und bringen sie vor Gott.
Vor Gott haben wir gesprochen über dieses Leid und gebetet für die, die gerade in der Tiefe sind.
Der Psalmbeter weiß von der Heilung. Er besingt sie in seinem Psalmwort: „du hast mich aus der Tiefe gezogen“, „du hast mich geheilt“ und nach dem Weinen am Abend ist jetzt die Freude am Morgen.
Es ist die Gewissheit, dass Gottes Gnade alles Leiden bei weitem überwiegt. Der Moment der Gottesferne, den wir in der Tiefe erleben ist nur kurz, auch wenn er uns umso mehr erschreckt und wir uns oft nur daran erinnern.
Die Erinnerung an Gottes Gnade macht uns stark wie ein Fels und lässt uns loben, preisen und singen.
Den Psalm nachbeten bedeutet uns daran zu erinnern, immer wieder erinnern an die das Negative weit überwiegende Güte und Gnade Gottes. Diese Kraft steht gegen die herunterziehenden Leiderfahrungen. Es fließt neue Freude in den Tag, wenn wir so mit dem Psalm beten und singen und uns anrühren und heilen lassen von seinen Worten.

Wochenspruch:          Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.  Tim 1,10b

Wochenpsalm:   Psalm 30  -  EG 715

Wochenlied:        EG 115  -  Jesus lebt, mit ihm auch ich

Download:        ANgeDACHT 2023-39

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie

 

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18.09.2023

Alle Eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

1. Petr. 5,7

Über diesen Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief möchte ich heute mit Ihnen nachdenken. Der Satz ist sehr plakativ. Als ob damit alles erledigt sei. Das kann doch nur einem eingefallen sein, der selbst noch nie so richtig krank und voll Sorge war. Das klingt, als würde jemand gute Rat­schläge zu Dingen geben, von denen er nichts versteht.
Der Mann, der diesen Satz aufgeschrieben hat, der Apostel Petrus, richtet sich an Menschen, die als christliche Gemeinde unter vielen anderen Glaubensrichtungen leben. Ihnen macht er Mut, alle Sorgen bei ihm abzulegen. Die christliche Gemeinde hat nun aber dieses Wort bald wie eine Gebrauchsanweisung für’s Leben verstanden.
Viele Menschen fragen sich, wie sorgt Gott eigentlich für uns? Gott sorgt für uns, in dem er uns in eine Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern stellt und dafür sorgt, dass wir füreinander da sind. Kirche und seine Diakonie sind Orte, wo wir füreinander sorgen und einander im Geiste Jesu Gutes tun.
Da schwingt ab dem Jahresfest der Lafim-Diakonie unser neuer Claim „WIR TUN GUT“ bei mir mit und hat einen wärmenden Unterton und sagt uns: Hier geht es um Menschen, die in einer lebendigen Beziehung von Geben und Nehmen stehen, da steht auch Emotionalität drin, sich um jemanden sorgen, weil er mir am Herzen liegt. Ich kümmere mich um dich, und ich habe Interesse an dir, will wissen, wie es dir geht und mein Teil tun, damit es dir gut geht. Da schwingt für mich mit, dass man sich kennt, voneinander weiß, sich umeinander sorgt und füreinander betet. Christen vertrauen auf Jesus, der uns aufgefordert hat, zu ihm zu kommen, wenn wir mühselig und beladen sind. Er hat die Sorgen der ganzen Welt angeheftet ans Kreuz von Golgatha. Das ist für viele eine ganz große Hoffnung.
Umso wichtiger ist es, dass wir als Diakonie zeigen, wie wir füreinander sorgen und Wege finden, dass Menschen sich nicht allein gelassen fühlen. Darum ist es wichtig, in allem Tun sich erinnern zu lassen, dass all unser Sorgen füreinander wurzelt in Gottes Sorge für uns, in seiner Gnade, in seinem Trost, in seiner Kraft. Der gemeinsame Glaube an diese Kraft gibt Hoffnung für unsere Welt.

 

Wir beten:
Bei dir, Jesus, ist das Leben, zu dir kehren die Dankbaren zurück.
Zu dir kehren wir zurück
mit unserem Glauben,
mit unserem Dank,
mit unserer Sorge
mit unserer Liebe.
Zu dir, Jesus, kommen wir
mit unseren Hoffnungen und
mit unseren Bitten.
Jesus, erbarme dich heute, morgen und alle Tage. Amen.

     

Wochenspruch: All eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.    Petrus 5,7

Wochenpsalm:   Psalm 79

Wochenlied:        EG 369  -  Wer nun den lieben Gott lässt walten

Download:        ANgeDACHT 2023-38

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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15.09.2023

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2

Dankbarkeit steht in dieser Woche ganz besonders im Mittelpunkt. Loben und Danken. Und nicht zu vergessen, was Gott uns Gutes getan hat. Im Kleinen und Großen. Im Gestern und Heute.
Mein Herz quillt noch reichlich über von Dankbarkeit, wenn ich an unser fröhliches Jahresfest, das wir letzte Woche in Bad Belzig gefeiert haben, denke. Der Blick in die vielen zufriedenen Gesichter der Kolleg:innen und Gäste stimmt mich unendlich dankbar. Reich beschenkt haben wir uns da gegenseitig – mit Lachen, guten Gesprächen und Begegnungen. Und Gott war und ist immer mit dabei – um uns, mit uns, durch uns! Halleluja!
Dankbarkeit! Das heißt auch, sich darauf zu besinnen, nichts als selbstverständlich anzunehmen. Nicht den Menschen, der unsere Mülltonne jede Woche im Morgengrauen abholt. Nicht das kostbare Trinkwasser, dass beim Aufdrehen des Hahnes aus der Wand fließt. Nicht das Essen auf unseren (hoffentlich) reichlich gedeckten Tischen. Klagen kommt uns oftmals schneller über die Lippen als Dank. Aber dieses klitzekleine Wort DANKE öffnet Herzen, macht glücklich und ja, auch demütig. Wer dankbar ist, lebt in Gottes Geist.
Die biblischen Texte dieser Woche erzählen uns von Menschen, die Gott danken, weil sie Bewahrung, Schutz und Heilung durch Gott erfahren. Und sie loben und preisen Gott dafür. Der Aussätzige, der durch Jesus geheilt wird. (Lukas 17,11-19) Jakob, der auf der Flucht vor seinem Bruder Esau den Traum von der Himmelsleiter träumt und Gottesgegenwart und Behütung erfährt. „Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ (Gen 28,15b)
An jedem Tag findet sich etwas, wofür wir danken können. Egal wie anstrengend der Tag war. Vielleicht schreiben Sie sich jeden Abend eine Sache auf, für die Sie dankbar sind. Und sei sie noch so klein…
Sie finden was! Da bin ich mir sicher!

 

Lasst uns beten:    Ewiger Gott, du hilfst allen, die deinen Beistand erbitten: Vermehre unter uns Glauben, Hoffnung und Liebe, dass wir gern tun, was du von uns erwartest, und dich alle Zeit mit Worten und Taten preisen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.
                                      Gott, deine Güte erhält unser Leben. Dich loben, die deine Treue erfahren. Lass uns merken, wenn du uns bewahrst, und wahrnehmen, wie du uns leitest. So wird unser Leben dich loben und unser Dank dich rühmen.
                                     Jesus Christus, dein Wort macht Hoffnung. Dein Wort wirkt Wunder. Dein Wort erleuchtet unser Leben. Wir danken dir und preisen dich heute und in Ewigkeit. Amen.

Wochenspruch:     Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. (Psalm 103,2)

Wochenpsalm:      Psalm 146

Wochenlied:           EG 333 - Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn

Download:              ANgeDACHT 2023-38

Zum Start in die neue Woche grüße ich Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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28.08.2023

Es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten.

Jes 29,20

Jeden Tag, wenn ich die Zeitung aufschlage, denke ich, das wäre
doch zu schön, um wahr zu sein, was der Prophet Jesaja da vor gut zweieinhalbtausend Jahren schon verheißen hat. Immer wieder in unserer menschlichen Geschichte haben doch die Tyrannen die Oberhand gewonnen und sich mit Gewalt an die Macht gebracht. Durch den Ukrainekrieg ist uns bewusst geworden, wie sehr das in Russland der Fall ist und gerade ist es auch in Niger geschehen. Also was machen wir mit der Verheißung des Propheten, die uns in dieser Woche ganz neu im Predigttext dieser Woche begegnet.
Ja, es stimmt: Immer wieder sind sie da die Tyrannen und Spötter und Menschen, die Unheil anrichten. Der Prophet weiß das und benennt das. In dem er es in eine Gottesrede packt, verurteilt er es aber auch. Er macht deutlich: Nein, das ist ganz und gar nicht Gottes Wille und es ist auch nicht festgeschrieben, dass es so sein und bleiben muss.
Das Hoffnungsbild einer blühenden Landschaft und von den Elenden die wieder Freude haben, wird dagegengestellt. Das ist es, wofür Gott steht. Das Hoffnungsbild will Mut machen, allen die sich gegen das Unheil und die Tyrannen wehren und sich gegen das Unrecht stellen. Nur mit solchen Bildern wird es irgendwann anders werden, in Russland, Niger und anderswo. Also sollten wir lieber nicht denken „zu schön, um wahr zu sein“, sondern „eine so schöne Verheißung muss wahr werden, in dem wir allen Mut machen, dafür zu kämpfen“. Jede und jeder an seinem Ort.

Wochenspruch: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3

Wochenpsalm:   Psalm 147,1–6.11

Wochenlied:       EG 289  -  Nun l0ob mein Seel den Herren

Download:          ANgeDACHT 2023-35

 

Zu Beginn der Woche grüße Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie

 

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21.08.2023

„Die Welt braucht mehr Fairness“

In diesem Sommer fanden in Berlin die „Special Olympic Games“ statt, die Olympischen Spiele für geistig Behinderte oder auch mehrfach Beein­trächtigte. In einem Endlauf ziehen die Schwimmerinnen ihre Bahnen. Ihre Begleiterinnen oder Begleiter stehen am Beckenrand und achten auf alles Nötige – dazu feuern sie ihre jeweilige Sportlerin an. Eine junge Frau liegt deutlich vorne und hat nur noch eine Wende und eine letzte Bahn vor sich. Während sie schon wendet und dann auf das Ziel zu schwimmt, merkt sie, dass eine andere Schwimmerin am Ende ihrer Bahn Schluss macht. Und wie sie das merkt, fällt ihr ein, was wohl der Grund dafür sein könnte. Die andere Schwimmerin denkt, sie sei schon fertig, habe ihr Ziel erreicht – dabei müsste auch sie noch eine letzte Bahn schwimmen. Und was macht die Schwimmerin, die schon deutlich vorne liegt? Sie wendet auf ihrer letzten Bahn, lässt ihr Ziel aus den Augen, schwimmt kurz zurück und sagt der anderen Schwimmerin, dass sie noch eine ganze Bahn schwimmen muss – wie sie selber. Dann schwimmen beide ihre letzte Bahn unter riesigem Jubel der Zuschauenden. Die überaus faire Schwimmerin erhält die Goldmedaille und einen Sonderapplaus.
Kann man sich so etwas bei den Olympischen Spielen vorstellen? Eher nicht. Umso deutlicher muss dieses Wunder an Fairness betont werden. Die Schwimmerin lässt ihren eigenen Wunsch auf Sieg kurz hinter sich. Beide schwimmen gemeinsam ihre letzte Bahn. Vermutlich wissen beide, was es bedeutet, sich immer hinten zu fühlen im alltäglichen Sport. Die eine überlegt dann blitzschnell, dass sie der anderen beistehen will. Es soll bei den speziellen olympischen Spielen eben nicht so sein, wie es immer ist. Diesen Geist wünscht man sich häufiger in der Welt. Nicht immer nur den Geist des „Ich“, des „Schnell nach vorne Kommen“, des „Die anderen hinter sich lassen“, sondern den Geist des Miteinanders und des Aufeinander achtens. Immer mehr Wettbewerbe sollten möglichst nicht nur von einem Geist der Kraft entschieden werden, sondern auch vom Geist der Fürsorge (nach Sacharja 4,6b). Vermutlich ginge es dann der Welt besser. Sie zerfiele nicht in Könner und Nichtkönner.
Die Welt braucht mehr Fairness. Fairness ist das Achten auf die, die nicht mehr gut oder gar nicht mehr mitkommen. Wenn der Eindruck nicht trügt, werden das immer mehr Menschen; schon im Kindergarten und dann bald auch in der Schule. Richten wir unsere Blicke im Alltag und in unserer gemeinsamen diakonischen Arbeit auf die Menschen, die uns anvertraut und um uns sind und fragen uns immer Mal wieder: Kommen sie noch mit? Drehen wir uns einfach kurz um und stehen ihnen bei.

 

Wir beten:          Gott, du weißt: im täglichen Leben fühlen wir uns oft wie in einem Kampf.
Oft fürchten wir, nicht mehr mitzukommen.
Anderen geht es ähnlich wie uns.
Aber wir erinnern uns auch dankbar und gerne an schöne Stunden,
in denen uns jemand beigestanden, mitgenommen und aufgerichtet hat.
So sind wir jetzt vor dir, Gott, dankbar und voller Hoffnung, beides zu erfahren.
Schenke uns Menschen, die auf uns achten; und lass uns Menschen sein, die auf andere achten. Amen.

 

Wochenspruch: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.         1. Petrus 5,5b

Wochenpsalm:   Psalm 78,32-55

Wochenlied:       EG 299  -  Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Mein Vorschlag:  EG 171  -  Bewahre uns, Gott

Download:          ANgeDACHT 2023-34

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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14.08.2023

Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.

5. Mose 4,13

„Ich bin dann mal weg!“ Wer kennt es nicht? Auf dem Sprung in den Feierabend noch schnell ins Büro nebenan gerufen und spätestens seit der Kabarettist Hape Kerkeling uns mit auf den Jakobsweg nahm.
In den letzten Jahren erleben Wandern und Pilgern einen wahren Aufschwung. Vorbei das angestaubte Image von Kniebundhosen und Stocknägeln. Jung und Alt, Klein und Groß schnüren die Wanderschuhe und stapfen in die Natur. Was ist denn nun den Unterschied zwischen Wandern und Pilgern? Wer pilgert ist meist auf dem Weg zu einem be­stimmten Wallfahrtsort, z.B. der Kathedrale in Santiago de Compostela. Aber es geht auch eine Nummer kleiner. Vor der Haustür. Wer pilgert, begibt sich gleich auf mehrere Wege – auf den äußeren und die inneren. Unterwegs zu Gott und zu sich selbst ist man dann. Aber eben auch unterwegs mit Gott und mit sich selbst. Hat man den inneren Schweine­hund erst einmal ausgetrickst, spürt man oft schnell diesen Zauber, der jedem Anfang innewohnt, wie Hermann Hesse es in seinem Gedicht Stufen so wunderbar beschreibt.
Die biblischen Texte dieser Woche nehmen uns ebenfalls mit auf eine Wanderung. 40 lange Jahre wanderten die Israeliten durch die Wüste. Eine Pilgerreise war das nun wahrlich nicht. Moses führte sie aus der Knechtschaft in Ägypten. Nun sind sie fast da. Im verheißenen Land. Dem Land, das Gott ihnen versprochen hat. Und sie erinnern sich noch einmal all der Wunder, die Gott auf dem beschwerlichen und entbeh­rungsreichen Weg tat. Ein großes Geschenk hat Gott ihnen da auf dem Berg Sinai gemacht: „nämlich die Zehn Worte.“ Gott gibt dem Volk Israel damit das Versprechen, sie nie zu verlassen und immer mit ihnen zu „wandern.“ Gott schließt seinen untrennbaren Bund mit den Menschen. Wie ein unsichtbarer Faden zwischen Himmel und Erde, der sich doch als ein starkes Tau erweist.

Gute Wege in dieser Woche und allzeit festes Schuhwerk auf den Wanderwegen Ihres Lebens wünscht aus den Zentralen Diensten

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

 

Wir beten:                    Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, Du rufst uns Menschen aus unserem Alltag heraus in Deinen Dienst. Du schließt mit uns Menschen Deinen Bund und führst uns auf Deinen Wegen. Du schenkst uns Menschen Deine Ordnungen der Liebe und des Friedens und der Gerechtigkeit. Stärke uns in unserem Tun, Dir nachzufolgen und Dein Wort in dieser Welt zu verbreiten – wie Du es bei Abraham und Isaak, Jakob und Mose, Sara und Rebecca, Lea und Rahel und als Wort selbst in Jesus Christus getan hast. Dir sei Lob in Ewigkeit. Halleluja. Amen.

Wochenspruch:         Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!   Psalm 33, 12

Wochenpsalm:           Psalm 122

Wochenlied:               EG 290 – Nun danket Gott, erhebt und preiset      oder       EG 429 – Lobt und preist die herrlichen Taten

Download:                   ANgeDACHT 2023-33

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07.08.2023

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um-so mehr fordern.

Lukas 12, 48b

Haben Sie sich in letzter Zeit bewusst gemacht, was Ihnen anver­traut ist? Das wunderbare Wort anvertrauen spricht von Vertrauen.
Damit Vertrauen wachsen kann, braucht es Zeit und positive Er­fahrungen. Besonders wichtig sind Offenheit und Wertschätzung.
Ganz im Vertrauen auf Ihre Gaben, Ihre erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und auch Erfahrungen machen Sie sich täglich „an die Arbeit“ und erfüllen Forderungen: das kann der begleitete Einkauf mit einem Assistenznehmer sein, die Buchung des Familien­urlaubs, die Rede zu einem runden Geburtstag oder die Planung einer Investition. Manches ist Ihnen allein anvertraut und für andere Angelegenheiten vertrauen Sie auf Ihre Peergroup, Ihre Familie, Ihre Gemeinde, empfohlene Netzwerke oder auch Ihre KollegInnen.
Mit den Worten aus Psalm 63 können wir zuversichtlich sein, denn Gott ist unser Helfer, seine Hand hält Jeden von uns.
Haben Sie Vertrauen, ja auch Gottvertrauen.
Gottvertrauen schafft Vertrauen in Ihren Weg und für die Ihnen übertragenen Aufgaben.
Gottvertrauen ist Voraussetzung dafür, dass wir unseren Lebensweg mit Leichtigkeit beschreiten.
Ich wünsche Ihnen diese Leichtigkeit.

Wochenspruch:   Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.       Lukas 12,48b

Wochenpsalm:     Psalm 63  -  EG 729

Wochenlied:         EG 397  -  Herzlich lieb hab ich dich

Download:            ANgeDACHT 2023-32

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Peggy Bohm
Regionalleitung Brandenburg/Havel
Fliedners Lafim-Diakonie

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31.07.2023

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Eph. 5,8bf

Licht ist der Taktgeber für unser Leben. Sogenannte Fotorezeptoren in unseren Augen sorgen dafür, dass alle unsere Körperfunktionen synchronisiert und getaktet werden. Das Licht und seine Wahrnehmung sind wichtig, um uns zu orientieren.
Was für unseren Körper und seine biologischen Funktionen gilt, das überträgt der Epheserbrief im Wochenspruch für diese Woche gleichsam auf unser ethisches Verhalten und unseren Glauben.
Wir sollen uns am Licht orientieren, das uns zeigt, wie wir unser Leben gut, gerecht und wahr gestalten können. Der Epheserbrief spielt mit dem Gegensatz von Licht und Dunkel, die Angesprochenen kommen aus der Dunkelheit, sie wussten nicht was gut ist und gerecht, sie waren nicht orientiert, wussten ihr Leben nicht sinnvoll und gut miteinander zu leben.
Der Glaube gibt ihnen Orientierung, wer als Kind des Lichts lebt, der weiß, wie das Leben gut und gerecht gestaltet werden kann. Das Licht gibt Orientierung.
Das Licht, das gemeint ist, ist Jesus, der im Neuen Testament sich selbst auch als „Licht der Welt“ (Joh. 8,12) versteht. Wer ihm nachfolgt, so sagt Jesus im Johannesevangelium, wird das Licht des Lebens haben. So wird Jesus zu unserem inneren, ethischen Fotorezeptor, zum Taktgeber und Orientierungspunkt für ein gutes Leben in Gerechtigkeit und Wahrheit. Wer sich darauf einlässt, kommt in den Takt des Glaubens. Herzliche Einladung.

Wochenspruch:   Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.      Epheserbrief 5,8bf

Wochenpsalm:     Psalm 48,2–3a.9–15

Wochenlied:           EG 263/253  -  Sonne der Gerechtigkeit

Download:            ANgeDACHT 2023-31

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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24.07.2023

„Sommerzeit“

Ein wunderschönes Kinderbuch von Leo Lionni handelt von der Feld­maus Frederick. Als der Herbst anbricht, sammeln die Mäuse Vorräte. Nüsse, Speck, Käse – was man im Winter nicht entbehren möchte. Nur Frederick sitzt auf einem Stein und träumt in den Tag hinein. Die fleißigen Mäuse fragen ihn, was er denn so Wichtiges mache, statt ihnen beim Sammeln der Vorräte zu helfen. Frederick antwortet: „Ich sammle Farben!“ Als der Winter kommt, sind die Vorräte bald verbraucht. „Wisst ihr noch, wie der Sommer schmeckt?“, fragte Frederick über­raschend. Er ruft die Erinnerung wach. Frederick erzählt ihnen von Farben, Gerüchen und der Wärme des Sommers. Er macht das so über­zeugend und bildreich, dass es den Mäusen alsbald vorkommt, als würde der Sommer wieder Einzug halten in ihrem kalten Unterschlupf. Es ist fast, als würde die Erinnerung an den Sommer den Winter ver­treiben. So kommen sie über die letzten schweren Wintertage, in denen sie den Hunger fast vergessen.
Jetzt ist Sommer. Jetzt ist die Zeit, die Stimmung des Sommers bewusst aufzunehmen. Jetzt ist die Zeit für das Sammeln von guten Sommer­erfahrungen. Es kann die Freude an einer Blüte sein. Der Geruch von frischen Blumen. Der warme Sonnenstrahl auf der Haut. Es ist eine gute Zeit auch für uns, Farben und Töne, Gerüchte und Erlebnisse dieses Sommers gleichsam einzulagern wie Proviant für kalte Tage. Wenn die Tage kürzer werden, tut das Erinnern an Wärme und Schönes gut.
Wenn wir älter werden, dann wird der Erlebnisraum kleiner. Die Be­weglichkeit ist eingeschränkt. Große Sprünge machen wir nicht mehr. Manchmal passiert nicht viel Neues. In dieser Lebensphase ist es gut und richtig, sich zu erinnern: an schöne Erlebnisse der Jugendzeit, an Menschen auf unserem Lebensweg, an hilfreiche Menschen und bewegende Minuten. Im Alter erinnert man sich oft sehr genau an Ereignisse, die lange vorbei sind, weniger an die letzte Woche. Das ist normal und richtig, denn wir leben im Alter auch aus der Erinnerung, die uns heute hilfreich zur Verfügung stehen.
Machen wir es wie Frederick. Erfreuen wir uns an unseren Erinnerungen!

(Gerne kann diese Andacht bei gutem Wetter auch im Garten von Senioreneinrichtungen oder der Eingliederungshilfe durchgeführt werden.)

 

Wir beten:              Danke, Gott, dass ich leben darf.
Ich kann vieles nicht mehr.
Manches habe ich vergessen.
Trotzdem bist du da.
Ich bin hier im Haus gut aufgehoben.
Hier wird bestens für mich gesorgt.
Stimme mich milde gegenüber den mitfühlenden Mitarbeitern.
Gib mir Liebe für die anderen Mitbewohner.
Du hast mich auch in meinem Alter an deine große und schützende Hand genommen.
Danke, dass du auch hier bei mir bist – an jedem Tag.
Amen.

 

Wochenspruch:   So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Haus­genossen.      Epheserbrief 2,19

Wochenpsalm:     Psalm 107, 1-9

Wochenlied:          EG 320  -  Nun lasst uns Gott dem Herren Dank sagen

Download:              ANgeDACHT 2023-30

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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17.07.2023

So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich er-löst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jesaja 43,1

Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür. Den kennt er. Er hat mich bei meinem Namen gerufen. Ich gehöre ganz zu ihm. Und: Ich weiß, er bleibt hier! Marianne Rosenberg hat sicher damals nicht Gott gemeint und doch passen die Worte. Und einige werden nun beim Lesen der Zeilen bestimmt auch sofort lossummen.
Diese Woche steht ganz im Zeichen der Erinnerung an die Taufe. Erinnern Sie sich noch an Ihre Taufe? Die meisten waren wahrschein­lich noch ein kleines Kind und ein Erinnern fällt deshalb schwer.
Ich erinnere mich sehr gut an meinen Tauftag vor 20 Jahren. Tag der Heiligen drei Könige, in meiner Harzer Heimat Feiertag und damit schulfrei. Es war ein bitterkalter Wintermorgen, die Stadt am Berg lag tief verschneit und die festlich geschmückte Bergkirche war nur spärlich beheizt. Es war sogar so kalt, dass uns Täuflingen das Wasser an der Stirn gefror. Und doch wurde uns warm – ums Herz vor allem. Fünf junge Menschen hatten sich damals auf den Weg gemacht. Über ein halbes Jahr lang trafen wir uns wöchentlich im Pfarrhaus zum „Taufkurs für junge Leute“. Wir lachten viel miteinander. Wir gaben einander Trost bei schwierigen Themen. Wir lernten, uns und Gott zu vertrauen, uns anzuvertrauen. Mit allem, was uns bewegte. Den Freuden und den Sorgen des Alltags, eines Teenageralltags noch dazu.
Und dann der Festtag der Taufe. Die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und in die Gemeinde. Das größte und wertvollste Geschenk, welches ich je erhalten habe. Die Zusage Gottes, dass ich geliebt und getragen bin. Mir kann nichts passieren. Gott hat mich bei meinem Namen gerufen. Ich gehöre zu Gott und Gott gehört zu mir. Jesu Leben, Sterben und Auferstehung gelten mir. Ich bin erlöst und mein Name ist im Himmel bekannt. Kein Grund zum Fürchten also!

Wir beten:              Lieber himmlischer Vater, du hast uns durch die Taufe neu geboren zu Kindern des Lichtes:
Erhalte uns im Glanz deiner Wahrheit und verdränge alles Dunkel.
Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, unsern HERRN. Amen.

Wochenspruch:   So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!  (Jes 43,1)

Wochenpsalm:     Psalm 139,1-12 – EG 754

Wochenlied:         EG 200 – Ich bin getauft auf deinen Namen

Download:            ANgeDACHT 2023-29

 

Aus den Zentralen Diensten grüßt Sie zum Wochenbeginn herzlich

Sabine Papies
(Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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10.07.2023

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit"

Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nischt wie raus nach Wannsee...

In dieser Woche am Donnerstag beginnen für alle Schulkinder in den Bundesländern Hamburg, Berlin und Brandenburg die Sommer­ferien. Für mich, als ehemalige Schülerin, waren die Sommerferien immer sehr besonders. Sechs Wochen lang keine Hausaufgaben, Tests, Klassenarbeiten oder Referate vorbereiten. Ausschlafen, ohne dass der Wecker einen früh morgens aus den Träumen reißt. Es war Zeit, um sich von der anstrengenden Lernerei zu erholen und wieder neue Kraft für das anstehende Schuljahr zu schöpfen.

Auch wenn Sie als erwachsener berufstätiger Mensch heute keine sechs Wochen mehr Sommerferien haben, sondern vielleicht zwei bis drei Wochen Ihres Jahresurlaubs im Sommer verbringen, kann man sich in dieser Zeit trotzdem wieder erholen und neue Kraft sammeln. Mehr Zeit für die Familie oder sich mal wieder mit Freunden und Freundinnen zum Eisessen zu verabreden, die man schon länger nicht gesehen hat. Oder man macht einen Ausflug zum nächsten Badesee oder ins Freibad, um sich von der Hitze etwas abzukühlen. Vielleicht liegt man aber auch einfach nur ganz gemütlich auf dem Liegestuhl und liest ein gutes Buch. Genießen Sie den Sommer.

Ich wünsche all denen, die jetzt ihren wohlverdienten Sommer­urlaub haben, eine erholsame Zeit, schöpfen Sie wieder neue Kraft und genießen Sie Ihren Urlaub. Ganz egal, ob von zu Hause aus, unterwegs in Deutschland oder vielleicht in der Ferne. Und all denen, die noch etwas auf ihren Urlaub warten müssen, rufe ich zu: Halten Sie noch etwas durch und genießen Sie bis dahin das sommerliche Wetter hier in unserer schönen Region.

 

Wochenspruch:   Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.   Epheser 2,8

Wochenpsalm:     Psalm 101

Wochenlied:     EG 241 -Wach auf, du Geist der ersten Zeugen   oder    EG 313 - Jesus, der zu den Fischern lief

Download:        ANgeDACHT 2023-28

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Anne Thekla Wallis

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03.07.2023

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Galater 6,2

„Cogito, ergo sum – Ich denke, also bin ich.“ Mit diesem kurzen und prägnant knappen Satz hat Descartes die Geistesgeschichte verändert. So kurz er ist, so viel Wirkung hat er entfaltet. Und so viele Fragen wirft er gleichzeitig auf. Was denke ich denn von mir, dass ich bin? Oder: was ich bin? Bin ich die Person, die ich gern wäre, oder trage ich an der Last, immer wieder jemand anderes sein zu wollen oder zu müssen? Schöner und klüger, als ich mich fühle? Oder geduldiger, freundlicher, leiser, als ich gerade bin? Stärker und wacher als ich kann? Eine große Versuchung ist es, jemand anders zu sein, als ich es bin. Weil ich es sein muss oder sein will.
„Einer trage des andern Last“, ebenso kurz und prägnant fasst Paulus das Gesetz Christi zusammen. Und verbindet es eben mit dieser Frage: Was denke ich von mir, dass ich sein müsste? „Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst.“ (Gal 6,3)
Das Gesetz Christi ist, nicht sein zu wollen, was ich nicht bin. Es erfüllt sich, wenn ich meinen Nächsten liebe wie mich selbst. Wenn ich ich bin und diese Last nicht allein tragen muss. Das Gesetz Christi erfüllt sich, wenn wir einander tragen helfen, was wir sind. Wenn wir vorein­ander zugeben, was wir allein nicht schaffen. Wo wir anders sind, als wir scheinen mögen oder müssen. Also: „Ich trage, also bin ich.“
Ich komme zu mir, wenn ich beim anderen ankomme. Und dann, sagt Matthäus, komme ich auch zu Christus: „Was ihr für eines meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan“.
Womit wir wieder beim Wochenspruch für den 4. Sonntag nach Trinitatis angelangt wären: Wir tragen nicht allein. Wir tragen einander und Christus trägt mit. Darum muss es wohl heißen: „Ich werde getragen, also bin ich.“
(Text von Pfarrerin Dr. Henrike Frey-Anthes, aus Pastoralblätter 2015)

Wochenspruch:     Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.   Gal 6,2

Wochenpsalm:      Psalm 42  -  EG 723

Wochenlied            EG 428  -  Komm in unsre stolze Welt

Download:               ANgeDACHT 2023-27

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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26.06.2023

„Gott hat alles schön gemacht“

Als ich klein war, gab es ein untrügliches Zeichen, dass es Juni geworden war: wir Kinder durften barfuß laufen. Kaum zeigte sich der Sommer, zogen wir uns die Strümpfe und die Schuhe aus und quietschten vor Vergnügen, wenn unter unseren Füßen das Gras kitzelte. Der Juni ist der erste Vorgeschmack auf den Sommer und zugleich schon der Höhepunkt des Jahres. Im Juni zeigt sich alles, was in den vorherigen Monaten leise vor sich hinwuchs und gedieh, in voller Schönheit mit prächtigen Farben und üppigen Formen. Rote, gelbe und lachsfarbene Rosen an den Sträuchern, Erdbeeren laden zum Pflücken ein und Kirschen werden rot. Ein Grund für die Menschen, sich zu freuen. Die Haus- und Hoffeste bei Fliedners und in der Lafim-Diakonie finden statt, um gemeinsam die langen Nachmittage und Sommerabende zu genießen, zu lachen und zu tanzen.
Auf dem Höhepunkt des Jahres schleichen sich aber auch melancholische Töne ein. So wird in all der Freude klar, dass alles, was wird, bald auch ver­gehen muss. Aus Gras wird Heu. Aus Obst Kompott. Aus Herrlichkeit wird Nahrung. Aus manchem, was das Herz erfuhr, wird, bestenfalls, Erfahrung. All die Schönheit und Herrlichkeit, all die wichtigen Dinge, die unser Herz füllen, verändern sich; manches vergeht.
Im Buch Prediger heißt es über Gott und den Menschen: „Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ (Pred 3,11)
Die Bibel kennt nicht nur unsere Menschenzeit, die so schnell vorbeifliegt. Sie kennt auch die göttliche Zeit, die wir Ewigkeit nennen. Ewigkeit heißt nicht, dass unsere Menschenzeit in die Länge gezogen wird. Ewigkeit beschreibt, dass Gott allein einen Überblick über alle Zeit hat; über die Vergangenheit, die war, und die Zukunft, die noch kommt.
Wenn wir etwas von Gottes Ewigkeit in unserem Herzen tragen, bedeutet es, dass wir in all unserer Zeitlichkeit bei Gott aufgehoben sind. All die vielen Sommer und Winter, die wir im Laufe unseres Lebens erlebt haben, sind aufgehoben in Gott. Das müssen wir nicht ergründen, nur vertrauens­voll annehmen.

 

Wir beten:             Gott, der Du die Zeit in Deinen Händen hältst,  lass uns all unsere Augenblicke voll auskosten.
Lass uns die Wärme und die Schönheit des Sommers spüren und lass uns in kalten Wintern behütet und gewärmt sein.
Gott, all die vielen Erinnerungen, die ein langes Leben mit sich bringen, halte Du sie in Deinen Händen
und schenke sie uns als vollendetes Bild, wenn wir zu Dir treten in Ewigkeit.

Wochenspruch: Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.    Lukas 19,10

Wochenpsalm:   Psalm 103  -  EG 742

Wochenlied:        EG 353  -  Jesus nimmt die Sünder an

Download:            ANgeDACHT 2023-26

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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19.06.2023

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Matthäus 11, 28

Am zweiten Sonntag nach Trinitatis stammt der Wochenspruch für diese Woche von dem Evangelisten Matthäus. So steht im Matthäus, Kapitel 11, Vers 28:  “Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken”.
„Beladen sein“ - wir Menschen haben alle Lasten, die uns täglich begleiten. In der Schule, wo man als Schülerin und Schüler an Hausaufgaben denken muss, Tests und Klassenarbeiten schreibt und wo Lernen unser täglicher Begleiter ist.
Oder wie bei mir als Studentin oder Student, wo man immer im Hinterkopf noch an Seminarleistungen denken muss, welche noch rechtzeitig abzugeben sind. Die Prüfungsphase rückt nun auch langsam immer näher heran und Hausarbeiten, die in den Semester­ferien auch noch abgegeben werden müssen, belasten mich.
Oder auf der Arbeit, wo viele neue Aufgaben zu erledigen sind und es mal wieder etwas stressiger werden kann.
Auch im Privatleben möchte man der eigenen Familie, seinen Freunden und den Freizeitbeschäftigungen gerecht werden. Da würde ich am liebsten auf den Pause-Knopf drücken, wenn die Lasten mich wieder mal versuchen zu erdrücken.
Jesus sprach in dem Wochenspruch: “Kommt her zu mir”. Wir dürfen Gott unsere Lasten und alles, was uns bedrückt, vor ihm abladen. Wir können durch ein Gespräch mit Gott wieder neuen Mut und frische Kraft sammeln. Vielleicht hilft es Ihnen auch, einen Moment sich bewusst eine Pause zu nehmen und zur Ruhe zu kommen.
Mein Wunsch ist es für diese Woche, dass Sie sich - wenn es Ihnen mal wieder zu stressig wird - bewusst eine Pause nehmen können von dem stressigen Alltag und wieder zur Ruhe kommen können.

Ich wünsche Ihnen allen eine angenehme und erfolgreiche Woche.

 

Wochenspruch:       Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.    Matthäus 11, 28

Wochenpsalm:       Psalm 4  -  EG 703

Wochenlied:           EG 213 - Kommt her, ihr seid geladen   oder    EG 225 - Komm, sag es allen weiter

Download:               ANgeDACHT 2023-25

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich
Anne Thekla Wallis

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12.06.2023

Den Herrn will ich preisen zu jeder Zeit, nie will ich aufhören,
ihm zu danken.

Psalm 34,2 (Gute Nachricht Bibel)

Dieser Vers stammt aus dem Wochenpsalm und ich finde er passt sehr gut zur beginnenden Sommerzeit.
Jetzt fällt es mir leichter zu preisen, zu loben und zu danken, denn die Vielfalt der Schöpfung blüht auf. Es wird warm, bunter, heller die Tage werden länger, man kann draußen sitzen und auch mal nichts machen. Ich habe das Gefühl die Menschen, denen man begegnet- sind gelassener und fröhlicher. Die Umstände sind günstig und man kann das Belastende, das Negative mal bei Seite legen.

Der Psalmbeter ist sich bewusst, dass es Situationen gibt, da ist einem nicht zum Danken zu Mute. Das kennen Sie bestimmt auch: Krankheit, Unfall, Tod, Krieg und Ungerechtigkeit lassen uns fassungslos sein und wir suchen nach Antworten und wir finden sie nicht: Aber wie David dürfen wir uns ins Gedächtnis rufen, die Umstände verändern sich und wir können dann wieder „Danken“ für viele Dinge, die man als selbstverständlich hinnimmt und das sollten wir nicht vergessen. Der Psalm 34 kann uns auch ermutigen in schwierigen Zeiten auf Gott zu vertrauen und das Positive zu sehen oder auch zu suchen. Den Blick mal auf die schönen, die kleinen Dinge im Leben lenken- die uns guttun, dass „Andere“ dürfen wir getrost mal beiseitelassen, eine kleine Auszeit nehmen und Dankbarkeit spüren, das bringt neue Energie und Freude, wie der Sommer mit seinen bunten Farben.

Gebet:      Guter Gott, wir bitten dich um Lebensfarben:
Gib uns vom Gelb des Lichts,
damit wir uns freuen können.
Gib uns vom Rot der Liebe,
damit wir für unsere Mitmenschen da sind.
Gib uns vom Grün der Hoffnung,
damit uns nicht die Kraft ausgeht.
Gib uns vom Blau des Glaubens,
damit wir uns in schwierigen Situationen richtig entscheiden.
Guter Gott, gib uns ein wenig von allen Farben,
denn buntes Leben lebt sich leichter.
Und zeige uns ab und zu einen Regenbogen,
damit wir wissen: Du bist da!
Amen

 

Wochenspruch:      "Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich."  Lukas 10,16a

Wochenpsalm:        Psalm 34,2-11  -  EG 718

Wochenlied:             EG 365 - Von Gott will ich nicht lassen

Download:               ANgeDACHT 2023-24

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich aus der Uckermark
Christiane Soyeaux

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05.06.2023

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

Psalm 139,5

Am Sonntag haben wir der Dreieinigkeit gedacht. Wir Glaubenden kommen mit unserem Glauben mitten hinein in diese Dreieinigkeit, in das Beziehungsgeschehen Gottes. Die Rede von der Dreieinigkeit macht nur als Beziehungsgeschehen einen Sinn. Wenn ich das durchdenke, dann lässt sich natürlich fragen, warum sollte ich mir Gott als Beziehung vorstellen, wenn ich nichts damit zu tun hätte?
Die Rede von der Dreieinigkeit Gottes macht nur Sinn, wenn wir mit hinein genommen sind in diese Beziehung, wenn diese Beziehung im Geschehen Gottes uns persönlich betrifft. Oder anders gesagt, Gott stellt sich uns als Dreieinigkeit dar, damit wir mit ihm in Beziehung treten können. Die Rede von der Dreieinig­keit versucht zu verdeutlichen, dass sich Gott uns zuwenden will.
Gott wendet sich uns nun nicht zu, als einer der von außen kommt, als etwas Fremdes, uns Fernes. Sondern Gott nimmt uns mitten hinein in die Beziehung, die er zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist selber ist. Seine Liebe will in uns sein und er in uns.
Gott umgibt uns auf diese Weise von allen Seiten, wie es im 139. Psalm heißt. Aber eben nicht nur von außen, sondern auch von innen. Da hinein hat er uns seine Herrlichkeit gegeben und gibt er uns noch heute seine Herrlichkeit. Ich möchte diesen Gedanken mal mit in den Tag nehmen: Gottes Herrlichkeit findet sich in uns und zwischen uns. Und wir sind mitten drinnen im Geschehen Gottes. Das ist ein ziemlich starker Gedanke.
Fangen wir heute mal an diesen Gedanken zu denken. Ich glaube, schon der Gedanke verändert uns und unsere Welt.

Wochenspruch:     Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!            2.Kor 13,13

Wochenpsalm:       Psalm 113 – EG 745

Wochenlied:           Von allen Seiten umgibst Du mich (SJ 101) oder EG 140 - Brunn allen Heils, dich ehren wir

Download:               ANgeDACHT 2023-23

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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30.05.2023

„Komm Heiliger Geist – Herz der Welt!“

Der Heilige Geist hilft uns, einander zu heilen. Es muss nicht alles „wie immer“ geschehen, sagt auch der Prophet Sacharja (4,6) im Wochenspruch zur Pfingstwoche: Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth. Gottes Geist ist zumindest der Versuch, etwas „in Liebe“ geschehen zu lassen! Leider geschieht aber vieles durch „Heer oder Kraft“.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist Krieg in der Ukraine. Russland setzt auf seine Macht und will sich Teile der Ukraine einverleiben. Eine Weile hat Putin so getan und einen nach dem anderen empfangen. Zugleich aber hat er den Aufmarsch seiner Soldaten fortgesetzt.
Alle Macht den Gewehren; keine Macht dem Geist.
Wie mag dieses Verbrechen zu Ende gehen?  Was mit Gewalt erobert wird, hat keinen Bestand und bringt keinen Frieden. Dafür aber weitere Unterdrückung und eine Fortsetzung der Gewalt. Obwohl diese Erkenntnis nicht neu ist und von der Geschichte vielfach belegt wird, versucht man es immer wieder mit Gewalt.
Vertrauen in den Geist Jesu ist das oberste Gebot im Zusammenleben. Nicht, weil es so einfach wäre, sondern weil es der Weg ist, der am ehesten Frieden und Gerechtigkeit verspricht – in den Partnerschaften, den Familien, den Nachbarschaften, Vereinen und am Arbeitsplatz.
Vertrauen in den Geist Jesu, der geraten hat: Sucht möglichst einen intelligenten Weg zur Versöhnung; einen Weg, der auf Gewalt oder Drohungen von Gewalt verzichtet. Jesus hat es versucht. Er hat versucht, der Gewalt und den Drohungen zu entgehen – durch Geist. Einmal schlägt er vor (Matth 5,40): Wenn dir jemand etwas nehmen will, gib ihm einfach noch mehr. Das nimmt ihm, bildlich gesprochen, den Wind aus den Segeln. Wehre dich ruhig – aber wehre dich mit Witz, mit Geist, mit der Bitte um Gottes Hilfe. Sei möglichst intelligenter als die, die mit ihren Drohungen herumfuchteln. Besiege sie mit dem festen Willen zur Versöhnung. Der Heilige Geist, ist so etwas wie der feste Wille, sich möglichst auf nichts Böses einzulassen. Besiegt das Böse, wo immer es geht, durch Geist und Witz. Lasst euch möglichst nicht auf Drohungen ein. Bittet Gott, dass ihr reich werdet an Geist. Er ist das Herz der Welt.

Wir beten:
Komm Heiliger Geist,
Komm und begeistere die Herzen der Menschen.
Komm und erneuere die Welt durch deine Gaben.
Komm Heiliger Geist,
komm und tröste. Dein Trost erneuere alle,
die sich in diesen sommerlichen Tagen nicht freuen, richte auf, die den Sinn ihres Lebens nicht mehr erkennen können. Wir bitten dich:
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
Komm Heiliger Geist, komm und erleuchte.
Dein Licht strahle im Leben der Menschen,
die dich suchen. Dein Licht strahle im Zusammenleben der Menschen. Dein Licht strahle in unserem Leben und im Leben aller, die wir lieben und die uns anvertraut sind.
Wir bitten dich:
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
komm und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Komm und erfülle deine Kirche und Diakonie.
Komm Heiliger Geist, komm mit deinen Gaben.
Amen.

 

Wochenspruch:         Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.    Sacharja 4,6b

 

Wochenpsalm:          Psalm 118, 1-14

 

Wochenlied:               EG 126 „Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“

 

Download:                   ANgeDACHT 2023-22

 

          

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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22.05.2023

Herr, höre meine Stimme!

Psalm 27,7

Der Wochenspruch für diese Woche verweist auf ein vertrautes Gespräch zwischen Gott und David. David bittet in dem Gespräch den Herrn, seine Stimme zu erhören, gnädig zu ihm zu sein und ihm eine Antwort auf seine Anliegen und Bitten zu geben.

Ich glaube, ein jeder kennt die Momente, in denen man betet und Gott nicht antwortet. Früher habe ich mich dann immer gefragt, ob ich beim Beten etwas „falsch“ gemacht habe und Gott deshalb mit seiner Antwort zögert. Gleichwohl bringe ich meine Gebete, Bitten, Sorgen und Bedenken vor ihm bis zum heutigen Tage.

Denn ich weiß für mich, dass Gott vielleicht nicht auf all meine Gebete antworten kann. Schon das Gespräch, welches ich mit Gott führe, gibt mir die Kraft, das Gesprochene zu reflektieren und neue Denkanstöße zu erhalten. Vielleicht will Gott, dass ich allein auf eine greifbare Lösung komme, indem er mir vertraut und ich weiß, dass Gott immer an meiner Seite ist.

Auch, wenn es unterschiedliche Arten von Gebeten gibt: Viele Gläubige bevorzugen es, in der Gemeinde zusammen mit anderen Gemeindemitgliedern zu beten. Andere beten im Stillen und lieber allein. Und wiederum andere Menschen formulieren ihre Gebete lieber schriftlich auf einem Stück Papier.

Der Weg zu unserem Herrn kann also ganz unterschiedlich aussehen - ich bin mir ganz sicher, dass all unsere Gebet Gott erreichen.

Im Evangelium nach Matthäus Kapitel sieben Vers sieben und acht heißt es: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan“. In diesen Versen werden wir zum Gebet ermutigt, auch wenn wir nicht immer gleich eine Antwort von Gott empfangen. Ich vertraue darauf, dass Gott mir weiterhilft. Ich halte an unserem Herrn und meinem Glauben ganz fest und weiß sicher, dass Gott unsere Gebete annimmt.

Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart!

 

Wochenspruch:      Christus spricht: Wenn ich erhört werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Johannes 12,32

Wochenpsalm:        Psalm 27

Wochenlied:             EG 128  -  Heiliger Geist, du Tröster mein oder EG 136 – O komm, du Geist der Wahrheit

Download:                 ANgeDACHT 2023-21

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Anne Thekla Wallis

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14.05.2023

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

Psalm 66,20

Der 13. Mai war der Sonntag Rogate. Das heißt: Betet.

Dies kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen, klassisch im Gottesdienst, in der Stille oder laut – gemeinsam oder allein, bekannte Gebete oder was mir gerade auf dem Herzen liegt. Beten- Gebet hört sich für manchen auch fremd an und bitten um etwas fällt nicht immer leicht. Vielleicht kann man stattdessen es mit Innehalten auch übersetzen und da fällt mir schon spontan sehr viel mehr ein. Wenn ich mir Zeit nehme- Nachdenke>was um mich her geschieht, wofür ich dankbar sein kann, was mich belastet, worüber ich mich freue > dann merke ich diese Gedanken tun mir schon gut und können helfen wieder anders, aufgeräumter in die nächste Zeit zu gehen. Gebet und Fürbitte gehören zusammen, immer auch den anderen im Blick zu haben und nicht nur an sich selbst zu denken. Im Gebet können wir auch das Aussprechen, wo wir nicht weiterwissen oder auch anklagen. Da fallen Ihnen bestimmt auch Themen ein, wie Krankheit, Krieg, Ungerechtigkeit, wie gehen wir miteinander um. Und so verstehe ich den Text auch, wir dürfen Gott anrufen, alles bei Ihm abladen und er ist Zuhörer und steht an unserer Seite, mal merken wir es und manchmal auch nicht. Gerade Gebete von Menschen in schwierigen Zeiten geben uns heute noch Mut und Halt.

Zum Beispiel „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer
Von guten Mächten wunderbar geborgen – EKD

Oder das Gedicht von Edith Stein (1891 - 1942), deutsche (jüdische) Philosophin und Karmelitin, in Auschwitz ermordet:

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen, Leg ich meinen Tag in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen, Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, Bin aus Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen, Deinen Händen bette ich mich ein.

Mich ermutigt und ermahnt der Wochenspruch wieder öfter mal die Hände zu falten und alles was mich bewegt auszusprechen und Hoffnung und Zuversicht daraus zu schöpfen.

 

Wochenspruch:     Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Ps. 98,1

Wochenpsalm:        Psalm 98  -  EG 739

Wochenlied:             EG 302  -  Du meine Seele singe  oder  SJ 110 – Ich sing Dir mein Lied

Download:                 ANgeDACHT 2023-20

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux

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08.05.2023

Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 98,1

Wenn in Gottesdiensten neue Lieder gesungen werden, dann kann das manchmal zu einer Herausforderung werden. Niemand hat die Melodie im Ohr, wenige können Noten lesen und die Begleitung hilft manchmal auch nicht gleich die eigentliche Melodie zu erkennen. Ich habe dann das Gefühl, man hätte es doch vorher üben müssen. Aber das passt nicht so richtig in den Ablauf der Feier.
Anderseits hört man immer wieder mal die Forderung, die Kirche müsse moderner werden, insbesondere das Liedgut sei doch so veraltet und deshalb kämen die Jungen nicht.
Diese Woche ruft uns der Psalmbeter auf, neue Lieder für Gott zu singen, weil er Wunder tut.
Für den Psalmbeter sind neue Lieder mit neuen ungewöhnlichen Geschehnissen verknüpft, sie sind Reaktion, Verarbeitung und Erzählung von neuen Erfahrungen mit Gott. Sie reagieren auf die Geschichte Gottes mit den Menschen. Diese Wahrnehmung der neuen Gottesbegegnung, des Wunders, das Gott getan hat, kann nicht anders als sich in Gesang, im Lob Gottes neu auszudrücken, denn die Begegnung mit Gott ist für Menschen immer etwas grundlegend Neues, ein nicht zu erwartendes Wunder, ein Neubeginn.
Wenn wir diese Vorstellung des Psalms: neues Lied ist Antwort auf neues Wunder, neue Gottesbegegnung oder neue Gottesgeschichte auf unsere Gottesdienstfeiern beziehen, ahnen wir vielleicht, warum wir es mit den neuen Liedern oft so schwer haben. Denn sie sind nicht sofort Reaktion auf eine neue Gotteserfahrung, die wir uns einfach aneignen könnten. Manchmal fällt es uns leichter, Gott in den alten Geschichten und Liedern zu entdecken, manchmal können wir die neuen Gotteserfahrungen der Liederdichter nicht oder noch nicht nachvollziehen und in uns zum Klingen bringen. Und manchmal haben wir vielleicht einfach das Gefühl, die Gottes­erfahrung fehlt uns persönlich oder der Gemeinde oder der Kirche, in der wir feiern.
Aber das wird in der Zeit des Psalmbeters auch nicht anders gewesen sein. Trotzdem ruft er zum Singen des neuen Liedes auf und erinnert an die immer neuen Wunder. Das neue Lied funktioniert eben auch andersherum: es führt uns zum Wunder und der Gotteserfahrung; es hilft uns, uns in diese einzufühlen. Deshalb sollten wir die neuen Lieder vielleicht doch einüben, uns einhören, weil wir das Wunder und die Gotteserfahrung in unsere Seele singen können. Irgendwann spüren wir, wie es im Wochen­lied heißt „Du, meine Seele singe“ und dann begegnen wir unserer innersten Wahrheit oder wir singen Gott unsere Geschichte, damit er darin vorkommt, wie es in dem anderen neuen Lied heißt: „Ich sing Dir mein Lied…“

 

Wochenspruch:     Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Ps. 98,1

Wochenpsalm:        Psalm 98  -  EG 739

Wochenlied:             EG 302  -  Du meine Seele singe  oder  SJ 110 – Ich sing Dir mein Lied

Download:                 ANgeDACHT 2023-19

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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01.05.2023

„Sieh mich an – und du wirst mich nichts mehr fragen.“

Korintherbrief 5,17

Der, die, das. Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm! Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. Manchmal muss man fragen, um sie zu verstehn.
Alle kennen die Sesamstraße, viele von uns sind mit ihr aufgewachsen. Großartig! Kermit der Frosch präsentiert seine Was-passiert-dann-Maschine. Sie funktioniert natürlich nicht.  Und wer erinnert sich nicht an Susanne Klickerklacker? Sie möchte den Unterschied wissen zwischen nass und trocken. Kein Problem! Ein Monster kommt mit einem Wassereimer und zeigt es ihr. Manchmal muss man fragen, um die Welt zu verstehen. Die Sesamstraße feiert die Schönheit der Frage. Wer nicht fragt, bleibt … na, eben. So kommt man vom Nichtverstehen zum Verstehen. Erst viel später im Leben nennt man das Bildung. Aber auch da ist das so: Fragen ist der Ursprung von allem. Und nun sagt Jesus im Predigttest am Sonntag: Wenn du wissen willst, wie Gott ist, dann schau mich an, sagt Jesus. Und wenn wir uns wiedersehen, dann habe ich den Tod überwunden. Sieh mich an – und du wirst mich nichts mehr fragen.
Wie viele Mitarbeiter der Sesamstraße werden an diesem Tage morgens aufstehen und auf einen Schlag arbeitslos sein. Niemand will mehr etwas wissen. Im Angesicht des Auferstandenen wird dir alles, alles klar sein. Ich jubel aber erst mal leise, denn ich frage mich, ob das ein Anlass zur Freude ist. Alles Wwissen, alles erkennen. Klingt doch irgendwie auch beunruhigend. Mein Verstand rebelliert.  Mir gefallen ja auch die Jünger von Jesus, die immer nicht so recht kapieren, was vor sich geht mit Jesus. Warum redest du in Rätseln? Wer soll das sein: der Menschensohn? Mir gefällt das. Mir gefällt auch Jesus, der für die Jünger immer noch einmal seine Worte deutet und dabei ein bisschen mit den Augen zu rollen scheint. Aber die Jünger sind nicht blöd. Sie haben recht mit ihren Nachfragen. Sie fragen sich wie ich noch und noch einmal, ob sie in Jesus finden, was sie suchen: mein tiefstes Ziel ... mein lange gehegter Wunsch ... worauf es mir wirklich ankommt im Leben! Ich denke, „Nichts mehr zu fragen haben“ ist ein anderes Wort für Versöhnung. Gott möchte den Menschen, der sich von ihm entfernt hat, und von sich selbst mit sich und der Welt versöhnen. Amen.

 

Wir beten:                  Herr, unser Gott, Du hast die ganze Welt erschaffen. Du erfüllst die Natur immer neu mit Leben. Wir staunen und loben Dich für die Vielfalt Deiner Schöpfung. Wir bitten Dich: Zeige uns immer wieder Wege, wie wir mit Dir verbunden bleiben, damit wir in Deiner Welt leben und wirken  können. Im Vertrauen, dass Du lebst und Leben immer wieder neu schaffst, kommen wir zu Dir und bitten Dich:

Für alle, die heute traurig sind. Für Menschen, die voller Sorgen und Ängste leben. Die durch Krankheit und Leid alle Lebensfreude verloren haben. Erfülle sie mit österlicher Hoffnung. Verwandle ihre Traurigkeit in Freude.

Für alle, die in Deiner Kirche und seiner Diakonie leben, aber deren Verbindung sich wieder zu lösen beginnt. Hilf ihnen, mit Dir in Verbindung zu bleiben. Erhalte sie als Teil Deines Weinstocks.

 

Wochenspruch:      Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.  Korintherbrief 5,17

Wochenpsalm:        Psalm 100

Wochenlied:             EG 432  -  Gott gab uns Atem

Download:              ANgeDACHT 2023-18

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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24.04.2023

Christus spricht: „Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“

Johannes 10, 11a.27-28a

Dieser Wochenspruch wirkt auf mich sehr beruhigend und er schenkt mir Geborgenheit. Wir wissen, dass von unserem Hirten nur Gutes kommt. Denn der gute Hirte ist für die Seinen da. Er setzt sein Leben für sie ein, stirbt für ihre Schuld am Kreuz und schenkt damit seinen Schafen das ewige Leben.
Ich lebe im Vertrauen auf Gottes Güte und setze meine Hoffnung auf ihn – meinen guten Hirten.
So eine Schafherde sollte gut harmonieren, miteinander agieren und sich gegenseitig stützen. Dennoch passiert es immer mal wieder, dass der Herdenverband ins Wanken gerät, ein Schaf ausbricht oder sich verläuft. Gott war oft unzufrieden mit denen, die sich als Hirten seiner Herde fühlten. Im Buch des Propheten Hesekiel heißt es in Kapitel 34, Vers 10: „Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern!
Jesus ist der gute Hirte. Er will seinen Schafen – also uns - dienen und sie nicht beherrschen. Er wäscht am Abend vor seinem Kreuzestod seinen Jüngern demütig die Füße und er sagt ihnen damals und auch heute: Wer unter euch der Größte sein will, der soll euer aller Diener sein.
So lasst uns gemeinsam in diese Woche starten und einander dienen, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat und so dem guten Hirten nachfolgen und unser Miteinander ein wenig menschlicher, geborgener, ja liebevoller gestalten.

 

Wochenspruch:   Christus spricht: „Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“

                                    Johannes 10, 11a.27-28a

 Wochenpsalm:    Psalm 23  - EG 711

Wochenlied:          EG 274 – Der Herr ist mein getreuer Hirt

Download:             ANgeDACHT 2023-17

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Franziska Notzke
Fliedners Lafim-Diakonie gGmbH

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17.04.2023

„…sich wie neu geboren fühlen!“

Stellen sie sich vor, sie stünden nach einer überstandenen Erkältung oder Krankheit munter vom Krankenbett auf und wüssten nicht mehr, was es heißt, krank zu sein. Herrlich wäre das, sich wie neu geboren zu fühlen. Wir sagen es höchsten einmal nach einem erquickenden Nachtschlaf – oder nach einem frischen Bad. Dann fühlt man sich wie ein neuer Mensch; gereinigt und erfrischt an Leib und Seele. Aber leider ist es ja nicht so einfach, wie es hier klingt. Manche Menschen in unseren Häusern und Diensten geht es nicht immer gut. Vielleicht hilft es ihnen und unserer Seele ein wenig, was die Bibel für diese Woche erzählt.
Die Bibel hat einen sehr langen Satz für die zweite Woche nach dem Osterfest, der Auferweckung Jesu. Ich lese ihn einmal vor: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Ein Ungetüm von einem Satz.
Worum es dem Apostel Petrus geht, steht hier in zwei Worten: „lebendige Hoffnung“. Wir sollen im Leben eine lebendige Hoffnung haben! Dafür ist Jesus auferstanden: damit unsere Hoffnung nicht spröde ist oder vertrocknet, sondern frisch und lebhaft. Auch wenn unser Körper vielleicht nicht mehr der frischeste ist; unser Geist und unsere Seele sollen sich an dieser lebendigen Hoffnung erfreuen und erfrischen können.  Aber wie soll das denn bitte gehen?
Es geht so, wie es hier steht: Gott garantiert uns eine „lebendige Hoffnung“. Entweder weil er direkt an uns handelt und wir uns kaum richtig erklären können, was unseren Geist etwas beschwingter und heiterer sein lässt. Oder weil Gott uns Menschen schickt, die uns nicht alleine lassen. Schwestern, Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, Menschen aus unseren Familien oder der Nachbarschaft; natürlich auch alle unsere Freunde. Sie sind ein Teil der Garantie Gottes: wir sind nicht alleine; wir werden geachtet und geliebt; wir sind es anderen wert, dass sie uns begleiten, behüten und stützen. Davon wird man vielleicht nicht gesund. Aber man behält eine „lebendige Hoffnung“, dass wir mit Gottes und anderer Menschen Hilfe auch schwierige Tage oder Wochen werden bestehen können. Denn Hoffnung macht heiter.

Wir beten:       Gott, du verwandelst jedes Ende

in einen neuen Anfang.
Du hast Jesus vom Tod auferweckt,
damit wir leben können
ohne Verbitterung über das, was war,
mit Gelassenheit gegenüber dem, was ist,
und voller Zuversicht für das, was kommt.
Wir bitten dich um offene Augen, ein offenes Herz,
dass wir spüren, wo schon Ostern ist,
dass wir sehen, wo wir uns gegen den Tod stellen,
gemeinsam das Leben suchen und hüten.

Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.     1. Petrus 1,3

Wochenpsalm:   Psalm 116  -  EG 746

Wochenlied:       EG 108  -  Mir Freuden zart zu dieser Fahrt

Download:           ANgeDACHT 2023-16

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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10.04.2023

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

Offenbarung 1,18

Ein guter Mensch stirbt und kommt an einen Ort im Jenseits, da begegnet ihm der Teufel und spricht ihn an: „Du bist tot. Will­kommen in der Hölle, Freundchen!“, der gute Mensch antwortet überrascht: „Warum Hölle?! Ich war immer edel und gut!“
Teufel: „Ja und? Alle guten Menschen landen in der Hölle.“
Der gute Mensch: „Nein das kann nicht sein, die Bösen landen in der Hölle als Strafe für ihre Bosheit.“
Der Teufel erwidert: „Ich bin der Teufel, hallo?! Wieso sollte ich hier böse Menschen bestrafen? Ich mag böse Menschen. Ich bestrafe die Guten. So wie dich!“
Der gute Mensch: „Aber was passiert mit den Bösen, wenn sie sterben?“ Teufel: „Naja. Die kommen in den Himmel.“
Der gute Mensch: „und da werden sie von Gott bestraft, ja?“ Teufel: „Nein, Gott ist gnädig. Er vergibt alle ihre Sünden.“
Der gute Mensch: „Zum Teufel noch mal!“ Der Teufel: „Bitte nicht fluchen!“

Also wie steht es denn nun mit dem Teufel und seiner Macht?
Das Neue Testament redet im Zusammenhang mit Ostern davon, dass ein anderer die Herrschaft in der Hölle übernimmt, dass die todbringende Macht des Teufels gebrochen ist. Christus hat an Ostern die Schlüssel des Todes und der Hölle an sich genommen.
Tod, Teufel und Hölle kommen durch seinen Tod und seine Aufer­stehung an ihr Ende. Es ist der Teufel selbst der jetzt ausgespielt hat. Er wird mit dem Tod in den feurigen Pfuhl der Hölle geworfen und verliert seine todbringende Macht. Für uns Christen ist die Rede vom Teufel also passé und wir dürfen unsere Lebensfreude singen mit vielen lachenden Hallelujahs, das viele Osterlieder dominiert.

 

Wochenspruch: Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.     Offb 1,18

Wochenpsalm:   Psalm 118 – EG 747

Wochenlied:       EG 116 – Er ist erstanden, Halleluja

Download:          ANgeDACHT 2023-15

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM-Diakonie

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03.04.2023

„Wer ist der größte Repair-Meister meines Lebens“

In meinem Heimatort hat vor einiger Zeit ein sogenanntes Repair-Café eröffnet. Dort werden Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, kaputte und beschädigte Geräte und Gegenstände mitzubringen, die dann von Mitarbeitenden repariert werden.
Es scheint so, als ob nach langen Jahren der Wegwerfkultur an vielen Stellen ein Umdenken einsetzt.
Obwohl Jesus von seiner Ausbildung her vermutlich Zimmermann war, hat er sich doch in seinem ganzen Leben als Meister des Repair gezeigt. Mit einem weiten Herz für Menschen hat er ihre Verletzungen und Brüche liebevoll angesehen und sichtbar gemacht. Offenbar hatte er die Gabe, diese Lebensbrüche zu heilen und zu einem Teil eines neuen Weges zu machen. Sein Werkzeug war die Liebe und die Fähigkeit, keinen Menschen aufzugeben. Jesus lädt zu einem Lebensstil ein, der sich nicht durch Perfektion und Makel­losigkeit auszeichnet, sondern völlig auf das Vertrauen in die Liebe Gottes setzt, die Teile unseres Lebens zusammenhält.
Wahrscheinlich hatte Jesus schon seinen eigenen Tod am Kreuz vor Augen, als er zu seinen Jüngern sagte: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Im „Sterben“ und Aufbrechen verändert das Weizenkorn seine äußere Form. Das Aufbrechen trägt schon –zu­nächst noch unsichtbar und unter der Erde verborgen – den Keim eines Neuanfangs in sich.
Aus diesem Vertrauen erwächst die Einladung zu einem Leben, das die Risse und Verletzungen nicht übermalt oder ausblendet, sondern sie immer wieder in Gottes Hände legt. Daraus erwächst ein Leben, das nicht dem Ideal von Perfektion und Makellosigkeit hinterherläuft, sondern darauf vertraut, dass mein Leben mit allen Brüchen und Scherben in der Hand Gottes steht – dem, so könnte man sagen, großen Repair-Meister meines Lebens.

 

Wir beten:
Herr Jesus Christus, wir danken Dir, denn mit Deinem Leidensweg hast Du uns gezeigt, dass wir auch in den dunklen Momenten unseres Lebens nicht alleine sind.
Herr Jesus Christus, Du bist das Brot des Lebens.
Du bist unser großer Trost im Leben und im Sterben.
Stärke die Menschen, die sich in ihre Mitmenschen einfühlen und sie trösten können. Segne diese Gabe. Schenke uns allen einen wachen Blick für die Trost­bedürftigen in unserer Umgebung, und schenke uns Gespür für die Momente, in denen ein gutes Wort und eine liebevolle Geste nötig ist.
Hilf uns dabei, mitten in den Herausforderungen und Sorgen des Alltags die Schönheit des Lebens wahr­zunehmen und uns daran zu freuen.
Gib, dass wir uns Dir anvertrauen, im Glauben, dass Dein Liebe über uns allen strahlt und keinen Menschen vergisst.
Danke, dass Du über uns die Wacht hältst.

Wochenspruch:    Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.   Joh. 3,14

Wochenpsalm:     Psalm 69 – EG 731

Wochenlied:           EG 91 - Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken

Download:            ANgeDACHT 2023-14

 

Zu Beginn der Karwoche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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27.03.2023

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.

Matthäus 20,28

Bedienung sein, das ist nur für wenige ein Traumberuf, denn viel Ansehen ist damit nicht verbunden und derjenige hat es im Leben nicht so weit gebracht. Lieber lassen wir uns doch bedienen. Glücklich, wer sich das leisten kann. Auch Kinder spielen lieber König oder Königin und nicht Magd oder Knecht.
Bei Jesus ist das anders. Er, der Sohn Gottes, setzt sich nicht auf den Thron, so heißt es im Wochenspruch, er ist nicht der Gottkönig, der sich bedienen lässt. Er ist vielmehr einer der selbst dient. Er ist in­sofern ein Diakon im eigentlichen Sinn, denn das griechische Wort diakonein, von dem Diakon und Diakonie abgeleitet ist, bedeutet nichts anderes als dienen. Jesu Handeln ist also in Gänze ein diakonisches Handeln, weil es ein dienendes Handeln ist und bei Jesus geht das so weit, dass er sich, um unserer Erlösung zu dienen sogar kreuzigen lässt.
Oft denken wir darüber nach, was ist eigentlich diakonisch und was ist diakonisch an der Lafim-Diakonie. Mit diesem Satz ist es ganz einfach zu erklären: Diakonisch handeln, heißt dienend handelnd, also unser eigenes Handeln an den Bedürfnissen, der uns anvertrau­ten Menschen ausrichten, ihnen dienen, damit es ihnen gut geht, damit wir ihnen gut tun. Und die diakonische Kontrollfrage für alles Handeln in unserem diakonischen Unternehmen muss immer sein, wem dient das, was wir tun und dient es zum Wohl der Menschen, die uns anvertraut sind. Danach sollen wir in der Nachfolge Jesu alle unsere betrieblichen Prozesse ausrichten und das gesamte Handeln ausrichten. Ein hoher Anspruch, den dieser Wochenspruch an uns stellt, aber auch die Verheißung, die darin steckt, dass Jesus uns vorausgegangen ist und das Kreuz für uns auf seine Schultern genommen hat. Sie sind eingeladen sich auf die diakonische Haltung des Dienens in der Nachfolge Jesu einzulassen.

Wochenspruch:    Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Mt. 20,28

Wochenpsalm:     Psalm 69 – EG 731

Wochenlied:          EG 97 - Holz auf Jesu Schulter

Download:             ANgeDACHT 2023-13

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie

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20.03.2023

Meine Augen sehen stets auf den HERRN.

Psalm 25,15

Der dritte Sonntag in der Passionszeit heißt Okuli, das bedeutet: „Meine Augen“.
Augen sind ein wichtiges Sinnesorgan und wir nehmen damit unsere Umwelt war, oder schauen weg. Je nach Situation oder unserem Befinden. Der Psalmbeter richtet seinen Blick auf den Herrn und erhofft sich Hilfe und Wegweisung.
Wohin schauen wir gerade? Ich durfte in der vergangenen Woche an einem Zukunftsworkshop in der Uckermark teilnehmen. Veranstaltet von jungen Leuten, die nach Ihrem Studium wieder in Ihre Heimat zurückkommen. Sie wollen die Zukunft mitgestalten, hinschauen was verändert werden kann für das Gemeinwesen, für den Fachkräftemangel, für den Zusammen­halt untereinander. Das macht Mut und Lust mitzumachen und dabei auch unsren Blick vom Glauben und der Nächstenliebe mit einzubringen.
Ja unsere Augen sehen viel, gerade angesichts der Katastrophen, der Kriege, der Unterdrückung, der Geflüchteten auf der Welt. Da möchte man manch­mal wegschauen. Doch der Verfasser des Psalms 25 bittet auch um Rettung und Wegweisung, so heißt es im zweiten Teil des Verses:  denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen.  David ist überzeugt, dass ihm der Herr den richtigen Blick auf die Dinge und Menschen gibt. Seine Füße sind befreit und dürfen neue Wege gehen. Oft sind auch wir festgehalten von einem Netz und gelähmt von dem, was um uns rum passiert, oder sind in Strukturen gefangen.
Lassen wir unseren Blick schweifen, schauen wir mit offen Augen auf unsere Welt, auf das Unrecht was geschieht und stellen uns dann die Frage, was kann ich verändern und an den Nächsten gewandt - Was willst Du, das ich dir tun soll?
Dann können wir unsere Hilflosigkeit überwinden, können planen und handeln, und unsere Schritte in die richtige Richtung lenken und unser persönlicher Glaube kann uns dabei helfen.

 

Lassen Sie uns mit Worten von Irmgard Erath beten:

Gib uns Mut und die Kraft, Jesus nachzufolgen und die Wege zu gehen,
die er uns vorausgegangen ist:
Die Wege der Güte.
Die Wege der Geduld.
Die Wege der Wahrheit.
Die Wege der Liebe.
Es sind die Wege, auf denen wir zueinander finden.
Es sind die Wege, die uns zum Frieden führen.

Wochenspruch:    Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.    Joh. 12,24

Wochenpsalm:     Psalm 84  -  EG 734

Wochenlied:           EG 98  -  Korn, das in die Erde

Download:            ANgeDACHT 2023-12

 

Es grüßt Sie aus dem Ruhestand
Christiane Soyeaux
und wünscht Ihnen eine schöne Woche

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13.03.2023

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62

Nur Vorwärts geht es ins Reich Gottes! Wer an der Vergangenheit klammert, kommt nicht an.
Wie oft sind wir in der Vergangenheit verhaftet. Sätze wie „früher war es doch besser“ unterstreichen das. Aber auch die immer wiederkehrende Frage danach, wer denn nun Schuld ist an einer Situation oder Misere, verstärkt den Blick zurück. Wer immer nur zurück blickt, sei es, dass er in Erinnerungen schwelgt oder dass er den Schuldigen sucht für das eigene Unglück, der kann nichts verändern, der kommt nicht vorwärts. Das gilt im persönlichen Leben genauso wie in der Organisation oder dem Unter­nehmen.
Der Pflug im biblischen Bild macht das deutlich. Nur wer den Pflug fest hält mit Blick nach vorne, der in der Regel von einem Ochsen gezogen wird, kann das Feld bestellen, damit darauf etwas wächst. Wer zurück blickt, gerät sofort aus der Spur und kann die Zukunft nicht vorbereiten.
Das heißt nun nicht, dass wir nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen könnten oder sollten. Wer aber den Blick von den Fehlern nicht abwendet und sich darin verliert die Schuldfrage zu klären, findet keine bessere Lösung für die Zukunft.
Ins Reich Gottes geht es nur Vorwärts. Das macht uns im Glauben zu zutiefst optimistischen Menschen. Denn es ist eine große Verheißung, auf die wir da sehen. Sie gilt für unser persönliches Leben, weil sie über unser irdisches Leben, über unseren Tod, über alles Leid hinausweist.
Sie ist aber auch Verheißung für die Welt, auch wenn es noch nicht ange­brochen ist, das Reich Gottes hat längst begonnen. Ahnen oder sehen können wir es nur, wenn wir nach vorne blicken, wenn wir uns in diese Richtung bewegen, wenn wir mit der Hoffnung auf dieses Reich unsere Gegenwart gestalten, mit unseren Kräften Frieden und Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt des Handelns stellen, dann sind wir auf dem Weg in die richtige Richtung. So sagt es auch der letzte Satz unseres Lafim-Diakonie Leitbildes. Gehen wir miteinander. Dazu lädt der Text ein.

Wochenspruch:    Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.  Lukas 9,62

Wochenpsalm:     Psalm 10

Wochenlied:          EG 391  -  Jesu geh voran

Download:            ANgeDACHT 2023-11

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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06.03.2023

„Gedenke, Herr …“

aus Psalm 25

So heißt es in Psalm 25, dem Psalm dieser Woche: „Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit, HERR, um deiner Güte willen!“
Ich frage mich tatsächlich, ob Gott diese flehentliche Erinnerung an seine Barmherzigkeit braucht? Ist es nicht eher so, dass wir Menschen daran erinnert werden müssen, nach Gottes Barmherzigkeit zu fragen? Gott braucht wohl keine Gedankenstützen oder Gedenkstätten – aber wir Menschen brauchen sie. Auf unserem Friedhof haben wir neben den Familiengräbern auch Gedenkstätten. Auch eine große Gedenkstätte, die an die Verstorbenen der beiden Weltkriege erinnert.

Lied: Sag mir, wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben. Sag mir, wo die Blumen sind, was ist geschehen? Sag mir wo die Blumen sind, Mädchen pflückten sie geschwind. Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?

Im Frühjahr 2022 mussten wir vom Überfall Russlands auf die Ukraine hören. Noch Wochen später tobt die Zerstörung. Das Ausmaß an Leid, Tod und Traumata ist noch nicht abzusehen. Menschen flohen, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die Männer mussten kämpfen. Eine Zeitenwende wurde eingeläutet in der deutschen Sicherheitspolitik. Mehr Geld für Rüstung. Mehr Wachsamkeit, weniger Vertrauen.

Lied: Sag mir, wo die Männer sind wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Männer sind, was ist geschehen? Sag mir, wo die Männer sind, zogen fort, der Krieg beginnt. Wann wird man je verstehen? Wann wird man je verstehen?

Der Wind weht über die Gräber und trägt nicht nur die Blumen davon, sondern wohl auch unsere Erinnerungen und unsere Erfahrungen, dass es im Krieg zu viele Opfer gibt und unwiederbringliche Vertrauensverluste, weil niemand unbeschädigt daraus zurückkehrt. Das „Nie wieder Krieg“ ist verhallt, vergessen. Unser Gedenken ist zu schwach. Wir brauchen einen Gott, der sich unser gnädig erbarmt. Einer, der sich unser annimmt, damit wir nicht in Schuld und Unmenschlichkeit versinken. Und zugleich einen Gott, der uns daran erinnert, was wir zu tun und zu lassen haben, damit seine Barmherzigkeit auch unsere Barmherzigkeit werden kann.

 

Wir beten:
Gott, sei gnädig und barmherzig,
wenn Du auf Deine Menschen schaust.
Wir bitten um Deine Kraft, wenn wir den Anforderungen unseres Alltags gegenüberstehen.
Wenn wir an unserer Ungeduld, an unserer Bequemlichkeit und unserer Lieblosigkeit scheitern.
Wenn wir Schuld auf uns laden. Vergib uns unsere Schuld.
Gott, sei gnädig und barmherzig, wenn Du auf Deine Menschen schaust.
Wir tasten uns durch eine Welt, in der Gutes und Böses zu Hause sind. Manchmal erkennen wir alles klar und können unterscheiden. Manchmal sind wir blind und alles ist recht und billig.
Hilf uns, dass Dein Wille geschehe.
Gott, sei gnädig und barmherzig, wenn Du auf Deine Menschen schaust.

Wochenspruch:    Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.  Römer 5,8

Wochenpsalm:     Psalm 25   –   EG 713

Wochenlied:           EG 94  -  Das Kreuz ist aufgerichtet  oder EG 96  -  Du schöner Lebensbaum

Download:           ANgeDACHT 2023-10

 

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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27.02.2023

Passionszeit - und wie fasten Sie?

In dieser Woche beginnt die Fastenzeit. Es gibt Menschen, die sich schon wochenlang vorher bereit machen auf die „schlimme“ Zeit des Verzichtens.
Einige entscheiden sich für das Fasten von Lebensmitteln, denn schließlich sollen doch ein paar Pfunde runter, damit man sich im Sommer wieder am Strand in der neusten Bademode sehen lassen kann. Gesund soll es auch sein zu fasten und irgendwie gehört es ja schon zum guten Ton und ist angesagter denn je. Die Medien sind jetzt zur Fastenzeit besonders voll mit Diät- und Fastenanleitungen sowie kalorienarmen Rezepten, die man unbedingt braucht, um durch die Fastenzeit zu kommen.
Andere verzichten auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol und Co. Auch hier unterstützen die Medien den Fastenden mit motivierenden Texten, um diese Zeit tapfer durchzustehen.

Aber ist es denn wirklich so schwer auf etwas zu verzichten oder sich einzuschränken?

Ich glaube, wenn man diese Zeit, in der man auf etwas verzichtet, zu einer Zeit macht, in der man mit dem eigenen Verzicht jemand anderem etwas Gutes tun kann, fällt einem der Verzicht viel leichter.
So könnten die Nahrungsmittel, auf die man in der Fastenzeit verzichten möchte, an die Tafel gespendet werden. Die Menschen, die auf solche Spenden angewiesen sind, werden den Fastenden mit einem dankbaren Lächeln belohnen.

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen meine Zeit zu fasten und sie anderen Menschen zu kommen zu lassen. Den ganzen Tag bin ich unterwegs zu Terminen, zwischendrin wird der Haushalt und die Familie gemanagt, alles in einem Zeitplan getacktet, auch meine persönliche Zeit hat eine Spalte im Zeitplan. Diese persönliche Zeit ist mir sehr wichtig, aber ich bin bereit sie zu fasten für eine gute Sache. Wie das geht? Ganz einfach.

Schon am Montag hatte ich die erste Gelegenheit meine Zeit zu fasten.  Wenn ich sonst eilig ins Haus husche, damit mich die ältere Dame von gegenüber nicht anspricht und ich so viel Zeit mit einem womöglich ellenlangen Gespräch verlieren würde, blieb ich dieses Mal stehen. Ich hob die Hand und winkte ihr zu. Sie kam zu mir und wir wechselten ein paar Worte. Sie erzählte mir, dass sie ins Krankenhaus muss und Angst davor hat. Im Laufe des Gesprächs kommt heraus, dass sie gar nicht vor der Behandlung Angst hat, sondern Angst hat, ihr Haus allein zu lassen. Ich versprach ihr die Blumen zu gießen und nach dem rechten zu schauen, wenn sie weg ist. Ein glückseliges Lächeln erfüllte das Gesicht der Dame. Wir verabredeten einen Tag an dem ich den Schlüssel holen soll und dann ging sie wieder.
Oft habe ich solche Situationen als Zeitfressend empfunden, aber jetzt fühlte es sich gut an meine Zeit zu fasten und einer anderen Person zu schenken.

Durch das Fasten besinnen wir uns wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Dinge, die sonst in unserer schnelllebigen Zeit einfach verloren gehen. Werte die Jesus uns gelehrt hat und uns mit vielen beispielhaften Geschichten im Evangelium mit auf unserem Lebensweg gegeben hat.

 

Marianne Kosbab
Gemeindepädagogin Domgemeinde Brandenburg
(zurzeit Praktikantin in der Unternehmenskommunikation)

 

Wochenspruch:         Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.   1. Joh. 3,8

Wochenpsalm:          Psalm 91 – EG 736

Wochenlied:               EG 347 - Ach bleib mit deiner Gnade

Download:                   ANgeDACHT 2023-09

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20.02.2023

„Die Liebe trägt“

aus dem 1. Korinther 13,1-13 zum 80. Todestag von Sophie und Hans Scholl

So steht es in einem Verhörprotokoll vom 24. Februar 1943: „Der Volksge­richtshof verurteilte am 22. Februar 1943 im Schwurgerichtssaal des Justizpalastes in München den 24 Jahre alten Hans Scholl, die 21 Jahre alte Sophia Scholl, beide aus München, und den 23 Jahre alten Christoph Probst aus Aldrans bei Innsbruck wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen Feindbegünstigung zum Tode. Das Urteil wurde am gleichen Tag vollzogen.“
Vor 80 Jahren (am 22.2.1943) starben die drei – sie starben der Liebe wegen. So darf man es wohl nennen. Sie liebten unser Land, sie liebten die Menschen in unserem Land und sie verachteten den Krieg und den Tod, den viele im Krieg und in der Heimat fanden - nicht zuletzt in Stalingrad am Beginn des Jahres 1943.

Besonders Sophie Scholls Briefe und Tagebuchaufzeichnungen spiegeln das Bild einer jungen Frau wider, die empfindsam war für die Schönheiten der Natur und zugleich von tiefem christlichen Glauben geprägt. Der Glaube half ihr, die letzten Minuten ihres Lebens und den Abschied von ihrer Mutter zu bestehen. Und Hans Scholl schrieb in einem letzten Brief an seine Eltern, nach einer Feier des Heiligen Abendmahls:
„P.S. Jetzt ist alles gut; ich habe noch die Worte des 1. Korintherbriefes [13] gehört: Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz und eine klingende Schelle …“

Das Hohelied der Liebe des Apostels Paulus ist so etwas wie ein Geschenk des Himmels. Diese Worte werden einem gegeben. Unzähligen Menschen waren sie in der Zeit der christlichen Kirchen Stütze und ein Halt - in schwierigen Zeiten ebenso wie in schönen Zeiten. Und auch wenn die Worte über die Liebe oft schwer zu leben sind, sind sie doch ein Ideal, um an ihnen zu reifen. Paulus selbst schreibt ja, dass unser Wissen „Stückwerk“ ist und wir also Fehler machen werden. Aber einst werden wir erkennen – und dann auch wissen, wie sehr uns die Liebe getragen hat. Sie ist das Größte von allem.

 

Wir beten:      Gott, unser Fels, an Dir halten wir uns fest, wenn wir straucheln.
Gott, unser Fels. Mache unsere Schritte fest.
Stärke die Hoffnung in uns und unser Vertrauen auf Dich.
Gott, unser starker Fels: Wir bitten Dich für alle, die sich vergeblich nach Liebe sehnen, weil sie einsam sind, getrennt, verwitwet oder schon immer allein.
Lass andere Menschen, auch uns, den Weg zu ihnen finden, damit sie gesehen und beachtet werden in dem, was sie brauchen.
Lass Deine Liebe wachsen zwischen uns durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist uns Menschen nahe kommt.

Wochenspruch:         Seht, wir gehen nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.  Lukas 18,31

Wochenpsalm:          Psalm 31 – EG 716

Wochenlied:               EG 401  -  Liebe, die du mich zum Bilde oder EG 209  -  Ich möcht‘, dass einer mit mir geht

Download:                   ANgeDACHT 2023-08

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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13.02.2023

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.

Hebr. 3,15

Im Wochenspruch ist von „Verstockung“ die Rede, das bedeutet Verhärtung und Verbitterung. Dahinter steckt Unglauben und die Verzweiflung derer, die den Glauben zu Gehör bringen wollen. Die Situation erinnert an damals in der Wüste beim Auszug aus Ägypten, als das Volk in der Wüste lagerte und es kein Wasser zu trinken gab. Was Verstockung bedeutet, können wir nachvollziehen, wenn wir uns vorstellen, dass ein ganzes Volk ohne Wasser ist, durstig, voller Angst in der Wüste. Angst vor dem Verdursten. Tiefe Verzweiflung breitete sich damals im Aufstand gegen Mose in der Wüste aus. Genauso verzweifelt ruft und betet Moses, ja er schrie zum Herrn, heißt es in der Bibel, weil er nicht weiß, was er tun soll. An diese Situation der Verbitterung des Volkes aber auch seines Anführers Mose erinnert der Wochenspruch aus dem Hebräerbrief heute. Es ist eine Verbitterung, die die Menschen existentiell betroffen hat, es ging um eine Überlebensfrage, sie waren kurz vor dem Verdursten. Die Menschen verlieren in solchen Situationen den Glauben.
Die Geschichte erinnert aber auch daran, dass Gottes Stimme damals in dieser Situation zu hören war: Gott gibt Mose schließlich die An­weisung, was er tun soll, damit es Wasser gibt. Mose findet den Stein, auf den er schlagen muss, damit das Wasser läuft und das Volk be­kommt zu trinken.
Eine sprudelnde Quelle ist das Ergebnis, wenn wir auf seine Stimme hören.
Wer verstockt und verbittert bleibt wird diese Quelle nicht finden, weil er nicht hören kann, was Gott sagt.
Auf seine Stimme hören können – das ist bis heute eine Überlebens­frage: Heute wenn ihr seine Stimme hört, dann seid nicht verzweifelt und verstockt, sondern lasst Euch zur Quelle des Lebens führen. Amen.

Wochenspruch:     Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.   Hebr. 3,15

Wochenpsalm:       Psalm 119  -  EG 748

 Wochenlied:           EG 199 - Gott hat das erste

Download:              ANgeDACHT 2023-07

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

 

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie

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30.01.2023

Mache dich auf und werde licht!

zu Jesaja 60,1-2

Wenn ich am Morgen aus dem Fenster blicke, dann sehe ich oft erst einen schmalen Lichtstreif am Horizont. An manchen Tagen entwickelt sich dieser zu einem farbenprächtigen Morgenrot und die Sonne geht auf in all ihrer Schönheit und in all ihrer Pracht.
Vielleicht steht dem biblischen Propheten Jesaja, von dem das Bibelwort für den Wochenspruch der beginnenden Woche stammt, so ein Bild vor Augen. Vielleicht malt der Prophet einen Sonnenaufgang vor Augen, um von dem kommenden Gott und von uns zu reden:
„1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jesaja 60,1.2)

Wer den Sonnenaufgang im Januar erleben möchte, muss kein Frühaufsteher sein. Um den Aufgang der Sonne zu begrüßen, muss man aber immerhin wach sein. Man muss sich aufmachen, aufstehen und den Tag bewusst beginnen. „Mache dich auf“!Zugegeben, auch dann kann man ziemlich benommen und schlaftrunken sein. Unsere Sinne sind im ersten Morgengrauen meist noch träge und verschlossen. Der Prophet ruft uns zu: „Werde Licht“. Lass es hell werden in dir, öffne deine Augen und fühle mit allen Sinnen, wie das Leben in dir erwacht. „Werde Licht, denn dein Licht kommt“.
Es ist auch eine gute Tradition, den Tag mit einem Gebet zu beginnen. Öffne hierzu deine Sinne für Gott und erwarte Gottes Kommen an diesem neuen Lebenstag. Sei gespannt auf Gottes Spuren in allem, was Dir heute begegnet. So ein Morgengebet kann ganz schlicht sein: „Gelobt sei Jesus Christus und gesegnet, die ich liebe.“ oder „Hier bin ich Gott. Begleite mich“. Darin Gottes Gegenwart erhoffen wie die Sonne am Morgen.
Jesus, das Kind in der Krippe, dessen Geburt wir an Weihnachten gefeiert haben, bezeichnen wir Christenmenschen als Licht der Welt. Jesus Christus ist mein Licht. Wir drücken das auf vielerlei Weise aus, z.B. wenn wir im Advent nach und nach Kerzen anzünden oder bald in der Osternacht die Osterkerze entzünden. Amen.

 

  

Wir beten:
Herr, unser Gott, um Dein Licht und Dein Wort bitten wir.
Für die Suchenden, die nach dem Sinn ihres Lebens fragen; für die Zweifelnden, denen Zuversicht und Vertrauen abhanden­gekommen sind; für die, die Dich verloren haben: Dass ihnen Gewissheit zukomme und Lebensmut.
Herr, unser Gott, um Dein Licht und Dein Wort bitten wir.
Für die, die Verantwortung tragen für das Geschick anderer Menschen in der Politik, in Unternehmen und Verwaltungen: Dass sie ihre Ämter zum Wohle derer führen, die ihnen anvertraut sind.
Herr, unser Gott, um Dein Licht und Dein Wort bitten wir.
Für uns als Deine Gemeinde und für die Kirchen und deine Diakonie: Dass wir mutig und mit offenen Herzen der Welt von Deiner Liebe und Gnade erzählen, die in Jesus Christus erschienen ist.
Amen.

Wochenspruch: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.    Jesaja 60,2b

Wochenpsalm:   Psalm 97

Wochenlied:        EG 67    –   Herr Christ, der einig Gottes Sohn   oder  EG 450  –  Morgenglanz der Ewigkeit

Download:           ANgeDACHT 2023-05

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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23.01.2023

Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.

Matthäus 7,25

Bei dem Gleichnis vom klugen Baumeister muss ich immer an die Geschichte mit den drei kleinen Schweinchen denken. Die bauen auch Häuser, aber nur das eine, dass aus Stein, bietet ihnen Schutz vor dem bösen Wolf. Nun erzählt Jesus dieses Gleichnis nicht als lustige Geschichte den Kindern, es geht um mehr und deshalb geht das Gleichnis tiefer, es geht um das Fundament, bzw. den Baugrund. Und natürlich hält Jesus hier keine Lehrstunde für angehende Baumeister, er spricht zu seinen Jüngern, Menschen wie du und ich. Es geht also um uns und um die Frage, was unserem Leben Halt gibt, worauf sich Glaube gründet. Der Untergrund ist wichtig, gibt der nicht Halt, nutzt auch die beste Statik nix und das ganze Bauwerk gerät in Schieflage. Wenn es gut kommt, wird daraus eine Touristenattraktion wie in Pisa, aber meisten stürzt das Ganze einfach ein. Der Baugrund muss Halt geben.
Worauf bauen wir? Was begründet meine Zuversicht, mit meinen Freunden Spaß zu haben aber auch Rückhalt und Unterstützung bei Ihnen zu suchen? Sie gründet in unserer Beziehung zueinander, auf gemeinsame Interessen und Werte. Worauf baue ich eine Partnerschaft auf? Auf Liebe und Vertrauen. Was bringt Menschen dazu, die Hoffnung nicht aufzugeben, sich von Rück­schlägen nicht entmutigen zu lassen? Die Frage nach dem Grund der Motivation ist in vielen Zusammenhängen wichtig und spannend.
Aber was gibt mir nun im Leben halt? Natürlich ist es meine Familie, sind das die Freunde, liebe Menschen. Sie sind wie eine schützende Mauer und geben Sicherheit und Geborgenheit. Und ich danke Gott dafür.
Aber manchmal kommt der Wind aus allen Richtungen, pfeift um die Ohren und wird zum Sturm, der mir die Füße wegreißt. Dann braucht es nicht nur Mauern, dann braucht es eine Verankerung in festem Grund. Mein Anker ist mein Glaube, sind Krippe und Kreuz, die sichtbaren Zeichen der Liebe Gottes. Ich wiederhole mich hier gerne; wenn ich das Gefühl habe alles bricht zusammen, der Sturm reißt mich weg, wird das durch den Glauben nicht weniger schlimm, aber ich weiß, dass ich nicht verloren gehe.
Aber es gibt ja nicht nur Stürme und widrige Zeiten. Manchmal ist das Leben auch einfach, einfach schön und Träume wachsen in den Himmel. Na, und wenn dann das Fundament tief gegründet ist, ist alles möglich. Und das wünsche ich uns allen für diese Woche, Mut um zu wachsen, Herausforderungen anzugehen und Träume zu leben im Vertrauen darauf, dass wir gehalten sind.

Segen:
Gottes Segen sei mit dir auf dem gewundenen Pfad deines Lebensweges, bei deinen Aufgaben in Familie und Beruf bei deinen Entscheidungen, die du täglich triffst, bei jedem Schritt, den du ins Unbekannte tust.
Gottes Segen sei mit dir. (Brigitte Enzner-Probst)

Wochenspruch:    Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.   Lukas 13,29

Wochenpsalm:     Psalm 86

Wochenlied:           EG 293 - Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all

Download:              ANgeDACHT 2023-04

 

Ihre
Anette Schmidt
Referat Personalentwicklung

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16.01.2023

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Joh. 1,16

Wenn wir davon reden, dass wir etwas in „Hülle und Fülle“ haben, dann meinen wir damit heute, dass wir in Überfluss und Reichtum leben. Ursprünglich allerdings war im Mittelalter damit ausreichende Kleidung und ausreichendes Essen, also die Füllung des Magens gemeint.
Für uns ist diese Art von materieller „Fülle“ in unserer Zeit und in unserem Land längst zur Selbstverständlichkeit geworden, es gibt alles im Überfluss, wir sind satt und können uns warm kleiden und der Wohlstand nimmt weiter zu. Diese Idee von „Fülle“ allerdings hat besonders seit dem letzten Jahr auch bei uns Risse bekommen. Wir sind uns da nicht mehr so sicher, ob es immer so weitergehen kann und wird. Die Preise steigen, es gibt Lieferengpässe, die Ressourcen sind begrenzt. Wo bleibt da die „Fülle“.
Die „Fülle“ im Wochenspruch, die auf das griechische Wort Pleroma zurückgeht, meint zwar auch die materiellen Güter, die wir zum Leben brauchen, aber zugleich noch vielmehr:  Es geht um Lebens­fülle, um den Ursprung unseres Lebensglücks, um das, was unser Leben eigentlich gut macht. Lebendigkeit, Lebenskraft klingen in diesem Wort mit. Diese Art „Fülle“ ist nichts, was wir uns erwerben oder erarbeiten könnten. Sie ist Geschenk: wir haben Sie genommen aus ihm, aus Jesus Christus, der als Gottes Wort und Weisheit auf
die Erde gekommen ist. Er schenkt sie uns als Gnadengabe. Ein Geschenk für uns und vor allem ein Geschenk zum weiter geben, nicht zum behalten. Denn Lebensfülle entsteht durch Beziehung, durch Nächstenliebe, durch Miteinander, nicht durch haben und besitzen, sondern durch verschenken. Wir tun einander gut, in dem wir aus der Fülle leben, die uns geschenkt ist. Was für ein Geschenk. Daran dürfen wir uns diese Woche jeden Tag erinnern.

Wochenspruch:     Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.           Joh. 1,16

Wochenpsalm:       Psalm 105

Wochenlied:           EG   74 – Du Morgenstern, du Licht vom Licht oder

                                    EG 398 - In dir ist Freude

Download:              ANgeDACHT 2023-03

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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09.01.2023

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Römer 8,14

Die Kinderrechte wurden 1989 durch die Vereinten Nationen vertraglich in der Kinderrechtskonvention geregelt. In 41 Artikeln, die häufig zu 10 Kinderrechten zusammengezogen werden, sind z.B. das Recht der Kinder auf Essen und Trinken, auf Bildung und Teilhabe, auf eine eigene Meinung und den Schutz vor Gewalt verbrieft. Die Rechte klingen selbstverständlich, sie anzuerkennen fällt nicht schwer. Aber wie sieht es mit dem Recht der Kinder auf Religion aus?

Kinder, denen man Geschichten aus der Bibel vorliest, können oft sehr genau beschreiben, was die Bibel ist: „Ich finde die Geschichten aus der Bibel super. Die höre ich gerne. Wie das damals mit den Israeliten war und so. Wie die in der Wüste waren und Gott ihnen gesagt hat, was sie machen sollen. Das ist toll. Dass ich lieb zu den Menschen sein soll, das weiß ich. Aber dass Gott da ist, das finde ich gut.“

Kinder haben von Artikel 14 der UN-Kinderrechtekonvention noch nichts gehört. Seit vielen Jahren sind sie ein politischer Zankapfel. Die Regierungs­parteien der Ampelkoalition haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Kinderrechte werden in der Regel als Schutzrechte verstanden. Sie sprechen Kindern auch das Recht auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu. Das beinhaltet das Recht auf Religion. Denn in diesem Artikel heißt es: Kinder haben ein Recht auf „Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“. Viele diakonische Kitas und Dienste für junge Menschen setzen den Artikel wie selbstverständlich für sich um. Ein Bedürfnis, Himmel und Erde zu verstehen – also ein religiöses Bedürfnis – kann man Kindern schon unterstellen.

Religion und menschliches Selbstvertrauen war im theologischen Denken oft ein ungleiches Paar, konnte nicht zusammengedacht werden. Vernebelt die Religion nicht die Sinne, wurde gefragt? Oder auch: Setzen Menschen mit ihren Gebeten Gott etwa doch nur für ihre eigenen Pläne ein? Ich denke, ein Mensch findet die Liebe nur durch Liebe. Gut, dass Kinder und Menschen bei uns mit liebenden Menschen aufwachsen und begleitet werden, die ein Gespür auch für religiöse Bedürfnis haben.

 

Wir beten:      Barmherziger Gott, du hast uns angenommen als Deine Kinder. Dafür danken wir Dir.
Wir bitten Dich: Schenke uns immer wieder Deinen Geist, der uns den Mut gibt, neu anzufangen und auf Dein Wort zu hören und davon anderen zu erzählen.
Gnädiger Gott, sei uns nahe, wenn wir nach Dir fragen und Dich suchen.
Dein Geist mache uns lebendig und zeige uns den Weg.
Schenke uns jeden Tag neu das Vertrauen, auf Deine Gnade und Liebe zu hoffen.

Wochenspruch:     Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.     Römer 8,14

Wochenpsalm:       Psalm 71  -  EG 732

Wochenlied:           EG 441 – Du höchstes Licht, du ewger Schein

Download:              ANgeDACHT 2023-02

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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27.12.2022

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

Joh. 1,14a

Vielleicht bleibt noch etwas vom Glanz der letzten Tage in unseren Kleidern hängen. Vielleicht nehmen wir die Stimmung mit in den Alltag, die Freude in den Augen der Kinder, den Duft oder die Melodien. Weihnachten kann uns verändern, weil wir etwas gesehen haben, was unser Leben und unsere Welt in anderem Licht erscheinen lässt. Im Licht der Herrlichkeit Gottes, wie es der Wochenspruch sagt. Dieser Glanz Gottes ist uns gerade an Weihnachten nicht ferngeblieben, sondern in einem Kind in der Krippe sichtbar, spürbar und anfassbar geworden. Gottes Glanz wohnte unter uns. Er war in jedem Wohnzimmer da, wo es nur einen winzigen Weihnachtsschmuck gab oder weihnachtliche Melodien aus den Lautsprechern kam oder Menschen einander beschenkt haben. Er wohnte vielleicht auch unbemerkt unter uns, auch wenn Menschen ohne den Glauben Weihnachten feierten. Auch wenn es geheim bleibt, es verändert was. Die Hoffnung dieser Tage bleibt in unseren Kleidern hängen. Weil Gott da ist, weil er uns nicht verlassen hat, ist auch Undenkbares möglich. Er befähigt uns das Undenkbare zu denken. Nämlich, dass Gott es gut mit uns meint und wir es deshalb auch gut miteinander meinen.

Ja, schwer vorstellbar. Denn der Krieg in der Ukraine beschäftigt uns.
Die weltweite Ungerechtigkeit bleibt. Die Sorge um das Klima wird kein bisschen kleiner. Und nicht wenige denken doch: es wird sich nichts ändern und vermutlich wird die Welt dann doch untergehen, vielleicht noch zu unseren Lebzeiten, wenn wir so weitermachen. Wer hätte nicht schon einmal so gedacht. Zukunftsforscher sagen: Das Problem fängt mit diesem Denken an. Es könnte sich zur selfulfilling prophecy verselb-ständigen, zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Weil wir denken, es ändert sich nichts, wir ändern doch nichts, könnte es wirklich so kommen.

Wenn wir uns trauen anders zu denken, dann kann es doch wieder Frieden geben und Gerechtigkeit auf der Welt und die Schöpfung lässt sich bewahren. Es geht, wenn wir uns erinnern, was wir an Weihnachten sahen. Gottes Herrlichkeit, Gott, der es gut mit uns meint und der schon da ist, mitten unter uns, versteckt vielleicht und ein Geheimnis, das nicht jeder sieht. Aber er ist da und das ändert alles. Und hoffentlich als erstes unser Denken über die Ver­änderbarkeit der Welt.

In diesem Sinne genießen Sie diese besondere Zeit mit ihren Verheißungen. Zum Glück ist Weihnachten noch nicht zu Ende, sondern es fängt erst an und geht bis zum 4. Februar. Vielleicht lassen sie sich als Erinnerung für das neue Denken noch den Weihnachtsschmuck stehen oder wenigstens einen leuchtenden Stern, der uns die gute Zukunft Gottes verheißt.

Wochenspruch zur Woche nach Weihnachten:    Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.      Joh 1,14a

Wochenpsalm:     Psalm 96  -  EG 738

Wochenlied:         EG 23-Gelobt seist du, Jesu Christ oder EG 45-Herbei, O ihr Gläubigen

Download:            ANgeDACHT 2022-52

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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19.12.2022

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!

Philipper 4,4.5b

Mit einem Aufruf zur Freude, werden wir heute Morgen zum Wochen­beginn begrüßt. Die Freude hat einen Grund: Gott ist nahe!

Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung? Manche haben sich schon die Weihnachtsstimmung ins Wohnzimmer geholt und Weihnachtsbäume aufgestellt. Andere sind froh, dass es noch ein paar Tage hin sind zum Heiligen Abend. Es ist noch so viel zu tun. Aber Weihnachten kommt.
Und das ist gut so. Weihnachten kommt und trifft auf die Welt, wie sie ist. Gott legt uns sein Kind zu Weihnachten in die Arme. Freuet euch!
Hätten wir nicht allen Grund zum Klagen statt zur Freude? Es sind nicht nur die Pessimisten, die sowieso alles schwarzsehen, sondern es sind die Ereignisse in der Welt, die uns Sorgen machen und uns die Freude nehmen. Klingt da der Aufruf zur Freude nicht geradezu sarkastisch? Vielleicht ja, wenn es im Sinne der „Kopf hoch“-, „Vergiss die Probleme“-, „Nimm das Leben nicht so schwer“-Parolen gemeint ist. Aber Paulus schreibt diesen Aufruf zur Freude nicht von einer Insel mit schönem Strand und türkisblauem Wasser, sondern aus dem Gefängnis. Er bangt um sein Leben, zwischen Freispruch und Todesurteil. Er hätte allen Grund zu verzweifeln. Und dann dennoch dieser Aufruf zur Freude!? Der Grund seiner Freude ist: Der Herr ist nahe! Der äußerlich Gefangene ist innerlich befreit.
Ich höre den Ruf zur Freude nicht als einen naiven Wunsch, sondern als einen Weckruf im Advent: Vergiss nie die Freude, übersieh nie die Nähe Gottes und halte immer an dem Frieden fest, den unsere Vernunft nicht hinbekommt! Allewege und abermals! Denn diese Freude, dieser Friede hat einen anderen Grund als die Freude und der Friede, den die Welt gibt. Der Herr ist nahe! Advent, Ankunft! Gott ist dir nah. Auch dein Sorgen, Bitten und Flehen sind nicht vergessen, nicht übersehen oder verdrängt. Sie haben ihren Platz bei Gott. Die Freude über die Nähe Gottes wird zu einem Hoffnungsschimmer in dieser Welt.  Es wird nicht Weihnachten, weil wir es vorbereiten und dazu bereit sind, sondern weil „der Herr nahe“ ist. Aus der adventlichen Erwartung „Der Herr kommt“ wird eine adventliche Erfahrung „Der Herr ist nahe! Allewege und abermals!“

 

Wir beten:   

Gott, bald feiern wir die Geburt Deines Sohnes, Deine Menschwerdung. Lass uns Deiner Nähe bewusstwerden, sie wahrnehmen und die Vorfreude auf Weihnachten groß werden, dass wir uns öffnen für Dein Kommen, Christus, und unsere Glaubensfreude mit anderen teilen.
Gott, Du bist der Gott, der uns nahekommt und den wir bitten dürfen in diesen letzten Tagen des Advents.
Wir bitten Dich für alle, die sich auf Weihnachten freuen: dass sie andere anstecken können mit ihrer Lebensfreude und ihrer Zufriedenheit.
Wir bitten für alle, die pessimistisch in die Zukunft sehen und der Zukunft keine Chance geben: dass sie einen weitsichtigen Blick bekommen und die Herausforderungen in der Welt zum Guten gestalten.
Wir bitten Gott für alle, die in diesen Tagen allein und einsam sind, die nicht die Kraft haben, sich bei anderen zu melden, sie zu besuchen oder sie einzuladen: Lass uns offene Herzen und Türen für sie haben.

 

Wochenspruch:         Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!   Philipper 4,4.5b

Wochenpsalm:          Psalm 102  -  EG 741

Wochenlied:               EG 9 - Nun jauchzet, all ihr Frommen

Download:                   ANgeDACHT 2022-51

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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12.12.2022

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.

Jes 40,3.10

Wegbereiter sollen wir sein. Gerade in der Adventszeit. Den Weg bereiten, damit ein anderer sich schnell fortbewegen kann, schnell und bequem zum Ziel kommt. Einen Weg bereiten zu müssen, setzt zunächst voraus, dass es den Weg noch nicht gibt. Er muss erst gebaut werden. Auch ohne Erfahrung im Straßenbau, kann man sich vorstellen, was das bedeutet. Das Gelände kann uneben sein, steinig, bewachsen oder gar verstellt durch unüberwindbare Hindernisse oder hohe Berge. Es ist gar nicht so leicht überall Wege zu bereiten. Der Wochenspruch verlangt natürlich nicht, dass wir alle anfangen im Straßenbau zu arbeiten.
Der Weg, der hier gemeint ist, ist ja ein innerlicher oder einer, der zu überzeugen versucht. Ob das leichter ist als Straßenbau?
Die Hindernisse sind andere und ebenso schwierig aus dem Weg zu räumen, wenn wir über unseren Glauben reden. Überzeugen wollen, dass der Herr kommen wird. Wir stoßen auf Hindernisse. Widerstand, Gleichgültigkeit, Vorurteile sind das Gelände, auf dem wir uns bewegen müssen. Und die Werkzeuge, die wir brauchen, um den Weg zu bereiten, sind nicht so einfach zu bedienen: Überzeugungskraft, Ehrlichkeit, eigene Erfahrung, Hoffnung, können ein paar davon sein. Um sie einzusetzen, braucht es die eigene Überzeugung und Auseinandersetzung mit dem Glauben und den Mut darüber mit anderen zu reden.
Eine Aufgabe also, der wir nicht so leicht gerecht werden können in dieser Woche. Aber zum Glück hilft uns Gott selbst dabei. Der Text in Jesaja 40 beginnt mit den Worten Gottes selbst und die sind so positiv, dass sie helfen den Weg zu bereiten und uns eine Gebrauchsanweisung für die Werkzeuge der Wegbereitung mitgeben: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist…“. Das sind Worte, die helfen den Weg zu bereiten. Menschen trösten und freundlich mit ihnen reden. Damit fangen wir auf jeden Fall an und das kann jede und jeder in dieser Woche einfach ausprobieren und das wird auf jeden Fall etwas zum Guten verändern. Machen Sie doch einfach mal mit.

Wochenspruch zum 3. Advent: Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.     Jes 40,3.10

Wochenpsalm:     Psalm 85,2-8

Wochenlied:         EG 10-Mit Ernst, o Menschenkinder oder EG 16-Die Nacht ist vorgedrungen

Download:            ANgeDACHT 2022-50

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie

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02.12.2022

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Lukas 21, 28b

Wir Menschen leben ständig in Erwartung. Denn, wenn es nichts zu er­warten gibt, resignieren wir. Dann geben wir mitunter die Hoffnung sogar ganz auf. Christinnen und Christen auf der ganzen Welt erwarten mit uns gemeinsam die Ankunft Jesu.
Die Geburt eines kleinen Knaben, der unser Erlöser ist.
Im Wort Erwartung steckt das Warten drin. Viele Menschen warten. Die Menschen in der Ukraine auf Frieden. Tanja wartet in einer Untersuchungs­haftanstalt auf ihr gerechtes Urteil. Sie hat ziemlichen Mist gebaut. Das weiß sie jetzt. Willi wartet auf den Befund seiner Blutuntersuchung. Er hat lange gekämpft. Hoffentlich ist der Krebs nicht zurück. In Kreißsaal 3 warten Ulrike und Toni auf die Geburt ihrer Zwillinge. Es war ein langer Weg bis hierher. Und der kleine Ibrahim steht am Fenster und wartet sehnsüchtig auf den ersten Schnee. Er hat nämlich noch nie welchen gesehen. Große und kleine Erwartungen bestimmen unser aller Dasein. Worauf warte ich? Worauf warten Sie?
Am Jahresende richten wir unseren Blick nach vorne, auf Weihnachten hin. Aber es ist für viele auch eine Zeit der Rückschau. Welche Erwartungen hatte ich denn an dieses sich neigende Jahr? Welche haben sich erfüllt? Von welchen musste oder durfte ich mich verabschieden, ohne dass sie sich erfüllt haben? Und welche Erwartungen nehme ich weiter mit?
Zum 2. Adventssonntag ermutigt uns Jakobus in seinem Brief: „So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und den Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.“ (Jakobus 5,7-8)
Geduldig sein und unsere Herzen stärken! Der Evangelist Lukas fordert uns im Wochenspruch dazu auf, unsere Köpfe zu heben und aufzuschauen, damit wir ihn kommen sehen. Unseren Heiland und Tröster.
Warten braucht Geduld und Vertrauen. Es braucht gleichsam die Wachsam­keit und die besinnliche Muße, um im wahrsten Sinne auf Empfang zu sein.

Ich wünsche Ihnen besinnliche Stunden des Wartens in diesem Advent. Momente des Lauschens, des Sehens und der Stille.

 

Wir beten:
Ich werde ganz leise und höre den Ton.
Ich werde ganz still und spüre in mein Inneres.
Ich werde ganz ruhig und weiß, dass du da bist, Gott.
Ich höre die Töne deiner Botschaft und bin ganz Ohr.
Ich höre mit Freude die Klänge des nahen Festes.
Ich schärfe meine Sinne und komme zu dir.
Schenk mir immer wieder die Ruhe und Stille,
um dich zu hören. Amen

 

Wochenspruch:   Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.    Lukas 21, 28b

Wochenpsalm:     Psalm 80,2.3b.5–6.15–16.19–20

Wochenlied:         EG 7 - O Heiland, reiß die Himmel auf

Download:            ANgeDACHT 2022-49

 

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich

Ihre Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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28.11.2022

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.

Sach. 9,9b

Es ist Advent geworden. Der erste Advent liegt hinter uns. Viele haben gestern den Adventskranz auf den Tisch gestellt und die erste Kerze angezündet, Gebäck bereitgehalten und vielleicht mit anderen oder allein das Licht, das den dunkler werdenden Tag erhellt, bei Advents­musik genossen.
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und Helfer“, lese ich im Herrnhuter Losungsheft, als ich das ANgeDACHT vorbereite. Das ist also die Überschrift für den ersten Advent. Ein König … wer soll denn da kommen …? Ist das Jesus – dieser König? -  überlege ich. Wie ein König sieht Jesus nicht gerade aus. Keine Krone, kein Schloss, kein roter Mantel, keine Rüstung, keine Diener, und reich ist er auch nicht.
Ich denke daran, was Jesus alles gesagt und getan hat. Er hat dafür gesorgt, dass alle gerecht behandelt werden. Ihm war es egal, ob Männer oder Frauen kommen, Kinder oder Erwachsene. Wo er war, hat sich etwas verändert, weil die Menschen sich verändert haben.
Ich überlege. Vielleicht stimmt das. Da hat was Neues angefangen in Bethlehem. Ein kleines Kind, Hirten, Engel, Könige, alle waren will­ kommen. Und erst recht später. Es hat sich etwas verändert, weil die Menschen sich verändert haben, wo er war. In Bethlehem ging es los, und bis heute ist es nicht zu Ende. Komm, lieber König, wünsch ich mir.
Gott, hat seinen Sohn auf die Reise geschickt, damit er uns zum Heiland werden kann auf seine ganz eigene Art: als Krippenkind und Eselreiter, als Ohrenöffner und Herzenswärmer und Gnadenbringer.
Lasst uns wachsam sein und dem Herrn den Weg bereiten. Öffnen wir ihm die Türen. Lasst uns auf die Zeichen achten und dem Flüstern der Engel lauschen. Ja, er kommt. Er hat sich auf den Weg gemacht!

 

Wir beteten:
Herr Jesus Christus, im Advent warten wir,
dass Du kommst. Ein König soll kommen,
ein Gerechter und ein Helfer.
Hilf uns zu vertrauen, dass Du auch heute in die
Welt kommst und dass sich etwas verändern kann,
weil Du die Menschen veränderst.
Ich bete für meinen Weg durch den Advent,
meinen langsamen Weg zur Krippe,
dass grade wird, was uneben ist,
dass Zeit ist für Umweg und Pause.
Ich bete für Menschen, die mir zur Seite stehen
oder voraus gegangen sind.
Und für jedes gute Wort, das mich durchatmen und weiter gehen lässt,
bis ich an Deiner Krippe stehe.

Wochenspruch:   Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.    Sacharija 9,9b

Wochenpsalm:     Psalm 24  -  EG 712

Wochenlied:         EG 11  -  Wie soll ich dich empfangen

Download:            ANgeDACHT 2022-48

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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21.11.2022

November-Gedanken

November, Nebel, es wird stiller, kühler, dunkler – Totensonntag / Ewigkeitssonntag. Zeit des Abschieds von den Farben des Herbstes, vom Wachsen und Werden, Zeit des Gedenkens an die, die von uns gegangen sind. Und auch eine Zeit des Gedenkens an unsere eigene Vergänglichkeit, aber wer macht das schon gerne. Vielleicht gefällt mir deshalb der Begriff Ewigkeitssonntag auch besser als Toten­sonntag. Nicht einfach Tot, Ende und Aus, sondern das Ende für einen besonderen Anfang, die Ewigkeit. Und doch bedeutet er erst einmal das Ende - der Tod – Verlust und Trauer.
Im letzten Jahr ist mein Vater verstorben, dieses Jahr meine Schwiegermutter. Für Beide, so wie es war, gut und ja der Verstand erkennt das und der Glaube weiß auch, dass sie nun gut aufgehoben sind – in der Ewigkeit. Aber es bleibt eine Lücke, die sich mit Erinnerungen füllt, aber eben doch eine Lücke ist. Und Loslassen ist selten einfach. Ob es die Kinder sind, die das Nest verlassen, ob es die eigene Jugend ist, die vergeht oder eben auch der Abschied von einem geliebten Menschen. Ich bin froh mich in Gottes Hand zu wissen. Ich bringe ihm meine Sorgen und Ängste, ich schreie ihm meine Wut, Trauer, Zweifel entgegen und bin sicher, dass er das aushält und mich hält. Ich bin sein geliebtes Kind. Das macht die Dinge nicht einfacher, aber es trägt.
Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten und so hat auch der November seinen Platz mit seinem besonderen Licht und auch mit seinen nachdenklichen Seiten, ich will ihn nicht missen.

 

Wir beteten:
Mein Gott dich suche ich
im Grau mancher Stunden
in der Stille einsamer Zeit
im Nebel unklarer Gefühle
im Sturm verwirrter Gedanken
und ich sehe
einen Schimmer deiner Liebe
ein Aufblitzen deines Daseines,
ein Leuchten deiner Gegenwart in den Novemberzeiten meines Lebens
und ich weiß
manchmal
trotz und in allem
bin ich gehalten
immer.
Amen
(Regina Hagemann)

 

Wochenspruch:         Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lukas 12,35)

Wochenpsalm:           Psalm 126  -  EG 750

Wochenlied:               EG 147 - Wachet auf, ruft uns die Stimme

Download:                   ANgeDACHT 2022-47

 

Ihre
Anette Schmidt
Referat Personalentwicklung

 

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14.11.2022

Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

2. Kor 5, 10a

Das Ende des Kirchenjahres und der November sind geprägt vom Gedenken an die Verstorbenen und es ist dies auch immer eine Zeit zum Innehalten. Zur Rückschau, zur ganz persönlichen Innenschau.
Ein mächtiges Bild ist das – Christus auf dem Richterstuhl, der am Ende unseres irdischen Lebens all unsere guten und bösen Taten ansieht. Dabei handelt es sich aber eben nicht um einen unbarmherzig strafenden Richter, der gnadenlos den Stab über uns bricht. Nein, dieser Richter ist barmherzig und rechtschaffen. Gott richtet nicht nach menschlichen Maßstäben. Psalm 130,4 tröstet und vergewissert uns: „bei Gott ist Vergebung.“ Uff! Da wird das Paket auf meinen Schultern gleich etwas leichter…
Und doch spricht die Bibel vom Jüngsten Gericht. Wer gerichtet wird, wird auch immer neu ausgerichtet – hin auf den Weg der Liebe und Barmherzigkeit. Das kann schon mal dazu führen, dass man sich eine dicke Beule holt. Beurteilt, bewertet, zurechtgewiesen werden ist oft schmerzhaft. Die wohl eindrücklichste Geschichte dazu finden Sie bei Hiob. Er fühlt sich geplagt und bestraft von Gott und sehnt sich doch nach Gottes Zuwendung und Liebe.
Niemand ist perfekt. Wir alle haben Fehler und wir alle machen Fehler, kleine und manchmal große. Jede:r von uns hat die sprichwörtlichen „Leichen im Keller“. So etwas bedrückt, nicht selten ein Leben lang. Manchmal scheint es uns sogar zu erdrücken.
Andere um Vergebung bitten ist schwer, aber einen anderen Weg zu einem guten und gerechten Miteinander gibt es nicht. Anderen zu vergeben fällt oft ebenso schwer. Mitunter ist es ein langer steiniger Weg. Und dann bleibt noch die Frage „Kann ich mir selbst verzeihen?“ Eine zentrale Frage, die mir persönlich schon oft half, den Weg der Versöhnung zu beginnen. Dieses Beginnen ist unsere Aufgabe in der Welt. Das Ziel unserer Wege und damit das Urteil aber liegt bei Gott. Ein endgültiges Urteil steht uns nicht zu. Das Vertrauen auf den gütigen Blick Gottes und seine Liebe aber bleibt unser Hoffnungslicht in diesen dunklen Zeiten.

 

Wir beten:                   

Du Gott des Lichts, erhelle mich!
Du Gott der Erlösung, befreie mich!
Du Gott der Stärke, festige mich!
Du Gott der Weisheit, segne mich!
Du Gott der Freiheit, begleite mich!
Du Gott der Liebe, höre mich!
Du Gott des Lichts, erleuchte meinen Weg! Amen

Wochenspruch:         Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5,10a)

Wochenpsalm:           Psalm 50, 1–6. 14–15. 23

Wochenlied:               EG 149 - Es ist gewisslich an der Zeit

Download:                   ANgeDACHT 2022-46

 

Zum Wochenbeginn grüßt Sie herzlich aus den Zentralen Diensten in Potsdam

 

Ihre Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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07.11.2022

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

(Mt. 5, 9)

Gestern begann die Ökumenische Friedensdekade. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto: „ZUSAMMEN:HALT“. Wir sind zum Zusammenhalt aufgerufen und dazu, laut und deutlich zusammen „Halt!“ zu rufen. Ein Stoppschild hochzuhalten. Gegen Krieg und Ungerechtigkeit aufzustehen. Seite an Seite den guten Kampf des Glaubens (1. Timotheus 6, 12) für Gerechtigkeit und Frieden zu kämpfen.
Mir schwirren da sofort diverse Friedenslieder durch den Kopf, die mich im Herzen berühren. Wozu sind Kriege da? von Udo Lindenberg, John Lennons Imagine oder der Gospelsong We shall overcame, der durch Joan Baez zur weltweiten Hymne der Friedens- und Protestbewegungen wurde. Die Strophe „We are not afraid (Wir haben keine Angst)“ will mir dieser Tage aber nicht so recht über die Lippen kommen, denn ich habe Angst. Lasst uns darüber nicht schweigen! Die Angst ist da. Sie ist nicht unbegründet und sie verschwindet nicht, wenn wir uns über sie ausschweigen. Die Bilder und Berichte aus der Ukraine, dem Iran, dem Nahen Osten und, und, und … Sie sind beängstigend.
Es stimmt traurig, dass all diese Lieder nichts an Aktualität verlieren, weil an so vielen Orten Krieg, Leid und Tod herrschen. Gleichzeitig geben diese Texte mir Halt im Leben. Und sie sind wertvolle Stützen im Zusammenhalt mit all den Menschen, die sich auch nach Frieden sehnen, die auch Angst haben. Welch wunderbare Hoffnungsbotschaft ist es da zu spüren, dass wir nicht allein mit unseren Sorgen „kämpfen“ müssen. In unseren Ängsten und mit unseren Nöten sind wir nicht allein. Wir haben einander und wir sind in allem geborgen in Gottes Liebe und Barmherzigkeit.
Mit Fürbitten des Liedermachers und bekennenden Pazifisten Gerhard Schöne wünsche ich Ihnen eine gute und möglichst sorgenfreie Woche:
„Sanftmut den Männern! Großmut den Frauen! Liebe uns allen, weil wir sie brauchen.
Flügel den Lahmen! Lieder den Stummen! Träume uns allen, weil wir sie brauchen.
Ehrfurcht den Starken! Mut den Gejagten! Friede uns allen, weil wir ihn brauchen.“ (Singt Jubilate 170)

Wir beten: Gott allen Lebens, du weckst Sehnsucht nach Erneuerung unserer Welt, nach Frieden und Leben in deinem Geist. So lass uns erkennen, wo dein Reich heute schon unter uns ist, damit wir ermutigt werden, Zeichen deiner Zukunft zu setzen und auf dein Heil zu warten für unsere ganze Erde. Amen

Wochenspruch: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5, 9)

Wochenpsalm: Psalm 85, 9-14

Wochenlied: EG 152 – Wir warten dein, o Gottes Sohn

Download: https://lafim-diakonie.de/wp-content/uploads/2022/11/ANgeDACHT-2022-45.pdf 

 

Zum Wochenstart ein herzliches „Schalom! Frieden! Salaam!“ aus den Zentralen Diensten in Potsdam.

Sabine Papies
(Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur)

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24.10.2022

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

Psalm 46,2

Das bekannte Reformationslied „Ein feste Burg ist unser Gott“ gehört zur Feier der Gottesdienste an diesem Tag. Luther nimmt darin Bezug auf den 46. Psalm. Gott ist in diesem Psalm ein Schutzgott inmitten des Chaos der umliegenden Welt. Bei ihm ist Leben, auch wenn der Tod in der Umgebung wütet. Die Burg ist ein Ort des Friedens und des Schutzes, wo die Menschen Zuflucht finden, selbst die Naturgewalt des Wassers ist bezähmt. Der Wasserstrom ist in Kanälen zur Freude der Stadt be­zähmt. Das böse Chaoswasser ist zu Lebenswasser geworden.
Dass der Psalm die Stadt Gottes als tröstliche Oase im umliegenden Chaos malt, mag der Anlass gewesen sein dafür, dass Luther sein ge­waltiges Lied in Anlehnung an den Psalmanfang dichtet und seine Situation in den Kämpfen seiner Zeit einträgt. Wenn Luther Gott selbst zu „Wehr und Waffen“ macht greift er zwar die Bildersprache des Psalms auf, aber es wird die Zielrichtung des Psalms dadurch etwas verdunkelt.
Der Psalm nämlich bekennt Gott als den Gott, der alle Kriege weltweit aufhören lassen wird. Seine Schutzburg ist der weltweite Friede. Am Ende werden alle Waffen im Psalm zerstört. Dieses Ende des Psalms geht im reformatorischen Kampflied leider verloren. Luther hat nur das Anfangsbild übernommen und dann sein Lied mit der Furcht seiner Zeit weiter gedichtet.
Die tröstlichen Bilder des Psalms sollten wir zu dem starken Bild von der festen Burg dazu zu nehmen. Dann haben wir nicht die meterdicken Augen einer mittelalterlichen Burg vor Augen, sondern eine Stadt, die eine Oase ist, Licht durchflutet von Kanälen durchzogen, die Leben bringen. Wir sind dann in der Vorstellung beim himmlischen Jerusalem, dass eher Venedig gleicht als der Wartburg.
So ist der Gott, der Schutz ist für uns. Friede wird herrschen und alle Städte sind Städte Gottes voller Leben, Frieden und Gerechtigkeit. Amen.

Spruch zum Reformationstag: Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor. 3,11

Wochenpsalm:           Psalm 46  - EG 725

Wochenlied:                EG 362  -  Ein feste Burg ist unser Gott

Download:                   ANgeDACHT 2022-44

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie LAFIM-Diakonie

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24.10.2022

Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.

Jeremia 17,14

„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“. Das ist eine Redensart, die es in fast allen Sprachen gibt. Man kann sie mit zwei Ohren hören: Einerseits macht sie Mut zum Handeln, ist eine Aufforderung, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Andererseits stellt sich aber auch die Hilfe Gottes in Frage: Hilft er erst, wenn ich anfange, etwas zu tun? Und wenn mir die Kraft dazu fehlt?
In der Bibel bei Jeremia 17,14 heißt es: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ Hier wird eindeutig zuerst Gott genannt. Er ist der, der mich heilt, damit mir geholfen ist. In der Weise der Redensart gesagt: Lass dir von Gott helfen, dann ist dir geholfen.
Das ist aber kein Widerspruch.

Es gibt einen alten Witz, der das sehr schön ausführt:
Es gibt ein großes Hochwasser. Auch das Pfarrhaus läuft voll, am Ende steht das Wasser bis zum Dach und der Pfarrer hat sich dahin gerettet. Nun betet er voller Inbrunst: „Herr, ich war immer für Dich da, jetzt sei Du für mich da“. Da kommt ein Boot von der Feuerwehr, die Männer rufen: „Herr Pfarrer, steigen Sie ein!“ Der Pfarrer aber antwortet: „Der Herr wird mir helfen!“. Die Männer schütteln den Kopf und fahren weiter. Das geht so dreimal. Jedes Mal sagt der Pfarrer: „Der Herr wird mir helfen!“ Schließlich steigt das Wasser weiter, der Pfarrer ertrinkt. Als er an die Himmelspforte kommt, ist er wütend und ruft: „Ich habe so stark gebetet und habe Dir immer gedient, warum hast Du mir nicht geholfen!“. Da hört er eine Stimme: „Mein Sohn, was willst du? Ich habe dir dreimal die Feuerwehr gesendet!“

Die Moral aus der Geschichte: Gott hilft, aber er hilft auf seine Weise.
Es ist auch an uns, die Gelegenheit zu ergreifen und offen zu sein für seine Art zu helfen. Es gibt nämlich noch eine zweite Redensart: „Man muss sich auch helfen lassen!“ Der Glaube sollte uns innerlich frei machen, Gottes Angebote auch anzunehmen, selbst wenn wir sie nicht immer erkennen. Wer auf das falsche Wunder wartet, wird enttäuscht, aber wer die Wunder Gottes im Alltag erkennt, dem wird geholfen.
Also, was nehmen wir mit in diesen Tag: „Lass dir helfen, wenn Gott dir hilft“. Er tut es durch die Hand der anderen Menschen, die sich um uns kümmern, wie er es durch Jesus Christus getan hat. Er heilt uns durch heilende Hände der anderen. Und natürlich: auch durch unsere heilenden Hände. Das ist kein Gegensatz. Das ist seine Art, uns Menschen zusammenzuführen. Also: „Lasst uns einander helfen, dann ist uns geholfen, weil Gott uns hilft“. Amen

 

Wir beten:
Gott des Himmels und der Erde, Du eröffnest uns die Geheimnisse des Lebens. Wenn wir hinhören und genau hinsehen, erkennen wir Deine Zeichen und nehmen selbst den stummen Schrei wahr.
Wir bitten Dich für die Menschen, denen das Lebensnotwendige fehlt, die mit ihrem Schicksal hadern: Sende ihnen Hilfe und Trost.
Wir bitten Dich für die Menschen, die angesichts von Krankheit und Tod verzweifeln und keinen Sinn mehr sehen in ihrem Leben: Richte sie auf durch Dein Wort. Gib uns Kraft, sie zu trösten und ihnen beizustehen.
Wir bitten Dich für die Menschen, die ihr Ziel aus den Augen verloren haben und nicht mehr wissen, wohin sie gehen sollen. Führe ihnen vor Augen, dass Du der Weg bist, der zu wahren Leben führt. Lass uns Zeichen setzen für ein Leben in Deiner Gemeinschaft.

 

Wochenspruch:         Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.    Jeremia 17,14

Wochenpsalm:           Psalm 32  - EG 717

Wochenlied:                EG 324  -  Ich singe dir mit Herz und Mund

Download:                   ANgeDACHT 2022-43

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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17.10.2022

Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.

1. Johannes 4,21

Bei meinen Spazierrunden an einem Brandenburger See lädt ein Auf­steller zum Café mit Außengastronomie seine Gäste ein. Jedes Mal lese ich aufs Neue, was auf der Tafel steht. „All sizes. All colours. All cultures. All genders. All beliefs. All religions. All ages and types. All people. Love lives here!“ Zu Deutsch: „Alle Größen. Alle Hautfarben. Alle Kulturen. Alle Geschlechter. Alle Glaubensrichtungen. Alle Religio­nen. Alle Altersgruppen und Typen. Alle Menschen. Liebe lebt hier.“
Da hat sich jemand die Mühe gemacht, alle Unterschiede aufzuzählen und keinen zu vergessen – damit sich wirklich alle, die vorbeikommen, eingeladen fühlen.
„Welcome“ - „Willkommen“ Heute folge ich wieder der Einladung und reihe mich in die Schlange ein, die sich vor der Verkaufsbude gebildet hat. Ich schaue mich um, wer außer mir seinem Kaffeedurst, seiner Lust auf Eis oder einem Stückchen Kuchen gefolgt ist. Vor mir stehen junge Eltern mit zwei kleinen Kindern, die herumwuseln. Vor ihnen drei Frauen mit Kopftüchern, davon eine ältere. Sie unterhalten sich lebhaft auf Türkisch und lachen. Davor zwei Männer mittleren Alters in Joggingmontur, die das Angebot studieren, und ganz vorne zwei junge Paare Hand in Hand, die gerade ihre Bestellung aufgeben.
Da ich nur langsam vorrücke, schweift mein Blick umher. Ich entdecke auf den Bänken und Sitzen rund um die Verkaufsbude eine bunte Mischung unterschiedlicher Menschen. Ich höre polnisch, türkisch und eine Sprache, die ich nicht kenne. Manche Gäste haben eine dunkle Hautfarbe.  Mittlerweile bin ich an der Reihe, bestelle mir einen Kaffee. Ich suche mir einen Platz mit Blick auf den See und den Aufsteller. Ich lese ihn mir noch einmal leise durch. „All people.“ erinnert mich an das Lied “Imagine” von John Lennon. “Imagine all the people livin‘ life in peace… imagine all the people sharing all the world” zu Deutsch: „Stell dir vor, alle Menschen lebten in Frieden … stell dir vor, alle Menschen teilten die Welt.“
Ich lehne mich zurück, nehme einen Schluck Kaffee und schaue mich um. So einfach kann das Leben sein, so entspannt, so heiter. Ich fühle mich wohl inmitten der unterschiedlichen Menschen, die es sich heute hier gut gehen lassen und das Leben in diesem Augenblick genießen so wie ich.
In diesem Café würde es Gott gefallen, denke ich so vor mich hin. Schließlich lebt hier die Liebe. Vielleicht sitzt er ja unerkannt unter uns und lässt es sich gutgehen zwischen all seinen Menschen. Vielleicht lächelt er und freut sich, dass es an diesem Nachmittag an diesem Ort gelungen ist, friedlich miteinander das Leben zu genießen.
Ich lächle auch. Was für ein wunderbarer Ort, was für ein wunderbares Café. So einfach geht Liebe manchmal, denke ich. So schön und unkompliziert kann das Leben sein. In einem Gartencafé an einem Sonntagnachmittag. Ich breche wieder auf und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.

 

Wir beten:            Gott, der Du alles in allem bist, Dir vertrauen wir uns an. Manchmal wird uns angst und bange angesichts der Schrecken auf der Erde. Erfülle uns mit Deinem Geist der Freude und der Liebe, dass wir dankbar sind für jeden Tag, den du uns schenkst. Lass uns gegründet sein in Deiner Liebe und ausgerichtet sein auf Dein Wort.

 

Wochenspruch: Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.   1. Johannes 4,21

Wochenpsalm:   Psalm 1   -  EG 702

Wochenlied:       EG 414  -  Lass mich, o Herr, in allen Dingen

Download:           ANgeDACHT 2022-42

 

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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10.10.2022

Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge.

Psalm 32,8

Ich darf einen neuen Weg gehen, mein Ruhestand beginnt.
Und wenn man dann durch dieses Psalmworte ermutigt wird und die Zusage bekommt: Du gehst nicht allein, Wege werden gezeigt. Wir dür­fen Rat und Anleitung annehmen und der Herr hat ein wachsames Auge auf uns, da kann man sich doch getrost auf Neues einlassen. Wir dürfen uns darauf verlassen, egal wie und wo wir unterwegs sind, ob auf einem geraden Weg, oder an einer Weggabelung, oder auf einem schwierigen Weg, wir gehen nicht allein. Dabei können die Weggefährten unterschied­liche sein, auf jeden Fall geht Gott mit uns, ob wir es merken oder nicht. Wir müssen immer wieder neu unseren Platz und unseren Weg finden; aber wir sind aufgerufen unser Leben sinnvoll zu gestalten, uns für den Nächsten, für Frieden und für die Schöpfung einzusetzen.

Deshalb stimme ich gern in das Lied von Kathi Stimmer-Salzeder aus dem Gotteslob mit ein.

Zeige uns den Weg, wenn der Morgen winkt,
zeige uns den Weg, wenn die Sonne sinkt.
Zeige uns den Weg, der zum Ziel uns bringt.

Zeige uns den Weg, wenn uns nichts bedrückt;
zeige uns den Weg, wenn uns alles glückt.
Zeige uns den Weg, wenn uns manches glückt.

Zeige uns den Weg, wenn wir ratlos sind;
zeige uns den Weg, wenn uns nichts gelingt.
Zeige uns den Weg, wenn uns manches gelingt.

Zeige uns den Weg hier in dieser Zeit zeige uns den Weg in die Ewigkeit.

Wege sind nicht immer leicht zu gehen, manchmal verliert man das Ziel aus den Augen - aber mit Gottvertrauen geht es leichter. Ich kann los­lassen, Neues entdecken; Kraft tanken und meinen Weg fröhlich gehen.
Das wünsche ich Ihnen auch.

Wochenspruch:         Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.  1. Joh. 5,4

Wochenpsalm:           Psalm 138

Wochenlied:               EG 346 - Such, wer da will, ein ander Ziel

Download:                   ANgeDACHT 2022-41

 

Bleiben Sie gesund und behütet auf all Ihren Wegen
Es grüßt Sie Ihre

Christiane Soyeaux

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03.10.2022

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Psalm 145,15

Viele Augen sehen auf einen Punkt, wie vor der Bühne, wenn ein Star singt oder eine wichtige Person auftritt. Nein, nicht viele Augen, es sind sogar alle Augen. Alle Augen der Menschen, nicht nur derer, die in einen Raum passen, sondern alle Menschen auf der Erde, sie blicken erwartungsvoll auf einen Punkt, sie hoffen auf sein Kommen, sie warten, sie erwarten. Sie erwarten den einen, den Gott, der König ist über alle Welt, der herrschen wird und ein Reich des Friedens und der Freiheit aufrichten wird. Alle Augen warten, damals, heute und morgen – voller Hoffnung auf ihn.

So startet der Vers aus dem kunstvollen Gedicht, aus dem der Wochen­spruch zum Erntedankfest entnommen ist. Der ganze Psalm hat einen universalen Anspruch. Die 22 Verse beschreiben die all umfassende Herrschaft Gottes mit den Anfangsbuchstaben des hebräischen Alphabets, also von A - Z und alle Menschen sind in jeder Hinsicht erfasst voller Sehnsucht auf das Eintreten der Herrschaft Gottes. In das sehnsuchtsvolle Warten wird das Zeichen gesetzt das alle verstehen und nachvollziehen können, wirklich alle, alle Menschen und jede Kreatur. Denn er gibt ihnen Speise zur rechten Zeit.

Auch wenn wir noch warten auf die Erlösung, alle Augen erwartungs­voll auf ihn gerichtet sind, dürfen wir aus seiner Hand schon jetzt Essen und Trinken nehmen. Denn jetzt schon gilt, dass er uns ernährt. Jeden Tag unser ganzes Leben lang. Trotz des Wartens spüren wir jetzt schon etwas von seiner Gegenwart.

Davon ist der Dank in diesen Tagen rund um Erntedank geprägt und in dieser Woche – auch wenn wir in dieser Zeit noch sehnsuchtsvoller auf ihn, den König des Friedens warten. Amen.

 

Wochenspruch:         Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.    Psalm 145,15

Wochenpsalm:           Psalm 104  -  EG 743

Wochenlied:               EG 502  -  Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Download:                   ANgeDACHT 2022-40

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie der Lafim-Diakonie

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26.09.2022

Alle eure Sorgen werft auf Gott;
denn Gott sorgt für euch.

1. Petrus 5,7

Was für ein schöner Wochenspruch für die vor uns liegende Woche – dieser Satz aus dem Ersten Petrusbrief.
Was für eine schöne Überschrift für diese Andacht.
Was für eine schöne Zusage für unser Leben!

Unsere Zeit ist von vielen Sorgen und Ängsten beherrscht:
Von der Sorge um die ökologische Zukunft, von der Sorge zunehmender politischer Radikalisierung in diesem Herbst, von der Angst vor Terror und Krieg, von der Angst vor Verlust der eigenen Sicherheit. Und all diese Sorgen sind berechtigt!

Heute versuchen Menschen vor allem gemeinsam, ihre Ängste und Sorgen abzuwerfen. Nur richten sie ihre Aggressionen dabei gegen Jene, die sie selbst gerade für die Schuldigen halten – ungeachtet dessen, dass die Dinge in Wirklichkeit sehr viel komplexer sind. Und so verschärfen sie die Lage meist noch mehr, als dass sie etwas zur Lösung beitragen würden.

Wie kann man mit Sorgen umgehen?

Man kann versuchen sie zu verdrängen, man kann sie klein reden oder leugnen. Aber Sorgen sind zäh, sie kommen leider immer wieder.
Das war zu den Zeiten des Petrusbriefes so und das ist heute immer noch nicht anders. Der Wochenspruch ruft uns entgegen:

“Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.”

Alle eure Sorge werft auf ihn.

Hier ist nicht gemeint, dass wir Jesus mit jeder unserer Sorge bewerfen sollen. Sondern, dass wir es ein für alle Mal getan haben sollen. Einfacher gesagt: Alle Sorgen sind in Jesu Händen.

Denn er sorgt für Euch.

Jesus Christus ist in allem und trägt für uns Sorge. Damit gibt es eine Kraft, die wir nicht berechnen oder am Computer simulieren können. Eine Kraft, die für uns Sorge trägt. Das zu glauben, macht nicht sorglos, aber es lässt unsere Ängste auch nicht zu groß werden.

 

Wir beten:
Guter Gott, wir werfen alle unsere Sorgen auf Dich! Wir packen vor Dir aus, was uns belastet und bedrückt: alle Ängste und alle Sorgen und alle Einsamkeiten. Wir möchten, dass Du uns all das abnimmst – oder dass Du uns das Leben wenigstens etwas erleichterst.

Wir denken an die Menschen mit Verantwortung und Entscheidungsdruck: Gib ihnen Ruhe und Augenmaß bei dem, was sie tun müssen.

Wir denken an Familien und Freundschaften:
Lass sie viele Momente der Liebe im Alltag genießen.

Wir denken an die Menschen in Krankheit und Trauer:
Komm Du ihnen nahe und schenk ihnen Trost.

 

Wochenspruch: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Petrus 5.7

Wochenpsalm BL: Psalm 130

Wochenlied: EG 427 Solang es Menschen gibt auf Erden

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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19.09.2022

Ich will den HERRN loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat.

Psalm 103,2 (Hoffnung für alle)

In dem Psalmwort steckt das Thema Dankbarkeit drin.
Wofür kann ich dankbar sein?  Wenn es uns gut geht, wir zufrieden sind , dann nehmen wir vieles als selbstverständlich hin und vergessen das DANKE sagen.
In dem Lied von Martin Gottfried Schneider „Danke für diesen guten Morgen“ ist es wunderbar beschrieben.
Jeder Tag ist ein Geschenk, wir dürfen unsere Sorgen benennen und sie Gott und anderen Menschen anvertrauen .
Wir haben Freunde an unserer Seite und wir haben immer die Möglichkeit um Entschuldigung zu bitten.
Viele von uns haben Arbeit oder können einer sinnvollen Tätigkeit nach gehen; oder sind im Ruhestand.
Wir dürfen dankbar sein: für die unterschiedlichen Situationen, die uns im Leben begegnen, fröhlich sein, aber auch Traurigkeit gehört dazu:
Danke sagen fällt nicht immer leicht und schon gar nicht in schweren Stunden unseres Lebens, aber vielleicht können wir gerade in diesen die Nähe Gottes spüren und uns auf Freunde und Weggefährten verlassen. Jedem von uns fällt da bestimmt etwas ein und wenn wir dankbar auf unser Leben blicken, verändert es uns.
Es setzt Kräfte frei, um uns einzusetzen für die Menschen, denen es nicht so gut geht; uns einzusetzen für die Natur und das friedliche Zusammenleben auf der Erde.
Der Psalmbeter dankt Gott für alles, was ihm Gutes getan wurde, und er will es nicht vergessen. Auch wir sollen es nicht vergessen, öfter mal danke sagen und nicht soviel rummeckern, wenn mal etwas fehlt, wenn nicht alles klappt, wenn Veränderungen uns stören und wenn nicht alles so ist wie wir es gerne hätten.
Vielleicht nehmen wir uns in dieser Woche mal vor, DANKE zu sagen.

 

Wochenspruch:         Lobe den Herrn, meine Seele ,und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat.    Psalm 103,2

Wochenpsalm:           Psalm 146  -  EG 757

Wochenlied:               EG 333 - Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn

Download:                   ANgeDACHT 2022-38

 

Ich wünsche eine gesegnete Woche und grüße Sie Ihre

Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

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12.09.2022

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Mt. 25, 40b

Ich sitze im Büro. Durch zwei große Fenster strahlt die Sonne herein. Eines ist offen, ein lauer Herbstwind weht zu mir herein. Und vom anderen Fenster dringt ein leises, aber kontinuierliches Geräusch an mein Ohr. Sie kennen das bestimmt auch. Es summt und brummt und dann: Klack! Klack! Eine Fliege fliegt gegen die Scheibe. Sie will raus und stößt sich immer und immer wieder den Kopf an der Scheibe. Schon als Kind habe ich mich gefragt, ob Fliegen eigentlich Kopfschmerzen bekommen können. Klar ist jedenfalls, dass sie Hilfe braucht. Behutsam fange ich sie mit einem Glas, geleite sie durch das geöffnete Fenster nach draußen und wünsche „Guten Flug.“
Im Lied „Kleines Mädchen“ des Liedermachers Gerhard Schöne heißt es: „Du hast dem Falter geholfen, der sich verirrte im Haus. Und aus den Netzen der dicken Spinnen holst du die Fliegen raus. Sie werden dich nicht vergessen, wenn einmal Unglück dir droht. Dann kommen sie ganz bestimmt zu dir und helfen aus der Not.“

Was hat das nun alles mit uns und dieser Woche zu tun, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Diese Woche steht eine der bekanntesten Geschichten der Bibel im Zentrum: das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. (Lukas 10, 25-37)
Die scheinbar einfache und doch so große Frage: Wer ist meine Nächste, mein Nächster? Jesus kehrt die Frage um und stellt die Gegenfrage: „Wem bist du der Nächste?“
Wer glaubt und den Auftrag zur Nächstenliebe ernstnimmt, den lässt das Unglück und Leid anderer nicht kalt. Alle, die uns auf den Weg gestellt werden, haben unsere Aufmerksamkeit verdient. Manchmal braucht es unsere Unterstützung und Hilfe. Mal ist es „nur“ eine kleine Fliege.

Der Samariter hilft dem Hilflosen, den die Räuber übel zugerichtet haben. Er überlegt nicht lange, er macht einfach! Aber er hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten. Er mag an seine Grenzen gehen, aber nicht darüber hinaus. Das ist wichtig! Damals wie heute. Wir müssen beim Helfen nicht immer über unsere Grenzen gehen. Der Auftrag Jesu lautet eben nicht, sich bis zur Selbstaufgabe für andere aufzuopfern und dabei sich selbst vollkommen zu vernachlässigen. Das tut auch der Samariter nicht. Er hilft wie es ihm möglich ist. Er versorgt die Wunden und bringt den Mann zur nächsten Herberge. Dort pflegt er ihn noch einen ganzen Tag, geht dann aber wieder seiner Wege. Und doch kümmert er sich auch darüber hinaus noch um den Kranken, indem er sich Unterstützung durch den Wirt holt, den er dafür reichlich gut bezahlt. Er nimmt einen anderen mit in die Pflicht und entlohnt ihn für seinen Dienst am Nächsten. Er vertraut auf die Hilfsbereitschaft des Wirtes. Eine Hilfenetz wird geknüpft.

Also auch beim Helfen gilt: Atmen nicht vergessen! Denn das Gras wächst nicht schneller, wenn wir dran ziehen.

 

Wir beten:                    Du liebender Gott, du siehst das Elend der Menschen und hast deinen Sohn zu uns geschickt, dass er uns in Liebe diene. Lass uns nach seinem Vorbild gütig und barmherzig werden, dass wir nicht vorübergehen an denen, die uns brauchen. Erhöre uns um Jesu Christi willen. Amen.

Wochenspruch:         Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25, 40b)

Wochenpsalm:           Psalm 112

Wochenlied:               EG 412 - So jemand spricht: „Ich liebe Gott“

Download:                   ANgeDACHT 2022-37

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich

 

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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05.09.2022

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Jesaja 42,3

So sagt es Gott mit dem Wochenspruch über seinen Knecht im zweiten Buch Jesaja. Das tröstende Bild der Barmherzigkeit Gottes, die sich in Jesus Christus gezeigt hat, kann Menschen trösten, die sich geknickt und nur noch eben glimmend fühlen.

Dazu diese Geschichte: Christine blickt aus dem Fenster. Viel ist ihr nicht geblieben. Zu mehr als dem Blick reicht die Kraft nicht. Die Krankheit hat sie fest im Griff, es wird auch nicht mehr besser werden. Sie spürt, wie ihre Lebenskraft weniger wird. Es ist eine Frage der Zeit, bis sie verlischt.
Vor dem Fenster zeigt sich der Spätsommer in seinen schönsten Farben. Das Grün der Grashalme leuchtet vor dem blauen Himmel in einer fast unerträglichen Intensität. Die Herbstastern fangen an zu blühen mit ihren schönen warmen Farben. Die ersten Äpfel sind reif. Sie liebt diese Jahreszeit, das Blühen und Reifen, bevor alles Ruhe findet.
Draußen spielt ein Kind. Ein kleines Mädchen, das öfter vor Christines Fenster ist. Die Kleine sammelt Gänseblümchen und fasst sie zu einem Strauß zusammen. Schön sieht das aus. Durchs Fenster winkt sie. Als das Mädchen kurz aufblickt, winkt es zurück – wie eine vertraute Freundin. Mit einigem Kraftaufwand öffnet Christine das Fenster. „Schenk ich dir“, sagt die Kleine und streckt ihr die Blumen entgegen. Rührung überflutet sie. Ein kleines Zeichen der Lebendigkeit. Behutsam nimmt sie dem Mädchen den Strauß ab. Sie kann es nicht verhindern, dass einer der Blumenstängel abknickt. Vorsichtig streicht sie ihn glatt und stellt das Sträußchen in ein kleines Glas. „Danke“, sagt sie – aber das Mädchen ist schon weg.
Noch einmal blickt Christine aus dem Fenster. Gestern war Sonntag, und sie hat einen Gottesdienst hier im Seniorenzentrum besucht. Der Pfarrer hat einen Satz gesagt, der sie wie ein Blitz getroffen hat. Von einem geknickten Rohr und einem glimmenden Docht! Wie ein glimmender Docht, so fühlt sie sich. Jeden Tag mehr auf dem Weg zum Verlöschen. Oder wie ein zerdrückter, geknickter Halm, der kurz vorm Zerbrechen steht.

Sie versucht sich zu erinnern. Da ist einer, der behutsam die Flamme hegt und mit seinen Händen schützt. Der vorsichtig den Halm nimmt in seiner ganzen Zerbrechlichkeit und ihn geraderichtet. Es wird nicht mehr gut werden mit ihr. Das weiß sie. Aber der Eine bleibt – mit seinen behutsamen Händen und seinem vorsichtigen Blick.
Sie findet Ruhe und einen inneren Frieden. Einer, der sich mit geknickten Rohren und glimmenden Dochten auskennt, wird auch mich hegen und pflegen. Sie schließt die Augen. Vor ihr steht nur ein Wort. Gottes Liebe.


Wir beten:

Gott der Liebe, wir vertrauen uns Dir an mit unserer Zerbrechlichkeit,
unserem Gefühl, kurz vor dem Verlöschen zu stehen.
Wir kommen zu Dir mit der abnehmenden Kraft
und der schwindenden Zeit.
Sei und bleibe bei uns. Nimm uns in Deine bergenden Hände.

 

Wochenspruch:     Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3a

Wochenpsalm:       Psalm 49

Wochenlied:            EG 289 – Nun lob, mein Seel, den Herren

Download:               ANgeDACHT 2022-36

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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28.08.2022

Gott, der Herr, ist die Sonne, die uns Licht und Leben bringt, schützend steht er vor uns wie ein Schild.

Psalm 84,12 (Hoffnung für alle)

Manche sind noch im Urlaub, die Schule hat wieder angefangen, neue Herausforderungen oder auch der ganz normale Alltag bestimmen unser Leben. In den Tagen im August war auch die Sonne mit ihrer Kraft voll zu spüren, manches Mal hätten wir uns auch weniger Hitze gewünscht. Aber Wärme tut gut, die Sonnenstrahlen auf der Haut, das Licht, die langen Abende, die wir vielleicht mit Freunden auf der Terrasse genießen oder bei Konzerten, Ausflügen, Festivals, wo wir menschliche Wärme spüren. Da erscheint uns das Leben leichter und die Belastungen treten in den Hintergrund. In einem modernen Kirchenlied heißt es „Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da“.
Diese Aussage gibt uns Zuversicht und Hoffnung, die Liebe Gottes ist immer da, auch wenn Wolken und Dunkelheit um uns sind und wir die Sonnenstrahlen gerade nicht spüren.
Andere Menschen an unserer Seite, die uns verstehen, die uns so annehmen wie wir sind, werden zu Sonnen-Strahlen der Liebe Gottes. Die Sonne geht immer wieder auf, sie ist die Quelle unseres Lebens, sie gibt uns Energie und Lebenskraft. Und so begleitet uns auch die Liebe Gottes, manchmal im Verborgenen und doch schier unerschöpflich und unermüdlich.
Wir dürfen Schutz und Bewahrung erfahren ohne Leistung, ohne unser Zutun. Mit der Kraft der Wärme, des Lichts und des Beschütztseins haben wir genug Energie, unsere Kräfte für Sinnvolles einzusetzen und uns um Andere zu kümmern. Ich kann darauf vertrauen; ich bin nicht allein. Gott ist an meiner Seite, er hat mich im Blick. Die Liebe Gottes begegnet mir wie die Sonne an jedem neuen Tag.

Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da.
Streck dich ihr entgegen, nimm sie in dich auf.
Sie kann dich verändern, macht das Leben neu.
Mag auch manche Wolke zwischen dir und Gottes Liebe stehn.
Gib diese Liebe weiter auch an den, der dich nicht lieben will.
Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da.

Gebet:
Ich möchte das Leben spüren in all seiner Vielfalt.
Gott, ich bitte dich: Lass mich immer wieder neu Zuversicht finden,
dass du bei mir bist wie warme Sonnenstrahlen.
Amen

 

Wochenspruch:         Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.   1.Petrus 5,5b

Wochenpsalm:           Psalm 145  - EG 756

Wochenlied:               EG 299 – Aus tiefer Not schrei ich zu dir

Download:                   ANgeDACHT 2022-35

 

Ich wünsche einen guten Wochenstart und grüße Sie

Ihre Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie  Christliches Leben und Diakonie

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22.08.2022

Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben!

Psalm 122, 6

Israelsonntag. So wird der 10. Sonntag nach Trinitatis auch genannt. Wir sind eingeladen, die jüdischen Wurzeln unseres christlichen Glaubens zu entdecken. Sie anzuerkennen und wertzuschätzen. Austausch und gemeinsames Lernen zu ermöglichen.
Das hebräische Wort Rabbi heißt Gelehrter, kann aber auch mit Lehrer übersetzt werden. Jesus aus Nazareth – unser Bruder und Wegbegleiter – war so ein Rabbi. Er war unterwegs in Galiläa und darüber hinaus und lehrte die Menschen, durch das Erzählen von Gleichnissen und durch sein (wunder-)tätiges Handeln.
Und wo Jesus hinkam, hörten die Menschen ihm zu. Ja, er konnte auch streiten. Menschlich eben. Immer jedoch in der Sache! Verurteilungen und Vorurteile waren nicht sein Ding. Er hörte zu, dachte nach und sprach erst dann. Auf die Frage, welches das höchste Gebot von allen sei, antwortete Jesus mit einem der wichtigsten Gebete des Judentums: „Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« Das andre ist dies: »Du sollst deine:n Nächsten lieben wie dich selbst«. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“ So berichtet es Markus (Mk 12, 29-31).
Nur Hören? In der hebräischen Bibel heißt es „Schma Israel“ und das meint mehr: nämlich Zuhören. Um jemandem zuzuhören, muss ich stille werden und meine Ohren und Sinne auf Empfang stellen.
Ich wünsche Ihnen in beide Richtungen offene Ohren und segensreiche Momente der aufmerksamen Stille mit Ihren Nächsten und mit Gott.

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

 

Wir beten:                    Gütiger Gott, zu dir steige unser Gebet. Lass uns die Vielfalt in uns und unseren Nächsten entdecken und entfalten! Bewahre und behüte uns auf dem Weg durch diese neue Woche, die uns von dir geschenkt und anvertraut wurde. AMEN!

Wochenspruch:         Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!   Psalm 33, 12

Wochenpsalm:           Psalm 122

Wochenlied:               EG 290 - Nun danket Gott, erhebt und preiset

Download:                   ANgeDACHT 2022-34

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15.08.2022

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.

Lukas 12,48

Eine Birne in meiner Hand. Sie trägt die Farben der Sonne. Eine Kost­barkeit. Nicht mit einem Apfel zu vergleichen. Äpfel hast du immer, aber eine Birne ist etwas Besonderes. Schon die Blüte im Frühjahr. Schneeweiß, empfindlich und zart. Wie eine Rosenblüte. Und erst die Frucht! Die feste Haut. Das weiße Fleisch. Das Wasser läuft mir im Mund zusammen. Ich beiße hinein, der Saft tropft mir vom Kinn.

Vielleicht kennen Sie das Gedicht vom Birnbaum. Theodor Fontane hat es geschrieben:
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn‘s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: „Junge, wiste ‘ne Beer?“
Und kam ein Mädel, so rief er: “Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ‘ne Birn.

Der Gutsherr von Ribbeck ist reich. Er gibt gern. Dann wird es wieder Herbst. Der von Ribbeck liegt auf dem Sterbebett. Er verteilt sein Erbe. Wie es sich gehört für einen preußischen Gutsherrn. Aber er denkt nicht zuerst an Haus und Hof. Er denkt an die Kinder in der Nachbarschaft. Er weiß: Wem viel gegeben ist, bei dem wird man umso mehr suchen. Aber er weiß auch: Sein Sohn wird das anders sehen und das Erbe für sich allein haben wollen.

Bei der Beerdigung singen die Bauern: „Jesus, meine Zuversicht“. Aber die Kinder sind nicht zuversichtlich. Sie klagen: Wer gibt uns jetzt Birnen? Der neue Herr von Ribbeck schließt den Garten zu. Die Kinder kommen an den Birnbaum nicht mehr heran. Mit dem Segen ist es vorbei! Aber sie hätten dem alten Herrn ruhig was zutrauen können. Sie hätten Gott ruhig vertrauen können. Der alte von Ribbeck hat vorgesorgt. Er hat verfügt, eine Birne soll ihm ins Grab gelegt werden. Aus der wächst nun ein Birnbaum und trägt Früchte. Die Kinder kommen am Friedhof vorbei und hören es flüstern aus dem Baum: „Wiste ‘ne Beer?“ So geht es weiter mit dem Segen des Herrn.

Gutes wird über den Zaun weitergegeben, auch bei uns. Jemand braucht meine Hilfe und ich bin mit Herz und Händen für ihn da. Eine andere gibt mir etwas ab von dem, was sie hat. Ein bisschen von ihrer Zeit. Ein offenes Ohr. Ein Stück Obst oder Schokolade. Es schmeckt himm­lisch. Probieren Sie es einmal aus!

  

Wir beten:
Vater im Himmel, Du hast uns ins Leben gerufen
und mit Deinen Gaben gesegnet.
Schenke uns Freude am Zusammensein, an den Früchten,
die jetzt reif werden, an der Musik, an Deinem Wort.
Zeige uns, was wir teilen können.
Halte uns beieinander und bei Dir.

 

Wochenspruch:   Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12,48

Wochenpsalm:     Psalm 53

Wochenlied:         EG 397  -  Herzlich lieb hab ich dich, o Herr

Download:             ANgeDACHT 2022-33

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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08.08.2022

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Epheser 5,8b.9

Es ist August - Sommer - und es ist noch lange hell. Die Dunkelheit setzt spät ein und wir genießen die Zeit zu Hause im Garten, unterwegs in Parks oder im Urlaub. Am Tag ist es auch meistens wärmer als in der Nacht. Licht - Sonne umgeben uns, nur wenn Wolken am Himmel sind, wird es etwas dunkler - kälter. So spüren wir es wohl auch in unserem Inneren, wenn es uns gut geht, dann sind wir fröhlich. Man kann es uns ansehen, unsere Augen leuchten.
Doch wenn uns etwas bedrückt, wir traurig sind, dann verschleiern uns Wolken und Nebel unser Gemüt. Doch wir wissen, wir sind mit den Sorgen nicht allein. Wie am Morgen eines Tages es wieder hell wird, spüren wir, dass Gottes Güte spürbar wird und wir dürfen auch wieder stahlen, vielleicht anders als vorher.
Und im Vers aus dem Epheserbrief werden wir sogar aufgefordert, das Licht in die Welt zu tragen mit lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Lichtträger sein oder auch ein Leuchter - die bildliche Vorstellung macht mir Freude. Dabei sind nicht wir wichtig, sondern wir dürfen unseren Glauben, unsere Bereitschaft für Andere Hoffnung, Wärme und Licht auszustrahlen, weitergeben.
Das ist unser Auftrag, Menschen mit Strahlkraft zu sein und ganz natürlich zu leuchten. Das geht nicht immer mit hoher Lux-Zahl und ist auch nicht schlimm. Es gibt Viele die strahlen, die von innen heraus ihre Stärken einsetzen und so aufhellen.
Lassen Sie uns die Welt heller machen.

  1. Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit,
    durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.
  2. Ein Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt,
    erfüllt den Tag, dass es jeder spürt.
  3. Ein Licht macht uns froh, wir sind nicht allein.
    An jedem Ort wird es bei uns sein.

Refrain: Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.
(T.: Eckart Bücken, M.: Detlev Jöcker)

 

Wir beten mit dem Kanon

 Sende dein Licht und deine Wahrheit,
dass sie mich leiten zu deiner Klarheit
und ich dir danke, dass du mir hilfst.
(Melodie: Johann Christian Friedrich Schneider (1827), Otto Riethmüller (1932))

 

Wochenspruch:   Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser5,8b.9

Wochenpsalm:     Psalm 48,2-3a,9-15

Wochenlied:         EG 263  -  Sonne der Gerechtigkeit

Download:             ANgeDACHT 2022-32

 

Ich wünsche eine gesegnete Woche und grüße Sie

Ihre Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie- Christliches Leben und Diakonie

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01.08.2022

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Epheser 2,19 (Lutherbibel 2017)

Der Apostel Paulus schreibt diese Worte an die Gemeinde in Ephesus. Sie sind eingeladen in die Familie Gottes, Gemeinschaft zu leben; sich nicht fremd zu fühlen. Wenn Einige jetzt im Urlaub sind, vielleicht in anderen Ländern, dann ist man dort ein Fremder. Doch oft fühlt man sich gar nicht so. Man spürt die Gastfreundschaft, das freundliche Be­gegnen. Doch auch der Sommer, die Urlaubszeit, lassen uns zusammen­kommen. Wir laden uns Gäste ein oder besuchen uns in den Familien. Wir spüren Gemeinschaft, obwohl wir unterschiedlich sind. Wir teilen unsere Gedanken in Gesprächen und gutes Essen und Trinken gehören auch dazu.
Gäste einladen und beherbergen, Fremde nicht auszugrenzen und Anderes zu akzeptieren- das gehört zum christlichen Glauben dazu. Das liest sich jetzt so einfach; ist es aber nicht, nicht in den Familien, nicht unter Kollegen und auch nicht in den Gemeinden. Lassen Sie uns unsere Türen – unser Haus öffnen und hinschauen, wer allein ist, wer Sorgen hat, wer sich nicht angenommen fühlt, wer sich über Gesell­schaft freuen würde.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele schöne Begegnungen und die Erfahrung des Zusammengehörigkeitsgefühls.

Wochenspruch:   So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Haus­genossen.      Epheser 2,19

Wochenpsalm:     Psalm 107, 1-9

Wochenlied:         EG 320  -  Nun lasst uns Gott dem Herren

Download:             ANgeDACHT 2022-31

 

Ich wünsche eine gesegnete Woche und grüße Sie

Ihre Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie- Christliches Leben und Diakonie

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25.07.2022

„Wie sollen wir eigentlich beten?“

das Vaterunser

Mit dieser Frage sind Menschen an Jesus herangetreten. Jesus hat uns Worte geschenkt. Wir kennen sie alle: das Vaterunser. Nacheinander lasst uns diese Worte und Bitten zu Beginn der Woche bedenken.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme.
Ich bitte darum, dass Gott sich in meinem Leben und in der Welt durch­setzt und dass bei mir wirklich wird, was mit Jesus begonnen hat. Beten hält mich. Es zeigt mir, wo oben und unten ist. Wir sollen Menschen sein und nicht Gott, sagt Martin Luther. Betend spüre ich meine Menschlichkeit.

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“
Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Im kleinen Katechismus hat Martin Luther gesagt: Gottes Wille geschieht auch ohne unser Gebet. Und trotzdem ist unser Gebet nicht unnütz, denn wir beten darum, dass sein Wille auch bei uns geschieht. Indem wir beten, setzen wir uns der Liebe Gottes aus. Wir lassen die Liebe durch unser Gebet in unser Leben hinein. Ich halte mich daran fest: Gott weiß, was ich brauche. Er lässt mich nicht allein, niemanden von uns – auch wenn du ihn manchmal nicht spürst.

„Unser tägliches Brot gib uns heute.“
Jesus sagt: Euer himmlischer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. Unser tägliches Brot umfasst Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Menschen, die mich lieben. Es ist gar nicht so viel, wie du denkst. Du musst nicht für die nächsten drei Wochen Vorräte haben. Martin Luther hat ge­schrieben: Gott will, dass du deine Not klagst … und deinen Mantel weit ausbreitest, um viel zu empfangen. Den Mantel weit ausbreiten, um viel zu empfangen, das tun wir, wenn wir beten.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“
Diese Bitte legt unsere Wunden und Narben in Gottes Hand. Wenn ich vergebe, gewinne ich Freiheit zurück. Ich lasse mich verwandeln, lasse mich in die Liebe hineinziehen, die Gott für uns hat.

In allen Bitten wächst mein Vertrauen, dass Gott es gut mit mir meint und meine Bitten erhört – und mir gibt, was ich brauche. Darum steht am Ende: Amen, so sei es.

 

Wir beten:
Gott, unser Vater, du weißt, was wir brauchen.
Schon bevor wir beten, hast du Gutes für uns bereit.
Hilf uns, unseren Mantel weit auszubreiten,
dass wir empfangen, was du uns schenkst.
Stärke unser Vertrauen, dass du uns das Notwendige zum Leben gibst.

 

Wochenspruch:         Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!  Jesaja 43,1

Wochenpsalm:           Psalm 139   -   EG 754

Wochenlied:               EG 200  –  Ich bin getauft auf deinem Namen

Download:                   ANgeDACHT 2022-30

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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18.07.2022

Denn aus Gnade seid ihr gerettet – durch Glauben. Dazu habt ihr selbst nichts getan, es ist Gottes Geschenk.

Epheser 2,8 (Neue evangelische Übersetzung)

Gottes Geschenk an uns: Die Gnade Gottes und die Liebe zu uns Menschen. Wir dürfen so sein, wie wir sind. Wir sind angenommen und frei. Es liegt nicht an uns, nicht an der Leistung, die wir erbringen. Es gelten andere Maßstäbe. Wir dürfen Gott vertrauen, glauben und Danke sagen. Glauben kann man nicht erzwingen, genauso wenig wie Liebe und Zuneigung.
Und auch Gesundheit ist ein Geschenk. Oft merken wir es erst, wenn wir krank sind.
Gottes Gnade zeigt uns, dass wir keine Konkurrenz untereinander haben müssen. Wir dürfen allen Menschen Gutes wünschen, wir brauchen nicht neidvoll auf Andere blicken. Darauf, was sie haben, wer sie sind. In unserer Gesellschaft geht es oft anders zu: Leistung zählt, sich abheben, besser sein. Wir wissen, dass Menschen nicht vollkommen sind, dass wir auch Fehler machen und auf Vergebung angewiesen sind. Doch wir dürfen und sollen uns anstrengen. Uns einsetzen für Andere, für die Umwelt, für den Weltfrieden.

Mit den Worten von Eberhard Bormann möchte ich schließen:
Ich möchte Glauben haben, der über Zweifel siegt,
der Antwort weiß auf Fragen und Halt im Leben gibt.
Ich möchte Hoffnung haben für mich und meine Welt,
die auch in dunklen Tagen die Zukunft offenhält.
Ich möchte Liebe haben, die mir die Freiheit gibt,
zum andern ja zu sagen, die vorbehaltlos liebt.
Herr, du kannst alles geben: dass Glauben in mir reift,
dass Hoffnung wächst zum Leben und Liebe mich ergreift.

 

Ich wünsche eine guten Wochenstart und grüße Sie Ihre

Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie  -  Christliches Leben und Diakonie

 

 

Wochenspruch:         Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Eph.2,8

Wochenpsalm:           Psalm 73  -   EG 733

Wochenlied:               EG 241  -  Wach auf du Geist der ersten Zeugen

Download:                 ANgeDACHT 2022-29

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11.07.2022

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Galater 6,2

Wie können wir einander in all unserer Verschiedenheit annehmen und ein friedliches Miteinander in der Welt gestalten?
Mir schießt sofort ein Lied ins Ohr. Ich bin sicher, Sie kennen es auch. Also: Trällern Sie mit! „Wir wollen aufsteh'n, aufeinander zugeh'n, voneinander lernen, miteinander umzugeh'n. Aufsteh'n, aufeinander zugeh'n und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht versteh'n.“
Schnell ist es passiert. Wir sind erschöpft und die Mühen der Arbeit und des Alltags belasten uns. Wir sind unaufmerksam und schwupps, rutscht uns die Zunge aus. Wir verletzen und werden verletzt. Das ist menschlich. Keine:r von uns ist ohne Fehler und wir alle bedürfen der großzügigen Nachsicht und Barmherzigkeit. Und wir dürfen gewiss sein, dass uns diese bereits fest zugesagt ist. Von Gott. Gott nimmt uns mit all unseren Macken an und erbarmt sich über uns. Jesus hat uns vorgelebt, wie wir untereinander Barmherzigkeit üben sollen.
Am Anfang steht das Aufstehen. Uff! Das ist gar nicht immer so leicht. Manchmal scheint das Aufstehen schon die größte Herausforderung zu sein, z.B. wenn man weiß, wie groß eine Aufgabe oder wie schwer der Gang auf jemanden zu ist. Da wollen wir oft einfach nur schnell die Decke über den Kopf ziehen und ausharren. Zum Aufstehen braucht es daher Kraft. Körperlich und seelisch.
Nun heißt es: Losgehen! Mehr noch: aufeinander zugehen. Da kommt mir also jemand entgegen. Der Weg halbiert sich und die Last wird auf mehrere Schultern verteilt. Zum Losgehen brauchen wir Mut. Um mutig zu sein, brauchen wir Vertrauen. In uns selbst, in unsere Nächste und in Gott. Dann kann sich ein Wutausbruch in einen wahren Mutausbruch ver­wandeln. Und wir tragen gemeinsam unsere Lasten und unsere Freuden.

Zum Start in diese neue Woche wünsche ich Ihnen von Herzen den Mut und die Kraft, aufzustehen und aufeinander zuzugehen.

 

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich
Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

 

Wir beten:                    Jesus Christus, dich loben und preisen wir. Wir Menschen verstehen nicht immer, warum etwas passiert. Doch wir wissen: Du hörst unsere Gebete. Bitte gib uns Kraft und Mut die Dinge anzugehen, die anzugehen sind. Wir bitten dich, gib uns Frieden im Herzen und die Zuversicht, die wir dafür benötigen. Amen.

Wochenspruch:         Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Galater 6,2)

Wochenpsalm:           Psalm 42, 2-6  - EG 723

Wochenlied:               EG 428 – Komm in unsre stolze Welt

Download:                 ANgeDACHT 2022-28

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04.07.2022

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lukas 19,10

Mit dem Wochenspruch begrüße ich Sie herzlich zum Start in diese Woche.
Was auch immer Sie verloren haben: innere Ruhe, den Glauben an sich selbst, die Hoffnung, Zuversicht – Sie haben Gott auf Ihrer Seite.

Mitten im Sommer müssen Wassergeschichten besprochen werden. Die gewaltigste ist die Geschichte von Jona und dem Wal.
Die Geschichte von Jona ist schnell erzählt: Gott schickt Jona in die Stadt Ninive. Die Menschen dort sollen ihr Leben ändern. Doch Jona weigert sich, nach Ninive aufzubrechen. Er denkt sich: Wer weiß, wie die Menschen reagieren, vielleicht werden sie böse, schimpfen oder schlagen mich gar. Nein so einem Ärger geht er doch lieber aus dem Weg. Und wenn schon, dann will er auch richtig weit weg, dorthin, wo Gott ihn nicht findet. Jona flieht auf ein Schiff, die Segel werden gesetzt, die Fahrt geht aufs offene Meer hinaus. In der Nacht bricht ein fürchterliches Unwetter los, es stürmt und regnet, das Schiff droht unterzugehen.
Da erzählt Jona den Mitreisenden, dass er vor Gott davongelaufen ist und der Sturm nun seinetwegen tobt. Alle sind verzweifelt und ratlos. Da sagt Jona: Werft mich über Bord, dann wird das Meer wieder still und ihr werdet gerettet. So geschieht es. Jona wird von Bord geworfen und versinkt im Meer. Jona sieht nichts, er hört niemanden, er weiß nicht, wie sein Leben weitergeht. Doch Gott ist da. Er schickt einen Wal, der Jona verschlingt.
Jona ist im Wal gefangen und hat zu Gott gebetet. Er hat Gott seine Angst gesagt. Drei lange Tage und Nächte blieb er im Wal, dann hat dieser ihn an Land gespuckt. Danach ging Jona nach Ninive und es gelingt, dass die Menschen dort auf seine Worte hören und ihr Leben verändern.

Vielleicht ist die biblische Geschichte von Jona deshalb so beliebt und bekannt, weil in ihr die Gegensätze so deutlich hervortreten. Mensch und Tier, Macht und Ohnmacht, Staunen und Erschrecken, Angst und Bewahrung, Sturz und Halt, Aufbruch und Ankommen. Die wenigsten Menschen sind schon einmal von einem Wal verschluckt worden. Und doch spiegelt sich in der Geschichte die menschliche Hoffnung wieder nach Rettung inmitten von Gefahr.

Wir beten:
Barmherziger Gott, wenn wir unser Ziel aus den Augen verloren haben, suchen wir Hilfe und Heil, wir suchen Dich.
Wir wenden uns an Dich mit allem, was uns belastet.
Guter Gott, Du gibst niemanden verloren, wie weit auch immer er von Dir entfernt scheint. Du gehst allen Verlorenen nach, allen, die sich von Dir abgewendet haben. Und wenn Du sie findest, ist Deine Freude riesengroß.
So oft sind mir Deine Nacht und auch Dein Wasser schwer wie mein Gemüt, Gott. Ich rufe zu Dir: Wo ist das Ufer, das rettende?
Schick Deinen Wal, den großen, mit Lichtern geschmückt.
Denn deine Freude ist ansteckend, wir kommen alle zu Dir. Durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit Dir lebt und regiert in Ewigkeit.

 

Wochenspruch:         Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.  Lukas 19,10

Wochenpsalm:            Psalm 103 – EG 727

Wochenlied:                  EG 353 - Jesus nimmt die Sünder an

Download:                 ANgeDACHT 2022-27  

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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27.06.2022

„Kommt her zu mir, die ihr müde seid und ermattet von übermäßiger Last! Aufatmen sollt ihr und frei sein.“

Mt 11,28 (Übersetzung nach Jörg Zink)

In dieser Woche begleitet uns einer der ganz bedeutenden Sätze der Bibel. Es sind Worte Jesu, die schon unzähligen Menschen in ihrem Leben wichtig wurden.
Jesus wusste um die Lasten des Lebens und wie sehr sie die Menschen plagten. Er nahm auch wahr, dass durch Lebenslasten Menschen vereinsamten. Immer wieder ging er gezielt auf die „Mühseligen“ und „Beladenen“ zu, auf die, die in Not waren und nicht mehr die Kraft hatten, selbst ihre Situation zu verändern.
Und auch wir kennen Lebenslasten: Lasten auf unseren Schultern. Da sind der Alltag und die Verantwortung, die wir tragen, die Sorge und Fürsorge um uns anvertraute Menschen, vielleicht auch Krankheit und Trauer, Schuld und Ängste und vieles mehr. Alles das belastet, macht müde und kostet Kraft. Kraft, die an anderer Stelle dringend gebraucht wird.
Mit den Worten: „Kommt her zu mir“ lädt Jesu uns ein, ihm zu bringen, was schwer auf uns lastet. Er will uns diese Lasten nehmen und auf­atmen lassen. Es ist ein großartiges Angebot. Da interessiert sich jemand für das, was wir mit uns herumschleppen. Die Entscheidung liegt bei uns, diese Hilfe anzunehmen.
Nun kann Jesus alles was uns belastetet natürlich nicht einfach ver­schwinden lassen, darum geht es auch nicht. Es geht vielmehr um Beistand. Er will uns helfen zu tragen, was uns zu schwer ist. Denn auch wenn die Lasten und Mühen in unserem Alltag bleiben, so werden sie sich doch mit neuer Hoffnung und neuer Kraft leichter.

Es geht um:

  • Kräfte sammeln, um die vorhandenen Herausforderungen zu meistern,
  • neue Perspektiven und Möglichkeiten trotz der Belastungen im Alltag zu sehen und zu eröffnen,
  • zu lernen, wie wir mit unseren Lasten besser umgehen, Lasten auch abgeben können oder gemeinsam tragen.
  • unnötige Lasten zu erkennen und abzuwerfen.

Und noch eins gibt er uns mit auf unserem Weg. Nehmen wir sein Angebot an, dann werden wir aufatmen, frei und unbeschwert sein. Wir werden Frieden, innere Gelassenheit finden, zur Ruhe kommen und wer wünscht sich das nicht! Viele Mitmenschen investieren dafür viel Geld und Zeit in Kurse und Seminare. Hier bekommen wir alles kostenlos.


Ein Blatt im Wind

Ähnlich einem Blatt im Wind fühle ich mich manchmal,
wenn Sturm aufkommt in meinem Leben,
wenn ich die Richtung nicht selbst bestimmen kann,
wenn ich nicht sehe, wohin es geht
und meine Gedanken im Kreis wirbeln, ohne einen Ausweg zu fühlen.

Ähnlich einem Blatt im Wind fühle ich mich manchmal,
wenn der Wind nachlässt,
ich mich im freien Fall fühle und doch lande ich sanft am Boden der Wahrheit und erkenne, dass da einer ist, der bei mir war: im Sturm, im Fallen, im Landen- wie ein Blatt im Wind.
(Verfasser unbekannt)

Wochenspruch:         Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.  Mt 11,28

Wochenpsalm:           Psalm 36  -  EG 719

Wochenlied:               EG 225 – Komm sag es allen weiter

Download:                 ANgeDACHT 2022-26

 

Mit herzlichen Grüßen zum Wochenbeginn

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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20.06.2022

„Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir…“

Mit diesen kraftvollen und zugleich zärtlichen Worten beginnt das Wochenlied für diese Woche. Wenige Worte, die doch ganz klar und deutlich eines ausdrücken:
Gott ist Liebe! Gott ist Zuversicht! Gott ist Beziehung!
Eine echte „Dreiecksgeschichte“ ist das, aber im positiven Sinne.
Gott ist eins und ist zugleich drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das haben wir in der vergangenen Woche, am Sonntag Trinitatis gefeiert.
Gott ist umfassender, als wir begreifen können. Aber Gott lässt sich auf uns Menschen ein. Und lädt uns zur Beziehung mit sich ein.

Viele Symbole und Bilder beschreiben diesen göttlichen Dreiklang. Der Heilige Patrick nutzte das Kleeblatt, um den Menschen in Irland die drei Wesen Gottes zu erklären. In vielen Kirchen finden wir das Dreieck als Symbol für Gott als Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Dreiklänge ziehen sich auch durch unsere Leben:
Wasser, Erde, Luft. Geburt, Leben, Tod. Gestern, Heute, Morgen.
Auch wir sind miteinander verbunden und können mit diesem Symbol gut unsere eigene „Dreiecksbeziehung“ veranschaulichen:
Gott. Ich. Und Du, meine Nächste und mein Nächster.
Allein geht es nicht. Wir brauchen einander. Alles hängt mit allem zusammen. Die Beziehung zu unserer Nächsten ist wie ein Echo unserer Beziehung zu Gott. Ganz so wie Jesus sagt: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäusevangelium 25, 40)

Segensworte aus dem christlichen Kalender für Frauen „Alles hat seine Zeit“ mögen Sie in dieser neuen Woche in jeder Beziehung begleiten:
„Segne meine Schritte, Worte und Taten in der neuen Woche, Herr! Führe mich auf deinem Weg und richte meinen Blick nach vorn, dass ich nicht auf mich selbst schaue, sondern auf die Menschen, denen ich auf diesem Weg begegne.“

 

Wir beten: Guter Gott, du bist Mutter und Vater. Gib uns den Mut und das Herz, deine Zuversicht und Liebe weiter zu verschenken. Amen

Wochenspruch: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lukas 10, 16a)

Wochenpsalm: Psalm 34, 2-11

Wochenlied: EG 365 – Von Gott will ich nicht lassen

 

Aus den Zentralen Diensten in Potsdam grüßt Sie herzlich

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und diakonische Kultur

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13.06.2022

„Ein Gott – drei Erscheinungen“

Mit dem Sonntag Trinitatis gestern findet das Kirchenjahr mit seinen Offenbarungsgeschichten Gottes in Weihnachten, Ostern und Pfingsten einen ersten Zwischenstopp. Ab jetzt gilt es, die bislang am Lebenslauf Jesu bis zur Ausgießung des Geistes zu Pfingsten orientierten Feste zu deuten. Der Facettenreichtum Gottes wird sprachlich gefasst in Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist – formuliert in Glaubens­bekenntnissen. So ist es nicht verwunderlich, dass in den früheren Jahren Trinitatis auch „Fest des Glaubensbekenntnisses“ genannt wurde.

Mit dem Trinitatisfest feiern wir die Unbegreiflichkeit Gottes. Durch Jesus wissen wir viel von Gott, manchmal meinen wir, etwas zu verstehen – in Wahrheit aber ist Gott unbegreiflich. Wir sehen seine Werke: die Schöpfung, Jesus und den guten Geist, der manchmal unter uns aufleuchtet, wenn Menschen sich anderer Menschen erbarmen – aber schon im nächsten Augenblick verstört uns etwas und wir erkennen: Gott bleibt uns unbegreiflich. Sein Walten in der Welt bleiben uns Rätsel oder Geheimnis.

Geheimnis ist vielleicht das treffendste Wort. „Wer hat des Herrn Sinn erkannt“?  Vielleicht nur die, die ihn mit allen Fasern ihres Herzens und Körpers und ihrer Seele anbeten können. Vielleicht nur die, die vor ihm liegen mit ihrem Gebet und über allem nur dem vertrauen, was Jesus sagte: Dein Wille geschehe. Gott will nicht verstanden, sondern angebetet werden. Vielleicht öffnet er dann ein wenig sein Geheimnis und offenbart sich uns, die wir von begrenztem Verstand sind.

Und wenn wir nur an die Menschen denken, die sich, ohne etwas bekommen zu wollen, unserer erbarmt haben. Gott ist auch da, wo Liebe nicht verrechnet wird. Er ist auf seine Weise da: als Schöpfer, als sich erbarmender Sohn oder als der gute Geist, der uns Freude am Leben schenkt.

 

Wir beten:

Schöpferischer Gott, seit Anbeginn hast du den Himmel über uns gesetzt und die Erde unter unsere Füße. Wir dürfen festen Schrittes gehen und unser Blick darf in die Weite schweifen.
Du, Gott, stehst uns Menschen in ungeahnter Vielfalt gegenüber. Als Schöpfer, Versöhner und Geistkraft. Du bist Geheimnis und Offenbarung. Wir können deine Größe nicht denken oder fassen.
Schenke uns den Glauben, dass du uns so begegnest wie wir dich brauchen in unserem Leben. Schenke uns ein offenes Herz, damit wir deine Vielfalt erkennen und feiern können.
Hilf uns, die in den Blick zu nehmen, die die Schönheit und den Reichtum deiner Schöpfung jeden Tag in ihrer Vielfalt sehen. Die Luftsprünge machen, wenn sie einen Schmetterling sehen, die mit den Bienen tanzen und im Wind deinen Geist erahnen.

 

Wochenspruch:         Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mir uns allen.    2. Korinther 13,13

Wochenpsalm:           Psalm 93

Wochenlied:               EG 139 – Gelobet sei der Herr

Download:                   ANgeDACHT 2022-24

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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06.06.2022

Komm, Heiliger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.

In der Pfingstgeschichte (Apostelgeschichte 2) wird berichtet, wie die Jünger vom Heiligen Geist erfüllt wurden und sie plötzlich in verschie­denen Sprachen reden konnten und sie so begeistert von der Liebe Gottes, ihrem Glauben und ihrer Gemeinschaft erzählten. So wurde
und wird die christliche Botschaft bis heute in der Welt verbreitet.
Dazu braucht es Menschen, die davon berichten, dass der Geist Gottes
in vielfältiger Weise wirkt.

Ich möchte Sie mitnehmen in ein Wortspiel: der Geist – die Begeisterung,
Wenn wir von etwas begeistert sind, uns anspornen lassen, dann treten Ängste, Bedenken und Zweifel in den Hintergrund. Wir sind offen und frei für Neues, Ungewöhnliches und ich kann Aktivitäten neu in den Blick nehmen, die mir und meinem Nächsten, meinem Gegenüber guttun.
So entsteht Gemeinschaft, in der die Kraft des Geistes spürbar wird, der verbindet, der die Welt verbessert und Leben schafft.

Lassen Sie uns in das Pfingstlied Komm, Heiliger Geist, mit deiner Kraft einstimmen (Singt Jubilate Nr. 26)

 

Kehrvers: Komm, Heiliger Geist, mit deiner Kraft,
die uns verbindet und Leben schafft.

  1. Wie das Feuer sich verbreitet und die Dunkelheit erhellt,
    so soll uns dein Geist ergreifen, umgestalten unsre Welt.
  2. Wie der Sturm so unaufhaltsam dring in unser Leben ein.
    Nur wenn wir uns nicht verschließen, können wir deine Kirche sein.
  3. Schenke uns von deiner Liebe, die vertraut und die vergibt.
    Alle sprechen eine Sprache, wenn ein Mensch den andern liebt.

Text: Klaus Okonek, Joe Raile; Melodie: Sarah Levy-Tanai (Volkslied aus Israel)

 

Wochenspruch:   Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.   Sach 4,6b

Wochenpsalm:    Ps 118  –  EG 747

Wochenlied:         EG 129  -  Freut euch, ihr Christen alle

Download:             ANgeDACHT 2022-23

 

Es grüßt Sie aus Potsdam

 

Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie

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30.05.2022

Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist!

Psalm 81,2

Singen macht froh und singen macht glücklich, ebenso wie wir uns in jedem Jahr wieder darauf freuen können, dass sich die Blütenpracht der Felder und Wälder erneut erhebet. Die Zeit der Dunkelheit ist im Mai vorüber, die Blumen erblühen wieder und die Bäume schlagen aus.
Das deutsche Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel aus dem Jahr 1841, „Der Mai ist gekommen“, nimmt diese Sehnsucht nach Freiheit auf. Justus Wilhelm Lyra vertonte dieses Gedicht im Jahr 1842.

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus;
wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.

O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust,
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!

Strophe eins und sechs dieses Liedes lassen erahnen, was der Dichter uns mit diesem Gedicht mitteilen wollte. Die Freiheit der Natur, das Lobpreisen von Gottes Schöpfung und die Gewissheit, dass es einen gibt der unsere Stärke ist und uns behütet auf unseren Wegen.

 

Segen:
Der Friede Gottes, der größer ist als unsere Vernunft,
lasse uns Singen und Lobpreisen,
um die Hoffnung an die Liebe und das Gute in diesen Zeiten nicht zu verlieren.
So segne uns der dreieinige Gott.
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.

 

Wochenspruch:   Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.  Joh. 12,32

Wochenpsalm:    Ps 27  -  EG 714

Wochenlied:         EG 136  -  O komm, du Geist der Wahrheit

Download:             ANgeDACHT 2022-22

 

Diakon Maximilian Häußler
Einrichtungsleitung

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23.05.2022

„Rogate“ hieß es an diesem Sonntag: „Betet!“

Beten, wie geht das?  Wer erinnert sich nicht an manches Stoßgebet vor einer Klausur in der Schule, einem unangenehmen Gespräch mit Vorgesetzten, einer seelisch bedrängenden Situation, aber auch im Zustand sehnsuchtsvoller Erwartung oder tiefster Dankbarkeit?
War es als Kind nicht geradezu selbstverständlich, Gott um Hilfe anzurufen, geradezu anzuflehen. „Lieber Gott, bitte mach ...“
So oder ähnlich haben Gebete begonnen und tun es noch heute. Für viele Menschen sind Kirchen und Gottesdienste Orte, an denen sie beten; in Gemeinschaft oder für sich allein. Die bekanntesten Gebete sind das Vaterunser oder einzelne Psalmen. Manchmal erleben wir es als befreiend, uns von der Sprachmelodie forttragen zu lassen in einen Raum zwischen Himmel und Erde.
Menschen, die das Gebet als tägliches Ritual in ihrem Tagesablauf haben, betrachten wir bewundernd und verwundert, ähnlich wie die Zusammenkünfte zu den festen Gebetszeiten in Klöstern und Konven­ten. Die Haltung Betender ist von konzentrierter Spannung geprägt. Oft strahlen sie innere Freiheit und Gelassenheit aus. Eine Wirkung, die auch wir gern erzielen würden. Ungläubig lesen wir von Studien, die dem Beten Wirkungskraft bescheinigen. Und dann ertappen wir uns gelegentlich bei dem Gedanken, auch gern beten zu können. Sicher, wir haben es mehrfach versucht. Als jedoch die erhoffte Wirkung des Gebets immer wieder ausblieb, blieben auch die Gebete aus. Dabei würden wir ja gern beten.

Vielleicht einfach ausprobieren? Beten ist gewonnene Zeit. Es unter­bricht das Kreisen der Gedanken um Aufgaben und Lösungswege. Wenn unser Beten Folgen hat, sind das Auswirkungen, die es in unserem Inneren ausgelöst hat. Damit das passiert, müssen wir loslassen und unsere eigene Begrenztheit erkennen. Doch wenn wir Hände und Herzen öffnen, können wir manchmal erkennen, was Gott in sie hin­eingelegt hat. Und dann liegt es wiederum bei uns, was wir mit diesen Gaben machen.
Was wir mit dem Herzen tun, ist der Anfang des Betens.

 

Wir beten:
Gott, unser Vater, du bist es, zu dem wir beten und bitten:
die einen zögerlich, die anderen selbstbewusst, die einen übersprudelnd dankbar, die anderen enttäuscht und mit wenig Hoffnung.
Höre unsere Worte und Gedanken, Gott, in all ihrer Vielstimmigkeit. Lass sie an deine Ohren und an dein Herz dringen.
Schenke uns deinen Heiligen Geist und lass uns auch deine Worte
an unsere Ohren dringen und unsere Herzen berühren.

 

Wochenspruch:     Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.   Psalm 66,20

Wochenpsalm:      Psalm 95

Wochenlied:           EG 344 - Vater unser im Himmelreich

Download:               ANgeDACHT 2022-21

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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16.05.2022

Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 98, 1

Diese Woche steht ganz im Zeichen der Musik. Die biblischen Lesungen fordern uns auf: Erhebt Eure Stimmen! Lobt Gott! Schweigt nicht! Singt und sprecht einander Mut zu!

Egal, wie gut man das beherrscht. Singen tut einfach gut und ja, es darf auch schief sein. Beim Liedermacher Stefan Stoppok heißt es:

„Mal´ dein Herz mit Farbe an,
möglichst bunt, steck´ ne Rose dran.
Dann stell´ dich auf den höchsten Berg,
breit´ die Arme aus und zeig der Welt dein Werk.
Sing dazu ´ne schöne Melodie
mit klarer Stimme, ganz egal wie
ob die Töne stimmen oder es schief klingt
Hauptsache dein Herz singt.“

Im Singen entsteht Gemeinschaft – gemeinsam weben wir einen Klangteppich, der uns verbindet. Er trägt uns und versichert uns einander als Geschwister in Christus. Musik ist das Tor zur Seele.
„Du meine Seele, singe…“ klingt es im Wochenlied von Paul Gerhardt an. Musik öffnet Wege, unsere Emotionen herauszulassen. Da, wo Gefühle manchmal festklemmen oder sich im Alltagstress verheddern, löst Musik oft den Knoten ums Herz. Freude, Begeisterung, Liebe, Trauer, Klage – alles findet einen Ausdruck in der Musik. Mal laut, mal leise. Mal kräftig, mal ganz zart. Im Chor oder allein.
In allem dankbaren Jubel können und wollen wir trotzdem nicht über das Leid hinwegsehen. Darüber, dass eben noch nicht alles gut ist. Da, wo wir „um Fassung“ ringen, mögen wir uns immer daran erinnern, dass wir bereits eine Umfassung haben, die uns trägt: In Gott, unserem HERRN. Einer, der uns Halt gibt und die Hände segnend über uns ausbreitet. Alles hat Raum und Platz bei Gott. Bei Gott finden wir Gehör. Er, der die Welt in Händen hält, lässt uns nicht allein.
„Wir wissen, dass er uns hört“ (1. Joh 5, 15)

 

Wochenspruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Psalm 98,1

Wochenpsalm:  Psalm 98  -  EG 739

Wochenlied:       EG 302- Du meine Seele, singe

Download:           ANgeDACHT 2022-20

 

Ich wünsche Ihnen ein singendes Herz und grüße Sie herzlich aus Potsdam

Sabine Papies
Mitarbeiterin Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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09.05.2022

Alles hat seine Zeit, und die Hauptsache ist, dass man mit Gott Schritt hält.

Dietrich Bonhoeffer

Meine Zeit liegt in Gottes Händen …
Die Zeit vergeht wie im Flug, niemand kann sie festhalten, speichern oder zurückholen. Wir erleben sie als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie ist in Stunden, Tage, Monate und Jahre eingeteilt.
Der Begriff Zeit kommt vom Teilen. Zeit ist also ein Teil von einem Ganzen. Sie ist ein Stück unseres Lebens und sie ist nicht unerschöpflich, sie ist begrenzt, vergänglich und das macht sie so kostbar. Zeit kann man nicht kaufen oder ersetzen.
Es gibt gute und schlechte Phasen im Leben: „Alles hat seine Zeit“. Ob diese Phasen tatsächlich gut oder schlecht waren, wissen wir oft erst später.
Wir Menschen sind groß im Erfinden, wenn es ums Zeitsparen geht: Technik bringt uns rasend schnell vorwärts. Was machen wir mit der so gewonnen Zeit? Es ist seltsam, aber kaum jemand sagt: „Ich habe Zeit!“
Zeit ist ein Geschenk, ein Geschenk Gottes. Gott schenkt jeder und jedem von uns Lebenszeit. Gottes geschenkte Zeit: ein wertvolles Gut. Unsere Zeit ist Zeit von Gottes Zeit: Zeit aus seiner Hand. Er gibt uns diese Zeit zum Arbeiten und zum Ruhen, zum Reden und Schweigen, zum Weinen und zum Lachen. Gottes Hände halten unsere Zeit und damit uns, sie schützen, stützen und begleiten.
Und noch etwas: Gottes Zeit ist zeitlos. Es ist eine Zeit ohne Maß und ohne Terminkalender. Seine Zeit ist die Ewigkeit. Gott hat einen langen Atem. Wir haben einen Gott, der wachsen lässt, der Entwicklungen Zeit und Raum gibt und uns so annimmt, wie wir sind.
Machen wir uns also gerade in hektischen Zeiten immer wieder be­wusst, dass jeder Augenblick einmalig und unwiederholbar ist. Werden wir sensibler im Umgang mit der Zeit und nehmen wir uns mehr Zeit für uns selbst, unsere Mitmenschen und für Gott.

  

Segen:
Herr, unsere Zeit liegt in deinen Händen.
Segne unsere Schritte, Worte und Taten in dieser neuen Woche.
Führe uns auf deinen Weg und richte unseren Blick nach vorn, dass wir nicht auf uns selbst schauen, sondern auf die Menschen, denen wir auf unserem Weg begegnen.
Herr, wir wissen: jede Sekunde stehen wir unter deinem Segen.

 

Wochenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.  2. Kor. 5,17

Wochenpsalm:  Ps 66,1–9

Wochenlied:       EG 110- Die ganze Welt, Herr Jesu Christ

Download:           ANgeDACHT 2022-19

 

Mit herzlichen Grüßen zum Wochenbeginn

 

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gGmbH

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02.05.2022

Die den Herrn lieb haben sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht.

Richter 5,31

Kinder malen auf jedem Bild, meist rechts oben in der Ecke eine Sonne. Oft ist es eine ganz große Sonne mit lachendem Gesicht. Für Kinder ist die Welt so in Ordnung. Sie drücken damit aus:  Mir geht es gut! Bei Fliedners haben wir im Gottesdienst am Ostermontag in unserer Kapelle ein Osterbild mit gelben Sonnenstrahlen und viel Licht gestaltet. Uns ging es richtig gut dabei!
Machen wir uns eigentlich mitten im Frühling klar, wie wichtig die Sonne für uns ist. Wenn wir Bilder malen sollten, dann käme auch nicht jeden Tag eine Sonne aufs Bild. Wenn uns der Tag so düster scheint, das Leben so trübe ist, dann meinen wir oft, für uns scheint keine Sonne, uns hat man wieder vergessen. Die Sonne wird einfach für das Leben gebraucht. Licht und Wärme dieses Himmelskörpers machen unser Dasein aus. Ohne die Sonne gingen wir ein wie die sprichwörtliche Primel ohne Licht. Es ist daher nahe liegend, dass die Bibel oft Gott mit der Sonne vergleicht.
In einem Lied heißt es: Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da. Und genau wie bei der Sonne sind wir so daran gewöhnt, dass wir manchmal vergessen, dass es ihn gibt.
Warum an die Sonne denken, es wird doch automatisch hell? Warum an Gott denken, es geht mir doch gut. Bei vielen Dingen merken wir erst, wie sehr wir sie brauchen, wenn sie einmal nicht da sind. Was wäre, wenn die Sonne plötzlich einen Tag lang nicht scheint? Das Chaos würde ausbrechen. Das geht uns ja schon fast so, wenn der elektrische Strom oder das Gas ausbleibt. Das mit dem Chaos ist sehr treffend: in der Bibel am Anfang bei der Schöpfungsgeschichte heißt es: und es herrschte Chaos. Und Gott schafft gegen das Chaos Ordnung und macht als erstes Licht: Sonne, Mond und Sterne. Über dieser Welt scheint die Sonne wie auf einem Kinderbild oben rechts.
Diese Welt ist in Ordnung. Ist sie das? Ja, die Unordnung machen wir, wenn wir Macht über andere ausüben und unseren Willen ohne Rücksicht auf Verluste durch­setzen. Dabei sollen wir auch wie die Sonne sein. Wir wissen von Gottes Wärme und seinem Licht. Und weil wir davon wissen und seine Wärme und sein Licht aufnehmen, sollen wir mindestens wie der Mond sein. Der Mond leuchtet selbst nicht, aber er gibt nachts das Licht der Sonne weiter. Der Mond erinnert uns, dass es die Sonne gibt, auch wenn es bei uns Nacht ist. Deshalb können wir uns selbst in der größten Dunkelheit unseres Lebens an Gott erinnern lassen. Er verlässt uns nicht, wie die Sonne.

 

Wir beten:              Gott, es ist gut, dass es die Sonne gibt, sie erinnert uns an dich. Du gibst mit deinem Licht und deiner Wärme unserem Leben einen Sinn.
Wir können unser Leben entfalten wie die Blumen in der Sonne. Das gibt uns Mut für die Schattenseiten des Lebens. Besonders dann, wenn wir uns verlassen fühlen, wenn wir meinen, dass für uns keine Sonne scheint, wollen wir uns an dich erinnern.
Gott, du möchtest, dass man uns diesen Glauben ansieht, dass wir von deinem Licht weitergeben, wie der Mond das Sonnenlicht. Das ist schwer, aber mit deiner Hilfe gelingt es.

Wochenspruch:   Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Scharfe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.    Johannes 10,11a.27-28a

Wochenpsalm:    Psalm 23  -  EG 711

Wochenlied:        EG 274  -  Der Herr ist mein getreuer Hirt

Download:            ANgeDACHT 2022-18

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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24.04.2022

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Joh. 20,29

Der HERR ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!
Die freudige Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu hallt noch in uns nach, erfüllt uns mit Hoffnung. Gleichzeitig ist sie im wahrsten Sinne unfassbar, unbegreiflich. Ein Mensch, einer wie du und ich, war tot und ist auferweckt worden. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft und wir sind versucht, nach handfesten Beweisen zu suchen. So ergeht es auch dem Jünger Thomas. Er war nicht dabei, als Jesus sich nach seiner Auferstehung seinen Jüngerinnen und Jüngern zeigte.
Die bloße Erzählung über das geschehene Wunder reichte ihm nicht aus. „Na, das glaube ich erst, wenn ich´s sehe!“ könnte er gesagt haben. Manchmal wollen auch wir etwas berühren und anfassen, um verstehen und begreifen zu können. Oft hätten wir es gerne klarer, nachvollziehbarer und weniger geheimnisvoll. Jesus reicht Thomas die Hand und durch diese Berührung, versteht der das Un(be)greifbare. Er wird berührt und lässt sich berühren.
Unser Glauben an die Auferstehung Jesu ist ein Vertrauensakt. Das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit und die lebendige Hoffnung, in die wir mitten hineingestellt sind durch die Auferstehung Jesu Christi. Wir sind wie die neugeborenen Kinder. Staunend stehen wir vor dem Geheimnis, welches wir nicht sehen können. Aber wir spüren es und können uns davon berühren lassen. Das wünsche ich Ihnen von Herzen.

Wochenspruch:  Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.     1. Petr 1,3

Wochenpsalm:     Psalm 116  -  EG 746

Wochenlied:         EG 108  -  Mit Freuden zart

Download:            ANgeDACHT 2022-17

Ich wünsche Ihnen den staunenden Blick eines neugeborenen Kindes und grüße Sie herzlich zum Wochenbeginn

Sabine Papies
Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Diakonische Kultur

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18.04.2022

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der HERR hat Großes an ihnen getan! Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

Psalm 126,1-3

Ostern 2022. Wann? Wann, fragen wir, wird das Große geschehen? Gerade in diesem Jahr sind wir ungeduldig angesichts des Krieges mit so unvorstellbaren Grausamkeiten in unserer Nähe. Unsere Osterhoffnung ist groß und doch spüren wir das große Noch-nicht, noch ist es nicht so weit.

Ein frommer Mensch spricht im Gebet mit dem lieben Gott:
"Sag mal, stimmt es, dass für dich eine Million Jahre so viel sind wie eine Minute?"
"Ja, das stimmt!".
"Und stimmt es auch, dass für dich eine Million Euro so viel sind wie ein Cent?"
"Es ist so."
"Ach, lieber Gott, dann schenk mir doch mal einen Cent!"
"Gern, warte mal 'ne Minute..."

Unser Mund wird voll Lachens sein und das wird ein Lachen voller Freude und Lob Gottes sein. Davon erzählt das Osterfest schon – jetzt, auch wenn es noch – nicht so weit ist und wir uns damit behelfen müssen uns noch durch Witze zum Lachen zu bringen, wie es der alte Brauch des Osterlachens in den Gottesdiensten der Ostertage versucht hat.

Dieses Lachen will uns jetzt schon die Hoffnung auf die große Befreiung vom Tod an sich und seinen Grausamkeiten ins Herz pflanzen. Ostern schafft eine andere Realität in unseren Herzen jetzt schon, auch wenn wir noch eine Minute mit der anderen Realität der menschlichen Grausamkeit beschäftigt sind. Mit der Hoffnung im Herzen und der Hoffnung auf das befreiende Lachen des Ostermorgens, das wir alle einmal erfahren dürfen, können wir aber auch jetzt schon einen Beitrag leisten auf diese Hoffnung hin unsere Welt zu gestalten und zu verändern. Davon spricht das Osterfest, denn auch wir dürfen sein wie die Träumenden.

Ich wünsche Ihnen, dass das Osterfest mit dem beginnenden Frühling Sie mit positiven Gedanken und Hoffnungen erfüllt und wir so gemeinsam warten können und wir trotzdem schon jetzt mit dem Rühmen Gottes, der Großes tut beginnen.

Ihr Pfr. Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie

 

Wochenspruch:     Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.  Offb 1,18

Wochenpsalm:       Psalm 118  -  EG 747

Wochenlied:            EG 100  -  Wir wollen alle fröhlich sein

Download:                ANgeDACHT 2022-16

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11.04.2022

Gedanken zum Karfreitag:
Der berühmteste Stein, ist der Stein, der das Grab Jeus verschließt.

Markus 15,42-47 (Jesu Grablegung)

Wenn Steine sehen, hören, fühlen, sprechen könnten – was hätten sie alles zu berichten: von traurigen, schrecklichen oder fröhlichen Begebenheiten, die sich abgespielt haben. Besonders würde mich interessieren, was ein ganz spezieller Stein zu erzählen hätte. Es handelt sich wohl um den berühmtesten Stein der Weltgeschichte. Wenn man diesem Stein nun Worte entlocken könnte, dann klängen sie vielleicht so:

So leicht bringt mich nichts von der Stelle. Ich bin groß, rund und sehr schwer. Meine Aufgabe ist es, eine Höhle zu verschließen. Ich versperre mit meiner ganzen Schwere den Eingang, damit ein verstorbener Mensch hinter mir seine ewige Ruhe finden kann. Ich bin: groß, rund, schwer.
Ich hatte bereits längere Zeit auf meinen Einsatz gewartet. Die Grabeshöhle war seit Jahren ungenutzt. Doch dann, gestern – es war Freitag – war es so weit. Es war bereits Abend, als sich ein Trauerzug auf mich zubewegte.
Ein junger Mann namens Jesus wurde zu Grabe getragen. Seine Mutter war dabei. Sie konnte ihn kaum loslassen, streichelte immer wieder sein Haar und gab ihrem Sohn noch einen letzten Kuss auf die Wange. Einer der Männer, Johannes hieß er, zog sie schließlich sanft von ihrem Sohn weg. Zu schreck­lich war, was sie hatten miterleben müssen. Wie ich ihren Worten und den Geschichten entnahm, die sie unter Tränen vor sich hin stammelten, war Jesus am Kreuz gestorben und mit ihm alle ihre Hoffnungen und Träume. Sie hatten seinen Worten geglaubt, sie hatten ersehnt, dass er die Welt ver­ändern würde und Gerechtigkeit und Frieden möglich ist. Und nun war er tot.
Die Männer rollten mich unter großer Anstrengung vor das Grab. Dann gingen alle traurig davon. Ich hörte noch die Frauen überlegen, wer ihnen wohl in zwei Tagen den schweren Stein wegrollen könnte, denn sie wollten kommen, um noch einmal den verstorbenen Freund zu sehen und ihn mit kostbarem Öl zu salben. So begann ich also meinen Dienst.
Aber nun wird bald die Sonne aufgehen und die Frauen werden kommen. Wer weiß, wer ihnen helfen wird, mich wegzurollen? Dabei fühle ich mich plötzlich gar nicht mehr so schwer. Mir ist leicht. Am liebsten würde ich meinen Dienst beenden und von selbst wegrollen, um den Blick in das Grab freizugeben. Denn ich spüre, dass sich etwas verändert hat. Direkt hinter mir, in der verschlossenen Verborgenheit einer Höhle ist etwas geschehen, das die Welt verändern wird. Bald werden es alle erfahren.

Wir beten:
Gütiger Gott, manchmal haben wir Kummer und es ist finster in uns.
Wir bitten dich: Schenke uns dann Trost und die Hoffnung darauf,
dass wieder hell und gut werden kann, was jetzt dunkel und schwer ist.
Denn ich bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Wochenspruch:     Der Menschensohn muss erhöht werden, auf das alle,
die an ihn glauben, das ewige Leben haben.  Johannes 3,14b.15

Wochenpsalm:       Psalm 69  - EG 731

Wochenlied:            EG 91  -  Herr, stärke mich

Download:            ANgeDACHT 2022-15

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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04.04.2022

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.

Mt. 20,28

Die Geschichte im Matthäusevangelium aus der unser Text stammt ist überschrieben „vom Herrschen und Dienen“. In Vers 16 lesen wir “So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.“ Wir sind aufgerufen zu dienen, übersetzt kann man auch sagen zu helfen.
Das heißt doch, wir sollen den Anderen höher achten als uns selbst. Nicht unsere Bedürfnisse stehen im Vordergrund, nicht unsere Ansprüche und meine Aufgaben sind die Wichtigsten und müssen erledigt werden, sondern der Nächste, der Mensch neben mir, den nehmen wir in den Blick. Für ihn dürfen wir da sein und ihm helfen. Dahinter steht die Frage: Wie kann ich Andere stärken, fördern und begleiten?
Dies ist keine leichte Aufgabe, das wissen wir Alle und wir kommen da auch an unsere Grenzen, gerade in der jetzigen Zeit. Und wir dürfen uns auch ruhig mal bedienen lassen, davon redet ja auch der Wochenspruch. Jesus ist gekommen, um zu dienen; seine Nachfolger auch und aus meiner Sicht entsteht so Gemeinschaft untereinander. Anders ausgedrückt: GEBEN und NEHMEN ohne Vorteil für eine Seite, so gelingt Zusammenleben im Großen wie in Kleinen. Jesus ist sich für nichts zu schade. Wie sieht das mit uns - mit mir aus? Nutzen wir unsere Fähigkeiten, um Andere zu stärken im Alltag, mit Freude jeder an seiner Stelle und Position.

„Dienet einander, denn jeder ist zum Dienen begabt.
Dienet einander mit dem, was ihr empfangen habt.
Dienet einander! Wer nicht nur an sich selber denkt,
der wird im Dienst für andre von Gott beschenkt.“

  • Dienet, indem ihr treu etwas tut. Macht auch, was unscheinbar aussieht, gut.
    Herr, du warst treu und wurdest ganz klein. Bei dir vergeht jeder stolze Schein.
  • Dienet, und achtet nicht auf den Lohn, denn euer Vater versorgt euch schon.
    Herr, du hast nie nach Reichtum gestrebt und uns gezeigt, wie man sinnvoll lebt.
  • Dienet, indem ihr andre ertragt, wenn ihr Verhalten verletzt und plagt.
    Herr, ich will von dir lernen, du hast, die Welt ertragen mit ihrer Last.

Text: Gerhard Schnitter

 

Wochenspruch:   Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.  Mt. 20,28

Wochenpsalm:    Psalm 43  -  EG 724

Wochenlied:         EG 76  -  O Mensch, bewein dein Sünde groß

Download:            ANgeDACHT 2022-14

 

Es grüßt Sie zu Wochenbeginn

Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie

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28.03.2022

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht

Joh. 12,24

Es wird Frühling und die Tage werden länger und wärmer. Viele Garten­besitzer können es kaum erwarten, die Saat oder kleine Pflänzchen in die Erde zu bringen.
Viele Frühlingsboten zeigen sich schon ganz ohne unser Zutun und man kann mit wachem Blick überall Gänseblümchen, Löwenzahn, Veilchen und auch Osterglocken entdecken. Da scheint der Neuanfang, das Leben, das den Tod und das Leiden überwindet, schon durch. In diesen Zeiten, in denen unsere Gedanken von Krieg und Sterben überlagert wird, brauchen wir die Hoffnungszeichen und die Gewissheit, dass das Böse nicht siegt, sondern dass wir sehen können, wie etwas wächst und gedeiht. An anderer Stelle in der Bibel heißt es: „Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.“ (Matthäus 13,31−32)
Wir dürfen „säen“ und darauf vertrauen, dass aus Kleinem etwas Großes werden kann, auch im übertragenden Sinne. Die Hilfe für die Ukrainer ist ein Beispiel dafür. Was aber auch nicht vergessen werden darf: Pflanzen brauchen auch gute Bedingungen, einen guten Boden, Licht, Wasser, Wärme. Auch wir Menschen brauchen diese Bedingungen im Umgang miteinander. Lassen Sie uns gemeinsam „unser Feld“ bestellen, darauf schauen, wo Gutes wächst, es unterstützen und darauf vertrauen, dass aus Kleinem > Großes werden kann mit dem Segen Gottes.

Da fällt mir ein Lied aus dem Jahr 1989 ein:
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der Welt verändern, 
können nur zusammen das Leben besteh‘n.
Gottes Segen soll sie begleiten, 
wenn sie ihre Wege geh‘n.
Text: Afrikanisches Sprichwort / Melodie Bernd Schlaudt

 

Wochenspruch:   Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.     Joh 12,24

Wochenpsalm:    Psalm 84  -  EG 734

Wochenlied:         EG 98 - Korn, das in die Erde

Download:            ANgeDACHT 2022-13

 

Es grüßt Sie zu Wochenbeginn

Christiane Soyeaux
Lafim-Diakonie

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21.03.2022

Meine Augen sehen stets auf den Herrn.

Psalm 25,15

Meine Augen“ ist der Anfang des Psalm-Verses, der gestern am dritten Fastensonntag mit Namen Okuli, das heißt übersetzt „meine Augen“ gebetet wurde.
Meine Augen. Meine Augen habe nur ich. Augen können grün, braun oder blau sein oder Schattierungen dazwischen haben. Jeder Mensch hat eine ganz eigene Färbung. Augen können leuchten oder trübe sein. Sie kleiden sich mal mit dunklen Ringen, wenn es zu wenig Schlaf gab und mal mit Lachfältchen, wenn sie fröhlich sind. Unsere Augen verraten viel über unser Innenleben. Wir alle müssten mittlerweile Experten darin sein, die Augen von anderen zu deuten, da während der Coronazeit die Maske alles andere verdeckt hat.
„Meine Augen sehen“. Wir muten unseren Augen einiges zu. Wenn man Studien liest, wie viel Zeit Menschen damit verbringen, auf das Handy, den Computer oder in den Fernseher zu sehen, wird einem mulmig zumute. Bilder aus der ganzen Welt werden in rasender Geschwindigkeit von unseren Augen aufgenommen. Während für uns oft die Vielzahl an Bildern im Vordergrund steht, war die Bedeutung des Sehens für Menschen im alten Israel ganz anders. Es hatte immer mit der Qualität des Gesehenen zu tun: „Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön! Deine Augen sind wie Tauben hinter deinem Schleier.“ Im Hohelied Salomos (4,1) geht es um die Qualität des liebenden Blickes. Im Schöpfungsbericht heißt es: „Und Gott sah an, alles was er geschaffen hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1.Mose 1,31) Immer spielt die Beziehung von dem, der sieht und dem, der gesehen wird, eine Rolle.
„Meine Augen sehen auf den Herrn“. Ich habe eine kleine geistliche Übung für Sie. Gehen Sie in nächster Zeit mal in eine Kirche und setzen Sie sich so, dass Sie auf das Kreuz schauen können. Machen Sie fünf Minuten nichts anderes als auf das Kreuz zu sehen und stellen Sie sich vor, dass Ihr Sehen nicht ohne Antwort bleibt. Denn Gott sieht zurück. Er sieht Sie an. Lassen Sie sich ansehen. Meine Augen sehen auf den Herrn – der Herr sieht auf Sie. Wie es die Bibel sagt: „Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ (4.Mose 6,24-26)

Wir beten:
Gott, viele Bilder sind es, die wir jeden Tag sehen und verarbeiten. Wir bitten Dich, schenke Du unseren Blicken Zeit zum Ausruhen.
Hilf uns aus der Zerstreuung unseres Sehens und führe unsere Blicke zu Dir. Schenke uns die Gabe des tiefen Blicks, der mehr wahrnimmt, als vor Augen ist.
Guter Gott, du siehst uns an, du siehst, was uns gelingt, du siehst, wo wir scheitern.
Wir bitten dich: Öffne uns Augen, Ohren und Herzen für deine oft alltägliche Nähe in einer Berührung, in einem aufbauenden Wort.

Wochenspruch:   Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9,62

Wochenpsalm:     Psalm 34  -  EG 718

Wochenlied:         EG 391 – Jesus, geh voran

Download:            ANgeDACHT 2022-12

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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14.03.2022

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen. Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.

Ein Segenslied geht mir gerade nicht leicht von den Lippen. Ich weiß ja: gut ist gerade nicht so viel in unserer Welt. Ein brutaler Krieg ohne Rück­sicht auf Verluste tobt in unserer Nähe, in dem Menschenleben und Mitmenschlichkeit nichts mehr wert sind. Es sprechen die Waffen.
Und dieser Krieg brach los in einer Zeit, in der wir wahrlich auch sonst genug schwere Probleme haben, eine weltweite Pandemie und die menschengemachte Veränderung unsere Klimas fordern mehr denn
je die Anstrengung der ganzen Menschheit.
Wie dringend brauchen wir jemanden, der es gut macht in unserer Welt, der Segen schickt, gerade jetzt.
Das Lied des Frankfurter Liedermachers Eugen Eckert weiß genau davon. Er verschweigt uns den Zustand der Welt nicht. Das Böse, dass uns so fassungslos macht, kommt vor in seinem Lied und ja, es kommt auch unsere Ohnmacht vor gegenüber der Friedlosigkeit der Welt.
Er singt dagegen an im vollen Wissen um die Bedrohung durch das Böse und dass wir Menschen den Frieden nicht schaffen.
Die Antwort kann nur die Bitte sein, das sehnsuchtsvolle hoffen darauf, dass Gott seinen Segen irgendwann wirken lässt. Dass er es gut macht und das er bewahrt, Hilfe gibt und Kraft, damit wir erlöst werden.
Es ist vielleicht das Einzige was wir jetzt tun können und das Nachsingen dieser Worte bringt uns ein Stück Hoffnung in unsere Herzen. Nehmen Sie das Lied mit in die kommende Woche. Amen.

 

Wochenspruch: Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Röm. 5,8

Wochenpsalm:  Psalm 25  -  EG 713

Wochenlied:        EG 94 – Das Kreuz ist aufgerichtet

Download:          ANgeDACHT 2022-11

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie

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07.03.2022

Fastenzeit- sich ausrichten auf Gottes Wort

Die Fastenzeit bewegt viele Menschen und auch die Entscheidung, worauf verzichtet wird. Aber haben wir nicht notgedrungen in der Corona-Zeit schon genug verzichtet? Ja, wir haben zwangsläufig auf vieles verzichten müssen, aber in der Fastenzeit geht es zuallererst nicht um Zwang und auch nicht immer um Verzicht. Für Christen bedeutet die Fastenzeit viel­mehr ein „Sich-Ausrichten“ hin auf einen bestimmten Punkt, ein sich ausrichten auf Gottes Wort.
In der Bibel finden wir viele Beispielen: Mose, Elia und Jesus. Sie fasteten, um sich auf die Begegnung mit Gottes Wort vorzubereiten und das meist in der Wüste, ein Ort, der für Trockenheit, Entbehrung und Kargheit steht. Die Wüste: auch ein Bild für Einsamkeit, aber auch ein Ort ohne Ablenkung, zum Klarsehen und neu ausrichten.
Das Fasten in der Wüste bleibt uns gottlob erspart, aber die Botschaft bleibt: Beim Fasten kann Platz für Neues in den Blick kommen. Ein guter Zeitpunkt, das eigene Leben zu überdenken und sich auf das Wesentliche zu besinnen, auf das, was uns wirklich trägt. Und vielleicht feststellen, was uns immer wieder hindert, dieses Wesentliche auch dauerhaft im Blick zu behalten.
Fasten, auch eine Chance, mit klarem Kopf Neues zu wagen, etwas im Leben zu verändern. Dabei bedeutet Veränderung nicht zwangsläufig Verzicht. Es geht darum, sich auf etwas neues einzulassen, vielleicht neue Gewohnheiten zuzulassen, eine neue Richtung einzuschlagen. Die Fastenzeit lädt uns ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Eine Entdeckungsreise, die dazu dient, frei zu werden von dem, was uns das Leben schwer macht und uns auf den Weg zu Gott und zu unserem Nächsten näherbringt.

Fastenzeit
Zeit,
die mich herausfordert, innezuhalten und mich zu besinnen,
umzukehren und neue Wege zu suchen,
nein zu sagen und Enttäuschungen zuzulassen,
Ablehnungen anzunehmen und mich selbst zu bejahen,
nach dem Weinen immer wieder zu lachen,
zu ertragen, nicht allen Ansprüchen gewachsen zu sein.
G. Baltes

Gebet:
Gott,
es ist nicht immer einfach, die Fastenzeit konsequent zu gestalten.
Lass uns spüren, welch ein Geschenk sie ist und wie wohltuend es sein kann,
den Blick freizuhalten für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.
Dafür danken wir.

Wochenspruch: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.   1. Joh 3,8b

Wochenpsalm:  Psalm 91  -  EG 736

Wochenlied:         EG 347 - Ach bleib mit deiner Gnade

Download:          ANgeDACHT 2022-10

Einen guten Start in die neue Woche und eine gesegnete Fastenzeit wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gGmbH

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28.02.2022

Das Thema „Aschermittwoch“ in Bezug auf "Seid barmherzig, so wie euer Vater barmherzig ist."

Lukas 6,36

Aschermittwoch“ – schon der Name klingt trist und grau. Unbestritten, dass es ein ernster Tag ist, denn er nimmt den Menschen ernst – mit all seinen Verstrickungen in Schuld und Unrecht und mit all seinem Sehnen danach, dass etwas besser oder neu werden könnte. Und dazu noch das Wort „Fastenzeit“. Beides sind Wort, die nicht gerade Begeisterungsstürme auszulösen. Sie klingen eher nach spaßfreier Zone und nach Verzicht. Leider kann ich da nun auch nicht wirklich Gegenteiliges behaupten.
Manchmal brauchen wir aber genau das: Zeiten, die ruhiger sind und die uns die Gelegenheit geben, unser Leben in Augenschein zu nehmen. Dazu braucht es allerdings Mut, denn es ist viel einfacher und bequemer, die Augen davor zu verschließen, was nicht gut ist an uns, an unserem Um­gang mit anderen und mit uns selbst.
Der Aschermittwoch will uns ermutigen, wieder einmal auf das zu schauen, was wir im vergangenen Jahr in Gedanken, in Worten und in Taten immer wieder anderen an Unrecht getan haben – „Asche auf unser Haupt!“
Vor unseren eigenen Augen können wir – wenn wir ehrlich sind – oft nicht bestehen.
Wie sollten wir es da vor den Augen Gottes können? Doch das können wir! Gott ist mehr als gerecht, er ist anders: Gott ist barmherzig und ein Zufluchtsort in jeder Lebenslage. Wie gut tut es, zu wissen, dass dir jemand Zuflucht gibt, ganz gleich, was du auch getan und erlebt hast.
Bereiten wir uns auf den Aschermittwoch, der in dieser Woche fest im Kalender steht, vor. Machen wir uns bewusst, wo wir Zuflucht nehmen können, denn: „Reich an Barmherzigkeit und Gnade ist der HERR, unendlich geduldig und voller Güte.“ (Psalm 103,8, Basisbibel)
Nehmen wir unser Leben in Augenschein. Nehmen wir uns dafür Zeit in der beginnenden Passionszeit auf Ostern hin und schauen einmal rein bei www. 7wochenohne.evangelisch.de oder nehmen an der Aktion Klimafasten mit Herrn Schehle teil.
Zeigen wir Mut und verschließen nicht die Augen!

Wir beten:
Gütiger Gott, wir danken dir für deine Barmherzigkeit mit uns und bitten dich: Schenke uns Einsicht in unsere Fehler und Kreativität und Fantasie, um Dinge wieder in Ordnung zu bringen, wenn es in unserer Macht steht. Vergib uns, wenn wir nicht mutig genug gewesen sind, für das Richtige einzutreten. Hilf uns, anderen und uns selbst ebenso barmherzig zu begegnen wie du uns.
Gütiger Gott, es ist Krieg in Europa, wir kommen zu dir und bitten dich um Frieden für die Menschen in der Ukraine, für die Männer, die in den Krieg geschickt werden, und alle, die um sie bangen.
Wir kommen zu dir und bitten dich um Frieden für die, die sich dem Krieg in den Weg stellen, für die Verwundeten und Traumatisierten, für alle in Angst.

 

Wochenspruch: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.     Lukas 18,31

Wochenpsalm:  Psalm 31 – EG 716

Wochenlied:       EG 401 - Liebe, die du mich zum Bilde

Download:          ANgeDACHT 2022-09

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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21.02.2022

Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie in Zeiten des bitteren Hasses gegen Gott.

Heb. 3,15 (Übersetzung Jörg Zink)

Auf Gott hören: Wo können wir seine Stimme wahrnehmen in all dem Gewirr von Tönen, die um uns herum sind: im Radio, im Fernseher, im Handy, das sich meldet bei jeder Nachricht, Sozialmedia, Alexa usw.
Und wenn wir uns mit Menschen unterhalten, sind wir dann ganz bei der Sache oder kreisen unsere Gedanken woanders oder schalten wir nicht auch öfter mal auf Durchzug? Sind unsere Ohren auf Empfang gestellt, wenn unser Gegenüber uns Etwas mitteilen will: Freude, Sorgen, Fragen? Sind wir gute Zuhörer?
Um auf Gottes Wort zu hören, müssen die Antennen ausgerichtet werden. Wir sollten den Sender suchen. Das braucht manchmal Zeit. Um beim Fernseher den richtigen Sender und den richtigen Kanal wieder einzustellen, brauche ich auch Zeit, wenn ich aufgefordert, erinnert werde, den Sender­suchlauf neu zu starten. Wie viel Zeit nehmen wir uns, um auf Gottes Wort zu hören? Einige von Ihnen werden sagen: Ich lese immer die Losung, Andachten und Gottesdienste habe ich auch auf dem Zettel, wenn es meine Zeit erlaubt. Aber geht es uns dann nicht oft auch so? Wir verstehen Vieles nicht und fragen uns, wo ist denn Gott erfahrbar heute bei all den drängenden Problemen wie Ungerechtigkeiten, Krieg, Hass, Klima, Gewalt gegen Andere?
Der Verfasser des Hebräerbriefes möchte die Gläubigen wieder ermutigen zu fragen: Was macht unseren christlichen Glauben aus? Wie wollen wir ihn leben und wie sieht es mit der Umsetzung aus? Wir sollen unser Herz nicht verhärten, sondern Hoffnung schöpfen. Jeder Einzelne hat die Frei­heit, nicht mitzumachen beim Klagen was nicht gut läuft, sondern mutig und hoffnungsvoll dafür einzutreten, dass unsere Welt gerechter, fried­licher wird und die Schöpfung erhalten bleibt. Worte aus der Bibel und von glaubensstarken Menschen laden uns sein, diese Stimme zu hören.
Gott, lass uns still werden, damit wir deine Stimme hören, damit wir Kraft haben und deine Liebe an uns für andere Menschen einsetzen.
Amen.


Wochenspruch:
  Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.  Hebr.3,15

Wochenpsalm:     Psalm 119 - EG 748

Wochenlied:           EG 196  -  Herr, für dein Wort sei hoch gepreist

Download:              ANgeDACHT 2022-08

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux

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14.02.2022

Seid stark und fasst neuen Mut, alle die ihr auf den Herrn hofft!

Psalm 31,25

Dies ist der letzte Vers aus dem Wochenpsalm. Man findet verschiedene Überschriften – In Gottes Händen geborgen | Sei mir ein starker Fels.
Ich würde ihn als Mutmach-Psalm bezeichnen. Vielleicht finden Sie die Zeit ihn mal ganz zu lesen. Im Vertrauen auf Gott können wir stark sein, unsere Schwäche zeigen, ich denke damit fängt es an. Sie kennen alle auch Situationen, in denen man an Grenzen kommt. Wir können gerade in diesen Zeiten ein Lied davon singen im Allgemeinen, aber auch ganz persönliche Erlebnisse bringen uns an Grenzen, die einen verzweifeln lassen. Doch das Bibelwort lenkt unseren Blick in eine andere Richtung, eine andere Perspektive. Wir dürfen hoffen und haben die Zusage, dass wir neuen Mut bekommen, dass wir gestärkt werden, Gottes Schutz uns begleitet und wir nicht allein gelassen sind. Und ein anderer Aspekt ist: Wenn wir stark sind, haben wir die Aufgabe unserer Stärke für Andere / Schwächere einzusetzen. Wo Menschen konkrete Hilfe brauchen, ein offenes Ohr, Zuspruch benötigen, da sind wir gefragt. Aber auch wenn wir mutlos, ausgebrannt, enttäuscht sind, am Glauben zweifeln, dürfen wir sagen, Gott sei uns ein starker Fels und er gebe uns viel Kraft und neuen Mut jeden Tag, für alles was ansteht.

In einem Taizélied wird es so ausgedrückt:
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau‘ ich und fürcht‘ mich nicht.

Für die neue Woche mögen uns die Worte aus dem Alten Testament stärken.
Seid mutig und stark! Habt keine Angst und lasst Euch nicht einschüchtern!
Der Herr, euer Gott geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich. (Dtn.31,6)

 

Wochenspruch:    Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Dan. 9,18

Wochenpsalm:     Psalm 31, 20 - 25

Wochenlied:           EG 2324 – Es ist das Heil uns kommen her

Download:              ANgeDACHT 2022-07

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Christiane Soyeaux

Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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06.02.2022

„Er weckt mich alle Morgen“

Evangelisches Gesangbuch 452

Der Wecker klingelt. Ich taste mich aus dem Bett und dusche. Schnell einen Tee, dann gehe ich aus dem Haus und fahre auf die Autobahn nach Brandenburg an der Havel. Es ist noch früh am Morgen. Die Stunde der Dämmerung. Ich parke auf dem Gelände unserer Einrichtung, in einigen Büros ist schon Licht. Die Fahrdienste mit Beschäftigten der Werkstatt halten. Wir grüßen uns kurz, setzen noch draußen unsere Masken auf. Wir sind auf dem Weg an unsere Arbeits­plätze im Haus. Angekommen im Büro lese ich die ersten Mails. Mein Blick fällt auf das kleine Kreuz auf meinem Schreibtisch. Ich trage es, wenn ich Andachten oder Gesprächskreise in den Häusern der Fliedners Lafim-Diakonie anbiete. Es flüstert mir zu: Du bist nicht allein unterwegs. Gott ist mit dir in allem, was dir begegnet. Ich muss an das Lied: „Er weckt mich alle Morgen“ denken:

(Singen oder Sprechen von EG 452, 1)

Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir selbst das Ohr.
Gott hält sich nicht verborgen, führt mir den Tag empor,
dass ich mit seinem Worte begrüß’ das neue Licht.
Schon an der Dämmerung Pforte ist er mir nah und spricht.

 Wie wird es weitergehen denke ich? Das normale Leben ist in diesen Momenten weit weg. Ich denke an meine Frau und die Kinder, die Sportfreunde im Verein, an die Kolleg:innen und an die uns anvertrauten Menschen in unseren Diensten und Häusern. Ich fühle mich von Menschen im Haus umgeben, doch in dieser Zeit auch manchmal allein.
Ich schaue aus dem Fenster, es ist inzwischen hell geworden und denke weiter: Jesus war auch allein. Ich schaue wieder das Kreuz aus Holz an. Jesus, damals im Garten Gethsemane. Du wusstest, dass du sterben musst. Du wolltest Gesellschaft. Aber deine Freunde sind alle eingeschlafen. Niemand war da zum Reden. Du hast mit Gott gerungen. Ich schlage das Gesangbuch auf und lese aus dem Lied: „Er weckt mich alle Morgen“ die 2. Strophe:

(Singen oder Sprechen von EG 452, 2)

Er spricht wie an dem Tage, da er die Welt erschuf.
Da schweigen Angst und Klage; nichts gilt mehr als sein Ruf!
Das Wort der ewigen Treue, die, Gott uns Menschen schwört,
erfahre ich aufs Neue so wie ein Jünger hört.

Hat Jesus nicht gesagt: Du kannst neu anfangen. Heute und jeden Tag. Deine Schuld ist dir vergeben. Ich spreche dich gerecht. Ich überfliege die 4. Strophe:

(Singen oder Sprechen von EG 452, 4)

Er ist mir täglich nahe und spricht mich selbst gerecht.
Was ich von ihm empfahe, gibt sonst kein Herr dem Knecht.
Wie wohl hat’s hier der Sklave – der Herr hält sich bereit,
dass er ihn aus dem Schlafe zu seinem Dienst geleit’!

Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich das alles glauben kann, denke ich. Und ich verstehe auch nicht alles. Manchmal bin ich mir ganz sicher, dass du da bist, Gott. Das ist immer so, wenn ich mir das Kreuz, vor der zu haltenden Andacht, umhänge. Aber manchmal spüre ich nicht, dass du mit mir bist. Glaube nicht, dass du mich hörst. Fühle nichts von deiner Liebe. Aber eigentlich brauche ich dich dann besonders. Ich bleibe an der 5. Strophe hängen:

 (Singen oder Sprechen von EG 452, 5)

Er will mich früh umhüllen mit seinem Wort und Licht,
verheißen und erfüllen, damit mir nichts gebricht;
will vollen Lohn mir zahlen, fragt nicht, ob ich versag’.
Sein Wort will helle strahlen, wie dunkel auch der Tag!

 

Und ich bete kurz:
Gott, bleibe bei mir. Wenn der Tag dunkel ist.
Gott, du kennst mich, du weißt, wonach ich mich sehne und was ich brauche.
Sei mir nah; und sei bei meinen Lieben.
Wenn ich mich fern von dir fühle, dann umhülle mich mit deiner Liebe. Amen

 

Wochenspruch:    Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.  Psalm 66,5

Wochenpsalm:     Psalm 52

Wochenlied:           EG 244  -  Wach auf, wach auf, `s ist hohe Zeit

Download:              ANgeDACHT 2022-06

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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30.01.2022

Aber alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft.

Jesaja 40, 31

Das hört sich doch großartig an, wir können neue Kraft bekommen, auftanken.
Wir gehen oder laufen und werden nicht müde. Aber sieht unser Alltag nicht manchmal anders aus? Es läuft doch nicht immer Alles glatt, auch nicht am Anfang des neuen Jahres. Wir fragen uns doch: Wie geht es weiter? Was bringt uns die Zeit? Hält uns Corona weiter in Atem? Wir könnten und ich könnte noch viele Fragen anschließen. Oder blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft?
Der Prophet Jesaja lebte auch in keiner einfachen Zeit. Sie befanden sich im babylonischen Exil. Und in diese Situation hinein verweist er auf das Vertrauen zu Gott, dass neue Kraft von Ihm ausgeht und dass so Schwierigkeiten bewältigt werden können. Geschichtlich wissen wir, die Juden konnten bald in ihr Land zurückkehren, nachdem es zu politischen Veränderungen gekommen war. Wir dürfen darauf hoffen, dass sich auch etwas zum Guten ändern kann, wenn wir nicht müde sind. Dann können wir Neues wagen, neue Möglichkeiten in Betracht ziehen, neu planen und handeln, Perspektiven entwickeln. Dies aber nicht zum Selbstzweck, sondern im Blick auf den Nächsten, auf die Schöpfung, auf die ganze Welt.
Der Vers ermutigt uns, über den Glauben nachzudenken, über Worte und Erfahrungen von gläubigen Menschen ins Gespräch zu kommen und dass wir uns gegenseitig Mut und Hoffnung zusprechen.

Gebet
Herr, ich brauche dich, um Kraft und Mut zu schöpfen.
Kraft und Mut, um immer wieder aufzustehen, um nie die Hoffnung aufzugeben.
Kraft und Mut, um ab und an auch wieder bei null zu beginnen,
wenn mal wieder mein Leben durcheinandergeworfen wurde.
Wir bitten dich, für alle die Hilfe brauchen, gib ihnen Menschen an die Seite, die passenden Worte finden und das Rechte tun, damit sie nie ihre Hoffnung verlieren.
Wir bitten für alle, die für eine bessere, gerechtere und eine friedlichere Welt eintreten, dass sie mit ihrem Einsatz etwas bewirken und dass ihre Träume und Visionen wahr werden.
Gott, dein Segen schenkt uns Hoffnung und Mut, er gibt uns neue Kraft.
Amen

 

Wochenspruch:   Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.   Jes.69,2

Wochenpsalm:     Psalm 97

Wochenlied:         EG 450  -  Morgenglanz der Ewigkeit

Download:            ANgeDACHT 2022-05

 

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche

Ihre Christiane Soyeaux
Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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24.01.2022

Höre mich, o Herr, und antworte mir, denn ich bin hilflos und auf dich angewiesen! Rette mein Leben – ich gehöre doch zu dir! Hilf mir, denn auf dich setze ich mein Vertrauen! Du bist mein Gott, dem ich diene.

Psalm 86,1+2

Die Worte aus dem Wochenpsalm sind überschrieben mit: „Gott meint es gut mit mir, mit uns.“ Sie kennen das bestimmt: man möchte jemandem etwas mitteilen, aber er/sie ist nicht erreichbar. Schade! Oder man ruft an und es melden sich der Anrufbeantworter oder die Warteschleife. Da hilft nur, es erneut zu versuchen oder: Schade; hat nicht funktioniert.
Im Vertrauen auf Gott ist es anders, man kann sich jederzeit melden, wir werden nicht abgewiesen, so wie es auch in der Jahreslosung heißt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“. David, der Psalm­beter, setzt auf Gott, er ist sich gewiss, dass er immer ein offenes Ohr findet und er willkommen ist.
Auch wir dürfen mit unseren Freuden, unserer Zuversicht, unseren Ängsten, unserer Trauer zu Gott kommen. Und das kann uns ermutigen, auch auf andere Menschen zuzugehen, sie willkommen zu heißen oder für sie da zu sein, ein offenes Ohr zu haben, sie so anzunehmen wie sie sind und uns gegenseitig zu stärken.

 

Folgende Wünsche aus dem nachstehenden Lied mögen Sie begleiten. 

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mir die Hände reicht.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mit mir Wege geht.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mich mit Kraft erfüllt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mir die Hoffnung stärkt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mich mit Geist beseelt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da,
der mir das Leben schenkt.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
der halte unseren Verstand wach und unsere Hoffnung groß
und stärke unsere Liebe.

Text: Uwe Seidel, Melodie Thomas Quast

 

Wochenspruch:   Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.   Lukas 13,29

Wochenpsalm:    Ps 86,1–2.5–11

Wochenlied:         EG 293 - Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all

Download:            ANgeDACHT 2022-04

 

Es grüßt Sie zum Wochenbeginn

Christiane Soyeaux
Leiterin Christliches Leben und Diakonie

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17.01.2022

Die Suche nach Gott - Gedanken zu

1. Korinther 2,1-10

Jede und jeder, der oder die schon einmal in einem Labyrinth von Hecken, so gepflanzt, dass Wege entstehen, unterwegs war, weiß, dass schnell der Ehrgeiz geweckt wird, die Mitte zu finden, dass es aber auch frustrierend sein kann, wenn man von Sack­gasse zu Sackgasse läuft oder dem ersehnten Zentrum einfach nicht näherkommt. Es braucht auf jeden Fall etwas Ausdauer, denn es ist nicht der kürzeste Weg, der zum Ziel führt. Es braucht sicher auch ein wenig Glück; und es kann hilfreich sein, wenn andere Personen, die im Labyrinth unterwegs sind, Tipps geben. Weil sie vielleicht schon auf dem Rückweg von der Mitte sind oder einem einen Irrweg ersparen, weil sie gerade aus einer Sackgasse zurückkommen und dies kundtun.
Auf der Suche nach der Mitte, auf der Suche nach dem Zentrum, ist im biblischen Text auch der Apostel Paulus (1. Korinther 2, 1-10). Die Suche war für ihn eine Lebensaufgabe. Er ist auf der Suche nach Gott, von dem er glaubte, schon alles zu wissen, als ihm der auferstandene Christus vor Damaskus erscheint. Fortan hatte er es mit einem Gott zu tun, der sich in der Niedrigkeit von Weihnachten in der Krippe von Bethlehem der Welt offenbart und dessen Weisheit nicht die Weisheit der Welt, sondern die Weisheit des Kreuzes ist. Krippe und Kreuz und Auferstehung sprechen eine neue, eine eigene Sprache.
Auf der Suche nach Gott sind auch wir Menschen – aber nicht immer auf dem richtigen Weg. Es ist nicht leicht, Gott zu finden, geschweige denn ihn festzu­halten. Wir tappen von mancher Sackgasse in eine weitere, besonders dann, wenn wir ganz sicher sind, auf dem richtigen Weg zu sein oder Gott gefunden zu haben. Wer auf der Suche nach Gott ist, wird feststellen, dass wir Menschen ihn mehr umkreisen, als dass wir ihn finden und in die Tasche stecken könnten.
Es ist eine Lebensaufgabe, sich im Labyrinth zu bewegen, dessen Zentrum Gott ist. Gott bleibt zu unseren Lebzeiten ein Geheimnis, das wir nicht ganz lüften können. Der Gott, der sich vor wenigen Wochen als Kind in der Krippe in dieser Welt offenbart hat, wird sich (erst) am Ende ganz finden lassen.
Wenn dein Ehrgeiz geweckt ist, fang an zu suchen. Wenn du merkst, es geht nicht weiter, kehre um und suche einen anderen Weg. Wenn dir jemand entgegenkommt, frag ihn, was er dir für deine Suche raten kann. Wenn du glaubst am Ziel zu sein, sei nicht verwundert, wenn es noch nicht das Ziel ist. Aber sei gewiss, dass es die Mitte des Lebens gibt und Gott von dort alles zusammenhält.

Wir beten:
Guter Gott, du zeigst dich in der Krippe und wir sollen dich suchen.
Dich zu finden ist nicht leicht, aber wir geben oft zu früh auf oder gehen die falschen Wege. Vergib uns unseren Übermut. Und auch unseren Eigensinn.
Guter Gott, uns fehlt oft der lange Atem, dich zu suchen und etwas von dir zu entdecken. Du bleibst, der du bist und du bist, der du bleibst; du bleibst uns gewogen.
Deine Wunder sind nicht zu Ende, deine Schönheit, deine Wahrheit, deine Güte erfüllen die Welt. Dich zu ergründen, guter Gott, das wäre mein Wunsch.

 

Wochenspruch:    Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Johannes 1,16

Wochenpsalm:     Psalm 143  -  EG 755

Wochenlied:           EG 398  -  In dir ist Freude

Download:            ANgeDACHT 2022-03

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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10.01.2022

Jesus Christus spricht: Kommt und seht!

Johannes 1,39

Der Vers aus dem ersten Brief des Apostel Johannes ist der Monatsspruch für den Januar in diesem Jahr. Ein gutes Wort am Anfang, wir werden eingeladen, wir sind aufgerufen unsere Augen offen zu halten, neugierig zu sei, loszugehen.  Gott kam in die Welt und die Hirten und die Weisen sind zur Krippe gekommen und haben das Kind gesehen und gespürt, mit diesem Kind wird sich die Welt verändern.
Jesus lädt uns ein, zu ihm zu kommen, sein Wort zu hören und es weiterzugeben.
Wir dürfen die Erfahrung machen; Gott lässt sich finden, in Begegnungen, im aufeinander zugehen, in seiner Schöpfung. Wir sind aufgerufen in seine Nach­folge einzutreten, für den Nächsten da zu sein, die Schöpfung zu erhalten und den Frieden zu fördern. Ich möchte den Spruch aus dem 1. Johannesbrief gern erweitern: „Kommt und seht und handelt“. Möge uns dies mit Gottes Hilfe gelingen.

Mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer wünsche Ich Ihnen ein gesegnetes, behütetes Jahr 2022

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 

Wochenspruch:  Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.  Röm. 8,14

Psalm:                     Psalm 89

Wochenlied:        EG 441 - Du höchstes Licht ewiger Schein

Download:            ANgeDACHT 2022-02

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

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03.01.2022

Wir sind eine lernende Organisation.
Leitbild Lafim-Diakonie
Sag dich nicht los von der Unterweisung der Alten, denn auch sie haben von ihren Vätern gelernt: Von ihnen kannst du lernen, wie du verständig antworten sollst, wenn es notwendig ist.

Sir. 8,9

Träumen Sie manchmal auch diesen Traum: Sie müssten sich noch ein­mal auf Ihre Abiturprüfung vorbereiten oder eine andere Schulprüfung, die Sie längst abgelegt haben? Irgendwie ist das ein Alptraum, denn wir denken ja, dass wir die Schule hinter uns gelassen haben und glücklicher­weise solche Prüfungen nicht mehr machen müssen wie als Schüler.
Zwar müssen wir keine Prüfung mehr ablegen, aber das Lernen geht den­noch lebenslang weiter. Davon ist längst überall die Rede: in einer sich schnell verändernden und unsicheren Welt müssen wir lebenslang lernen. Das ist gar nicht so einfach, denn wir sind doch sehr froh, wenn wir uns im Bekannten einrichten können.
Aber lernen öffnet auch neue Perspektiven, macht Neues möglich und kann mitunter außerordentlich spannend und gewinnbringend sein. Dabei können wir Altes neu entdecken, wie es das Weisheitsbuch Sirach sagt, dass wir von der Unterweisung der Alten lernen verständig zu reden, weil wir von deren Weisheit profitieren. Aber es kann auch ein Aufbruch zu ganz neuen Ufern sein, wenn wir uns trauen auf die Entdeckungsreise des Lernens zu gehen.
Unser Leitbild geht darüber hinaus, es redet davon, dass wir auch mitein­ander lernen wollen. „Wir sind eine lernende Organisation“. Also wir entwickeln uns weiter, lassen zu, dass sich in unserer Organisation etwas verändert, dass sie in stetiger Veränderung lebendig bleibt. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass Lernen uns besser macht.
Das ist auch ein Aspekt. Wir lernen und verändern uns, um besser zu werden. Nicht, um bessere Noten bei einer Prüfung zu bekommen, sondern um verständiger zu reden und unseren Aufgaben besser gerecht zu werden. Für unseren diakonischen Auftrag bedeutet das vor allen Dingen, dass wir lernen, uns an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren und ihnen passgenaue Unterstützungsangebote zu machen. Als Organisation lernen heißt auch, dass wir uns in unserem ganzen Tun auf diese Aufgabe ausrichten, dass wir lernen unsere Energie so zu fokussieren, dass dieses Ziel im Mittelpunkt steht bei all unserem Tun. Dafür ist stetiges Lernen und Verbesserung notwendig.

Ich freue mich auf lernende Entdeckungsreisen im kommenden Jahr mit Ihnen allen in der Lafim-Diakonie.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr und einen guten Start ins Jahr 2022.

Wochenspruch:     Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14b)

Psalm:                       Psalm 57  -  EG 728

Wochenlied:            EG 34             Freut Euch Ihr Christen alle
oder EG 36   Fröhlich soll mein Herze springen

Download:                ANgeDACHT 2022-01

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie

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27.12.2021

„Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir“

EG 365,1

Wir haben wieder ein besonderes Jahr erlebt. Manches wurde runter­gefahren und Freiräume eingeschränkt, die wirtschaftliche und soziale Lage verschlechterte sich für manche und eine ungewisse Zukunft begleitet sie ins nächste Jahr.
In unseren Häusern wurden die uns anvertrauten Menschen in den ver­schiedenen Situationen begleitet und wir haben versucht ihnen nahe zu sein, gerade auch in den letzten Stunden. Für Kinder, Eltern und den Erzieher:innen in unseren Kitas, war der Stress oft hoch. Unsere wichtige Fest- und Gottesdienstkultur in der Lafim-Diakonie konnte nur mit internen Festen und einigen Gottesdiensten erlebt werden.
Wir haben einmal mehr erfahren, wir allein bekommen nicht alles in den Griff, ob im Gesellschaftlichen oder im Persönlichen. Wir dürfen uns fragen: Haben wir unseren Glauben an die Zuversicht und Hoffnung behalten, trägt uns unser Glaube an Gott? Ich finde ja. Wir haben nicht aufgegeben. Wir haben aufeinander geachtet. Wir haben füreinander gedacht und gehandelt. Wir haben die Möglichkeiten ausgelotet und machbare Lösungen gesucht, wir haben uns nicht pessimistisch zurückgezogen, sondern uns gegenseitig gestärkt. Die Zusammengehörigkeit in der Lafim-Diakonie hat uns und unseren Glauben in der Balance gehalten – das ist vielleicht das wichtigste gewesen für uns.

Mich hat im zurückliegenden Jahr in Gedanken ein Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch: „Von Gott will ich nicht lassen“ - EG 365,1 - bei all meinem Tun begleitet und Kraft verleihen. Vielleicht kann es auch Ihr Wegbegleiter im Jahr 2022 werden. Die erste Strophe lautet:

Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen, da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand; den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land
.

Lesen Sie oder laden Sie auch andere zum Singen der weiteren Strophen ein.

 

Wir beten:
Gott, wir schauen auf dieses Jahr zurück. Wir waren in Sorge um unsere Lieben. Wir haben täglich von Infizierten und Toten gehört. Du aber warst bei uns. Wir legen dieses Jahr in deine Hände zurück. Lass die Liebe dieses Jahres weiter blühen: In den Berührungen die möglich sind. In der Hilfe, die wir erfahren. Lass uns barmherzig sein und Barmherzigkeit üben. Mach das Glück dieses Jahres groß und segne deine Welt, durch Jesus Christus, der war, der ist und der kommt. Amen

Altjahrsabend:

Wochenspruch:   Meine Zeit steht in deinen Händen    Psalm 31,16a

Wochenpsalm:     Psalm 121 – EG 749

Wochenlied:         EG 65  -  Von guten Mächten

Download:            ANgeDACHT 2021-52

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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20.12.2021

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!

Phil.4,4.5b

„Freuet Euch“ heißt es in dem Brief, den der Apostel Paulus an die Philipper schreibt.
Wann haben Sie, wann habe ich mich zuletzt richtig gefreut? Da muss ich erst einmal nachdenken, oder? Ich weiß schon, in dieser Zeit haben wir oft den Kopf mit Anderem voll, Freude hat da kaum Platz und wir haben wenig zu lachen. Jede und Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber gerade in der Vorfreude auf Gottes Ankommen in der Welt gilt: Freuet Euch, der Herr ist nahe!
Gott kommt zu den Menschen, er will uns nahe sein. Das heißt doch, wir sind nicht allein; egal, was auf uns zukommt; egal, was geschieht. Das heißt auch, wir sind mit unseren Sorgen nicht allein, mit den ganz persönlichen, mit den gesellschaftlichen und den globalen. Wir dürfen sie Gott anvertrauen und dann gemeinsam nach Lösungen suchen.
Das macht mich froh. Der Bibelvers ruft uns auch auf, den Menschen freundlich zu begegnen, unsere Freude weiterzugeben, sie zu verschen­ken mit einem Lächeln, mit einem Danke, mit einer Aufmerksamkeit, mit einem Geschenk.

Werner Arthur Hoffmann hat es in einem Lied so ausgedrückt:
Zeigt allen Gottes Freundlichkeit, Gott lädt doch alle ein.
Der Herr ist nahe, seid bereit, sperrt nicht die Freude ein.
Sorgt euch um nichts, Gott ist doch da. Ihr dürft wie Kinder sein.
Was wir ihm sagen, hört er ja; wir haben Grund zum Freu'n.
Hüllt euch in Gottes Frieden ein, vertraut nur seiner Macht,
dann könnt ihr ganz geborgen sein, euch freu'n auch in der Nacht.

Segen:   Gott segne euch und behüte euch!
Gott lasse sein Licht leuchten über euch und erwärme euch!
Gott gebe sein Licht in eure Herzen und mache euch menschlich!
Gott schenke euch Frieden in den Familien und auf den Straßen!
Amen

Wochenspruch:   Freuet euch allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!     Phil.4,4.5b

Wochenpsalm:     Psalm 102  -  EG 741

Wochenlied:         EG 9 – Nun jachzet all ihr Frommen

Download:            ANgeDACHT 2021-51

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie und wünsche Ihnen gesegnete Feiertage

Ihre Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

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13.12.2021

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; der halben jauchzt, mit Freuden singt: gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.“

Ev. Gesangbuch 1

Wir sind mitten im Advent, eine Zeit mit einer besonderen Atmosphäre, geprägt von Traditionen wie Tannengrün, Adventskränzen, Advents­kalendern, Kerzenschein und Heimlichkeiten.
In keiner anderen Zeit wird so viel und so gern gesungen, wie in der Advents- und Weihnachtszeit. Ein Lied darf dabei seit fast 400 Jahren nicht fehlen. Es steht im Evangelischen Gesangbuch auf Seite 1 und ist damit der Auf­takt für die Adventszeit: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit“. Und da mit dem Advent auch ein neues Kirchenjahr beginnt, zeigt dieses Lied zugleich an, wem wir im neuen Jahr Tore und Türen weit aufmachen sollen: dem Herrn und Heiland Jesus Christus.
Der Advent ist eine Zeit, die einlädt uns selbst zu öffnen, die eigenen Türen hoch zu machen und die inneren Tore weit, damit Gott in unseren Herzen einziehen kann, einziehen mit seinem Licht, mit seiner Freundlichkeit und Liebe. Gott schickt uns seinen Sohn, um uns ganz nah zu sein und öffnet uns dadurch Tür und Tor, die niemand mehr verschließen kann.
Die vier Adventswochen sind auch eine Zeit der Vorfreude und Erwartung darauf, dass sich in unserem Leben immer wieder neue Möglichkeiten ergeben, neue Türen auftun. Lassen wir also Jesus Christus in unser Leben eintreten, lassen wir uns von ihm leiten in unserem Tun und Lassen und singen wir in dem Lied weiter: „Komm. O mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist…!“

Advent ist zunächst Warten, Erwarten.
Das heißt, Tag für Tag in sich das ‚Komm, Herr‘, aufsteigen lassen.
Komm für die Menschen! Komm für uns alle! Komm für mich selbst!“
Frére Roger Schutz, Gründer der Communauté de Taizé

Segen:
Segne uns und jeden Tag der neuen Woche.
Tag für Tag nähern wir uns deiner Ankunft,
deinem Hineinkommen in diese Welt.
Öffnen wir unsere Türen, dass du in uns ankommen kannst.
Denn durch uns, durch unser Handeln,
willst du täglich aufs Neue in dieser Welt wirken.

Wochenspruch:   Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe,
der Herr kommt gewaltig.  Jesaja 40,3.10

Wochenpsalm:     Psalm 85, 2-8

Wochenlied:         EG 10 – Mit Ernst, o Menschenkinder

Download:            ANgeDACHT 2021-50

 

Eine gesegnete Adventswoche wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gGmbH

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06.12.2021

Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!

2.Mose 3,5

Dies sagte Gott zu Mose, als er auf dem Berg Sinai war. Wie war Mose dort hingekommen? Als Mose geboren wird, herrschen harte Zeiten für das alte Israel. Die Israeliten leben als Sklaven in Ägypten und ihr Bevölkerungs­wachstum versetzt die Ägypter so in Panik, dass der ägyptische König alle neugeborenen männlichen Kinder im Nil ertränken lässt. Doch Moses Mutter rettet ihren Sohn, indem sie ihn in einem Weidenkörbchen auf dem Nil aussetzt, wo er auch bald von der Tochter des Pharaos entdeckt wird, die Mose im Königspalast großzieht. Als Erwachsener muss Mose aus Ägypten fliehen, weil er einen Ägypter getötet hat, der einen israelitischen Sklaven geschlagen hat. In seiner neuen Heimat Midian lebte er ein gutes Leben.
Er heiratete, bekam einen Sohn, arbeitete für seinen Schwiegervater und wurde älter. Als Mose die Schafe hütete kam er in die Nähe des Berges Sinai, wo er einen Dornenbusch sieht, der in Flammen steht, aber nicht verbrennt. Dort spricht Gott zu ihm und beruft ihn, die Israeliten aus Ägypten zu befreien. Mose war bereits 80 Jahre alt und hatte einige Ausreden, warum er nicht der Richtige für diese Aufgabe ist. Schlussendlich machte er sich aber auf den Weg und schaffte es, die Israeliten aus der Knechtschaft zu befreien und sie an den Rand des Gelobten Landes zu führen.
Mose hätte unverändert in Midian leben können. Doch machte er sich auf den Weg, raus aus dem Gewohnten und verbesserte das Leben vieler Menschen.
Nun will ich nicht, dass Sie ihr Leben um 180° drehen, sondern die Verände­rung im Kleinen suchen! Wie finden wir einen Weg, trotz der Einschränkungen der Pandemie unser Leben und das unserer Klienten im Alltäglichen zu ver­bessern? Finden wir einen Zeitvertreib der Spaß macht, alleine durchzuführen ist und auch bezahlbar ist? Hatten wir mal ein Hobby, welches wir wieder beginnen können? Gibt es Hörbücher, die Sie oder unsere Klienten als Kind gehört haben? Viele alte Serien und Kassetten gibt es kostenlos auf Youtube.
Ich habe dieses Jahr mein altes Lego vom Dachboden geholt. Viele Stunden habe ich damit zugebracht, die Sets zusammen zu puzzeln. Wie früher habe ich dadurch die Zeit vergessen und war mit mir und der Welt im Reinen. Auch sind mir wie früher ständig die Beine eingeschlafen.
Lassen Sie uns Wege finden die Pandemie für unsere Klienten und uns selbst erträglicher zu machen. Amen.

Wir beten: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Wochenspruch: Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lukas 21,28b

Wochenpsalm:    Psalm 80,2.3b.5-6.15-16.19-20

Wochenlied:        EG 7 – O Heiland, reiß die Himmel auf

Download:            ANgeDACHT 2021-49

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

 

Martin Bruns
Fachkraft Ambulant Betreutes Wohnen
Fliedners Lafim-Diakonie

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29.11.2021

Jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann!

1. Thessalonicher 5,15

Im Fußball ist klar: Fair play ist Ehrensache, foul play hat auf dem Platz nichts zu suchen. Zwar will man gewinnen, aber nicht um den Preis als unehrenhafter Sieger vom Platz zu gehen. Auch im richtigen Leben ist Fairness ein hohes Gut, sei es unter Kolleginnen und Kollegen, in der Familie oder bei Geschäften. Und selbst diejenigen, die schon mal andere über den Tisch ziehen, werden kaum gern selbst gelinkt. Insofern ist gesellschaftliches fair play auch ein wenig Eigennutz im Sinne „Was Du nicht willst, das man Dir tu…“.
Auch im Arbeitsleben spielt das eine Rolle. Als Diakonie sind wir stolz darauf, dass wir unsere Mitarbeitenden „nach Tarif“ bezahlen. Ein gutes Arbeitsklima hängt zwar nicht allein am Geld, aber wer gute Arbeit leistet, will auch gut entlohnt werden. Faire Bezahlung ist Anerkennung von Leistung.
Im Sport und im Alltag: Fairness ist ein hohes Gut. Meist haben wir auch ein verlässliches Bauchgefühl, was fair ist und was nicht. Jede und jeder von uns hat ein gesundes Gerechtig­keitsempfinden. Das Problem: Je näher wir selbst an einer Unrechtserfahrung sind, sei es als Betroffene oder Zuschauer, desto höher ist unsere emotionale Betroffenheit. Je weiter weg das unfaire Geschehen aber von uns ist, desto leichter fällt es uns, Ungerechtigkeiten als Teil des natürlichen Laufs der Dinge achselzuckend hinzunehmen.
In unserer komplexen Welt ist das ein Problem. Denn viele Ungerechtigkeiten sind struktu­rell, die Opfer oft weit weg von uns. Gesichtslos, namenlos. Das erschwert uns den emotiona­len Zugang, verhindert das Gefühl persönlicher Betroffenheit, vermindert den Antrieb, sich einzusetzen. Stattdessen setzen Rationalisierungsprozesse ein: Wir finden oder erfinden Erklärungen und Entschuldigungen, warum das nicht unsere Angelegenheit ist.
Im Grundsatz ist es ja auch richtig, sich sozusagen erst einmal im eigenen Umfeld und Wirkungskreis für Fairness und gegen Ungerechtigkeiten einzusetzen: Dort, wo man wirklich etwas verändern kann. Es hilft niemandem, wenn wir uns über Zustände echauffieren oder gar unter ihnen mit-leiden, die sich unserem Einfluss entziehen.
Aber oft erkennen wir gar nicht, wie weit unser Einfluss reicht. Nehmen wir die Arbeitsbe­dingungen von Kaffee-Pflanzern in Äthiopien, Kakao-Bauern in der Elfenbeinküste oder Näherinnen in Bangladesch. Niemand von den Leserinnen und Lesern dieses ANgeDACHT dürfte dort Geld investiert haben. Sehr wahrscheinlich sitzt auch niemand von Ihnen in einem Aufsichtsrat eines Lebensmittel-Konzerns oder in einem Parlament, das über „Lieferkettengesetze“ oder ähnliches entscheiden kann. Und dennoch: Jede kleine Kauf­entscheidung von uns ist Teil der Außenhandelspolitik eines reichen Industrielandes, die leider immer noch viel zu oft die kolonialen Strukturen von vor 100 Jahren abbildet. Ausbeutung mit anderen Mitteln. Der Unterschied heute ist: Wir könn(t)en einen Unters­chied machen! Vor uns liegt eine schokoladenreiche Zeit. Ist uns der Schutz des Pflückers vor Pestiziden, ist uns der Schulbesuch seiner Kinder den extra-Groschen für fair gehandelte Süßigkeiten im Advent wert?
Was für uns Einzelne gilt, gilt schon aufgrund ihrer Größe umso mehr für Organisationen – auch unsere Lafim-Diakonie. Sie nimmt teil am Wirtschaftsleben und trifft mit jeder geschäftlichen Entscheidung immer auch eine darüber, wie fair oder eben auch wie unfair die ökonomischen Strukturen dieser Welt in Zukunft aussehen. Das geht weit über Kaffee, Schokolade oder Kleidung hinaus.
Die Klima-Krise macht uns bewusst: Fairness hat eine wirklich sehr weite Dimension! Sie erreicht versinkende Inselstaaten am anderen Ende der Welt, sie erreicht künftige Generationen, die noch nicht geboren sind. Unser Handeln und unser Unterlassen wirken auf Menschen, die wir wahrscheinlich nie sehen werden. Sind sie uns deswegen egal?
Wenn nicht, müssen auch Einrichtungen und Werke verantwortungsvoll handeln. Die Zentralen Dienste gehen ab jetzt mit gutem Beispiel voran und werden „Faires Werk“. Das heißt, sie verpflichten sich zu besonderem und bewusstem nachhaltigem Engagement in vier Bereichen: In Einkauf und Wirtschaften, in der Bildungsarbeit und in sozialem Handeln vor Ort. Dafür werden sie mit einem ökumenischen Siegel ausgezeichnet, das der Kirchliche Entwicklungsdienst zusammen mit dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg vergibt, um Menschen in unseren Kirchen zu motivieren, der Gesellschaft in diesen vier Bereichen einen kleinen Schritt voraus zu sein.
Für kirchlich-diakonische Einrichtungen, getragen vom christlichen Geist, ist das mehr als nur ein Gehen mit dem Zeitgeist. Gerechtigkeit ist ein Versprechen Gottes an die Menschen, Teil der frohen Botschaft Christi. Sie fällt aber nicht einfach vom Himmel. Gott will uns mit seiner Liebe so berühren und verwandeln, dass wir selbst zur Verwandlung – zur Transformation – der Welt beitragen.
So wichtig wie Fairness ist, so lastvoll kann das Streben danach sein, wenn es als „Pflicht“ empfunden wird. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn wir die Liebe Gottes für uns, die wir spüren, an andere weitergeben wollen. Dann wird es lustvoll zu sehen, wie wir mit unseren kleinen Schritten und überschaubaren Handlungen dazu beitragen, die Schöpfung zu bewahren und diesen kleinen Planeten zu einem lebenswerten Ort für alle Menschen und Mitgeschöpfe zu machen.
Sich für einen solchen Weg zu entscheiden, ist ein kleiner Aufbruch. Im Kirchenjahr beginnt jetzt der Advent – die Zeit der Ankunft. Gottes Ankunft ist unser großer Aufbruch in eine neue Zeit – und alle unsere täglichen kleinen Aufbrüche sind ein Teil davon. Lassen Sie uns fröhlich und mutig mitziehen in eine Zukunft, die voller Versprechungen ist!

Segen:   Seht, der Herr kommt, der König der Welt ist nah!
Er öffne Eure Herzen, um darin einzuziehen,
Er weite Eure Horizonte, damit ihr die Welt mit seinen Augen seht,
Er schenke Euch sein Licht, in dem selbst die Finsternis zu leuchten beginnt.

Wochenspruch: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach 9,9a

Wochenpsalm:  Psalm 24  -  EG 712

Wochenlied:         EG 4 - Nun komm, der Heiden Heiland

Download:            ANgeDACHT 2021-48

 

Einen guten Start in die neue Woche wünscht Ihnen

Prof. Dr. iur. utr. Patrick Roger Schnabel
Mitglied des Kuratoriums der Lafim-Diakonie

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22.11.2021

„Mögest du niemals vergessen, auch wenn dich Schatten umgeben: Du gehst nicht allein.“

Altirischer Segenswunsch

November - Wind, Regen, Nebel und Kälte. Die Nächte sind spürbar länger als die Tage. November- auch ein Monat, der uns mit seinen Gedenktagen an den Verlust nahestehender Menschen erinnert und damit bewusst macht, dass auch unser eigenes Leben vom Werden und Vergehen bestimmt ist. Mit all diesen Facetten ist der November für viele von uns ein schwieriger Monat. Wir sehnen uns nach dem Licht, Licht als Grundlage allen Lebens. Licht als Symbol für Kraft, Hoffnung und Neubeginn. Aber dort, wo Licht ist, finden wir auch Schatten. Helligkeit und Dunkelheit liegen nah beieinander, so wie auch in unserem Leben Lichtmomente und dunkle Tage. Dunkelheit ist unangenehm und am liebsten würden wir ihr ausweichen, aber manchmal kommt diese Dunkelheit eben unausweichlich auf uns zu. Da ist es doch gut zu wissen, das Licht grundsätzlich stärker ist als Dunkel­heit. Versuchen Sie mal Dunkelheit in einen sonnigen Tag zu bringen- das geht nicht. Aber andersherum reicht schon ein Kerzenschein, um die Finsternis der Nacht zu brechen.
Auch in der Bibel wird viel vom Licht gesprochen und im Psalm 27,1 lesen wir: „Gott ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Gott ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ Was für ein tiefes Vertrauen begegnet uns hier. Da rechnet jemand fest damit, dass Gott ihm Licht ist und er mit Gott nichts fürchten muss. Gott bringt Licht ins Leben. Und von Jesus Christus heißt es in Johannes 8,12: „Ich bin das Licht der Welt.“ Mit Jesus kommt Licht von Gott in unsere Welt. Er ist das Licht, dass allen Menschen leuchtet. Aber damit noch nicht genug. Er fordert uns in Matthäus 5,14 auf, selbst ein Licht für andere zu sein: „Ihr seid das Licht der Welt.“. Wir sind aufgefordert, dieses Licht weitertragen. Eine hohe Erwartung: Können wir wirklich das Licht der Welt sein? Ja, das können wir: in unseren Familien, an unserem Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und überall dort, wo Menschen einander begegnen. „Ihr seid das Licht der Welt.“ - was für eine Zusage!

Licht scheint:
da, wo Menschen füreinander einstehen,
da, wo Menschen sich umeinander kümmern,
da, wo wir vertrauen auf den, der das Licht ist,
da, wo wir ein Licht anzünden.

Für andere zum Licht werden, das ist das beste Rezept gegen die Finsternis- nicht nur in diesen trüben Novembertagen.

 

Segen:
Der Herr sei uns Licht auf unseren Wegen.
Er behüte uns in hellen, wie in dunklen Tagen,
in heiteren, wie in finsteren Zeiten.
Er mache uns Mut, sein Licht weiterzugeben.

Wochenspruch:    Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.
Lukas 12,35

Wochenpsalm:     Psalm 126  -  EG 750

Wochenlied:           EG 147 - Wachet auf, ruft uns die Stimme

Download:              ANgeDACHT 2021-47

Einen guten Start in die neue Woche wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gGmbH

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15.11.2021

Es küssen sich Gerechtigkeit und Frieden.

Psalm 85,11

Was für eine Verheißung, was für ein schönes Bild im aktuellen Wochenpsalm: Ein Kuss zwischen Frieden und Gerechtigkeit! Die zärtliche Berührung der Lippen gehört für den/die Romantiker:in zu jedem herbeigesehnten Happy­end dazu. Auf der Bühne unserer Welt aber scheint ein Happyend nicht in Sicht. Nicht Friede und Gerechtigkeit treten als Protagonisten unseres Zu­sammenlebens auf, sondern Macht und Wirtschaftswachstum. Diktatoren, Faschisten, Sexisten gehören zu den Mächtigsten der Welt. Ausbeutung von Mensch und Natur ist an der Tagesordnung. Ist die Verheißung also leer und die Hoffnung darauf weltfremd und naiv?
Zumal das hebräische Wort "Shalom" semantisch noch gehaltvoller ist als unsere deutsche Übersetzung. Es bedeutet nicht nur "Friede", sondern auch "Glück, Gedeihen, Unversehrtheit, Wohlergehen" und betrifft sämtliche Lebensbeziehungen: die Beziehung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen und zu Gott - ein lebensförderliches Geordnetsein der Welt in jeder Hinsicht. Also wirklich etwas für Träumer:innen!
Der Kuss, zwischen Frieden und Gerechtigkeit, ein Traum, ja, aber lasst uns alles geben, dass er Wirklichkeit wird!
Denn es sind doch gerade unsere Träume und Hoffnungen, die uns ermuti­gen und antreiben, die Welt mitzugestalten zu einem Ort gelingenden Miteinanders – allen Faktenlagen zum Trotz, einer Logik entsagend, deren visionäre Kraft sich im Ausmalen von Wachstumskurven erschöpft und deren Träume nur um den eigenen Wohlstand kreisen. Deshalb lasst uns träumen und hoffen auf Gottes Verheißung eines Happyends. Lasst uns hoffen auf Gottes Frieden und Gerechtigkeit, die ich selten schon so oft habe, aufblitzen sehen wie während meiner Tätigkeit hier bei Fliedners:
In kleinen Gesten wie dem Putzen einer Brille, das zu neuer klarer Sicht verhilft, der sanften Rückenmassage, die den Schmerz für eine Weile lindert, und dem immer wieder geschenkten Zuspruch: "Ich mag dich", "Ich hab dich gerne, du."

Segen:
Der Friede Gottes,
der größer ist als unsere Vorstellungskraft,
halte unseren Verstand hellwach,
unsere Hoffnung unbeirrbar groß,
und mache unsere Liebe stark.
So segne uns der allmächtige und barmherzige Gott.
Amen.

Wochenspruch:     Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.  2. Kor 5,10a

Wochenpsalm:       Psalm 6  -  EG 704

Wochenlied:           EG 378 - Es mag sein, dass alles fällt

Download:              ANgeDACHT 2021-46

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie mit einem herzlichen Shalom

Vikarin Myriam Lütkepohl
Fliedners Lafim-Diakonie

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08.11.2021

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 5,9

Wir wünschen uns Frieden zwischen den Menschen, zwischen den Völkern und einen friedlichen Umgang mit der Schöpfung. Doch dies passiert nicht von allein, dazu braucht es Menschen, die andere mit anstiften, etwas aktiv für den Frieden tun, in Worten und Taten. Gott will das wir uns einmischen, wo Unrecht, wo Unfriede herrscht, dass wir uns einsetzen für Verständigung und ein gutes Miteinander. Das ist nicht immer leicht und erfordert Mut und auch Kraft, Streit zu vermeiden oder zu schlichten. Das friedliche Zusam­menleben kann so schnell zerstört werden, durch Missverständnisse, durch ungerechtes Behandeln, durch unachtsame Äußerungen.
Uns wird zugetraut Friedensstifter zu sein. Versuchen wir es mit unseren Möglichkeiten.
In dieser Woche beginnt bis zum 17.11.21 wieder die Ökumenische Friedens­dekade. In täglichen Andachten, Veranstaltungen und Aktionen kommen in ganz Deutschland Menschen zusammen und beten für Frieden, Gerechtig­keit und Bewahrung der Schöpfung. Lassen sie sich gern dazu einladen mit einem Friedensgebet.

Herr, Mache uns zu einem Werkzeug deines Friedens.
Gib uns den Mut, dass wir bereit sind, uns unseren Ängsten zu stellen
und uns dennoch nach unseren Möglichkeiten für Gerechtigkeit und Verständigung einzusetzen.
Gib uns Kraft und lass uns nicht verzagen,
wenn wir an die Kriege dieser Welt denken.
Lass uns den Menschen, die bei uns Zuflucht suchen,
die Tür nicht verschließen.
Öffne unsere Herzen und Hände, um ihre Leiden zu mildern.
Du bist barmherzig und gnädig, halte uns nicht vor,
wenn wir vergaßen, oder sündigten!
Gib uns Frieden und führe uns aus der Finsternis zum Licht.

(Quelle: Interreligiöses Frauennetzwerk Hamburg, November 2017)

 

Wochenspruch:     Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.   Matthäus 5,9

Wochenpsalm:       Psalm 85,9-14

Wochenlied:           EG 152  -  Wir warten dein, o Gottes Sohn

Download:              ANgeDACHT 2021-45

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

 

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01.11.2021

„Glaube ist ein Geschenk Gottes in unsere Herzen.“

Martin Luther

Martin Luther lebte vor mehr als 500 Jahren. Das Leben im Spätmittelalter war eine Zeit massiver Umbrüche und rasanter Veränderungen in Europa, geprägt von einer ungewissen Zukunft. Institutionen, auch die Kirche, waren in die Krise geraten. Angst und Furcht bestimmte das Leben: Angst vor Pest und Teufel, Angst im Leben, vor dem Sterben und nicht zuletzt Angst vor Gott.
Inmitten dieser Turbulenzen hat Luther Gott für sich ganz neu entdeckt und wurde mit seinem Wirken zum Begründer der Reformation. Dabei halfen ihm Bibelworte wie im Psalm 46, Vers 2 und 3: „Gott ist unsere sichere Zuflucht, ein bewährter Helfer in aller Not. Darum haben wir keine Angst, auch wenn die Erde bebt und die Berge ins Meer versinken.“ Es geht um ein tiefes Vertrauen in Gott - Gottvertrauen als Hilfe zum Leben erfahren, als Kraft, Halt und Orientie­rung. Das heißt nicht, dass damit alle Fragen des Lebens gelöst sind, aber Gott­vertrauen gibt die Kraft Zukunft zu gestalten, gibt Stärke zum verantwortlichen Handeln. Gottvertrauen schenkt aber auch die Kraft Schweres auszuhalten und anzunehmen. Sich getragen zu wissen, lässt Vertrauen wachsen, auch hinein in eine ungewisse Zukunft. Alles das war Martin Luther als biblische Einsicht zugewachsen und damit begann das, was wir heute Reformation nennen.
Der 31. Oktober ist der Gedenktag der Reformation. Martin Luther hat 1517 seine 95 Thesen veröffentlicht, für jeden sichtbar an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg, aber auch als Schreiben an Albrecht von Brandenburg, dem höchsten geistlichen Würdenträger des deutschen Reiches. Luther wollte verhindern, dass seine Ideen im kirchlichen Getriebe Wittenbergs stecken blieben. Er war in Sorge um seine Kirche und wollte diese Sorge kundtun.
Die Reformation erinnert und lehrt uns, wie beharrlich Menschen sich mit Gott auseinandersetzten und ihn dadurch für ihr Leben neu entdeckten, wie schonungslos sie Kritik an der Kirche geäußert, und wie leidenschaftlich sie um Veränderung und Zukunft der Kirche gekämpft haben und schließlich- mit wie viel Gottvertrauen sie dann neue Wege gegangen sind. So fand Kirche den Weg in die Zukunft und mitten hinein ins Leben, hin zu den Menschen. Dabei wurde Kirche immer wieder um- und weitergebaut.
Und auch das ist eine Lehre der Reformation: Kirche braucht engagierte Menschen, denn Kirche ist immer im Wandel und im Werden, eine bleibende Baustelle und niemals fertig.

Reformation heißt:
Unterwegs sein – verweilen – prüfen – Neues nachwachsen lassen – weitergehen – umkehren - auf das Alte sehen – Neues beginnen – überlegen, was bleibt – wieder einen Schritt wagen oder einen Sprung – hinein in die Freiheit –
die evangelisch ist – die froh macht – die achtet – die weit ist und nicht eng – wo alle Schwestern und Brüder sind – neben mir und nicht über mir –
Spielraum haben – nicht immer genau wissen, was Wahrheit ist - zweifeln können und dürfen – den Verstand benutzen– in Frage stellen – ohne Angst – weil Gott den Zweifelnden die Hand auf die Schulter legt und sagt: Gut so.

 

Segen

Gott segne, was in uns angelegt ist:  unsere Gaben, unsere Fähigkeiten, unsere Stärken und unsere Schwächen.
Gott segne, was noch reifen und zur Blüte kommen soll: unsere Fantasie, unsere Kreativität, unser Tun und Lassen.
Gott segne, was uns bewegt: unsere Wünsche, unsere Sehnsucht, unsere Freude und Trauer.
Gott segne uns, unsere Lebenskraft, unsere Achtung und Fürsorge für uns selbst und für andere Menschen.

 

Wochenspruch:     Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.      1.Kor 3,11

Wochenpsalm:       Psalm 46  -  EG 725

Wochenlied:           EG 360  -  Die ganze Welt hast du uns überlassen, Herr

Download:              ANgeDACHT 2021-44

 

Einen guten Start in die neue Woche wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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25.10.2021

Aneinander und füreinander glauben!

Ich möchte uns heute die Geschichte von der Heilung eines Gelähmten (Mk 2,1-12), einer beeindruckenden Freundschaft zwischen fünf Männern vor 2.000 Jahre in Kapernaum in Galiläa ans Herz legen.
Da ist ein Haus gerappelt voll mit Menschen, die Jesus sehen und hören wollen. Bis nach draußen haben sich die Leute versammelt, um wenigstens einen Blick oder ein Wort zu erhaschen. Plötzlich rieselt erst Staub von der Decke, dann bröckeln Lehm und Putz. Erschrocken schauen alle nach oben. Ein Loch entsteht und wird immer größer. Vier Männer machen sich dort zu schaffen, denn ihr Freund muss da durchpassen. Denn ihr Freund braucht Hilfe: Er ist gelähmt.
Irritiert und neugierig schauen die Menschen im Haus zu, wie der Hilfs­bedürftige schließlich auf seiner Matte nach unten gelassen wird. Punkt­genau vor Jesus lassen ihn seine Freunde herab. Und dann werden die Vier ihre Köpfe durch das Loch im Dach gesteckt haben, um nichts zu verpas­sen: Was wird jetzt geschehen?
In der Bibel heißt es zunächst, dass Jesus ihren Glauben sah. Er nimmt wahr, dass die Freunde aneinander glauben und dass sie füreinander glauben, dass das Leben zum Guten gewendet werden kann. Und Jesus sieht, dass sie diese Wendung zum Guten von ihm erhoffen. Daraufhin heilt er den gelähmten Menschen an Leib und Seele. Wie werden sich die Vier auf dem Dach gefreut haben! Ihr Einsatz für ihren Freund hat sich gelohnt.
Als Jesus ihren Glauben sieht, heilt er den Mann, heißt es in der Bibel. Jesus war beeindruckt von dem Glauben und dem Einsatz der fünf Freunde. Vielleicht hat auch das zu dem geführt, was Jesus im Johannes­evangelium (Joh. 15) über Freundschaft sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr mein Gebot befolgt.“ „Das ist mein Gebot: Ihr sollt einander lieben, so wie ich euch geliebt habe. Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde einsetzt.“
Wer hätte seine Liebe und Freundschaft zu uns Menschen besser bewiesen als Jesus selbst.

 

Wir beten:                Herr Jesus Christus, wir danken dir dafür,
dass du wie ein Freund an unserer Seite bist, gerade auch dann, wenn wir uns allein fühlen. Wir bitten dich um gute Freunde und darum, dass wir selbst für andere gute Freunde sind. Lass uns aneinander und füreinander glauben und da sein.

Wochenspruch:     Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.   Römer 12,21

Wochenpsalm:       Psalm 19  -  EG 708

Wochenlied:           EG 377  -  Zieh an die Macht, du Arm des Herrn

Download:              ANgeDACHT 2021-43

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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18.10.2021

Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Gott.

Micha 6,8

Was ist gut? Darüber gibt es ganz sicher verschiedene Auffassungen, oft ist es auch so - wir meinen zu wissen was für den anderen gut ist und was für uns gut ist, darüber denken wir nicht so oft nach. Wissen wir wirklich, was gut ist für uns und unser Zusammenleben mit anderen Menschen, in der Familie, im Team, mit den Nachbarn in der Gesellschaft? In einer anderen Übersetzung heißt der Vers aus dem Buch des Propheten Micha:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott bei dir sucht: Gerechtigkeit tun; Freundlichkeit lieben und behutsam mitgehen mit deinem Gott.“

Was gut ist und was der Herr bei dir sucht
Gott traut uns zu, das wir erkennen was gut ist, das erfordert auch Anstrengungen und die Frage danach, wenn ich so handele wie wirkt sich das auf andere aus. Diese Diskussion wird jetzt gerade in vielen Bereichen geführt. Da ist von Perspektivwechsel die Rede, über die gemeinsame Suche nach einer gerechten Zukunft; in der die Natur und das Klima geschützt sind und in der nach Lösungen für einen friedliche Welt gesucht wird.
Gerechtigkeit tun - da geht es um konkrete Schritte >ums Handeln<.
Da sind wir im Persönlichen gefragt wie auch im Beruflichen, in der Diakonie und in der Gesellschaft.
Freundlichkeit lieben - da ist Jede und Jeder von uns gemeint, wir können alle dazu beitragen das dort wo wir leben und arbeiten eine freundliche Atmosphäre spürbar ist. Freundlichkeit kann die Gesellschaft menschlicher machen, das Leben bereichern.
Behutsam mitgehen mit deinem Gott - das ist doch eine schöne Vorstel­lung: eine Einladung sich mal fallen zu lassen, sich nicht immer anstrengen zu müssen, sich nicht zu überfordern, sondern darauf zu vertrauen, dass Gott mitgeht in unserem Leben. Ein Weggefährte, der immer an unserer Seite ist, auch in nicht so guten Zeiten, wo wir jemanden an unserer Seite besonders brauchen. Für mich ist das eine befreiende Botschaft, ich muss nicht alles allein oder auch mit anderen schultern, wird sind begleitet und das in behutsamer Weise und nicht in dem Sinne ich sage dir mal wo es lang geht. Wir dürfen den Weg mitgestalten, mit Gottes Zusage das er uns liebt, so wie wir sind.

In dem Lied „Wo ein Mensch Vertrauen gibt“ ist beschrieben wie die Welt dann aussieht, wenn wir den Text des Propheten Micha ernst nehmen.

  1. Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt,
    fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.
  2. Wo ein Mensch den andern sieht, nicht nur sich und seine Welt,
    fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.
  3. Wo ein Mensch sich selbst verschenkt, und den alten Weg verlässt,
    fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.

Text: Hans-Jürgen Netz 1975 / Melodie: Fritz Baltruweit 1977

 

Wochenspruch:     Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Gott.   Micha 6;8

Wochenpsalm:       Psalm 119  -  EG 748

Wochenlied:            EG 295  -  Wohl denen, die da wandeln

Download:                    ANgeDACHT 2021-42

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

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11.10.2021

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.

Sprüche 16,9

Über den englischen Maler James Thornhill ist folgendes überliefert:

Thornhill erhielt den Auftrag, die Kuppel in der St. Pauls-Kathedrale in London auszumalen. Nach vielen Monaten harter Arbeit hatte er einen ersten Abschnitt fertiggestellt. Um zu sehen, wie die Malerei aus der Entfernung wirkt, ging er auf dem Gerüst rückwärts. Seinen Blick fest auf die Kuppel gerichtet näherte er sich, ohne es zu bemerken, dem Rand des Gerüstes. Nur noch einen Schritt weiter und er wäre abgestürzt. Ein Malergehilfe erkannte die Gefahr, griff nach einem Pinsel und zog einen breiten Strich über das Gemälde. Thornhill war außer sich vor Wut und sprang vorwärts, um den Gehilfen von dem Bild wegzureißen. Aber sein Zorn schlug schnell in Dankbarkeit um, als der Malergehilfe nämlich sagte: „Dadurch, dass ich die Malerei verdarb, habe ich Ihnen das Leben gerettet. Hätte ich nur gerufen, so hätten Sie sich wohl umgedreht und wären abgestürzt.“
So macht manchmal auch Gott einen Strich durch unsere schön gestalteten Lebensbilder und Planungen, denn: der Mensch denkt und Gott lenkt - wer kennt das nicht.
Wir Menschen lieben es, unser Leben durchzuplanen. In einem ordentlich geführten Kalender halten wir alles fest, was uns wichtig ist. Mit genauen Planungen fühlen wir uns wohler- solange alles funktioniert. Und dann kommt plötzlich etwas dazwischen und unser Lebensbild gerät ins Wanken. Wir können noch so detailliert denken und planen, die Zukunft liegt nicht allein in unserer Hand.
Im Bibelvers heißt es: Der Herr allein lenkt meinen Schritt- so simpel ist es aber nicht. Gott ist kein Erfüllungsgehilfe unserer Entscheidungen, er befreit uns nicht von der Verantwortung. Und so erleben wir in unserer Lebensplanung so einige Um- und Irrwege, so manche Niederlagen. Aber nicht selten erschließt sich erst im Blick zurück der tiefere Sinn. Wir erkennen, dass vieles ganz anders, aber deshalb nicht schlechter war und es erweist sich auch manche Niederlage und unerfüllter Wunsch als vorteilhaft und segensreich.
Im Vaterunser beten wir: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“ Nehmen wir also unser Leben aus Gottes Hand an und vertrauen darauf, dass er in unserem Lebensbild zur rechten Zeit seinen Pinselstrich setzt.

Segen:
Dein Wort stärke unser Wort,
deine Hand leite unsere Hand,
dein Segen sei uns zum Segen,
wenn wir Worte sprechen, Hände reichen und zum Segen werden.

Wochenspruch:
Heile du mich. HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jer. 17,14

Wochenpsalm: Psalm 32,1-7

Wochenlied: EG 324- Ich singe dir mit Herz und Mund

Eine gute Woche und herzliche Grüße

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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04.10.2021

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2

Nicht jeder, nicht jede hat Grund zu danken. Auch wenn es im kirchlichen Kalender steht. Ich kann das auch verstehen. Es soll heute niemand zum Dank verordnet werden. Aber ein wenig Nachdenken könnten wir an diesem Morgen in der Lafim-Diakonie schon - über den Sinn und das Wesen des Dankens.
Im Leben dankbar zu sein ist kein Sahnehäubchen, das ich manchmal drauflege oder verzichte, wann ich will. So geht Dankbarsein nicht. Im Leben dankbar zu sein ist eine Lebenshaltung, ohne die man nicht froh werden kann – nie froh werden kann, denke ich.
Viele kennen den obenstehenden Vers aus dem Psalm 103. Er ruft uns an diesem Morgen zum Nicht-Vergessen und zum Nicht-Übersehen auf. Ich mag heute manches oder vieles als schlimm empfinden, doch erinnert mich der Psalmsatz daran, über meinem Empfinden nicht alles zu vergessen. Dankbarkeit ist die Kunst des Nicht-Vergessens: Meines ganzen Lebens, meiner Freunde und Familie, der Erde und ihrer Früchte, der Musik und der Kunst.
Unzufrieden und bitter werden eher die Menschen, die nur sich sehen, die weder Umsicht haben noch Weitblick. Auch wenn ich heute und morgen vor Undankbarkeit jammern könnte oder wütend bin – ich soll die Tage, Monate oder Jahre nicht vergessen, in denen mir das Glück und die Gnade wie zu Füßen lag.
Undankbarkeit ist ein Vergessen der Gnade. Daran muss Gott den Hiob erinnern, als der im Klagen zu versinken droht. Daran muss Jesus den Kornbauern erinnern, der über seiner Gier sein vieles Glück vergisst. Dankbarkeit ist ein Erinnern der Gnade. Sie ist Umsicht und Weitblick.
Ich sollte nicht darüber entscheiden, ob ich dankbar sein will oder nicht. Ich sollte es sein, so gut es geht. Nicht für alles, aber für vieles, was ich erlebt habe. Denn meine Seele, vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Wir beten:                Lesen Sie einmal den Psalm 103 in Ruhe durch.

Wochenspruch:     Alle Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit    Psalm145,15

Wochenpsalm:       Psalm 104  -  EG 743

Wochenlied:            EG 502  -  Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Download:              ANgeDACHT 2021-40

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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27.09.2021

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

1.Johannes 5,4c

Sie kennen bestimmt den Spruch „Glauben heißt nicht Wissen“ er ist also nicht beweisbar, aber spürbar. Davon berichten Menschen in der Bibel, manche haben durch ihre Eltern oder Großeltern davon erfahren oder im Konfirmandenunterricht und manchmal weiß man gar nicht genau, seit wann Glauben bei einem im Leben eine Rolle spielt.
Glaube ist für mich eine innere Überzeugung, er gibt mir Trost, Kraft, Mut und Selbstvertrauen. Ich kann darauf vertrauen, dass Gott mich beschützt und behütet, auch wenn ich das nicht immer gleich wahrnehme, meistens nur im Nachhinein. Er hilft mir in schwierigen Situationen nicht zu verzagen und in der Gewissheit ich bin getragen und nicht allein gelassen, gibt er mir immer wieder Hoffnung auch neu anzufangen.
Ein anderer Aspekt ist, wenn ich den Glauben ernst nehmen will, muss ich auch handeln. Er braucht, um sichtbar zu sein, Hände, die zupacken, wo Hilfe gebraucht wird; wir dürfen nicht zuschauen wo Ungerechtigkeit herrscht oder wo Menschen unsere Zuwendung brauchen. Es heißt an andere Stelle in der Bibel: <an Ihren Werken werdet ihr sie erkennen>
Johann Sebastian Bach hat das in einer Kantate aufgenommen „Herz und Mund und Tat und Leben muss von Christo Zeugnis geben ohne Furcht und Heuchelei das er Gott und Heiland sei“.
Glauben kann unser Leben reicher machen, wir brauchen uns nicht vor der Zukunft zu fürchten. Und das erste Wort im Text lautet Unser Glaube, das bedeutet, wir sind nicht allein, wir sind eine Gemeinschaft, eine Gemeinde - so hat es vielleicht auch der Schreiber des Johannesbriefes gemeint. Er wollte die Christinnen und Christen ermutigen, bleibt im Gespräch, erzählt von den großen Taten Gottes, von eurem Glauben und beteiligt euch dort, wo ihr lebt. So können wir die Welt bewahren und gerechter machen – überwinden.

Stimmen Sie mit ein in das Lied
Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unserer Zeit;
brich in deiner Kirche an, daß die Welt es sehen kann.
Erbarm dich Herr.

 

Wochenspruch:     Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.     1.Joh. 5,4c

Wochenpsalm:       Psalm 138

Wochenlied:            EG 346 - Such, wer da will, ein ander Ziel

Download:               ANgeDACHT 2021-39

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Christiane Soyeaux
Christliches Leben und Diakonie

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20.09.2021

Mögen aus jedem Samen, den Du säst, wunderschöne Blumen werden, auf dass sich die Farben der Blüten in Deinen Augen spiegeln und sie Dir ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubern.

Irischer Segenswunsch

Die Sonnenblumen- Farben des späten Sommers und des beginnenden Herbstes. Es lohnt sich, diese Blume genauer zu betrachten. Sonnenblumen verbreiten Lebensfreude, stehen für Kraft, Wachstum und können auch etwas über uns und unsere Beziehung zu Gott sagen.
Sonnenblumen leuchten. Ihr weithin gelb strahlender Blütenkranz umgibt eine dunkelbraune Mitte, in der später die Kerne reifen. Die großen Blüten brauchen einen kräftigen grünen Stängel mit festen Blättern. Die Blätter sind versetzt ange­ordnet, sie verdecken sich nicht, bekommen alle gleichviel Sonne und Regen. Eine Voraussetzung dafür, dass die Pflanze in nur einem Sommer so prächtig wachsen kann. Dabei leistet sie erstaunliches. Eine große Sonnenblume schafft es, das CO² aus 100 Kubikmetern Luft zu binden. In ihrer Blüte können 2000 Kerne reifen. Und- nicht selten begegnen uns Sonnenblumen auf Augenhöhe.
Jede einzelne Blüte hat viele Blütenblätter, die sie erst richtig erstrahlen lassen. Dabei kommt es auf jedes einzelne Blütenblatt an. Keines darf fehlen, denn ge­meinsam öffnen und schließen sie die Blüte und schützen so das kostbare Innere, die Samenkörner. Jedes einzelne Korn trägt den Keim einer neuen Pflanze für das kommende Jahr in sich. Die Kerne der Sonnenblume sind netzförmig ange­ordnet und geben sich gegenseitig Halt. Gelingt es einem Vogel einen oder mehrere herauszulösen, dann sitzen auch die anderen Kerne locker.
Wenn eine Sonnenblume den Kopf sinken lässt, dann beginnt ihre wichtigste Zeit: die Kerne reifen. Sie sind wertvoll für Mensch und Tier. Fällt das eine oder andere Korn zur Erde, wird dort im nächsten Jahr eine neue Sonnenblume erstrahlen.
Werden, Vergehen und Weitergeben, das schafft die Sonnenblumen in einem Sommer. Dazu wohnt dieser Blume etwas inne, das auch uns als Lebensprinzip dienen kann. Alles Gute kommt von oben - heißt es in einem Sprichwort und so ist es auch. Die Sonnenblume bezieht ihre Lebenskraft, Energie von der Sonne her. Unsere Sonne ist der Glauben, von Gott gewinnen wir Lebensenergie und Lebensmut. Und selbst wenn der Himmel bedeckt und von Wolken verhangen ist, richtet sich die Sonnenblume nach dem Licht. Was für eine Kraft, selbst an dunklen Tagen an der Gewissheit festzuhalten: das Licht ist da. Wie die Sonnen­blume, so dürfen auch wir uns hoffnungsvoll in die Richtung wenden, aus der das Licht zu erwarten ist. Die Sonnenblume: ein Gleichnis für unsere Beziehung zu Gott. Wie das Licht am Himmel nicht verschwindet, sondern höchstens verborgen ist, so hält Gott uns in seinen Händen - auch dann, wenn wir ihn nicht erkennen können. Wir dürfen uns sicher sein: er trägt und behütet uns.

Segen:
Der Herr segne jeden deiner Tage in dieser Woche.
Er öffne dir die Augen, für alles Hilfreiche und Gute, das die widerfährt.
Er gebe dir ein dankbares Herz und schenke dir den Mut, diese Dankbarkeit auch nach außen zu tragen.
Am Ende eines jeden Tages mögest du zufrieden zurückblicken und eines nicht vergessen:
Deinem Herrn und Gott zu danken!

 

Wochenspruch:     Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein vergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.     2. Tim 1,10b

Wochenpsalm:       Psalm 68,4-7.20-21.35-36

Wochenlied:            EG 115 – Jesus lebt, mit ihm auch ich

Download:               ANgeDACHT 2021-38

Mit den besten Wünschen für eine segensreiche Woche

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

 

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13.09.2021

Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.

Römer 11,18

Ein Garten tut gut. Oder ein Balkon: Dort kann ich mit den Nachbarn Kaffee trinken, Gemüse anpflanzen oder in einem Liegestuhl entspannen. Ein Garten muss gepflegt werden. Das kann Spaß machen; gleichzeitig ist es viel Arbeit. Immer wieder muss man die Büsche und die Hecke zurecht­ schneiden, das Unkraut zupfen, die Beete umgraben, damit etwas wächst. Säen, gießen, düngen, Stauden hochbinden und alte Bäume stützen.
Eine diakonische Dienstgemeinschaft ist wie ein Garten. Man kann viele Stunden darin verbringen. Bei einer Andacht, beim gemeinsamen Feiern, beim Kaffee in der Frühstücksrunde, beim gemeinsamen Arbeiten an einem Projekt und allein im Büro beschäftigt mit Alltagsaufgaben. Die Lafim-Diakonie lädt ein. Sie ist wie ein Garten, in den jeder kommen kann, um sich einzubringen, und manchmal auch Freud und Leid miteinander zu teilen.
Ein diakonisches Unternehmen zu führen bedeutet viel Arbeit. Wie ein Garten müssen ihre Gebäude gehegt und gepflegt werden: vom Austausch der Fenster über gute Aufenthaltsräume für Beschäftigte in den Werkstät­ten bis zu einem neuen Haus, das für die Kindertagesstätte gefunden werden oder eine Werkstatt ganz anders geplant und gebaut werden muss.
Und auch die Menschen in unseren Häusern, die Mitarbeitenden, die Be­schäftigten, Bewohnerinnen und Bewohner, Kinder, Eltern und Angehörige wollen gehegt und gepflegt werden. Der neue Mitarbeiter wird eingearbeitet. Jubilare zu ihren Ehrentagen besucht und Geburtstagskarten vorbereitet. Mitarbeitende und Partner freuen sich über ein aufbauendes Wort oder ein offenes Ohr.
Mitarbeitende tun viel, damit die gemeinsame Arbeit wächst und blüht und das Ziel nicht aus den Augen verloren wird. Aber es gibt auch andere Zeiten. Da herrscht Dürre. Es gibt Meinungsverschiedenheiten, sogar Streit. Einer fühlt sich nicht gesehen, eine andere nicht verstanden. Im Raum steht: Was sollen wir entscheiden? Immer wieder die Frage - Wie miteinander arbeiten und kommunizieren? Wer glaubt und macht es denn nun richtig?
Das haben sich auch schon die Christen in den ersten Gemeinden gefragt. Einige von ihnen waren ursprünglich Juden. Andere glaubten vor ihrer Taufe an griechische oder römische Götter. Sie wollten wissen, welche ihrer Lebens- und Glaubensgeschichten denn nun mehr Gewicht und Bestand hat. Der Apostel Paulus schreibt ihnen dazu: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“
Als Christen sind wir in aller Unterschiedlichkeit verbunden durch den Glauben an Gott. Er ist die Wurzel allen Seins und die Basis, die alles trägt. Darauf kommt es an. – Der himmlische Gärtner hat uns zusammengefügt. Wir können darauf vertrauen, dass er es sehr gut mit uns meint.

 

Gebet: Gott, du weißt um unser Denken und Planen, um unser Tun. Lass es dir zur Ehre sein. Halte uns zusammen, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, wenn wir Verschiedenes wollen, wenn wir streiten. Segne unseren gemeinsamen Dienst in der Diakonie und alle, die in ihr arbeiten und leben. 

Wochenspruch:     Alle eure Sorgen werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Petrus 5,7

Wochenpsalm:       Psalm 127, 1-2

Wochenlied:            EG 369  -  Wer nur den lieben Gott lässt walten

Download:                ANgeDACHT 2021-37

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie aus Brandenburg an der Havel.

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06.09.2021

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Psalm 103,2

Zum Loben und Danken werden wir in diesem Vers aufgerufen und unser Blick wird auf das Gute gelenkt, was wir erfahren haben. Lassen Sie uns kurz innehalten und mal überlegen, wofür wir loben und danken können in unserem Leben.
Für all das was geschaffen ist, für das Wasser, die Erde, die Sonne, den Mond, die Natur - dies Alles ist da ohne unser Zutun und ohne das wir nicht leben könnten. Auch können wir dankbar sein, wenn uns etwas gut gelingt, wenn wir nicht allein sind, gemeinsam etwas schaffen, uns um andere kümmern dürfen und vieles mehr.
Manches „Gute“, was uns im Leben begegnet, ist uns nicht immer bewusst. Doch im Rückblick kann man erkennen, wie man in manchen Situationen bewahrt wurde. Krankheiten konnten überstanden werden, dies ist nicht immer easy, aber man hatte genug Kraft oder andere Krisensituationen, in denen man am Ende war, wo man dachte, es geht nicht weiter und dann gab es Lösungen. Menschen standen an unserer Seite, bauten uns auf, man traute sich wieder mehr zu. Sicher wissen Sie, wovon ich rede. Das Klagen und Jammern liegen uns manchmal mehr und es fällt einem schnell ein was nicht funktioniert. Doch da sagt uns der Psalmbeter: vergiss nicht, was Du Gutes erfahren hast und woher Du täglich neue Kraft schöpfst.
Geht es Ihnen nicht auch so, wenn man dankbaren, zufriedenen Menschen begegnet, die Optimismus und Freude ausstrahlen und ein Lächeln auf dem Gesicht haben? Dann fühlt man sich auch gleich besser. Gott gibt uns viele Gründe, dankbar zu sein. Darum wollen wir ihn loben.
Vielleicht stimmen Sie mit mir in das bekannte Kirchenlied: Lobet den Herren, den mächtigen König“ ( EG 317) mit ein:

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
meine geliebete Seele, das ist mein Begehren.
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!  

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?

Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,
der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.
In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!

 

Wochenspruch:     Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.   Psalm 103,2

Wochenpsalm:       Psalm 146  -  EG 757

Wochenlied:            EG 333 – Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn

Download:               ANgeDACHT 2021-36

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Christiane Soyeaux
Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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30.08.2021

Wir achten die Unterschiedlichkeit von Menschen und nehmen sie in ihrer Vielfalt an. Leitbild Lafim-Diakonie
Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre.

Röm. 15,7

Das ist gar nicht so einfach mit der Unterschiedlichkeit der anderen klar zu kommen. Deshalb hat der Apostel Paulus das, was wir als einen erstrebenswerten Ist-Zustand in unser Leitbild geschrieben haben, auch als Ermahnung formuliert. Den anderen annehmen, so wie er ist, ist schwer. Vor allem, wenn er uns fremd ist. Vielleicht geht er uns auf die Nerven mit seinem Gerede oder wir teilen seine Überzeugungen und seine Weltsicht nicht. Er oder Sie kommt aus einer anderen Kultur mit anderen Wertvor­stellungen oder ist eben einfach anders.
Die Forderung des Paulus an uns ist wahrlich eine Zumutung und ganz und gar nicht selbstverständlich. Es ist eben so, dass Jesus gefordert hat, selbst die eigenen Feinde zu lieben. Sein Liebesgebot ist streng genommen kein „Nächstenliebegebot“, sondern ein „Fernstenliebegebot“.
Aber wie soll das gelingen? Wir müssten ja dauernd über den eigenen Schatten springen.
Paulus erläutert das in der zweiten Hälfte seiner Ermahnung. Wir können das, weil es Christus mit uns vor gemacht hat. Er ist gleichsam für uns über unseren Schatten gesprungen. Wir sagen, er hat unsere Sünden auf sich genommen, er ist dafür den Weg ans Kreuz gegangen. Er hat uns ange­nommen so wie wir sind. Ganz konkret wurde das in Jesu Handeln: Menschen, die wegen ihrer Krankheit niemand berührte – er fasste sie an und heilte sie. Menschen, die ausgestoßen waren wegen ihres Berufes; Huren oder Zöllner – Jesus sprach mit ihnen und kehrte bei ihnen ein. Das Neue Testament ist voll von solchen Geschichten.
Jesus hat es uns vorgemacht und er hat es für uns gemacht.
Vielleicht lernen wir einfach die Unterschiedlichkeit des oder der anderen als Bereicherung zu begreifen, wenn wir zulassen, dass die Menschen eben einfach unterschiedlich sind. Wahrscheinlich war das auch Gottes Absicht – die Vielfalt der Menschen ist Gott gewollt, er liebt sie alle, Schwarze und Weiße, Alte und Junge, Muslime und Christen, wie Dich und mich.

Wochenspruch:     Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40b

Wochenpsalm:       Psalm 112

Wochenlied:            EG 412 - So jemand spricht

Download:              Angedacht 2021-35

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie
LAFIM Diakonie

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23.08.2021

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Matthäus 25,40

Unsere Hände sind fleißig. Sie arbeiten den ganzen Tag…
Hände können zufassen, aufheben, ablegen.
Hände können aber auch ruhen, still sein und halten.
Hände können begrüßen und sich schütteln,
sie können großartige Dinge herstellen und Dinge verschenken.
Hände können freundlich winken, können trösten.
Hände können auf andere herablassend zeigen und sie können sich wehren.
Manchmal braucht man die ganze Hand, wie beim Autofahren.
Manchmal braucht man nur die Finger, wie beim Tippen auf der Tastatur.
Und: Hände können sich falten und zum Beten ruhen.

„Ich habe keine anderen Hände als die Euren.“
St. Ludgeri ist einer der ältesten katholischen Sakralbauten im westfälischen Münster. Dort befindet sich in einer Kapelle eine geschnitzte Christusfigur. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast zerstört und die Christusfigur verlor beide Arme, ein Bombensplitter durchschlug die Brust. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau und auch die Christusfigur sollte restauriert werden. Dann beschloss die Kirchengemeinde, die Figur in ihrer beschädigten Form zu belassen und stattdessen auf dem Querbalken des Kreuzes eine Inschrift anzubringen. Der Text lautet: „Ich habe keine anderen Hände als die Euren“.

„Ich habe keine anderen Hände als die Euren“. Dieser zeitlose Satz ist Aufforderung und Auftrag an uns alle Jesu Werk fortzusetzen und in seinem Namen zu handeln. Was wir mit unseren Händen leisten, soll nicht nur dem eigenen Selbsterhalt dienen, wir sollen durch unserer Hände Arbeit den Glauben sichtbar machen und weitertragen. Dabei geht es im Alltag nicht um die
großen ruhmreichen Taten, vielmehr geht es darum, die Probleme des Alltags anzupacken und die Nächstenliebe, über die wir immer viel sprechen, Praxis werden zu lassen. Und das kann ganz simpel mit echtem Interesse und Anteilnahme anfangen. Dass man jemandem wirklich zuhört und ihn ausreden lässt. Dass man sich nicht selbst in den Mittelpunkt drängt, sondern dem Anderen Raum gibt, dass man offen ist für den Anderen und seine Lebenssituation. Nächstenliebe muss also nicht schwer sein, gerade so, wie es in einem afrikanischen Sprichwort heißt:
„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Gesicht der Welt verändern.“

 

Gebet:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.

Wochenspruch:     Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.  Jesaja 42,3a

Wochenpsalm:       Psalm 147, 1-6.11

Wochenlied:            EG 289  -  Nun lob, mein Seel, den Herren

Download:               ANgeDACHT 2021-34

 

Herzliche Grüße und eine gute Woche wünscht

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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16.08.2021

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

1. Petr. 5,5b

Immer wieder heißt es im Arbeitsleben, bestimmt auch in der einen oder anderen Einrichtung der Lafim-Diakonie: „Die jungen Leute heute wollen gar keine Verantwortung mehr übernehmen. Wir wissen nicht wo das noch hinführen soll, woher sollen die Führungskräfte der Zukunft kommen?“
Wer das sagt? Das sind oft die Älteren, die in der Verantwortung stehen.
Wenn man genauer hinsieht und nachfragt, dann erfährt man: Die jungen Menschen wollen sehr wohl Verantwortung übernehmen. Sie wollen jedoch in einem System mit alten Regeln nicht mehr mitspielen. Partizipation ge­hört für die sogenannten Millennials zur Verantwortung dazu.
Einen ähnlichen Generationenkonflikt gab es wohl auch in der Gemeinde, an die der 1. Petrusbrief den Satz des Wochenspruches adressiert hatte. Sowohl die älteren Leiter der Gemeinde als auch die Jungen werden ermahnt. Die älteren Leiter der Gemeinde sollen ihr Amt nicht missbrauchen. Sie sollen ihren Dienst mit Augenmaß versehen und dabei die Bedürfnisse aller im Blick haben. Ebenso werden die jüngeren Gemeindemitglieder aufgefordert, sich nicht den Älteren zu widersetzen und deren Leitung zu respektieren. Beide Seiten werden also davor gewarnt, hochmütig zu sein. Niemand soll sich über den anderen stellen. Niemand soll von sich denken, dass er besser ist oder es besser kann als die anderen, denn: Gott widersteht den Hochmütigen.[1]

Das heißt auch, die Jungen können nur Verantwortung übernehmen, wenn die Alten sie auch lassen und akzeptieren, dass sie es anders machen werden und dabei nicht weniger gut. Gleichzeitig können die Jungen von der Erfahrung der Alten profitieren, wenn sie sich auf sie einlassen. Auf jeden Fall gehört zur Demut viel Geduld miteinander zu haben.
Es kommt darauf an ein gutes Miteinander zwischen den Generationen zu finden, mit gegenseitigem Respekt und dem Akzeptieren-können der unterschiedlichen Sichtweisen. Dazu ermahnt dieser Satz des Petrus­briefes uns ganz konkret in dieser Woche. Vielleicht wäre das auch ein Thema für das Miteinander der Generationen in unseren Einrichtungen in Personal- oder Dienstgesprächen?

 

Wochenspruch:     Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.    1. Petr. 5,5b

Wochenpsalm:       Psalm 145  -  EG 756

Wochenlied:            EG 299 - Aus tiefer Not schrei ich zu Dir

Download:               ANgeDACHT 2021-33

 

Zu Beginn dieser Woche grüße ich Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, LAFIM Diakonie

 

[1] Diese Passage teilweise aus: https://rundfunkdienst.ekbo.de/fileadmin/ekbo/mandant/rundfunkdienst-berlin.de/Das_Wort_Text/Martin_Kendzia_12.8.2018.pdf

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09.08.2021

„Gott hat die Zeit geschaffen und der Mensch die Hast“

irisches Sprichwort
In einem Artikel war zu lesen:

Während eines Besuches in Deutschland wurde eine Afrikanerin gefragt, was ihr bei uns besonders auffiel. Sie antwortete spontan: „Hier ist alles so pünktlich. Wenn der Gottesdienst um 10:00 Uhr angesetzt ist, dann beginnt er um 10:00 Uhr und endet ebenso pünktlich. Bei uns können die Leute auch um 11:00 Uhr oder 12:00 Uhr kommen. Es ist immer noch Gottesdienst und immer ein anderer redet. Ihr in Deutschland habt die Uhr und wir die Zeit!“
Nun sind sicher nicht nur wir Deutschen pünktlich, aber irgendwie stimmt es eben doch: für uns ist oft Zeit gleich Uhr. Dabei hat Gott weder die Uhr noch den Terminkalender geschaffen. Das haben wir ganz allein hinbekommen. Sein großes Geschenk an uns ist die Zeit. Die Zeit - eine kostbare Gabe, die wir aus Gottes Hand nehmen und auch wieder in Gottes Hand legen.
Der Alltag sieht aber oft anders aus. Wir kennen das: unser Termin­kalender, meist elektronisch verwaltet und immer griffbereit. Er hat zweifellos etwas sehr Verführerisches an sich, ganz so, als wären wir der Herr über unsere Zeit. An manchen Tagen gibt es kaum noch ein Zeitfenster, sei es dienstlich oder privat.
Will man sich mit Freunden treffen, wird erst einmal ein Termin gemacht, jeder greift zu seinem Kalender. Schwierig wird es, spontan einen Termin mit mehreren Leuten zu finden. Da muss schon langfristig geplant werden.
Unser Jahr hat 51 Wochen. Wie schnell diese Zeit verplant ist, merken wir schon zum Jahresbeginn. Jetzt sind wir im August und der Rest des Jahres sieht nicht besser aus. Also: eine gute Einteilung ist wichtig.
Vielleicht hilft uns bei der Entscheidungs­findung das Bibelwort aus dem Psalm 31, Vers 16: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Auch wenn wir uns als Herr unseres Kalenders fühlen, sollen wir uns immer wieder bewusst machen:
nicht wir sind Herr unserer Zeit. Alle Zeit ist uns von Gott gegeben, sie ist uns anvertraut, ein kostbares Geschenk und sie ist begrenzt. Darum ist es so wichtig, dass wir sie sinnvoll einsetzen, ihr einen Wert geben und sorgsam mit ihr umgehen. Das erwartet Gott von uns und er erwartet auch, dass wir sie mit anderen, unserem Nächsten, teilen. Wäre es nicht gut, wenn unser Kalender auch ein Zeitfenster “Zeit verschenken“ hätte?

Gerade jetzt in der Urlaubszeit bietet sich die Gelegenheit, mit der Zeit einmal ganz anders umzugehen. Morgens klingelt kein Wecker, endlich Zeit für die schönen Dinge des Lebens: Lesen, Reisen und vieles andere. Vielleicht auch mehr Zeit mit Freunden verbringen und auch neue Freundschaften schließen oder einfach mal meinem Nächsten sagen: „Ich habe Zeit für dich!“

Segen         Lass in uns das Vertrauen wachsen, dass wir auch in großer Ungeduld segensreiche Momente erleben können. Denn alle Zeit liegt in deinen Händen.

 

Wochenspruch:   Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!    Ps 33,12

Wochenpsalm:    Psalm 122

Wochenlied:          EG 429- Lobt und preist die herrlichen Taten

Download:             ANgeDACHT 2021-32

Herzliche Grüße und eine gute Zeit wünscht

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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02.08.2021

Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

Psalm 73,23-24

Eigentlich gefällt mir der Psalm, weil er so lebensnah ist.
In Psalm 73 berichtet Asaph, ein Mann, der im Tempel von Jerusalem Vorsänger und Chorleiter ist; heute würden wir sagen: ein Kantor. Eigentlich geht es ihm gut. Doch manchmal beschleicht ihn ein Gefühl, bei Anderen läuft es besser: Familie, Karriere, Freunde – Alles läuft blendend. Andere haben scheinbar mehr Glück im Leben. Ertappen wir uns nicht auch manchmal dabei, es könnte doch auch Manches einfacher sein? Besonders dann, wenn die Dinge nicht rund laufen, wenn sie uns nicht so gut von der Hand gehen. Wenn ich abgespannt und müde oder auch einfach gerade etwas empfindlicher und gereizt bin, kommt es immer wieder vor, dass ich kurzsichtig und mit eingeschränktem Blick auf das schaue, was um mich herum passiert. Manchmal bin ich enttäuscht, mutlos oder unzufrieden und versinke wie Asaph in Selbstmitleid. Aber Asaph hat eigentlich keinen Grund zur Klage, wie wir auch nicht. Er hat einen guten Job, wie man landläufig sagt, satt zu essen, zu trinken und ein Dach über dem Kopf. Er fragt sich: Sollte der Segen Gottes nicht irgendwie auch sichtbar sein im Leben der Menschen, die mit Gott unterwegs sind? Sollte es uns nicht besser gehen? Macht es einen Unterschied, ob ich mit Gott unterwegs bin oder nicht?

Doch er geht in den Tempel, hält inne und fragt nochmal nach der Botschaft Gottes. Er erkennt, dass das Unterwegssein mit Gott ihn fröhlich macht, weil es nie ein Ende hat, nicht in schwierigen Zeiten oder in Not und auch nicht am Ende des Lebens. Und dann werden Neid und sein Klagen zu einem Lob umgewandelt.
So rüttelt Gott mich immer wieder wach und erinnert mich daran, dass er doch den besseren Überblick hat. Er sieht weiter als ich. Gott geht mit mir und hält mich bei meiner rechten Hand. Ist das nicht eine großartige Zusage von Gott?

 

Wochenspruch:     Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.  Lukas 12,48

Wochenpsalm:       Psalm 63 -  EG 729

Wochenlied:            EG 397  -  Herzlich lieb hab ich dich, o Herr

Download:               ANgeDACHT 2021-31

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26.07.2021

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1. Korinther 6,12

Beim Lesen wirft das doch sofort die Frage auf: Ist mir alles erlaubt?
Ich denke nicht. Gerade jetzt spüren wir wie es sich anfühlt, wenn wieder etwas erlaubt ist, was uns vorher eingeschränkt hat. Doch der Satz geht weiter - aber nicht alles dient zum Guten - ist nützlich oder förderlich.
Das galt damals der Gemeinde in Korinth an die Paulus dieses schreibt und das gilt auch für uns heute noch.
Klar, wir haben viele Freiheiten, zum Beispiel die wiedergewonnene Freiheit des Reisens. Aber ist das immer gut, mit dem Flieger oder mit dem Schiff auf Kreuzfahrt zu gehen oder möglichst weit weg mit dem Auto zu fahren? Oder wie sieht es mit uns selbst aus? Was ist gut für uns und wissen wir das immer? Wie gehen wir selbst mit uns um? Achten wir auf unsere Gesundheit? Ruhen wir uns genug aus? Pflegen wir unsere Seele? Nehmen wir uns Zeit für „Gott und die Welt“ und fragen wir danach, was zum Guten dient?
Ganz klar, was zum Guten dient und was wir machen sollen, findet man auch in der Bibel im Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker (Matthäusevangelium 25,31-46). Sie kennen das vielleicht unter der Überschrift „Die sieben Werke der Barmherzigkeit“: denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben …
Bischof Joachim Wanke hat gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Caritas folgende Sätze zusammengetragen: Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich. Das Alles dient dem Guten mit Blick auf den Nächsten.

Und im zweiten Satz heißt es „aber nichts soll Macht haben über mich“.
Wir sind frei mit unserer Zeit, mit unserem Geld und allen Zwängen, die uns scheinbar bestimmen. Was kann daraus Gutes entstehen? Wir können unseren Glauben damit in die Tat umsetzen und Gott darum bitten, dass es uns gelingt.

 

Wochenspruch: Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Eph 5,8b.9

Wochenpsalm:  Psalm 48,2–3a.9-15

Wochenlied:       EG 262/263  -  Sonne der Gerechtigkeit

Download:           ANgeDACHT 2021-30

 

Es grüßt Sie zum Wochenbeginn

Christiane Soyeaux
Leiterin der Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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19.07.2021

Gott hat uns das Wort gegeben, damit wir miteinander sprechen, leben und arbeiten können. Was für eine Gabe!

Phil Bosmans

Wertvolle Begegnungen

Geplant sind solche Begegnungen eher nicht und umso mehr bin ich immer wieder erstaunt, wie wertvoll und wichtig sie sind.
Ein Kurzurlaub im Schwarzwald. Oberhalb von Wolfach verläuft der Jakobs­weg und dort steht die St. Jakobuskapelle. Daneben ein Wohnhaus mit dem Türschild: “Hier wohnt Bruder Otto“ und die freundliche Einladung einzutre­ten. Bruder Otto lebt hier als Eremit und ist einer, der nach einer aufregenden Lebensreise seinen Platz gefunden und die Einsamkeit für sich entdeckt hat.
Er lässt uns teil haben an seiner Geschichte: Seine Kindheit verbrachte Otto bei den Großeltern. Später lernte er in Freiburg Buchdrucker, Schriftsetzer und Buchbinder. Es folgte eine wilde Zeit: er schloss sich der Punk-Szene an. Er berichtet von Demos, Hausbesetzungen, von Perspektivlosigkeit und persönlichen Schicksalsschlägen.
Doch dann hatte er seine wertvolle Begegnung mit einem japanischen Zen-Mönch. Der Mönch forderte ihn immer wieder auf, in sein Kloster nach Kyoto zu gehen. Irgendwann gab er nach, packte ein paar Sachen und wollte für zwei Wochen nach Kyoto. Daraus wurden dann fast drei Jahre und aus dem Punk wurde ein Mönch.
Als er zurück nach Freiburg kam, erinnerte nichts mehr an ihn. Seine alten Freunde meinten, er wäre gestorben. So ging er fort, machte Karriere und leitete schließlich eine große Druckerei. Er verdiente mehr als er verbrauchen konnte. Trotz Wochenendtrips im Maßanzug nach New York und schnellen Autos - das war nicht das Leben, das er wollte und so ging er einen ungewöhnlichen Schritt. Er verschenkte die Firma und sein Vermögen an die Belegschaft.
Er selbst verbringt nun Zeit in wechselnden Klöstern und entschließt sich für den Orden der Franziskaner. Er hat dann eine weitere prägende Begeg­nung: Mutter Theresa. Bruder Otto erzählt uns von der gemeinsamen Arbeit in Kalkutta, bringt uns Mutter Theresa aus ganz persönlicher Sicht nahe, beschreibt das unfassbare Elend in den Straßen und auf den Plätzen.
Bruder Otto berichtet von weiteren Reisen, von Tibet und zwei Mal den Franziskusweg nach Assisi. Es gibt wenig, was Bruder Otto nicht erlebt hat und ich freue mich auf sein Buch, dass bald erscheinen wird.
Wir wollen uns verabschieden. Aus einem geplanten kurzen Besuch wurden einige Stunden. Aber so einfach lässt er uns nicht gehen. Wir läuten zum Abschied die zwei Glocken der St. Jakobuskapelle und Bruder Otto sagt: „Damit die im Tal hören, dass ich Besuch habe.“

 

Segen

Unser Alltag ist voll unverhoffter Begegnungen mit Menschen,
die wir lange nicht gesehen haben, aber auch mit Menschen,
die wir nicht kennen.
Mit manchen kommt es zu einem längeren Gespräch,
mit anderen bleibt nur Zeit für ein paar Sätze.
Herr, lehre uns dankbar zu sein für diese Momente
und sie als Bereicherung für unser Leben anzusehen.
Segne uns und alle, denen wir in dieser Woche begegnen.

 

Wochenspruch:     So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.   Eph 2,19

Wochenpsalm:    Psalm 107, 1 – 9

Wochenlied:         EG 418  -  Brich dem Hungrigen dein Brot

Download:             ANgeDACHT 2021-29

 

Eine gute Woche mit wertvollen Begegnungen wünscht

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter gemeinnützige GmbH

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12.07.2021

So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jesaja 43,1

Ich lese den Wochenspruch, schlage die Bibel auf und lese, wie es weitergeht: Jesaja 43,2: „Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei Dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.“
Eine stärkende und mutmachende Zusage: „ich will bei Dir sein“, die so viel Kraft gibt und die für mich auch eine Aufforderung ist: Trau Dich, auch mal „gegen den Strom zu schwimmen“ oder „durchs Feuer zu gehen“, versuch es, wenn Du es von ganzem Herzen willst, schaffst Du es. „Fürchte Dich nicht, …; ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen.“, heißt es im Wochenspruch.
Gestern saß ich in einem Gremium, hörte viel zu, schwieg und spürte, wie mein Herz schneller schlug, weil ich dem Gesagten so gar nicht zustimmen konnte und eine ganz andere Sicht hatte. Eigentlich hatte ich kein Rederecht, war nur Gast. Doch dann hebe ich den Arm, bekomme das Wort und sage, was ich dazu denke. Wie sehr mich das Gesagte ärgert, wohin das aus meiner Sicht führt und was ich mir wünsche. Es waren nur ca. 2 Minuten, mein Herz schlug schnell, die Blicke sind auf mich gerichtet, ich spüre Unverständnis und Zustimmung im Raum. Keiner sagt etwas. Mir ist heiß. Es folgt ein Moment der Ruhe. Der Moderator dankt mir, einige nicken mir freundlich lächelnd zu und es geht weiter im Programm. Tja, was denken Sie, hat es was genutzt? Ich weiß die Antwort nicht, doch ich kann Ihnen versichern, es hat sich gut angefühlt. Ein bisschen wie durchs Feuer gehen und nicht zu versengen.
Austausch und Auseinandersetzung mit Respekt und Achtsamkeit sind mir im privaten und beruflichen Kontext wichtig. Dadurch hinterfrage ich mich immer wieder neu und verändere mein Denken und Handeln. Manchmal fühlt es sich an, wie das Schwimmen gegen den Strom oder das Gehen durch Feuer, doch im Vertrauen darauf, dass immer „einer mit mir geht, der‘s Leben kennt und mich versteht“ (ein schönes Lied im EG 209). Gelingt es mir mal mehr, mal weniger und es macht mir Freude, so durchs Leben zu gehen.

Ihnen allen wünsche ich von Herzen viel Freude auf Ihrem Weg. Mögen Sie die Herausforderungen der neuen Woche in Ihrer ganz eigenen Art angehen und haben Sie den Mut, das zu sagen und zu tun, was Ihnen am Herzen liegt.
Ihr Herz und Ihre Mitmenschen freuen sich darauf.


Wochenspruch:
  So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!  Jesaja43,1

Wochenpsalm:    Psalm 26

Wochenlied:         EG 200  -  Ich bin getauft auf deinen Namen

Download:            ANgeDACHT 2021-28

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Susann Plew
Sozialer Fachdienst Wohnen, Fliedners Lafim-Diakonie

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05.07.2021

Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Römer 12,17b+18

Der Absatz im Römerbrief ist überschrieben „Das Leben in der Gemeinde“.
Wie wir wissen, ist das Zusammenleben, das Miteinander nicht immer leicht; egal ob in der Familie, unter Geschwistern oder auch im Arbeitsleben. Das war schon zu Paulus Zeiten so und deshalb heißt es auch „wenn möglich“.
Ja, wir Menschen haben eben Schwächen und Fehler und da ist es nicht immer leicht, mit allen Menschen im Frieden zu leben. Das gilt für den Weltfrieden genauso wie für unser alltägliches Leben, wobei es immer wieder vorkommt, dass wir nicht immer auf Gutes gegenüber jedermann bedacht sind.
Doch wir sollen uns bemühen, Friedensstifter werden und sein, im Großen und im Kleinen. Das heißt, wir können auf den anderen zugehen, der uns verletzt hat. Wir können um Verzeihung bitten, wenn wir andere verletzt haben. An vielen Orten der Welt gibt es kriegerische Auseinandersetzungen, da sind die Fronten verhärtet, da ist Diplomatie gefragt und ein Eintreten für den Frieden.
Wo Gutes bedacht und getan wird, da verliert der Unfriede, das Böse seine Macht. Und den ersten Schritt zu machen, fällt oft schwer, wenn es mit dem Nachbarn nicht so funktioniert oder in der Familie, auf der Arbeit. Doch wenn wir dem Nächsten freundlich und offen gegenübertreten, fragen was zwischen uns steht, dann gibt es einen Neubeginn und wir spüren wie gut es tut, Frieden untereinander zu haben. Dann können wir unsere ganze Kraft dazu nutzen, um Gutes zu gestalten. Ihnen fallen sicher auch noch viele Beispiele ein.
Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Lassen Sie uns gemeinsam daran denken, was gut ist für den anderen und für uns. Gelegenheiten, Gutes zu tun und sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, gibt es viele, versuchen wir es gemeinsam

Im Segenslied: Komm Herr segne uns heißt es im dritten Vers
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
wie du ihn versprichst, uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen,
die mit Tränen säen, werden in ihm ruh‘n.

 

Wochenspruch:  Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.  Epheser 2,8

Wochenpsalm:    Psalm 73  -  EG 733

Wochenlied:         EG 241  -  Wach auf, du Geist der ersten Zeugen

Download:            ANgeDACHT 2021-27

 

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche

Ihre Christiane Soyeaux
Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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28.06.2021

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Galater 6,2

Lasten tragen kann ganz unterschiedlich aussehen. Da gibt es Lasten, die kann ich sehen, Lasten zum Anpacken. Da werden beispielsweise neue Möbel geliefert, sperrig und schwer. Wie gut, wenn dann jemand mit zufasst. Und dann gibt es Lasten, die man nicht auf Anhieb erkennt. Sorgen in der Familie, im Beruf, Sorgen um die Zukunft oder einfach die Sorge, den Erwartungen nicht gerecht zu werden, alles das belastet.

Dabei wünschen wir uns doch alle ein unbeschwertes Leben, frei von Sorgen und Lasten. Aber wie sagte bereits William Shakespeares: „Der Wunsch ist der Vater des Gedankens.“ Und so liegen Wunsch und Wirklichkeit oft weit auseinander. Das scheint auch schon der Apostel Paulus so erlebt zu haben. Er ruft in seinem Brief an die Galater zum Lasten­ausgleich, zur Entlastung durch ein Miteinander auf. Einer trage des andern Last ist eine Aufforderung an uns alle, tätig zu werden, mit anzupacken. Auch wenn Paulus vor gut 2000 Jahren vielleicht andere Lasten im Blick hatte wie wir heute, so ist seine Aufforderung doch ebenso wichtig wie damals. Es geht um ganz praktische Nächstenliebe. Dazu müssen wir Lasten wahrnehmen und vor allem müssen wir bereit sein, uns auf unseren Nächsten einzulassen. Wir brauchen dafür offene Augen und Ohren, ehrliches Interesse und Aufmerksamkeit sind nötig und kein achtloses und oberflächliches Nebeneinanderher. Wer anderen hilft Lasten zu tragen, lernt viel über das eigene Menschsein.

Einer trage des andern Last- mich spricht diese Wechselbeziehung an, die in diesem Bibelvers steckt. Es geht nicht um Selbstaufopferung und einseitiges sich hingeben. Ein gutes Miteinander ist geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Beistand. Wenn nur einer gibt und der andere nimmt, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Einer ist der Starke und der andere der Schwache, das ist für keinen gut. Manfred Siebald beschreibt dies in seinem Lied „Gut, dass wir einander haben“ so:

„Keiner trägt nur immer andre; keiner ist nur immer Last.
Jedem wurde schon geholfen; jeder hat schon angefasst.“

Einer trage des andern Last- dieser Vers will uns auffordern, uns gegenseitig zu stützen und zu stärken. Und noch etwas will uns dieser Vers sagen: wir sind nicht allein unter­wegs. Andere gehen mit uns und Jesus möchte, dass ich für meinen Nächsten da bin.

 

Gebet:
Gott, schenke mir Augen, die offen sind für meinen Nächsten;
lass meine Ohren auch die leisen Töne hören,
die oft vom Lärm der Welt verdeckt werden;
lass mein Fühlen frei sein von Vorurteilen und Berührungsängsten;
lass mein Handeln in Ehrfurcht vor meinem Nächsten geschehen.
Gott, lass mich in allem, wie ich bin, wo ich bin und wer ich bin,
deinen Segen spüren und weitergeben.
Amen.

 

Wochenspruch:  Einer trage der anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Gal. 6,2

Wochenpsalm:   Psalm 42, 2 - 6

Wochenlied:        EG 495  -  O Gott, du frommer Gott

Download:            ANgeDACHT 2021-26

 

Eine gute und segensreiche Woche wünscht
Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

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21.06.2021

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lukas 19,10

Dieser Vers steht am Ende der Geschichte von Jesus und Zachäus. Jesus ist auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Jesus hat die "kleinen Leute" im Blick.
Er ist auf dem Weg durch Jericho, einem Naherholungsgebiet der damaligen Zeit. Die Stadt im Jordantal war auch Goldgrube für den Zoll. Dort lebt der Zöllner Zachäus. Er hat einen Wunsch: Jesus einmal aus der Nähe zu sehen. Dafür ist ihm keine Mühe zu groß. Ihm ist es egal, dass er sich lächerlich macht, als er auf einen Baum steigt, weil ihn keiner hier haben will. Jesus sieht Zachäus und hält an. Er lädt
sich bei ihm ein, einem Verachteten und Ausgestoßenen, der den Menschen mehr Geld abnimmt als er muss und es für sich behält. Es ist keine Anfrage, sondern eine Ankündigung. Jesus will Zeit mit Zachäus verbringen. Zachäus ist außer sich vor Freude.

Zachäus erhofft sich etwas von Jesus, sonst hätte er nicht die Kletterpartie auf den Baum auf sich genommen. Größeren Erfolg beim Abpressen der Zölle wird es nicht sein. Nein es scheint so, dass Zachäus Jesus sehnlichst zu sich wünscht. Er, der herz­lose Zolleintreiber sucht Jesus mit dem Herzen. Und Jesus lässt sich finden. Er kommt zu Zachäus. Jesus kommt zu den Menschen, die ihn herbeisehnen und das unabhängig von deren Vorgeschichte.

Jesus verspricht denen, die ihn von Herzen suchen sich finden zu lassen. Er ist nicht an der Vorgeschichte interessiert. Das ist die Umwertung, die Jesus betreibt. Durch seinen Tod am Kreuz wird unsere Vorgeschichte gestrichen. Für denjenigen, der Gott von Herzen gesucht hat, lässt Gott sich in Jesus finden.

Auch von uns will Jesus sich immer wieder finden lassen. Manchmal finden wir ihn in unserem Nächsten, für den wir ein Herz entwickeln. Oft finden wir auch unseren Nächsten in den Geschichten von Jesus, wenn wir sie an unsere Herzen lassen.

Die Begegnung mit Jesus macht aus Zachäus einen neuen Menschen. Für die anderen ist das schwer fassbar. Für sie ist er ein Verbrecher. Sie rechnen nicht mit der verän­dernden Kraft der Liebe Gottes. Derjenige, der aber Gott mit dem Herzen sucht, lässt sich auch von der Liebe Gottes verändern. Zachäus kehrt um. Die Begegnung mit Jesus hat einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Er gibt Menschen Geld zurück. Jesus hat ihn selig gemacht, ihm seine Verlorenheit, seine Vorgeschichte abgenommen.

Lassen Sie uns Jesus auch von Herzen suchen. Jesus hat unsere Vorgeschichte am Holz des Kreuzes hängenlassen. Er ist uns voraus auferstanden. Folgen wir ihm nach.

 

Wir beten:
Gott, am ersten Tag der neuen Woche komme ich zu dir.
Ich suche dich mit meinem Gebet. In deinem Wort. In deinem Segen.
Ich öffne dir mein Herz und meine Seele, dass du in mir wohnen kannst.
Du bist mir willkommen. Wenn ich dich bei mir habe, muss ich meine Wege nicht allein gehen. Das gibt mir Mut und einen festen Schritt – heute und alle meine Tage.

Wochenspruch:     Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.   Lukas 19,10

Wochenpsalm:      Psalm 103

Wochenlied:           EG 353  -  Jesus nimm die Sünder an

Download:               ANgeDACHT 2021-25

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich
Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie gemeinnützige GmbH

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14.06.2021

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Neue Übersetzung ( Basisbibel): „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.“

Matthäus 11, 28

Als ich in meinem Büro zu Hause auf den Rechner starre und mir so gerade nichts einfallen sollte, geht die Tür auf. Zwischen den ganzen Mails und Telefonaten fragten mich meine Kinder nach Unterstützung bei ihren Aufgaben im Homeschooling. Da dachte ich mir, ich kann doch auch einmal um ihre Unterstützung bitten und fragte, was sie mit den folgenden Sätzen und Wörtern verbinden:

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.“

Mit großen Augen staunten sie und waren bestimmt auch etwas stolz der Mama bei der Arbeit zu helfen. Sie sprudelten auch gleich los und sagten, dass sie unter abmühen verstehen, dass ich immer so viel zu tun habe. Ich fragte sie, ob es etwas gibt, wo auch sie sich abmühen. Da kam natürlich prompt die Aussage, dass sie sich in der Schule ganz viel Mühe geben. Mein Sohn meinte dann etwas zögerlich, dass er selbst in einem Spiel immer sein Bestes geben möchte. Und das bedeutet ein ganzes Stück Arbeit und Anstrengung. Das fand ich sehr interessant, dass selbst in den Stunden der Entspannung, wir immer bestrebt sind der Beste zu sein. Muss das so sein? Warum langt uns nicht auch einfach Spaß zu haben und den Moment zu genießen? Belastet uns der Umstand nicht immer der Beste zu sein? Meine Tochter meinte, wenn man belastet ist, fühlt man sich schlecht. Das ist in der Corona-Zeit das Gefühl, wenn man seine Freunde nicht treffen kann und alle großartigen Orte wie Karls Erdbeerhof geschlossen sind. Könnten wir dem nicht entfliehen? Ich gehe oft mit meiner Nachbarin spazieren. Sicherlich ist das für Kinder nicht so spannend wie Karls aber ist es nicht der Kontakt zu andern Menschen der uns bereichert? Das Spazierengehen haben wir vor der Pandemie nicht gemacht. Wir hatten doch keine Zeit! Und so ist es doch ein Zugewinn für uns. Eine Zeit in der wir gemeinsam entschleunigen und den Wald genießen. So frage ich mich, ob nicht jeder der belastet ist, seinen Ballast für ein paar Stunden von sich werfen kann, um den Moment zu genießen. Den Moment der Ruhe? Was bedeutet Ruhe? Keine Arbeit? Den Stimmen des Waldes lauschen? Versonnen mit Lego spielen? Auf dem Rücken eines Pferdes sitzen? Oder einfach mit einem Freund auf dem Trampolin springen? Ich denke jeder kann seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist seine Kraft aufzutanken. Wir sollten loslassen von Sorgen und Ängsten. In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen viel Kraft für die Woche wünschen.

Ines Bruns

 

Wochenspruch:         Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matt. 11,28

Wochenpsalm:          Psalm 36  -  EG 719

Wochenlied:              EG 213 - Kommt her, ihr seid geladen

Download:                 ANgeDACHT 2021-24

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07.06.2021

„Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.“

Oscar Wilde

Ein Zitat, über das es sich lohnt kurz nachzudenken.
Wir alle kennen aus unseren Kindertagen das Kaleidoskop. Meist ein unschein­bares kleines Pappröllchen. Im Inneren befinden sich Spiegel und wenn man das Kaleidoskop vor dem Auge hin und her dreht, erkennt man immer wieder neue Muster. Aus dem scheinbaren Chaos kleiner bunter Perlen oder Schnipsel entsteht eine neue Ordnung- ganz überraschend, jedes Mal anders und immer wieder neu. Nichts bleibt wie es ist, alles ist im Wandel.
In unserem Leben ist das nicht anders. Manchmal gibt es Zeiten der Veränderung, in denen wir glauben zu versinken. Alle Anforderungen unter einen Hut zu bekom­men erscheinen unmöglich und es ist schwer, dass alles zu fassen und in eine Ordnung zu bringen- zu viele bunte Perlen und Schnipsel. Manchmal hilft es, sich dann zurückzunehmen. Die Dinge mit etwas Ruhe und Abstand betrachten, sich Zeit nehmen- das schafft Klarheit und zeigt Lösungen. Ebenso wie beim Blick durch das Kaleidoskop: Wenn ich es schnell und hektisch drehe, dann sehe ich nur ein Mischmasch aus Farben und erkenne kein Muster. Lasse ich mir aber etwas Zeit, kann etwas überraschend entstehen, mit dem ich zuvor nicht gerechnet habe. Ein schönes Bild für unser Leben. Veränderungen, oft unbequem, gehören zum Leben. Nicht wenige versuchen, Veränderungen aus dem Weg zu gehen oder sie zu verhindern. Aber das geht natürlich nicht.
Nicht immer verläuft unser Leben nach Plan. Noch einmal über „Los“ gehen, neu anfangen, alles hinter sich lassen, alles anders, besser machen. Wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Wir verändern uns ständig, machen Pläne, gestal­ten unser Leben. Entwicklung verlangt Veränderung. Wir werden aber nicht immer gefragt, ob wir diese Veränderung jetzt wollen. Wenn ich zurückblicke, fallen mir Erlebnisse ein, die ich am liebsten ausradieren würde. Das ist aber nicht möglich, weil sonst mein Leben unvollständig wäre. Leben ist nur durch Veränderung und Neubeginn vollständig. Auch die Unsicherheit, die wir bei manchen Entscheidun­gen verspüren, gehört mit zum Leben. Ja, sie macht es erst interessant. Denn in jedem Neuanfang liegt auch die Chance, etwas zu gewinnen. Wie sagte Oscar Wilde? - „Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.“

Gebet:
Nicht jeder Tag ist geradlinig Herr.
Es gibt entspannte und anstrengende, geordnete und weniger geordnete Tage.
Doch an allen Tagen dürfen wir die Gewissheit haben,
dass du uns leitest und die Dinge ordnest.
Wir bitten Dich: sei auch heute an unserer Seite.
Amen

 

Wochenspruch:    Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.  Lukas 10,16

Wochenpsalm:      Psalm 34  -  EG 718

Wochenlied:           EG 365 - Von Gott will ich nicht lassen

Download:              ANgeDACHT 2021-23

 

 

Mit herzlichen Grüßen
Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

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31.05.2021

zuhören

Auf einem Granitblock am südlichen Rande des Zooviertels von Hannover sitzt seit 2007 eine kleine Bronzefigur, entworfen von der Künstlerin Ulrike Enders. Dargestellt ist Momo – das Mädchen aus dem gleichnamigen Roman von Michael Ende. Das große Ohr in ihren Händen deutet auf ihre besondere Begabung hin: Momo hatte die Fähigkeit, „ganz Ohr zu sein“. Michael Ende schreibt dazu: „So kam es, dass Momo sehr viel Besuch hatte. Man sah fast immer jemand bei ihr sitzen, der (..) mit ihr redete. Und wer sie brauchte und nicht kommen konnte, schickte nach ihr, um sie zu holen. Und wer noch nicht gemerkt hatte, dass er sie brauchte, zu dem sagten die anderen: ‚Geh doch zu Momo!‘“ Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: Zuhören.

Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher sagen, Zuhören kann doch jeder! Aber, das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Men­schen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.
Es ist ein großer Schatz, wenn wir in unserem Bekannten- und Freundeskreis und bei unserem Dienst in der Lafim-Diakonie so eine „Momo“ haben – oder selbst in der Lage sind, anderen „ein Ohr zu schenken“. Ich glaube unser größtes Kommunikations­problem ist: Wir hören nicht zu, um zu verstehen. Wir hören zu, um zu antworten. Wahrscheinlich kennen die meisten von uns diese Erfahrung: dass wir beim Zuhören gedanklich schon längst mit unserer eigenen schlauen Antwort beschäftigt sind. Ich ertappe mich leider auch des Öfteren dabei oder werde dabei ertappt.

Wenn wir verlernen, wirklich zuzuhören, verlieren wir den Kontakt zu anderen Men­schen genauso wie den Kontakt zu Gott. Gleichzeitig verlieren wir mit der Fähigkeit
zum Zuhören auch die Möglichkeit, uns korrigieren zu lassen und weiterzuentwickeln.

Die Bibel fordert immer wieder auf, bewusst zuzuhören. Als Jesus seine Jünger los­schickt, gibt er ihnen mit auf den Weg: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich“. Dahinter steckt die Erinnerung, dass Gott immer wieder auch durch andere Menschen zu uns spricht.

In jeder menschlichen Begegnung, in jedem Gespräch kann es geschehen, dass Gott uns begegnet und zu uns spricht. Gerade deshalb ist es so wichtig, empfänglich zu bleiben für das leise Reden Gottes inmitten der unzähligen äußeren und inneren Stimmen, die unsere Ohren und Herzen täglich bombardieren. Wir brauchen das „Momo-Ohr“, um wachsam zu sein für die oft leise und zarte Stimme, die dabei hilft, Gottes Spuren zu entdecken – in unserem kleinen Alltag und in der großen Welt.

 

Wochenspruch:     Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und
die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
Heiligen Geistes sei mit euch allen.   2.Korinther 13,13

Wochenpsalm:       Psalm 27  -  EG 714

Wochenlied:            EG 139  -  Gelobet sei der Herr

Download:               ANgeDACHT 2021-22

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie gemeinnützige GmbH

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24.05.2021

Pfingsten: Der Wind weht, wo er will.

Johannes 3,8
Pfingsten das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Dazu fällt mir spontan ein Lied, ein Song von 1977, ein.

Dein Geist weht, wo er will, wir können es nicht ahnen.
Er greift nach unseren Herzen und bricht sich neue Bahnen.
Dein Geist weht, wo er will, er spricht in unsre Stille,
in allen Sprachen redet er, verkündet Gottes Wille.
Dein Geist weht, wo er will, ist Antrieb für die Liebe,
die Hoffnung hat er auferweckt, wo sonst nur Trauer bliebe.
Dein Geist weht, wo er will, er ist wie ein Erfinder,
aus Erde hat er uns gemacht, als seines Geistes Kinder.

Melodie: Ludger Edelkötter, Text:W. Poeplau

 

Das heißt für mich, wir können mit Gott, mit Gottes Geist, rechnen. Er ist da, wenn wir an unsere Grenzen kommen. Er kann uns; er kann die Welt verändern. Wir fragen uns manchmal: Wie geht es weiter? Was bringt die Zukunft für mich für die anderen?
Die Zuhörer damals in der Pfingstgeschichte verstanden die Worte und merkten, Gottes Geist verbindet und er schafft Veränderung. Der Geist war damals spürbar und ist es auch heute, wie es im Lied heißt: er ist Antrieb für die Liebe, er kann Hoffnung geben.
Wir können im Vertrauen auf Gottes Geist aussprechen was uns belastet, was uns einengt, im Geist gefangen hält. Wir dürfen uns tragen lassen von dem Windhauch, wie es im Vers aus dem Johannesevangelium heißt.
Pfingsten ist eine verrückte Geschichte, aber vielleicht müssen wir gerade “verrückt“ werden, um das Leben neu zu bewerten, es mit anderen Augen zu sehen.

 

Gebet

Schick einen Windhauch, Gott, der meine Haare streichelt.
Schick einen Windhauch, Gott, der mir im Rücken bläst.
Schick einen Windhauch, Gott, der mein Innerstes belebt.
Schick einen Windhauch, Gott, der mich ins Weite führt.      Amen.

 

Wochenspruch:    Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.  Sach. 4,6b

Wochenpsalm:      Psalm 118  -  EG 747

Wochenlied:          EG 129  -  Freut euch, ihr Christen alle

Dowonload:           ANgeDACHT 2021-21

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest

Ihre Christiane Soyeaux
Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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17.05.2021

Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten

Letzte Woche war Christi Himmelfahrt und nun ist Jesus weg! Aber so stimmt das ja nicht, denn er verspricht den heiligen Geist, eine tröstende Kraft, die uns nicht allein lässt. Das Kommen dieser tröstenden Kraft feiern wir dann am kommenden Sonntag, an Pfingsten!

Abschied nehmen gehört zum Leben, ob wir es wollen oder nicht und oft macht der Abschied erst deutlich, was uns ein Mensch, ein Ereignis oder eine gemeinsame Zeit bedeutet hat und: ein Abschied ist auch immer ein Wendepunkt.
Die Jünger Jesu hatten so einige Wendepunkte durchgemacht. Sie sind ihm nach­gefolgt, haben ihr bisheriges Leben aufgegeben, haben ihm bedingungslos vertraut und geglaubt. Dann kommt Karfreitag, zweifellos der Tiefpunkt. Ostern erleben sie nur zurückhaltend, sie brauchen Zeit, um zu begreifen. So berichtet die Bibel von Thomas: Er will sehen und fühlen, erst dann glauben (Joh.20, 24-31). In der Bibel heißt es, dass Jesus sich vierzig Tage lang nach seiner Auferstehung immer wieder den Menschen gezeigt hat, ist als Auferstandener unter ihnen. Das gibt Sicherheit und Kraft, auch wenn die Jünger wussten, dass auch diese Zeit endlich ist. Dann, nach diesen vierzig Tagen – so in der Apostelgeschichte – „wurde er vor ihren Augen emporgehoben, eine Wolke nahm ihn auf, und entzog ihn ihren Blicken.“  (Apg 1,9). Nun ist Jesus weg. Seltsamerweise waren die Jünger weder traurig, noch enttäuscht. Er hatte ihnen so vieles erklärt, ihre Fragen beantwortet. Die Bibel berichtet sogar, dass sie „voll Freude“ waren, denn Jesus hatte ihnen versprochen, sie nicht allein zu lassen, hatte ihnen seinen Geist verheißen. Und wie immer vertrauen die Jünger auf Jesus: Jesus sorgt vor.
Pfingsten war es dann so weit: Der Heilige Geist, den Jesus versprochen hatte, kam auf die Erde. Pfingsten erinnert daran, dass Gott die Menschen nicht allein lässt, es will uns Kraft, Mut und Zuversicht schenken. Diese Zuversicht hat ihren Grund im Vertrauen auf Gott selbst, der uns in Jesus Christus begegnet ist. Jesus Christus, der in allem was wir tun und erleben unter uns wirksam sein will. Sich darauf einzulassen, dazu lädt Pfingsten ein.

 

Pfingsten
Tag des Wortes
Sprachgeburt
gelöste Zungen
Redefluss
der Kreis der Trauer hat sich geschlossen
alles wird neu
beginnt von vorn
am Anfang war das Wort
das Wort bei Gott
das Wort ist Gott
es kommt im wehenden Geist zur Welt
um seine Freundschaft zu verkünden
in unserer eigenen Sprache                                                  Hildegard Aepli

 

Zitat:
Du hast einen Auftrag für alle, und wäre es nur ein freundlicher Gedanke, ein Gruß, ein stummes Gebet.                  Eva von Tiele-Winkler

 

Wochenspruch:    Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12,32

Wochenpsalm:      Psalm 27,1.7-14   - EG 714

Wochenlied:          EG 128  - O komm, du Geist der Wahrheit

Download:             ANgeDACHT 2021-20

 

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten.

 

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

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09.05.2021

Rogate

Als ich sagte, ich könne einmal das ANgeDACHT schreiben, wurde mir dieser Sonntag zugeteilt, der 9. Mai. Betet! Ausgerechnet. Dabei bete ich doch gar nicht. Na ja - so gut wie nie. Und dann noch im Imperativ - Beten als Kommando, wie soll das denn bitte gehen?
Als ich Kind im Missionsinternat war, wurde jeden Abend um 7 eine Andacht gehalten. Am Ende wurde gebetet - reihum. Es fühlte sich wirklich an wie ein Befehl: "Bete!" Ich musste irgendetwas sagen und sagte dann irgendwas Unverfängliches wie "Lieber Gott, lass morgen das Wetter wieder schön werden, damit wir wieder Spaß im Pool haben können." Dabei war mir das Wetter völlig egal - ich liebte den afrikanischen Regen, und ohnehin kletterte ich lieber auf Bäume als zu schwimmen. Aber ein paar Worte, die als Gebet identifizierbar waren, musste ich ja von mir geben...
Das ist wohl so gar nicht das, was Søren Kierkegaard meinte mit seinem "Still­werden" und "Hören", oder Gandhi mit seiner "Sehnsucht der Seele". Beten soll doch nicht zum Schein sein, zum Gut-Dastehen, weil es andere wollen ... oder?

Ich glaube, wenn ich heute regelmäßig ernsthaft beten würde, wäre es vielleicht so:

"Ich erkenne, dass ich angewiesen bin auf Liebe und Gnade.
Ich sehe ein, ich schaffe es nicht allein.
Ich erkenne meine Hilflosigkeit an und lasse mich fallen.
Ich vertraue darauf, dass es etwas Größeres gibt, das mich auffangen wird.
Erst macht das Loslassen Angst - und dann frei.
Dadurch öffne ich mich für Gottes Gnade."

Was dann kommt, weiß ich noch nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass ich dann zugänglicher wäre zu hören auf Gottes Wunsch für mich und mein Leben, und wie ich für andere wirken soll.
Vielleicht versuche ich es mal - aus ganz freien Stücken.

„Ein Gebet ist keine Bitte. Es ist eine Sehnsucht der Seele. Im Gebet ist es besser ein Herz zu haben ohne Worte als Worte ohne Herz.“ Mahatma Gandhi

„Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich noch ein größerer Gegensatz zum Redet ist, ich wurde ein Hörer.“ Søren Kierkegaard

 

Wochenspruch:    Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.   (Psalm 66,20)

Wochenpsalm:      Psalm 95,1-7a

Wochenlied:           EG 344 – Vater unser im Himmelreich

Download:               ANgeDACHT 2021-19 

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Silvia Grimmsmann
Fliedners Lafim-Diakonie

 

 

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03.05.2021

„Alle, die mein Vater mir anvertraut, werden zu mir kommen. Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Johannes 6;37

In unserem Leben haben wir diverse Arten von Gemeinschaften. Viele arbeiten bei­spielsweise in einem Team. In einem Team hat jeder seine Aufgabe, ist wertvoll für das Ergebnis der Gruppe.

Man verlässt sich auf andere und ist gleichzeitig für andere da, um zu unterstützen. Und doch erlebt man, wie Personen zwar da sind, sich aber distanzieren, weil sie z.B. bestimmte Entscheidungen nicht billigen oder Richtungen nicht mittragen. In manchen Fällen spricht man sogar von der inneren Kündigung.
Wie kommt es dazu? Meist ist es ein schleichender Prozess, dessen Beginn man gar nicht so genau benennen kann. Wichtig ist in Kommunikation zu bleiben, zusammen über die Themen zu sprechen und gemeinsame Ziele zu definieren. In der modernen Arbeitswelt ist ein jeder von uns stark eingespannt. Manchmal ist man so fokussiert auf eine Aufgabe, dass man den Blick für das Team aus den Augen verliert. Das gilt im Besonderen für Führungskräfte.

Im Johannesevangelium wird dazu ausgeführt „Ich soll keinen von denen verlieren, die er mir anvertraut hat“. Wir alle Teammitglieder müssen uns regelmäßig bewusst machen wie wertvoll die Gemeinschaft ist und dass man – wie bei einer Ehe – kontinuierlich daran arbeiten muss, damit ein Team nicht nur eine Ansammlung von Menschen ist, sondern eine Gemeinschaft wird und bleibt.

Meine Empfehlung sind regelmäßige Gruppenrunden. Jeder muss dort vorurteilsfrei seine Meinung sagen können und eingebunden sein. Nur in einem Klima des Respektes und der Wertschätzung gedeiht die Gemeinschaft.
Jeder sollte sich die Frage stellen: Zielt meine Mitarbeit im Beruf oder in Gemein­schaften nur auf eigene Vorteile oder bin ich bereit, andere zu fördern? Bin ich bereit meine eigenen Interessen zurückzustellen?

Das Nachdenken darüber zeigte mir einmal mehr die Dankbarkeit in einem Team zu arbeiten und demütig auf die Erfolge zurückzublicken, die wir erreicht haben. Jeder Einzelne hat dazu einen wertvollen Betrag geleistet. Gleichwohl zeigte es mir, dass es Teammitglieder gibt, die Unterstützung benötigen. Denn trotz der erreichten Ziele heißt es nicht, dass es keinen gibt, der Unterstützung gebrauchen kann.

In diesem Sinne grüße ich Sie zum Wochenstart und lassen Sie uns in Gemeinschaft aufeinander achten.

 

Wochenspruch:    Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Psalm 98,1

Wochenpsalm:      Psalm 98 - EG 739

Wochenlied:          EG 302, Du meine Seele singe

Download:              ANgeDACHT 2021-18

 

Sebastian Beck
Leiter des Fachbereiches IT

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26.04.2021

„Wohl dem der gütig ist, zum Helfen bereit.“

Psalm 112,5

Die Bibel bietet eine Vielzahl Berichte und Erzählungen, die bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren haben. Da begegnen wir zum Beispiel dem barmherzigen Samariter (Lukas 10,30-35).

Die Geschichte ist ein Sinnbild der Fürsorge und beschreibt diakonisches Handeln vor 2000 Jahren.
Heute verbindet man mit dem Wort Samariter nur positives. Der Duden definiert Samariter als einen selbstlos helfenden Menschen. Das war zu Jesu Zeiten ganz anders. Samaritaner galten als gewalttätig, abtrünnig und kein frommer Jude wollte mit ihnen etwas zu tun haben. Und da erzählt Jesus diese Geschichte von einem Schwerverletzen in der Wüste, auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho. Ein frommer Priester und ein Levit auf dem Heimweg vom Tempel, beides Vor­bilder der Frömmigkeit und der Gesetzestreue, gehen vorüber, ohne zu helfen. Und dann kommt ein Samaritaner, einer aus dem niederen Volk, der als gottlos verschrien ist, ausgerechnet der hat ein Herz und packt an…
Jesus will uns mit dieser Geschichte den Spiegel vorhalten. Vorurteile und Feindseligkeiten, das bewegt uns bis heute. Er gibt zu bedenken:
Was einen Menschen wirklich ausmacht, das sehen wir nicht, wenn er in der Öffentlichkeit vor aller Augen seinen Dienst tut, wie der Priester und der Levit im Tempel. Nein, was in einem Menschen steckt, das erkennen wir, wenn er auf dem Heimweg ist, scheinbar unbeobachtet.
Was einen Menschen wirklich ausmacht, erfahren wir nicht, wenn wir auf das hören, was alle über ihn sagen, sondern nur, wenn wir uns selbst ein Bild von ihm machen.
Was in einem Menschen steckt, darüber geben weder sein Name Auskunft noch seine Herkunft, weder sein Beruf noch seine Stellung, sondern: sein Handeln. Nur darauf kommt es an.
Wenn der Samariter in uns sich aus freien Stücken meldet und sich nicht ab­schrecken lässt von Bildern der Not und auch nicht von der Gefahr ausgenutzt zu werden,
wenn der Samariter in uns auf seine Stimme und Gefühl hört und hofft, dass doch die Vernunft irgendwann siegt,
wenn der Samariter in uns einfach mal anfängt, ohne an das Ende zu denken,
dann ist die Frage längst beantwortet, ob die Erzählung vom barmherzigen Samariter nur eine schöne Geschichte ist…

 

Segen:

Ich will ein Segen sein für die Menschen, die mir begegnen.
Ich will ein Segen sein für die Schöpfung, die mich umgibt.
Ich will ein Segen sein und dich erkennen in meinem Gegenüber.

 

Wochenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)

Wochenpsalm:   Psalm 66, 1 – 9

Wochenlied:        EG 110 – Die ganze Welt, Herr Jesu Christ

Download:            ANgeDACHT 2021-17

 

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Woche. Bleiben Sie gesund und behütet.

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

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19.04.2021

„Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“

Johannes 10,11a.27-28a

Psalm 23 ist das bekannteste Gebet aus der Bibel. Viele können es heute noch mitsprechen.

Gott ist mein Hirte. Heute sieht man nur noch selten Hirten mit ihren Schafherden. Aber vielleicht erinnern Sie sich an so eine Szene aus Ihrer Kindheit oder Jugend: Der Hirte, oft groß und kräftig, hat einen Hirtenstab in der Hand. Damit wehrt er die gefährlichen Tiere wie Wölfe ab. Mit dem Stab hält er auch die Schafe zusammen. Wenn eines in die falsche Richtung läuft, dirigiert er es wieder zurück. Er passt auf, dass keines seiner Tiere verloren geht. Der Hirte kennt seine Tiere genau. Sie sind ihm anvertraut. Das Zögerliche stupst er manchmal an. Das Mutige läuft immer ganz vorn mit. Eins weiß die besten Weiden sehr zu schätzen. Ein anderes vertritt sich schnell einen Fuß. Dann trägt der Hirte es eine Weile.

Gott ist mein Hirte. Er kennt mich. Er weiß, wie es mir geht. Wenn ich zögere, dann stupst er mich an. Wenn ich den Kopf hängen lasse, schenkt er mir Mut. Er freut sich, wenn ich mich freue. Immer wieder will er mir Gutes schenken. Vielleicht ist das auch eine grüne Wiese, auf der ich sitzen kann. Die Sonnenstrahlen, die mein Gesicht wärmen und der warme Wind, der mein Boot in Fahrt bringt. Das fröhliche „Guten Morgen“ der Betreuungskraft.

„Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“ Der Hirte zieht mit seiner Herde weiter, wenn die Wiese abgegrast ist. Er hat kein festes Haus, sondern wohnt in einem Zelt. Die Schafe haben nicht nur einen Stall. Der Hirte findet immer neue Plätze, wo sie sicher und geborgen sind.

Gott ist mein Hirte. Er zieht mit mir, wenn ich in ein anderes Haus komme. Ins Krankenhaus. In eine neue Umgebung, die mir fremd ist. In Gottes Haus werde ich immer bleiben. Dort bin ich geborgen. Hier auf der Erde und einst für alle Zeit.

 

Wir beten:
Jesus Christus, du bist der gute Hirte. Du kennst mich. Du sorgst für mich.
Du hast mir Gutes geschenkt. Daran denken wir in einem Moment der Stille: […]
Bleib auch in den dunklen Stunden an meiner Seite.
Lass mich spüren, dass ich nicht allein bin.
Bleibe bei mir an jedem Ort und zu jeder Zeit.

 

Wochenspruch:  Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.  Johannes 10,11a.27-28a

Wochenpsalm:   Psalm 23

Wochenlied:        EG 274 oder EG 358

Download:            ANgeDACHT 2021-16

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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12.04.2021

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“

Johannes 20,29

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ heißt es im Johannesevangelium.
Jesus sagt dies zu Thomas, einem seiner Jünger, der sich nicht vorstellen kann, dass Jesus auferstanden ist, wie die anderen berichten.
Er möchte ihn sehen, ihn anfassen, er will es begreifen und verstehen.
Uns wäre es doch vielleicht genauso gegangen. Thomas durfte die Erfahrung machen, dass Jesus vor ihm stand. Für uns gilt auch heute: Jesus lebt, er hat den Tod überwunden, der Tod hat nicht das letzte Wort. Wir dürfen genau wie die Jünger damals uns darauf verlassen, dass Gott es gut mit uns meint, auch in Situationen die ausweglos scheinen. Um uns herum gibt es viel Leid, Krankheit, Hunger und Not und man könnte verzweifeln, wenn man die Nachrichten im Fernsehen und Radio hört. Und doch gibt es immer wieder Hoffnung und Menschen die sich berufen fühlen, dies zu ändern, weil ihr Glaube und die Gemeinschaft der Christinnen und Christen sie trägt.
Es gibt Wichtiges im Leben, das kann man nicht sehen und nicht anfassen, aber erfahren, glauben. Lassen Sie uns darauf vertrauen, dass es immer einen Neubeginn gibt. Wir haben Frieden mit Gott und den Menschen und lassen uns so in den Dienst zum Nächsten berufen, wie Jesus es uns vorgelebt hat.

Bei Lothar Zenetti kann man lesen, was wichtig ist und was man erfahren kann.
Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.
Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.
Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen Alles in einem anderen Licht.

 

Gebet
HERR, wir danken dir, dass du da bist,
auch wenn wir dich nicht sehen und dass wir dir alle unsere Sorge anvertrauen dürfen.
Bleibe bei uns und führe uns auf einen guten Weg.

 

Wochenspruch:    Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petrus 1,3)

Wochenpsalm:      Psalm 116 - EG 746

Wochenlied:           EG 108 – Mit Freuden zart

Download:               ANgeDACHT 2021-15

 

Möge eine gute Woche vor Ihnen liegen, bleiben Sie gesund und behütet.

Christiane Soyeaux
Stabsstelle Christliches Leben und Diakonie

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04.04.2021

Auf dem Weg nach Emmaus

Lukas 24,13 - 32

Die Erzählung von den Emmaus-Jüngern (Lukas 24,13-32) gehört zu den beliebtesten Stellen der Bibel. Sie spricht Erfahrungen an, die viele Menschen zu allen Zeiten sehr gut teilen konnten und können. Es fällt nicht schwer, uns in die Rolle der Jünger hineinzuversetzen und mit ihnen unterwegs zu sein.

Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus – tieftraurig, erschöpft, sprachlos. Sie fliehen von dem Ort, an dem sie alle ihre Hoffnungen verloren. Jesus wurde ein Opfer von Hass und Intrigen. Der, zu dem sie aufgeschaut hatten, wurde hingerichtet und begraben. Sie hatten ihn Messias genannt. Angesichts des Leidens und Sterbens Jesu scheint ihnen das Bild, dass sie von ihm hatten, zerbrochen. So schnell können Träume zerplatzen. Auch wir kennen das Gefühl. Da geschieht etwas Unvorstellbares, was uns den Boden unter den Füßen weg­zieht und auch die Jünger werden sich gefragt haben, was nun werden soll.

Doch Jesus ist auferstanden und lässt sie in ihrer Not nicht allein. Er schließt sich ihnen unerkannt an und geht mit ihnen gemeinsam die Straße nach Emmaus. Er begleitet sie und er fragt, was sie beschäftigt, hört ihnen geduldig zu. Wir erleben Seelsorge: mitgehen, reden lassen, zuhören, Zeit schenken und Zeit lassen. Erst als die Jünger sich alles von der Seele geredet haben, antwortet Jesus. Er spendet Trost und macht ihnen deutlich, dass alles, was in den letzten Tagen in Jerusalem passierte, vorbestimmt war. Er erklärt ihnen die unbegreiflichen Ereignisse und sie beginnen zu verstehen. Die Jünger haben gespürt, hier ist einer, der nicht nur zuhört, sondern der auch eine Ahnung von dem hat, was sie beschäftigt, der Antworten auf ihre Fragen hat. Als der Fremde gehen will, bitten sie ihn: Bleibe bei uns, denn es wird Abend, der Tag hat sich geneigt. Jesus folgt der Einladung, Als er mit ihnen das Brot bricht, da endlich erkennen sie Jesus. Hoffnungslosigkeit wandelt sich in Freude und es gibt für sie kein Halten. Sie müssen zurück nach Jerusalem und erzählen, was sie erlebt haben.

Und auch wir können unsere Emmaus-Erfahrungen machen:

Emmaus ist, wo wir uns aufmachen.
Emmaus ist, wo wir miteinander reden.
Emmaus ist, wo wir Fremde zulassen.
Emmaus ist, wo wir das Brot brechen.
Emmaus ist, wo Glaube weitergegeben wird.

Irischer Segen:
Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben,
aber viele, die Du anderen schenkst.

 

Wochenspruch: Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.   Offb. 1,18

Wochenpsalm: Psalm 118  -  EG 747

Wochenlied: EG 100 - Wir wollen alle fröhlich sein

 

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

 

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29.03.2021

Sagt zu der Tochter Zion: Sieh doch: dein König kommt zu Dir! Er ist freundlich und reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – geboren von einer Eselin.

Matthäus 21,5 (Basisbibel)

Wir feiern bald Ostern. Dazu gehört Palmsonntag und auch die ernsten Feiertage Gründonnerstag und Karfreitag. Wir begleiten Jesus in dieser Woche auf seinem schweren Gang bis zu seinem Tod am Kreuz.

Wir können die Geschichte in der Bibel im Matthäusevangelium, Kapitel 21,1-9 nachlesen:
Jesus ist mit seinen Jüngern unterwegs nach Jerusalem zum Passafest. Viele Leute sind mit ihnen zusammen auf der Straße. Jesus hat die Tage vorher im ganzen Lande gepredigt und die Kranken geheilt. Jetzt will er nach Jerusalem zum Tempel Gottes. Es hat sich herumgesprochen: »Hier kommt der Retter, den Gott uns schickt.«  Die Leute denken dabei allerdings an einen starken König, der mit vielen Soldaten kommt und auf einem schnellen Pferd reitet. Jesus ist schon in der Nähe der Stadt. Er muss nur noch über den Ölberg ziehen, der ein wenig höher liegt als der Berg Zion, auf dem die Stadt Jerusalem und der Tempel gebaut sind.

Jesus kommt als König und doch anders als erwartet: Er reitet auf einem Esel, ganz sanft und still und verletzlich. So stellt sich Jesus an die Seite der Schwachen in dieser Welt und macht uns damit deutlich: Ihr seid nicht allein. Ob das die Leute wohl verstehen können? Sie begrüßen Jesus mit großer Freude und machen ihm den Weg schön mit Palmenzweigen.

Wie gehen wir, wie gehen Sie in diese Karwoche?

Lasst uns neu begreifen, was wir von Jesus lernen können und beten:
Du bist unser Vater und wir gehören zusammen als Gemeinschaft der Kinder Gottes, wir sind nie allein, auch nicht in schweren Zeiten.
Lass uns darauf achten das auch wir an der Seite der Schwachen stehen.
Hilf uns, zu vergeben, wo andere uns verletzt haben, und hilf uns Vergebung anzunehmen.
Bewahre uns vor Selbstzufriedenheit und Bequemlichkeit, dass wir nicht nur uns selbst sehen, sondern auch die, die uns brauchen. Amen

Im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 13 finden Sie das passsende Lied dazu:

Tochter Zion, freue dich! Jauchze, laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir!
Ja er kommt, der Friedenfürst.
Tochter Zion, freue dich! Jauchze, laut, Jerusalem!

Wochenspruch: Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Joh.3 ,14b.15

Wochenpsalm: Psalm 69  –  EG 731

Wochenlied: EG 91  –  Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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22.03.2021

Judika – 5. Sonntag der Passionszeit

lateinisch:  judica me       deutsch:  richte mich
Die Frage nach dem „Warum?“

Warum gibt es böse Menschen?
Warum gibt es unheilbare Krankheiten? Warum gibt es Corona?
Warum muss ich unter den Beschränkungen leiden? Warum hat Gott das zugelassen?
Ist Gott gerecht?

Was mich zu Boden schlug, war Gottes Hand!

Dieser Satz steht in der Bibel. Und er wurde gesprochen von einem rechtschaffenden, redlichen und gottesfürchtigen Mann. Einen Mann, der auf drastischer Weise erfahren hat, was Leiden heißt. Warum?

Hiob war ein Mann, der reich an Gütern und Leben war. Er war fromm und hatte eine Beziehung zu Gott, die auf dem ersten Blick nichts erschüttern konnte. Und dann, wie aus dem Nichts, verliert er alles. Erst alles Materielle, dann die Menschen, die er liebt und zuletzt seine Gesundheit. Warum lässt Gott das zu?
Alle Freunde, die Hiob zur Seite eilen, können ihn weder helfen, noch können sie die Frage nach dem Warum beantworten. Die Frage nach dem Warum kann niemand beantworten. Das ist in den meisten Fällen bis heute so geblieben.
Aber Hiob hat uns gezeigt, dass das Leiden ein Ende hat. In dem Moment, in dem Hiob aufhört zu Fragen, warum ist das so geschehen, in dem Moment, wo er die Perspektive von der Vergangenheit in die Zukunft wechselt, in dem Moment, wo er nicht nach dem Grund, sondern nach dem Ziel Ausschau hält, in diesem Moment hat Hiob seine Rettung gefunden.
Bei Hiob hat es geholfen, die Gerechtigkeit Gottes nicht in Frage zu stellen. Seine ganze Hoffnung auf Gott auszurichten und ihm zu vertrauen. Hiob ist überzeugt davon, dass etwas Großartiges geschehen wird. Er sieht das Ziel und den Plan Gottes. Wenn das Elend am größten ist, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, auf sein Ende zu hoffen.

Vielleicht hilft es auch uns ab und zu mal, die Perspektive zu wechseln. Nicht zu fragen, warum muss ich dies oder warum muss ich das. Sondern darauf zu vertrauen, dass es richtig ist, dies oder das zu tun oder zu dulden. Viel zu oft verzetteln wir uns bei der Bewältigung der alltäglichen Probleme, stehen vor Hindernissen und wissen manchmal einfach nicht weiter. Vielleicht kann es uns helfen, in solchen Momenten innezuhalten, ein paar Schritte zurückzu­gehen und auf das große Ganze zu schauen. In die Zukunft zu schauen, anderen zu vertrauen und zu hoffen, dass alles gut wird. Den Glauben daran, dass das Leiden nicht das letzte Wort behält, sollten wir uns bewahren. Vertrauen, Glaube und Hoffnung.

Wochenspruch: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Mat. 20, 28

Wochenpsalm: Psalm 43  -  EG 724

Wochenlied: EG 76  –  O Mensch, bewein dein Sünde groß

 

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Woche.
Daniella Haase

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15.03.2021

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

Johannes 12,24

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt…“ So beginnt der Bibelspruch, der uns durch diese Woche begleitet. Die Bibel spricht oft und gern in Bildern. Ein Weizenkorn, dass nicht ausgesät wird, kann keine Frucht bringen. Es verliert seine Kraft, bleibt allein. Nur im dunklen und feuchten Ackerboden beginnt das Korn zu keimen und es wächst aus ihm neues Leben. Dabei kann ein Korn bis zu drei Ähren hervorbringen mit insgesamt etwa einhundertzwanzig Weizenkörnern. Aus eins wird einhundertzwanzig. Ein schönes Bild, das uns hier die Bibel malt. Aber was will dieses Bild uns sagen? Für welche Wirklichkeit steht es?
Gern vermitteln uns die Medien Bilder von „Siegern“ und „Machern“, oft geprägt von Selbstfindung und Selbstdarstellung. Der große Markt der Ratgeberliteratur erklärt uns dann, wie das geht, was uns stark macht und zum Erfolg führt. Sicher ist daran auch vieles richtig, aber ist es immer das Richtige?

Auch Jesus hätte aufstrebend leben können. Er hatte viele Anhänger im Volk und ständig wurden es mehr. Gute Voraussetzungen für Erfolg, Status, Reich-tum und Macht. Doch Jesus hatte eine andere Sicht, ging einen anderen Weg: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“. Jesus hat sein Leben nicht für sich selbst gelebt. Auch er hatte Ziele, aber dabei strebte er nicht nach Ehre, Größe und Selbstbestätigung. Er hat sein Tun und sein Leben den Menschen gewidmet und hingegeben. Und wie beim Weizenkorn bedeutet Jesu Sterben nicht das Ende. Mit der Auferstehung beginnt neues Leben. Er ist überall gegenwärtig und möchte uns mit auf seinen Weg nehmen. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die nicht nur ihr eigenes Wohlergehen, ihr eigenes Interesse, ihre Lebensqualität im Blick haben. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die alle Facetten des Lebens wahrnehmen und danach handeln. Wer auf diesen Weg Jesu nachfolgt, erfährt ein erfülltes Leben und bringt wie das Weizenkorn viel Frucht für alle.

Segen
Mögen Zeichen an der Straße Deines Lebens sein, die Dir sagen, wohin Du auf dem Wege bist. Mögest Du die Kraft haben, die Richtung zu ändern, wenn Du die alte Straße nicht mehr gehen kannst.

 

Wochenspruch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Joh 12,24

Wochenpsalm: Psalm 84 - EG 734
Wochenlied: EG 98 – Korn das in die Erde

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.

Dorette Herper
Lafim-Diakonie für Menschen im Alter

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08.03.2021

„Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da“

So heißt es in einem Lied

Wir kennen das Gefühl aus eigenem Erleben in der Familie und besonders in den Diensten für Menschen im Alter aus Gesprächen mit Angehörigen: Die Mutter kommt allein nicht mehr zurecht. Zu Hause geht es einfach nicht mehr.

Die Mutter wird immer wackeliger auf den Beinen, einige Male ist sie schon gestürzt. Nun muss sie doch noch umziehen in ein Seniorenzentrum.
Unglücklich sitzt die Mutter nach einigen Tagen in ihrem neuen Zuhause in ihrem Sessel, als die Tochter sie besucht. Ja, sie werde gut versorgt, sagt sie, doch ihre Stimme klingt hart. Aber es sei eben nicht ihr Zuhause.
"Lass uns ein bisschen rausgehen", schlägt die Tochter vor. Spazierengehen hat schon immer geholfen, denkt sie. Sie ziehen sich Jacken an und setzen sich Mützen auf, die Mutter schiebt ihren Rollator vor sich her. Im Schneckentempo gehen sie über den langen Flur und durch die Eingangshalle. Die Tür nach draußen öffnet sich, kühle Luft schlägt ihnen entgegen.
"Ist das herrlich ", sagt die Mutter schon nach wenigen Schritten, "hier kann ich durchatmen“. Sie gehen weiter, die Bäume sind noch kahl, über der flachen Landschaft hängt im März der Himmel tief, schwere Wolken, die fast bis zum Boden reichen. Doch dazwischen ist hier und da ein Stück vom blauen Himmel zu sehen. Dann blitzt plötzlich für einen Moment die Sonne wunderschön gelb durch.
"Gottes Liebe ist wie die Sonne", singt die Mutter mit brüchiger Stimme, "sie ist immer und überall da“.
Hinter schweren Wolken strahlt die Sonne leuchtendhell. Schon immer ist der Mutter zu allem ein Lied eingefallen. Hier draußen mit dem Blick in die Sonne ist die Stimmung der Mutter wie ausgewechselt, alles Schwere im Leben ist wie weg­geblasen, alles was sie bedrückt und manchmal aggressiv macht ist verschwunden.
Hier draußen kann sie die schönen Bilder in ihrem Leben sehen: die Sonne, die hinter den Wolken doch da ist und silberne Ränder um sie herum zeichnet. Und ab und zu blitzt die Sonne durch, auch an düsteren Tagen. Ein Stückchen gehen sie noch, die Mutter atmet tief ein und aus. Wie sehr wünsche ich ihr, dass das Lied lange weiterklingt, denkt die Tochter. Und Gott ihr nah bleibt und sie wärmt mit seiner Liebe.

Wir beten:
Gott, einmal am Tag möchte ich innehalten und den Blick schweifen lassen:
Wo ist mir Gutes begegnet?
Ich möchte deinen Worten nachlauschen: Welches davon hat mich aufgerichtet?
Ich möchte Gesten nachspüren: Welche hat mich heute schon gewärmt?
Gott, einmal am Tag möchte ich mich fragen:
Wo könnte Gott sich entdecken lassen, nah neben mir?
Denn der, den du nicht siehst, ist näher als du denkst und spannt über dem Weg seinen Segen aus.

Wochenspruch: Wer die Hand an den Flug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9,62

Wochenpsalm: Psalm 34  -  EG 718

Wochenlied: EG 391   -  Jesus geh voran

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie

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01.03.2021

Denk an deine Barmherzigkeit und Güte Herr. Denn schon seit Urzeiten bestehen sie.

Psalm 25, Vers 6 (Übersetzung Basisbibel)

Der zweite Sonntag in der Fastenzeit Reminiszere – „Gedenke“ nimmt mit seinen Texten die Beziehung von Gott und den Menschen in den Blick. „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit.“

Der Psalmbeter David ist sich gewiss, seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft liegen in Gottes Hand. Egal was war, wir können immer wieder neu anfangen, uns wird nichts nachgetragen.
Jetzt sind wir aufgefordert, dem Wort Gottes zu folgen und Gutes zu tun, für den Nächsten da zu sein. Das heißt, wir können unser Herz öffnen und die Not anderer Menschen wahrnehmen und dann handeln. Und es bedeutet auch, wir brauchen keine Angst vor der Zukunft zu haben. Viele Menschen, ja Generationen vor uns, haben erfahren, dass Gott spürbar ist, dass wir uns an ihn wenden können, wenn wir Hilfe brauchen. Er greift uns unter die Arme, wir sind gehalten.

Mit Worten von Gregor Linßen beten wir:

Herr, in deine Hände, lege ich meinen Weg, begleite mich.
Herr in deine Hände, lege ich meine Zeit, erbarme dich.
Herr in deine Hände, lege ich meine Angst, erhöre mich.
Herr in deine Hände, lege ich meinen Dank, ich glaube an dich

 

Wochenspruch:      Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.   Römer 5,8

Wochenpsalm:        Psalm 25  -  EG 713

Wochenlied:             EG 94 – Das Kreuz ist aufgerichtet

 

Christiane Soyeaux

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Studiengang: Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen (Bachelor of Arts)

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